Open-Air-Premiere am Jazzkeller Hürth

Im Rahmen seiner Konzert-Reihe «JAZZSOMMER spezial» präsentierte der Jazzclub Hürth am Wochenende eine Premiere: Zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins fanden Konzerte nicht im, sondern am Jazzkeller statt. Zum Auftakt des Open-Air-Events am Freitag hatte der Jazzclub die Kölner Latin-Formation «Portofino» auf den Hof des Gebäudes geladen, in dem sich auch der Jazzkeller befindet. Der Jazzclub empfing seine zahlreichen Gäste mit südamerikanisch-rheinischem Flair: Neben sommerlichen Cocktails gab es bodenständiges Grillgut. Die Gäste wurden außerdem von der Hürther Eisdiele «Portofino» begrüßt, die es sich zum Konzert der gleichnamigen Band nicht nehmen ließ, jedem Besucher ein Eis zu spendieren.

Leidenschaftliche Stimme
Auch auf der Bühne gab es eine Premiere: Das Ensemble «Portofino» präsentierte sich erstmals mit seiner neuen Sängerin Marioka Muñiz. Bandgründungsmitglied Marcus Seibert (Klarinette, Saxofon) konnte an diesem Abend zwar nicht dabei sein, mit dem Posaunisten Benjamin Degen stand jedoch hervorragender Ersatz zur Verfügung. Im Zusammenklang mit Roman Fuchß am Bass, dem Congero Pablo Ramirez, Florian Dietz (Schlagzeug) sowie der neuen Pianistin des Ensembles Mona Roth zelebrierten sie den typischen «Portofino»-Mix aus Tango, Danzón und Salsa. Aus ihrer nordargentinischen Heimat brachte Muñiz balladenhafte Klänge mit. In Latino-Nummern wie «Amapola» (José María Lacalle Carcía) und «La Nochera» (Jaime Dávalos, Ernesto Cabeza) zeigte sie ihre kraftvolle, leidenschaftliche Stimme, die den Liedern melancholische Nuancen und Farben verlieh. «Pasttime Paradise» zeigten die Musiker als jazzige Neuinterpretation des Rap-Klassikers «Gangsta’s Paradise» von Coolio, Jazz-Standars wie «Little Sunflower» (Freddie Hubbard) und «Afro Blue» (Mongo Santamaría) bekamen südamerikanisches Feuer und karibische Leichtigkeit verpasst. Spätestens bei der Zugabe «Quimbara» hielt es niemand mehr auf Bänken und Stühlen.

 

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Verblüffendes Maß an Authentizität
Am Samstag gab es beim zweiten Open-Air-Konzert für Musikfans dann ein Wiedersehen mit Musik-Legende Joe Cocker. Der Auftritt der Coverband «Cocker on the Rocks – A Tribute to Joe» ließ einige der größten Momente aus der Karriere des britischen Rock- und Bluessängers wieder lebendig werden. Natürlich durften da von Cocker interpretierte Hits wie «You Can Leave Your Head On», «Unchain My Heart», «Summer In The City» oder «The Letter» nicht fehlen. Und der Band-Sänger Herbert Gottschlich erreichte in allen diesen bekannten Nummern ein verblüffendes Maß an Authentizität, ohne das große Vorbild, das in diesem Jahr 74 Jahre alt geworden wäre, parodistisch nachzuahmen. Mit Emotionalität, Spielfreude und einer Menge Energie brachte die Band das Publikum zum lautstarken Mitsingen und selbst Tanzmuffel dazu, sich im Takt der Musik zu bewegen. Entsprechend lang dauerte der Schlussapplaus, mit dem sich das Publikum ganze drei Zugaben erklatschte.

Götz Alsmann bei der Hürther Jazznacht
Günter Reiners
, Vorsitzender des Jazzclubs Hürth e. V., zeigte sich nach den beiden Konzerten vollauf zufrieden: „Es war schon ein kleines Wagnis, den ehemaligen Schulhof hinter dem Jazzkeller für ein Freiluftkonzert zu nutzen. Unsere Erwartungen wurden mit diesem Auftakt jedoch in allen Punkten erfüllt“, zeigte Reiners sich überzeugt und fügte hinzu: „Wir haben erfolgreich eine neue Open-Air-Location in das Hürther Konzertleben integriert, und darauf sind wir ziemlich stolz! Es gibt aber noch mehr Highlights im Programm des Jazzclubs, auf die sich bereits hinzuweisen lohnt. Am 29. September etwa findet im Bürgerhaus die 24. Hürther Jazznacht statt. Zu diesem Groß-Event mit Stars der Szene und vielversprechenden Newcomern haben wir diesmal auch den bekannten Jazz-Pianisten und Moderator Götz Alsmann verpflichtet. Tickets können im Bürgerhaus Hürth oder bei KölnTicket erstanden werden. Es lohnt sich!“ Mehr Infos unter www.jazzclub-huerth.de

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