+++ news +++ Romeo Franz Ensemble beim Freisinger Jazzfest im Schafhof +++ Herbie Hancock als Nachzügler bei den 43. Leipziger Jazztagen +++

Nach den beiden Musiksommern im Schafhof 2017 und 2018, zu denen jeweils über 1.000 Besuchern kaman, lädt der Verein 3klang e.V. am 5. und 6. Juli 2019 zum 3. Musiksommer im Schafhof ein.

Am Freitag den 5. Juli beginnt das Wochenende mit dem 4. Freisinger Jazzfest. Zwischen 19.00  und 23.00 Uhr stehen im lauschigen Garten des Europäischen Künstlerhauses Schafhof drei Jazzformationen aus  ganz unterschiedlichen Stilen auf der Bühne: Jane Knieper’s Trio Grand & Friends macht mit rockigem, aber auch mal souligem oder swingend-bluesigem Jazz-Pop den Anfang.

Mit Swing im Stil der 30er- bis 50er-Jahre, Latin und Walzer, aber vor allem mit authentischem Gypsy-Jazz geht es weiter. Das Ensemble um einen der bekanntesten Vertreter deutscher Sinti-Musik, Geiger Romeo Franz, verspricht – zumal erweitert um den virtuosen Gypsy-Jazz-Gitarristen „Big Papa“ Joe Bawelino – einen leidenschaftlichen Jazzabend im Schafhof. Mit spannenden Eigenkompositionen und neu arrangierten Standards überzeugt im Anschluss das Quartett um Jazz-Sängerin Lipa Majstrovic. Der Eintritt  ist frei! Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im Tonnengewölbe des Schafhofs statt.

„Zukunftsmusik“ bei den 43. Leipziger Jazztagen

Die 43. Leipziger Jazztage werden sich vom 10. bis 19. Oktober der Zukunft gewidmet haben – mit Zukunftsmusik. Zwischen heutigen Jazzutopist/-innen und Pionier/-innen der Jazzgeschichte, zwischen Tradition und Innovation, zwischen Fortschrittsglauben und Science-Fiction, zwischen Utopie und der Landung auf dem Mond. Jazz strebt seit über 100 Jahren nach vorn: Raus aus der Gegenwart, rein in die Zukunft. „Was bedeuten die globalen Veränderungen unserer Zeit für die Musik?“ Die Leipziger wollen zeigen, dass Vieles im Jazz noch Zukunftsmusik ist – und dass Jazz nach wie vor eine Musik der Zukunft ist. Das Festivalprogramm wird an 10 Tagen und an einer Vielzahl von Spielorten, Konzerte präsentiert haben, die in die Zukunft lauschen, die das technologische und (kosmo-)politische Potential des Jazz für seine eigene Zukunft, aber auch die unserer Gesellschaft, abzubilden versuchen.

Herbie Hancock. Foto: Abu Dhabi Jazz Festival

Anders als in den vergangenen Jahren ist der Abschlussabend im Opernhaus am 19. Oktober mit Ausnahmegitarrist  John McLaughlin + The 4th Dimension (mit Gary Husband, Ranjit Barot und Etienne M’Bappe) lediglich ein vorläufiger Höhepunkt bei den Leipziger Jazztagen. Eröffnet wir der Opernabend mit der Uraufführung des Projekts Inseparable. Unteilbar. Dabei handelt es sich um eine eigens für die Leipziger Big Band Spielvereinigung Sued und den MDR-Rundfunkchor geschriebene Komposition des US-amerikanischen Schlagzeugers und Komponisten John Hollenbeck mit einem Libretto der Lyrikerin Nora Gomringer. Denn weniger als 40 Tage nach diesem vorläufigen Ende erwarten die Leipziger in der Kongresshalle am Zoo einen musikalischen Innovator, der wie kaum ein anderer mit Erwartungen gebrochen hat und seine Musik, Jahrzehnt um Jahrzehnt an der Zukunft wachsen ließ: Am 27. November ist Herbie Hancock in der Stadt.

Die 43. LJT beweisen 2019 nicht nur einen langen Atem, sondern machen bereits mit einem Kick-Off-Konzert am 6. Oktober Lust auf die zehntägige Jazz-Zeit – das offene Kollektiv Brigade Futur III spielt im soziokulturellen Zentrum die naTo, um in Zukunft, über die Zukunft verhandelt zu haben. Offiziell eröffnet wird mit dem Leipziger Jazznachwuchspreis 2019 (Preisträger/-in wird noch bekannt gegeben werden). Im Anschluss verbindet Tubes & Wires, das genresprengende Quartett von Saxophonist Niels Klein, Science-Fiction und Alternative Rock zu futuristischen Sound-Collagen. Mitte der 50er-Jahre öffnete der Konzeptkünstler Sun Ra durch seine Free Jazz-Variationen und seine fiktionalen Narrative afrofuturistische Denkräume. Altsaxophonist Marshall Allen, ältestes Mitglied des virtuosen Free Jazz-Kollektivs Sun Ra Arkestra übernahm nach dem Tod Sun Ras die Leitung des Arkestras, bildete zahlreiche Musiker/-innen in dessen Geiste aus und führt die gegenwärtige Besetzung in der zweiten Festivalwoche ins Westbad.

Im Anschluss übernehmen Erika Stucky, die das Jodeln in neue Gefilde führt und FM Einheit, Mitglied von Einstürzende Neubauten, die Bühne. Erneut begnügen sich die LJT nicht mit 10 Tagen  – die Nächte nehmen sie mit dazu. Die Nachtkonzerte beginnen jeweils um 23:59 Uhr. Punkt.Vrt.Plastik, das Trio von Kaja Draksler, Christian Lillinger und Peter Eldh führt die Möglichkeiten des durch den Free Jazz emanzipierten Ensemblespiels auf neue, kompositorisch noch nicht erschlossene Höhen. „Welche Töne bleiben von der Erde, wenn sie einmal nicht mehr ist?“, fragt Rocket Men. Zwischen Jazz, Dub, Elektronik und HipHop nutzt die junge deutsche Band die „Freiheit des Jazz“ als Anker, die „Unendlichkeit des Universums“ als Inspirationsquelle und blickt aus dem All auf den klanglichen Kosmos unseres Planeten. Philipp Gropper’s Philm (mit Robert Landfermann, Oliver Steidle, Elias Stemeseder) erschafft eine großflächige, assoziationsreiche Improvisationsmusik. Das letzte (Nacht)konzert der Jazztage wird die Kölner Band SALOMEA im HipHop-Orbit um den Jazzplaneten kreisend, im Liveclub Telegraph spielen.

Weitere Gäste und Informationen zum Rahmenprogramm folgen in Kürze auf der Homepage der Leipziger Jazztage.

Beitragsbild: Romeo Franz Ensemble feat. „Big Papa“ Joe Bawelino. Foto: Freisinger Jazzfest

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