Das ABC des Bayerischen Jazzweekends in Regensburg

Der Programmflyer fürs Jazzweekend führt Einheimische und Fremde sicher durch das Gewirr der Regensburger Gässchen und zeigt auf einen Blick: Bis auf eine Ausnahme, die Piazza im Gewerbepark, sind die 17 Bühnen und Spielorte für die 100 erwarteten nationalen und internationalen Bands alle fußläufig innerhalb der historischen Altstadt zu erreichen. Alle 108 Konzerte mit den unterschiedlichsten Spielarten des Jazz sind kostenlos – wie eh und je seit der Gründung des Jazzweekends im Jahr 1982. Die Musik spielt vom Donnerstagabend, 14. Juli, bis Sonntagnacht, 17. Juli und es sind nicht nur viele Ensembles präsent, die noch nie in der Domstadt an der Donau auftraten, sondern auch einige neue Locations werden bespielt, in Clubs, am Schiff und in der Kirche. Erstmals sind die Studierenden der drei bayerischen Musikhochschulen mit einer eigenen Bühne am Bismarckplatz vertreten. Das Programm für das bayerische Jazzweekend 2002 findet sich immer aktuell unter www.jazzwe.de. Als kleinen Vorgeschmack finden Sie auf Jazzzeitung. de ein kleines ABC der Weekend-Bands, zusammengestellt von Katharina Kellner. Adabei Ein Adabei-Konzert ist wie eine musikalische Wundertüte: Man weiß nie, welcher Musikrichtung das nächste Stück entstammt. Neben Werken aus Folk, Jazz …

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COVID-19 und der Bayernjazz?

Im Süden Deutschlands bringt die Pandemie indirekt traditionsreiche Jazz-Institutionen ins Wanken Jazz-Hot-Spot Nummer 1: Burghausen. Burghausens Bürgermeister, Florian Schneider, und die IG Jazz als Veranstalter der Sommerkurse Burghausen haben coronabedingt Joe Viera und sein Dozententeam als Leiter der Burghausener Jazzkurse abgeschafft. Nachdem Joe Viera es für nicht Jazz-adäquat hielt, den Sommerkurs 2021 im Streaming-Format anzubieten, installierte man kurzerhand ein junges, neues Team (siehe Website für den Sommerkurs im August). Dieses konnte durchaus qualitätsvolle Angebote für online-affine Jazzer machen, dennoch ging eine Protestflut von treuen Teilnehmern und Teilnehmerinnen der letzten Jahre in Burghausen ein. Ex-BuJazzO-Chef Peter Ortmann, der selbst lange Jahre Dozent der Remscheider Jazzkurse war und Joe Viera aus diesen Tagen gut kennt, schrieb etwa: „Einen Generationswechsel kann man anders einleiten. Joe Viera ungewürdigt um seine Verdienste links liegen zu lassen, das zeugt schon von einem seltsamen Verständnis für die Bedeutung des Jazz für und in Burghausen.“ Als Reaktion auf die Protestes sollte es eine Gesprächsrunde der Burghauser Organisatoren mit Joe Viera, Martin Schrack und Ignaz Dineé als Vertreter des Dozententeams geben, moderiert von BR-Redakteur Roland Spiegel. Ergebnisse liegen der Jazzzeitungsredaktion noch nicht vor. Joe …

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Musikalisches Elmsfeuer auf dem Technobeat

Einer wäre wohl innerlich angewidert davongezogen. Mehr als hundert andere dagegen überliessen sich lustvoll den harten Technobeats, mit denen die Münchner Jazzrausch Bigband das Degginger in heftige Schwingungen versetzte. Der verstorbene Richard Wiedamann, eine Autorität in Sachen Jazz, sprach dem in den 90er Jahren aufgekommenen Techno und House jegliche Musikalität radikal ab. Dass heute junge Musiker, meist gut ausgebildete Profis, ausgerechnet diese maschinenhafte Musik, oft bis aufs rhythmische Gerüst skelettiert, als Grundlage für ihren berauschenden Bigbandsound nutzen, hätte ihn wohl eher verärgert als nachhaltig verstört. Gänzlich unbeleckt von musiktheoretischen Qualifizierungen lieferte sich das überwiegend weibliche Publikum den pochenden Grooves aus, die DJ Kuhn mit seinem Laptop entwarf. Spannend wurde es dann, wenn die Bläser gruppenweise oder gemeinsam einsetzten und dem stoischen Beat musikalische Elmsfeuer abtrotzten. Tieffrequent schoben sie schwere, tempomäßig heruntergeregelte Brecher unter den Clubsound und rissen mit Tuba, Posaunen und Kontrabassklarinette Löcher in den unbarmherzigen Beat. Sängerin Lena Geue, neu in dem nur scheinbar wilden Haufen, verbreitete zwar viel gute Laune, tat sich aber sonst etwas schwer. Meist klebte sie mit der Nase am Notenblatt. In etwas freieren Passagen, wo sie lediglich vokale Soundsilben …

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Jazzclub des Monats November: Der Jazzclub Regensburg

Der Jazzclub Regensburg wurde vom Staatsminister für Kultur und Medien mit dem Spielstättenprogrammpreis 2013 ausgezeichnet. Aus 320 Einsendungen wählte eine Fachjury 55 Preisträger in drei Kategorien aus. Damit zählt der Jazzclub Regensburg zu insgesamt noch 12 ausgezeichneten Clubs aus Bayern. Unsere Mitarbeiterin Caro Kirsch hat sich den Club näher angeschaut. Mitten in der Innenstadt der 130.000-Einwohner-„Metropole“ Regensburg und doch versteckt in einer kleinen Seitengasse gibt nur ein kleines Schild einen Hinweis auf den Sitz des Jazzclubs Regensburg in der Bertoldstraße. Seit 1988 hat der gemeinnützige Verein hier ein kleines Büro gemietet, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Saal des Leeren Beutels, in dem die Livekonzerte stattfinden, die der Jazzclub das ganze Jahr über organisiert. Schon in den 1970ern gab es erste Bestrebungen, den Jazz in die Stadt an der Donau zu bringen. Der Pianist und Jazzpionier Richard Wiedamann rief in privater Initiative den Jazzkeller Rabozil ins Leben, der aber 1980 einem Hochwasser zum Opfer fiel. Der nächste Versuch durch das Ehepaar Winnie und Traudl Freisleben, Livekonzerte in der Kulturkneipe Einhorn zu initiieren, war nachhaltiger von Erfolg gekrönt. Aus diesen Vorläufern entstand 1987 der Jazzclub Regensburg e.V. Heute …

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Auf den Spuren von Richard: Jazzweekend Regensburg 2011

Das heute gestartete 30. Bayerische Jazzweekend Regensburg ist die erste Ausgabe des Stadtfestivals ohne seinen Initiator Richard Wiedamann. Der am 06. Januar 2011 verstorbene Wiedamann war eine Persönlichkeit, der seine Region prägte, indem er über Jahrzehnte hinweg Strukturen aufbaute (Bayerisches Jazzweekend, Bayerisches Jazzinstitut, Landesjugend Jazzorchester), von denen der Jazz in Regensburg und Bayern heute lebt und profitiert. Zur Tagesordnung zurückkehren konnte man in Regensburg nicht, ohne an den alten Weggefährten zu erinnern. Das Jazzweekend ist einer von mehreren Terminen, an denen man sich „vor der Lebensleistung von Richard Wiedamann (1932-2011) dankbar verneigen“ will. Das Jazzweekend-Team hat deshalb einzelne Konzerte des Festivals unter das Motto „Auf den Spuren von Richard Wiedamann“ gestellt. Es sollen Konzerte sein, die dem Klangsucher Wiedamann besonders gefallen hätten, bei denen er „stehen geblieben“ wäre. Dabei konnte man auch Bands berücksichtigen, zu deren Demos Wiedamann noch selbst Notizen gemacht hatte. Dieser ideelle „Konzert-Pfad“ durch die Regensburger Altstadt ist eine Botschaft der Nachfolger an den geistigen Vater. In Regensburg soll alles in seinem Sinne weitergehen… mehr zum Jazzweekend: Bayerisches Jazzweekend Regensburg 2011 Jazzfestivals in Bayern (BR-online)

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Ende einer Ära: Richard Wiedamann gestorben

Wie das Bayerische Jazzinstitut gestern auf seiner Website meldete, ist der Gründer und langjährige Leiter des Instituts Richard Wiedamann am 6. Januar 2011 verstorben. Sein Tod bedeutet das Ende einer Ära, denn vieles, was den Jazz in Regensburg und Bayern betrifft, geht auf Wiedamanns Bemühungen zurück. Als Leiter der Städtischen Musikschule Regensburg und Initiator des Regensburger Jazzweekends, des Landes-Jugendjazzorchesters Bayern sowie des Bayerischen Jazzinstituts hat er Strukturen angestoßen, die das bayerische Jazzleben der letzten Jahrzehnte mitbestimmt haben und auch in Zukunft Gültigkeit haben werden. Auf nmz online hat Michael Scheiner einen Nachruf auf den großen Jazzmentor veröffentlicht. http://www.nmz.de/online/regensburger-jazzpapst-zum-tod-von-richard-wiedamann Im  Jazz wie im Leben: Entdecke Standards, studiere Standards, versuche ernsthaft, selber welche zu setzen – improvisiere Dich aber immer wieder mit einem Lachen frei. (Richard Wiedamann) Weitere Infos zu Wiedamanns Biographie, zur Trauerfeier und zum Eintrag ins Kondulenzbuch: http://www.richard-wiedamann.de/ http://www.bayernjazz.de/

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