Eine Frage der Aura: die Jazzfotoausstellung „dombrowski: faces – traces“ in der Münchner Unterfahrt

Ganz ohne Leidenschaft geht es nicht. Denn sonst würden die vielen Konzerte, die man als Musikjournalist im Laufe seiner Arbeit erlebt, irgendwann zur Hörroutine. Eine schreckliche Vorstellung, sowohl für den, der da auf der Bühne steht und von einem Kritiker beäugt wird, als auch für den, der sich im Publikum unter die Menge mischt, um einen möglichst authentischen Eindruck von der Wirkung des künstlerischen Geschehens zu erhaschen. „In diesem Jahr sind tatsächlich zwei Jahrzehnte ins Land gegangen, seitdem ich meine erste Kritik für die Süddeutsche Zeitung geschrieben habe,“ meint der Münchner Jazzspezialist Ralf Dombrowski. „Ich habe unglaubliche Konzerte erlebt, auch manches weniger Bedeutende, was ich oft schon vergessen habe. Aber die Faszination für Live-Musik ist nach wie vor vorhanden. Und da hilft auch die Kamera, denn sie ermöglicht eine andere Sicht auf die Dinge, die auf der Bühne passieren“. Seit einer knappen Dekade gehört sie inzwischen zu seinen Konzertbegleitern, aber erst seit etwa fünf Jahren zückt er sie auch, um über das eigene dokumentarische Interesse hinaus möglichst treffende Bilder zu machen: „Das ist eine Herausforderung, denn mir geht weniger um den großen Effekt, als eher …

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Die taktlos-Nachrichten vom 12.12.

Vergangenen Donnerstag widmete sich das musikmagazin taktlos der neuen musikzeitung und des Bayerischen Rundfunks dem Jazz. Unter dem Titel „Jazz prekär“ ging es eine Stunde lang um die Lebens- und Überlebensbedingungen der Musiker, Spielstätten, Kritiker und des Publikums. Jetzt gibt es den Podcast zum Nachhören sowie ein paar Impressionen hier. Zu Gast waren übrigens Oliver Hochkeppel, Monika Roscher und Michael Stückl sowie das Duo Kreitmeir und Zehrfeld. Zum Nachlesen veröffentlichen wir an dieser Stelle die taktlos-Nachrichten: Berlin: Ab kommendem Jahr will die schwarz-rote Bundesregierung den blasmusiklastigen oder auch orchestral-pomadigen Klang der deutschen Nationalhymne auffrischen. Das teils swingende, teils bebopige Arrangement Klaus Doldingers wird künftig vom Bundes-Jugend-Jazzorchester interpretiert. Den Text rappt exklusiv im Rahmen politisch ersehnter Inklusion: Bushido. Leipzig/Köthen. Neue Manuskriptfunde belegen: Johann Sebastian Bach leitete während seine Kantorenzeit in Leipzig bereits eine BigBand. Bislang sind die Manuskripte von Musikwissenschaftlern als gefälschter Humbug abqualifiziert worden. Erst der Jazzforscher Martin Pfleiderer von der Musikhochschule Weimar hat den tieferen Sinn der Kompositionen wie „It’s enough“ oder „Nobody knows the trouble I’ve seen“ entdeckt. In diesem Zusammenhang bekommt auch endlich die angeblich vollkommen falsch gestimmte Orgel des Jazzclubs Köthen einen …

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