Bill Ramsey wird heute 90 Jahre alt

William „Bill“ McCreery Ramsey, geboren am 17. April 1931 in Cincinnati, Ohio, ist ein deutsch-amerikanischer Jazz- und Schlagersänger, Journalist, Hörfunkmoderator und Schauspieler. Ramsey lebte fast 20 Jahre lang in Zürich, später in Wiesbaden und seit 1991 mit seiner vierten Ehefrau Petra in Hamburg. Seit 1984 ist er deutscher Staatsbürger.

Bill Ramsey verkörpert ein Stück deutsche Musikgeschichte, auch wenn heute mancher darüber schmunzelt, denn in den 50er- und 60er-Jahren hatte Bill Ramsey so stark auf die leichte Muse gesetzt und war mit seinen Hits wie „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ zu einer Ikone des deutschen Schlagers geworden. Es dauerte etliche Jahre, bis das Publikum ihn wieder als den ernsthaften Jazzsänger akzeptierte, der er eigentlich von Anfang an war.

Ohne Frage haben seine Schlager, wenn er sie zum Beispiel mit dem Kurt Edelhagen Orchester oder mit dem Tanorchester Erwin einspielte, ganz schön geswingt. Unser Bild zeigt Bill Ramsey (rechts) mit Erwin Lehn und Catarina Valente. Foto: Hans Kumpf

Sein Vater hatte ihn schon als Jugendlichen mit dem Jazz und Blues in Verbindung gebracht, nahm ihn mit nach New York in Clubs, wo die großen Boogie Woogie-Helden Meade Lux Lewis, Albert Ammons und Pete Johnson spielten. Als zur Zeit des Koreakrieges eingezogener GI kommt er 1952 nach Deutschland, zur Air Force, die ihm ermöglicht, schon bald Produzent beim AFN zu werden. Hier gestaltet er Musikprogramme, an die sich viele Musik- und Jazzfreunde der ersten Nachkriegszeit noch heute gerne erinnern. Er singt viel in den amerikanischen Clubs, wo er den Musikproduzenten Heinz Gietz, kennenlernt, der ihm Schallplattenaufnahmen anbietet. In seinem Artikel „Ohne Krimi und Mimi, mit viel Blues – Bill Ramsey in der Bundeskunsthalle bei Till Brönner“ in der JazzZeitung 6/2005 schreibt von Hans-Jürgen von Osterhausen über die Begegnung Ramsey und Gietz: „Auf seine Frage, ob er Rock & Roll oder lieber etwas Lustiges spielen will, entscheidet Ramsey sich für das Lustige, mit den schon erwähnten Folgen. Zu diesen gehören auch zahlreiche Filmrollen. Für eine gewisse Zeit prägt sich das Bild des netten Amerikaners mit dem gebrochenen Deutsch und den großen karierten Jacketts ein, deren Muster er übrigens nicht von dem Entertainer und Showmaster Peter Frankenfeld abgeschaut hatte, sondern sich in Erinnerung an seine schottischen Vorfahren hatte anfertigen lassen.“

Der tägliche
JazzZeitung.de-Newsletter!

Tragen Sie sich ein, um täglich per Mail über Neuigkeiten von JazzZeitung.de informiert zu sein.

DSGVO-Abfrage *

Wir senden keinen Spam! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.