Bundeskonferenz Jazz betont: Spielstättenprogrammpreis erfüllt wichtige kulturpolitische Aufgabe

In seinem aktuellen Schwarzbuch kritisiert der Bund der Steuerzahler die Verleihung des Spielstättenprogrammpreises des Bundes. Die Bundeskonferenz Jazz nimmt dazu in einem offenen Brief an den Präsidenten des Bundes der Steuerzahler Stellung: Sehr geehrter Herr Holznagel, in Ihrem aktuellen Schwarzbuch listen Sie den Spielstättenprogrammpreis des Bundes als „teure Annehmlichkeit“. Sie bemängeln, dass bereits subventionierte Häuser durch den Preis doppelt subventioniert werden. Bei den ganz wenigen Spielstätten des Jazz/Rock/Pop, die überhaupt öffentlich unterstützt werden, sind diese Zuwendungen so marginal, dass hier nicht einmal ansatzweise von einer Doppelförderung ausgegangen werden kann. Hinzu kommt, dass es sich bei dem SSPP nicht um eine Förderung im klassischen Sinne, sondern um einen Preis für eine bereits erbrachte künstlerische Leistung handelt. Mit dem Spielstättenprogrammpreis, für den wir uns seit über zehn Jahren einsetzen, rückt vielmehr eine besorgniserregende Ungleichbehandlung in das kulturpolitische Blickfeld: Wie Sie wissen, tragen die Kommunen in Deutschland mit ca 80% die Hauptlast aller kulturellen Ausgaben. Die Kommunen sind jedoch so überschuldet, dass sie zusätzlich zu den 87 Opernhäusern mit eigenem Spielbetrieb, die es insgesamt in der Republik gibt und die zusammen ca. 3,5 Milliarden an öffentlichen Mitteln erhalten, …

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Kulturpreis der Stadt Nürnberg für Wolfgang Haffner

Der Schlagzeuger und Komponist Wolfgang Haffner hat  den mit 10.000 € dotierten großen Kulturpreis der Stadt Nürnberg erhalten. Die Auszeichnung überreichte Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly im Rahmen der Preisverleihung in der Nürnberger Tafelhalle. Die Laudatio auf Wolfgang Haffner hielt BR Klassik Jazzredakteur Roland Spiegel. Mit dem jährlich verliehenen Preis werden Persönlichkeiten gewürdigt, die „herausragende Akzente im Kulturleben der Stadt Nürnberg und über dieses hinaus setzen.“ Wolfgang Haffner wurde im fränkischen Wunsiedel geboren, lebte lange in Altdorf bei Nürnberg und lebt heute auf Ibiza – seiner fränkischen Heimat ist er im Herzen jedoch stets treu geblieben. Als Leader hat Wolfgang Haffner vier Alben auf ACT veröffentlicht. Sein Labeldebüt „Shapes“ erhielt den German Jazz Award. Für sein Album „Round Silence“ erhielt er 2010 den Echo Jazz als bester deutscher Schlagzeuger. Darüber hinaus wurde Wolfgang Haffner bereits mit dem Förderpreis der Stadt Nürnberg (1989), dem Wolfram-von-Eschenbach-Preis (2010) und dem Bayerischen Kulturpreis (2011) ausgezeichnet. Am 20. Februar 2015 erscheint Wolfgang Haffners neues Album „Kind of Cool“ mit Jan Lundgren, Christopher Dell, Dan Berglund, Dusko Goykovich, Jukka Perko & special guest Max Mutzke.  

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Spielstättenprogrammpreis 2014 vergeben

Für ihre herausragenden Livemusikprogramme wurden gestern am 17. September 2014 in Hamburg 31 Clubs und 27 Veranstaltungsreihen aus Deutschland von Kulturstaatsministerin Monika Grütters mit dem Spielstättenprogrammpreis Rock, Pop Jazz 2014 ausgezeichnet. Der bundesweite Preis wurde nach 2013 bereits zum zweiten Mal vergeben. In diesem Jahr gehen an die Spielstätten sowie Veranstalterinnen und Veranstalter insgesamt 900.000 Euro an Preisgeldern. Die Initiative Musik realisiert den Spielstättenprogrammpreis Rock, Pop, Jazz 2014 unter Einbeziehung der Bundeskonferenz Jazz und der LiveMusikKommission, dem Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V.  „Die kleinen und mittleren Livebühnen sind mit ihren ambitionierten und innovativen Programmen abseits des Mainstreams ein wichtiger Bestandteil unserer Kulturlandschaft“, erklärt Staatsministerin Prof. Monika Grütters, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). „Sie bieten Kulturorte mit Atmosphäre, in denen Musikerinnen und Musiker ihr Publikum finden. Aus überzeugter Leidenschaft für die Sache gehen die Betreiberinnen und Betreiber dieser Clubs oft bis an die Grenze zur Selbstausbeutung. Der Spielstättenprogrammpreis Rock, Pop, Jazz soll die Arbeit dieser kulturellen ‚Ermöglicher‘, die oftmals ohne oder nur mit geringer öffentlicher Förderung für hochwertige Kulturerlebnisse sorgen, stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken.“  Die besonderen Auszeichnungen für die „Spielstätte …

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Der „Jazz Pott“ 2014 geht an Georg Graewe

Essen. Zum Auftakt jeder neuen „Jazz in Essen“-Saison wird traditionell der „Jazz Pott“ verliehen. In diesem Jahr geht der Preis, der von Viktor Seroneit (†) und Niklaus Troxler initiiert wurde und mit dem seit 1998 unter dem Motto „best progressive artist“ innovative Jazzmusiker ausgezeichnet werden, an Georg Graewe. Womit sich nun auch ein Kreis schließt, denn Graewe gehörte zu den Geburtshelfern von „Jazz in Essen“: Im Duo mit Theo Jörgensmann eröffnete er 1984 die Konzertreihe, als Support von Steps Ahead. Da hatte der Pianist/Kompo­nist aus Bochum sich längst mit einem Quintett sowie mit seinem GrubenKlangOrchester einen Namen gemacht. Heute ist Graewe eine feste Größe in der internationalen Improvisations­szene, außerdem komponiert er Kammer-/Orchestermusik und Opern. Für die Kulturhauptstadt RUHR.2010 entwarf er das ambitionierte Projekt „grubenklang.reloaded“, das mehrere Konzertreihen und Einzelkonzerte an wechselnden Spielorten umfasste. Mit dem Cellisten Ernst Reijseger und dem Schlagzeuger Gerry Hemingway bildet Graewe seit 25 Jahren ein unorthodox besetztes Trio, das zu den aufregendsten der Jazzlandschaft gehört. Derzeit ist es auf Jubiläumstour und erntete beim Auftakt im Rahmen der Nickelsdorfer „Konfrontationen“ bereits enthusiastische Kritiken: „Den musikalischen Höhepunkt der 20 Konzerte lieferte das Trio …

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Echo Jazz 2014 – fürs Fernsehen verwurstet

Die Verleihung des diesjährigen Echo Jazz fand in der Hamburger Kampnagelfabrik statt – bei 30 Grad draußen und gefühlten 40 drinnen. Wasserflaschen auf dem jedem Sitzplatz ließen die Gäste vom Protest absehen. Die Zahl der Kameras kam der Zahl der Preisträger ziemlich nahe. Man ahnte schon, daß die Fernsehsendung ein paar Tage später die Verleihung in den üblichen Drei-Sekunden-Häppchen abspulen würde. Die Zahl der Kameras war aber sicherlich höher als die Zahl der tatsächlich anwesenden Preisträger. Auf die internationalen Kategorien könnte man getrost verzichten, wenn die ausländischen – namentlich die amerikanischen – Künstler, wie geschehen, durch Abwesenheit glänzen, denn allein unsere eigenen Leute sind einen Echo Jazz wert: Joachim Kühn, Michael Wollny, Heinz Sauer, Dejan Terzic, Arne Jansen, Till Brönner, Max Mutzke usw . Jazz als Fernsehshow – das kann nicht gut gehen. Die Tontechnik versagte an markanten Stellen, der Sound im Saal war grottenschlecht, weil hier anscheinend gespart wurde – der Fernsehzuschauer merkt’s eh nicht. Nicht zu vergessen die Lippenbekenntnisse der einführenden Redner – Kultursenatorin und NDR-Intendant. Da bleibt allein Gorny gut, der auch an dieser Stelle die einmalige Rolle des Jazz für die …

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Jan Persson erhält den 9. jazzahead!-ŠKODA-Award

Der Gewinner des jazzahead!- ŠKODA-Award 2014 steht fest: Er geht an den Dänen Jan Persson. Damit wird die Reihe der bisherigen Preisträger erstmals um einen Fotografen erweitert. Jan Persson fotografiert seit über 50 Jahren Jazzmusiker und hat die Großen der Szene in seinen Schwarz-Weiß Fotografien festgehalten. Damit ist er als Fotograf nicht nur Chronist dieser Musik, sondern auch Zeitzeuge, Wegbegleiter und nicht zuletzt Künstler. „Jan Perssons Fotografien und sein Blick auf diese Musik durch ihre Musikerinnen und Musiker sind einmalig“, begründet das künstlerische Leitungsteam der jazzahead! die Wahl des Dänen. Der 1943 geborene Persson arbeitete ab 1962 als freischaffender Fotograf für dänische Zeitungen und Zeitschriften in und um Kopenhagen. Schon früh spezialisierte er sich auf die Dokumentation der vitalen, international orientierten dänischen Jazz-Szene. Später konzentrierte er sich auch auf Rock-Musiker, die Kopenhagen in den sechziger und den siebziger Jahren zahlreich besuchten. Seine Werke sind in einer langen Reihe von Büchern und Ausstellungen dokumentiert und seine Fotografien wurden für über 1.000 Alben und CD-Cover verwendet. Perssons Fotos erschienen bei Down Beat (USA), Jazz Special (DK), Musica Jazz (IT), Melody Maker (UK) und in dänischen Zeitungen. Jan …

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„Jahre und Jahre Jazz-Lobby“: Der lange Weg zum Spielstättenprogrammpreis

Felix Falk, Saxophonist, stellvertretender Vorsitzender der Union Deutscher Jazzmusiker, Sprecher der Bundeskonferenz Jazz und Jurymitglied des Spielstättenprogrammpreises im Gespräch. – Der neu eingerichtete Spielstättenprogrammpreis Rock, Pop und Jazz wurde in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen. Vom Bundestag mit einer Million Euro finanziert, durch Kulturstaatsminister Bernd Neumann in Hamburg am 25. September überreicht, von der Initiative Musik gGmbH organisiert. Über die Hälfte der Preise und mehr als 400.000 Euro der Prämien gingen an Jazzclubs. Wie kam das zustande? Wir sprachen mit Felix Falk, einem der Väter des Preises und Mitglied der Preisjury.

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Duell der Bigbands – Die hauptstädtische Szene traf sich beim 28. Berliner Jazztreff

Von Antje Rößler. Berlin ist ein Jazz-Zentrum, das Musiker aus aller Welt anlockt. Die Vielfalt der hauptstädtischen Szene brachte der Berliner Jazztreff am letzten Oktober-Wochenende auf die Bühne. Erstmals war die Veranstaltung in der ufaFabrik zu Gast, einer lauschigen Oase im sonst mit Kulturstätten nicht eben gesegneten Stadtteil Tempelhof. Kinder und Erwachsene, Laien und Profis spielten in allerlei Besetzungen vom Solo bis zur Bigband. „Der Begriff Jazz wird bei uns sehr weit gedehnt“, sagt Franziska Buhre, die den Jazztreff seit 2010 organisiert. „Die Bandbreite reicht von Swing und Bebop bis zu Blues und Latin Jazz.“ Bei aller Vielfalt – avantgardistische und atonale Klänge waren dem Wochenende nicht zu vernehmen. Als der Jazztreff 1985 zum ersten Mal in (West)-Berlin stattfand, spielten 120 Gruppen drei Tage lang auf drei Bühnen im Musikinstrumenten-Museum. Zur Attraktivität der Veranstaltung trug in jenen vordigitalen Zeiten auch der Umstand bei, dass die Teilnehmer kostenlose Mitschnitte ihrer Konzerte bekamen. Heute hat das vom Landesmusikrat ausgerichtete Treffen bescheidenere Dimensionen. „In diesem Jahr machen 41 Ensembles mit“, erzählt Franziska Buhre. „Jede Gruppe darf 40 Minuten auf die Bühne, inklusive Auf- und Abbau.“ Am Sonnabend fand …

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Der Innovator – Albert-Mangelsdorff-Preis 2013 geht an Nils Wogram

Der Posaunist und Komponist Nils Wogram erhält den Albert-Mangelsdorff-Preis 2013 (Deutscher Jazzpreis). Der von GEMA-Stiftung, Deutschem Komponistenverbandes und GVL mit 15.000 Euro dotierte Preis wird von der Union Deutscher Jazzmusiker seit 1994 alle zwei Jahre an herausragende Persönlichkeiten der deutschen Jazzszene verliehen. Die Verleihung findet am 3. November 2013 im Rahmen des Jazzfests Berlin statt, bei der die UDJ gleichzeitig ihr 40-jähriges Jubiläum feiert. Nils Wogram ist nicht nur der erste Posaunist der den Preis erhält, sondern auch der bisher jüngste Preisträger. Die Union Deutscher Jazzmusiker hatte die Kriterien der Preisverleihung erweitert, um „die hochspannenden aktuellen Entwicklungen des Jazz aus Deutschland“ noch besser berücksichtigen zu können. Die hochkarätige Jury hatte sich für Wogram, der heute als einer der wichtigsten Jazzmusiker Europas gilt, entschieden, weil er neben seiner technischen Brillanz und seiner großen Innovativität tief in der Jazzgeschichte verwurzelt sei. Er sei als Solist, Bandleader und Komponist ungemein produktiv, betreibt sein eigenes Plattenlabel und unterrichtet an der Hochschule Luzern. Auch über sein künstlerisches und pädagogisches Engagement hinaus, setze sich Nils Wogram für die Belange der Jazzszene ein. Wir werden bei der Verleihung live dabei sein und …

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ECHO Jazz 2011: ACT und Quadro Nuevo gewinnen Online-Voting

… schon wieder! Bereits bei der letztjährigen offenen Wahl in den Kategorien Label des Jahres und Live-Act des Jahres zur Premiere des ECHO Jazz konnten die bayerische Weltmusik-Fraktion Quadro Nuevo und das Münchner Label ACT Music & Vision die meisten Stimmen für sich verbuchen. Die Gewinner der beiden Kategorien waren nicht von der Jury bestimmt worden, sondern in einem offenen Online-Voting der Fachzeitschrift Jazzthing ermittelt worden. Näheres zur Preisverleihung am 17. Juni 2011 in der Gläsernen Manufaktur in Dresden: http://www.echojazz.de/ http://www.glaesernemanufaktur.de/ ECHO Jazz in Rundfunk und TV: TV: 18. Juni 2011, 23:00 Uhr, MDR Hörfunk: 20. Juni 2011, 20:05, MDR Figaro

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