+++ News +++ Sebastian Schuster ist Jazz-Preisträger des Landes Baden-Württemberg +++ Fernsehtipp: arte und Ella Fitzgerald +++ jazzopen playground: Anmeldefrist verlängert +++

+++ Sebastian Schuster ist Jazz-Preisträger des Landes Baden-Württemberg +++

Foto: Sven Götz

Der Kontrabassist und Komponist Sebastian Schuster aus Stuttgart ist diesjähriger Jazz-Preisträger des Landes Baden-Württemberg. Das gab Kunststaatssekretärin Petra Olschowski heute am 3. April 2017 in Stuttgart bekannt. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 18. Juli beim Preisträgerkonzert Sebastian Schusters sowie des Zweitplatzierten Christoph Beck (Saxophon) im Wilhelma Theater in Stuttgart verliehen. Das vom Südwestrundfunk (SWR) finanzierte Konzert wird zu einem späteren Zeitpunkt gesendet.

 „Sebastian Schuster beschreitet mit seiner Band Seba Kaapstad einen vielversprechenden, interkulturellen Weg für den Jazz aus Baden-Württemberg und setzt zugleich – weit über die Landesgrenzen hinaus – einen Impuls für die Szene“, sagte die Staatssekretärin. Gleichermaßen klassisch wie im Jazz ausgebildet und mit umfassendem historischen Wissen ausgestattet, spiegele der Bassist die europäische Musikkultur im Aufeinandertreffen mit der direkten und unmittelbaren Musik Südafrikas. „Die Verbindung europäischer Harmonik mit dem modernen, tanzbaren und rhythmischen Jazz Südafrikas macht Sebastian Schusters Musik so einzigartig und tiefgründig. Musik neu gedacht, die das improvisatorische Element als Spielweise für das Zusammentreffen verschiedenster musikalischer Sprachen und Kulturen einsetzt – das ist Jazz in seiner reinsten Form“, so Petra Olschowski.

 „Der Kontrabassist Sebastian Schuster hat sich in den letzten Jahren durch seine interkulturelle Arbeit mit Musikern aus Südafrika verdient gemacht. Es gelingt ihm, Jazz mit südafrikanischer Musikauffassung zu verbinden und eine Musik zu kreieren, die eine neue Sicht auf beide Musikrichtungen schafft. Er ist deshalb ein würdiger Jazz-Preisträger“, begründete der Vorsitzende der Jury, Prof. Bernd Konrad, die Entscheidung.

 Der Preisträger

Sebastian Schuster wurde am 10. Juni 1982 in Nürtingen geboren. Nachdem er bereits als Kind regelmäßig Klavierunterricht erhielt, lernte er ab 1997 Kontrabass. Von 2000 bis 2001 war er Mitglied des Bundesjugendorchesters. Er begann 2003 ein Schulmusikstudium mit Hauptfach Kontrabass an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. 2004 wechselte er den Studiengang in das Fach Orchestermusik mit Hauptfach Kontrabass und studierte bei Professor Ulrich Lau sowie bei Professor Matthias Weber. Das Studium schloss er 2010 mit einem Diplom ab. Zusätzlich nahm er 2008 ein Jazzstudium mit Schwerpunkt Kontrabass bei Professor Mini Schulz auf.

 Gemeinsam mit Christoph Beck und Felix Schrack gründete er 2011 die Band „Das letzte Känguru“, die mit den beiden Studioalben „Absprung“ (2014) und „Täuschung“ (2016) auf sich aufmerksam machte. Als DAAD-Stipendiat ging Sebastian Schuster für ein Jahr ins Ausland. Während dieses Studienjahrs 2013 an der University of Cape Town machte er sich in der südafrikanischen Jazzszene einen Namen. Im selben Jahr gründete er mit der südafrikanischen Sängerin Zoe Modiga und dem Sänger Ndumiso Manana aus Swasiland die Band Seba Kaapstad, zu der mittlerweile auch die Pianistin Gee Hye Lee, die 2012 selbst mit dem Jazz-Preis Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde, der Schlagzeuger Thomas Wörle und die Sängerin Franziska Schuster gehören. Im September 2016 erschien ihr erstes, viel beachtetes Studioalbum „Seba Kaapstad – Tagore`s“, mit dem sie anschließend erfolgreich in Deutschland, der Schweiz und Südafrika tourten.

 Sebastian Schuster ist – neben seiner künstlerischen Arbeit als Bandleader – als Sideman in diversen Formationen aktiv, darunter das Christoph Beck Quartett, das Fabian Meyer Trio und die „Tumi Mogorosi & Gabi Motuba Band“.

+++ Fernsehtipp: arte zum 100. von Ella Fitzgerald +++

PURE LOVE – THE VOICE OF ELLA FITZGERALD, DOKUMENTATION VON KATJA DUREGGER, SWR/ARTE, TAGTRAUM, DEUTSCHLAND 2016, 52 MIN.
ERSTAUSSTRAHLUNG am 16.4.2017, 23.10 Uhr, arte
Ella Fitzgeralds Stimme ist ein Phänomen und bis heute unerreicht. Sie hatte ein absolutes Gehör und eine perfekte Intonation. Ihre Stimme umfasste drei Oktaven, sie hatte eine scheinbare Mühelosigkeit in der Phrasierung und es gibt nahezu keinen Musikstil, in dem sie nicht brillieren konnte. Ihre heute legendären Great American Songbook-Einspielungen von US-amerikanischen Komponisten haben für Generationen von Sängern entscheidende Maßstäbe gesetzt. In der neu produzierten ARTE-Dokumentation wird die „First Lady of Song“ anlässlich ihres 100. Geburtstags gewürdigt. Am 25. April 2017 würde Ella Fitzgerald ihren 100. Geburtstag feiern. Die Karriere dieses Stimmwunders begann sehr früh, mit 17 Jahren, und schon kurze Zeit danach wurde sie zu einer der gefragtesten Swing-Sängerinnen, dann zur Be-Bop-Meisterin und Scat-Königin und Jahrzehnte später zu einer Musiklegende. „First Lady of Song“ oder “First Lady of Jazz” wurde Ella Fitzgerald genannt.
Neben zahlreichem Archiv- und Fotomaterial, das Ella auf den Bühnen dieser Welt in verschiedenen Schaffensphasen zeigt, kommen Musiker und Sänger zu Wort, die sich mit Ella Fitzgeralds Stimme besonders beschäftigt haben. Aber auch Musik- und Jazzforscher, Musik-Psychologen und Neurologen sollen auf einer ganz anderen Ebene Einblicke in das Wunder ihrer Stimme geben und neue Perspektiven eröffnen. Daneben werden Schriftsteller, Journalisten, Freunde und Fans zitiert, die ihre Erfahrungen mit Ella Fitzgeralds Stimme zu Papier gebracht haben. Auf diese Weise beschäftigt sich die Dokumentation auf einer sehr sinnlichen Ebene mit der Kunst von Ella Fitzgerald, mit dem, für was sie bis heute verehrt und bewundert wird und was sie zu einer Legende hat werden lassen: ihrer einmaligen Stimme.
Pure Love – The voice of Ella Fitzgerald kann auch im Internet, auf concert.arte.tv, gestreamt werden.

+++ jazzopen playground: Anmeldefrist verlängert +++

Bei den jazzopen 2017 bietet der Nachwuchs-Bandwettbewerb jazzopen playground BW zum 9. Mal aufstrebenden Künstlern aus Baden-Württemberg die Möglichkeit, sich im Rahmen des Festivals auf einer jazzopen-Bühne live zu präsentieren. Nachwuchsbands können sich bis 15. April beim Veranstalter Opus bewerben. Eine Fachjury unter Vorsitz von Prof. Mini Schulz wählt die Gewinner aus. Den Sieger-Bands winken Live-Auftritte im Vorprogramm auf den jazzopen-Bühnen oder ein Live-Auftritt bei der jazzopen night am 2. November 2017 als Opener für Chick Corea und Steve Gadd in der Liederhalle. Außerdem erhalten die Sieger-Bands eine Auftrittsgage und werden in die gesamte Festivalwerbung aufgenommen. Mehr unter www.jazzopen.com/playground-bw

 

Merken

Der tägliche
JazzZeitung.de-Newsletter!

Tragen Sie sich ein, um täglich per Mail über Neuigkeiten von JazzZeitung.de informiert zu sein.

DSGVO-Abfrage *

Wir senden keinen Spam! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.