Chris Barber in memoriam: Ice Cream, schnelle Autos und Millionenhits

Zusammen mit Kenny Ball und Acker Bilk war Chris Barber einer der  “Three B’s”, die den Traditional Jazz in Großbritannien definierten und verantwortlich waren für das große  “Trad”-Revival der späten 50er- und frühen 60er-Jahre. Am 2. März ist der Jazz-Posaunist ist gestorben. Das bestätigte die Plattenfirma Last Music heute unter Berufung auf seine Witwe. Der britische Posaunist und Bandleader Chris Barber war 2014 in Stuttgart mit der German Jazz Trophy der Stiftung Spardabank Baden-Württemberg, der Kulturgesellschaft Musik und Wort und der Jazzzeitung geehrt worden. Lesen Sie hier die Laudatio von Andreas Kolb und Marcus A. Woelfle auf Barber in voller Länge. Ice Cream, schnelle Autos und Millionenhits Stuttgart, 21. Juli 2014 Eigentlich ist Chris Barber Multiinstrumentalist: Er lernte zunächst Violine und Sopransaxophon. Später studierte er dann Posaune und Kontrabass an der Guildhall School of Music. Heute ist sein Name untrennbar mit der Posaune verknüpft, und er ist – endlich – unser erster trombone player in einer inzwischen langen Liste von illustren Preisträgern. Das Instrument entdeckte er rein zufällig für sich, sagt er: „Gekauft habe ich meine erste Posaune eigentlich nur deswegen, nachdem ich gesehen hatte, …

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Jazzwoche Burghausen mit reichlich Pop, Soul und auch Jazz

Musikerinnen, erkannte Joe Viera in seiner Anmoderation der Saxofonistin Lakecia Benjamin, würden immer öfter als „Bandleaderinnen und Instrumentalistinnen in Erscheinung treten“. Der 84-jährige Grandseigneur und Mitbegründer der Internationalen Jazzwoche Burghausen, nicht unbedingt als Feminist bekannt, lenkte damit die Aufmerksamkeit auf einen Aspekt der auch im Pop und Rock Gültigkeit hat – eine deutliche Unterrepräsentanz von Frauen. Lediglich als Sängerinnen überflügeln Musikerinnen die nach wie vor ausgeprägte männliche Dominanz, auch wenn sich das seit ein paar Jahrzehnten ganz allmählich zu verschieben beginnt. Bei der mittlerweile 48. Jazzwoche bildeten, neben Benjamin und der Fürther Gitarristin Monika Roscher, auch in diesem Jahr Sängerinnen die weiblichen „Zugpferde“ im vielschichtigen Programm. Vor der Engländerin Joss Stone, die nach einer Kritik als „Popstar Burghausen verhext“ hat, war die in Paris lebende Amerikanerin China Moses die  eigentliche Überraschung des Festivals. Glücklich schätzen könne man sich, jubelte Viera, dass Moses „denselben Beruf hat, wie ihre Mutter Dee Dee Bridgewater“. Die hatte zwei Jahrzehnte zuvor – 1998 – einen  gefeierten Auftritt in Burghausen. Mit einem lockeren Blues aus ihrem vielgelobten Tributealbum „This One´s For Dinah (Washington)“ startete die 39-Jährige die Eroberung der erstaunlicherweise nur …

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Eine „Fender“ von Eric Clapton Jazzgitarrist- Kurt Rosenwinkel mit der hr-Bigband zu Gast in Wiesbaden und Gießen

Im April stand Kurt Rosenwinkel noch bei Eric Claptons „Crossroads Guitar Festival“ vor 18.000 Menschen im New Yorker Madison Square Garden auf der Bühne. Jetzt kommt der US-Amerikaner, der zu den profiliertesten Jazzgitarristen der neuen Generation zählt, mit der hr-Bigband nach Hessen: am Freitag, 11. Oktober, ins Wiesbadener Kulturforum und am Samstag, 12. Oktober, ins Stadttheater Gießen. Virtuose Spielfreude vor dem Hintergrund zeitgemäßer Arrangements erwartet das Publikum. Mittlerweile ist der 42-Jährige mit Clapton befreundet. Nach dem Auftritt bei Claptons Benefizkonzert bekam Rosenwinkel von ihm eine von dessen legendären „Fender Stratocaster“-Gitarren geschenkt. „Es ist eine Spezialanfertigung, eine sogenannte ‚Ferrari Gray‘“, erzählte Rosenwinkel dem Magazin „Downbeat“ stolz. Aber noch mehr berührte ihn, dass die Bluesrock-Legende 2012 eins seiner Konzerte in New York besuchte und anschließend seinen Sound lobte. „Und dann hat er seine Hand auf sein Herz gelegt. Das bedeutet mir eine Menge, denn wenn jemand sich mit Gitarrensound auskennt, dann wohl Eric Clapton“, so Rosenwinkel in „Downbeat“. Doch nicht nur Clapton erkannte Rosenwinkels Talent. Der Gitarrist durfte auch schon mit 22 Jahren, kurz nach seiner Ausbildung an der Berklee School of Music, zusammen mit Gary Burton …

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