TV-Tipp: Durch die Nacht mit … Boris Becker und Jamie Cullum

Am Samstag, 5. Oktober 2013, 0.20 Uhr  strahlt Arte den Beitrag „Durch die Nacht mit… Boris Becker und Cullum aus. Während sich die Deutschen im Moment vor allem über Boris Beckers private Fehltritte in der Boulevardpresse ereifern, ist er im Ausland noch immer ein Superstar der Extraklasse; auch in Großbritannien. Für die Begegnung mit seinem großen Helden sagte Jamie Cullum sogar ein Konzert ab. Für ihn geht mit dem Treffen ein Traum in Erfüllung.

© avanti media / Boris Fromageot
© avanti media / Boris Fromageot

„Hoffentlich denkt er nicht, er trifft Justin Timberlake“, unkt Jamie Cullum, bevor er die Tennislegende abholt. Aber Boris Becker weiß genau, mit wem er es zu tun hat. Und als Großbritanniens liebster Deutscher kann er in London auch die Türen zu exklusiven Orten öffnen. Natürlich beginnt der Abend im berühmtesten Tennis-Club der Welt. „Hier kommt man nur rein, wenn jemand stirbt oder wenn man Wimbledon gewinnt“, erklärt Becker, plaudert unbefangen über psychologische Kriegsführung in der Umkleidekabine und erläutert, warum er morgens meistens schlechter gespielt hat. Cullum ist begeistert von den Insider-Geschichten und tief beeindruckt, als er auf dem heiligen Rasen des Centre Court steht.

Um dem berüchtigten Londoner Verkehr aus dem Weg zu gehen, nähern sich die beiden der Stadt mit einem kleinen Boot auf der Themse. Bei schönstem Sonnenschein trinken sie Champagner, und Boris Becker erweist sich als interessierter Gesprächspartner, der alles über das Sex-Drugs-Rock-’n‘-Roll-Klischee und über das Leben auf Konzerttourneen wissen will.

Auch Cullum hat Zugang zu extravaganten Orten. Er lädt Becker zu einem kleinen Privatkonzert mit spektakulärer Aussicht in Londons höchstes Gebäude ein. Spätestens als er in der Bar des Shard-Building in die Tasten greift, wird klar, dass Becker großen Respekt vor Cullums Talent und dessen Disziplin hat und dass er sich selbst weit weniger wichtig nimmt, als es manchmal den Anschein hat.

Seine Popularität in England ist fast grenzenlos – nicht nur bei Tennis-Fans. Beim Go-Cart-Fahren wird all das zur Nebensache. Hier zählt nur der Drive. Cullum stellt begeistert fest, dass er zumindest eine Runde lang der Schnellere war. Nach dem Rennen sind sich beide einig: Wir sehen uns hier wieder.

Nachdem die Freundschaft auf diese Weise besiegelt ist, geht es erst richtig los. Beim Dinner erklärt Becker dem mehr als zehn Jahre Jüngeren, was für ihn im Leben wirklich wichtig ist. Danach widmen sich beide ausgiebig einem Whisky-Tasting, bei dem Becker nicht verhehlt, dass er das „savoir vivre“ sehr schätzt. Zwar hat Cullum beim Pokern in Beckers Stammcasino wenig zu melden, aber dafür zieht er am Ende des Abends noch einmal alle Register. Die Tatsache, dass er nicht nur ein begnadeter Entertainer, sondern vor allen Dingen ein zutiefst emotionaler Musiker ist, beweist er in der letzten Location: einer kleinen Jazz-Bar im Keller, in der seine Karriere angefangen hat.

Die Begegnung zwischen Becker und Cullum zeigt, wie zwei Menschen sich trotz des enormen Größenunterschiedes absolut auf Augenhöhe begegnen – zwei Entertainer, die nicht anders können, als sich mitzuteilen.

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