Peter Herbolzheimer European Jazz Academy in ihrem 13. Jahr – ein Rückblick

In der Landesmusikakademie Hessen auf Schloß Hallenburg in Schlitz bei Fulda ging mit dem Abschlusskonzert am Abend des Nikolaustages die 13. Arbeitsphase der Peter Herbolzheimer European Jazz Academy zu Ende. Fünfundzwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland hatten in den vorausgegangenen fünf Tagen ein höchst anspruchsvolles Programm erarbeitet, das sich aus Originalkompositionen und Arrangements des großen europäischen Bigbandleiters zusammensetzte, darunter so bekannte Titel wie La Fiesta von Chick Corea, Pat Methenys Better Days Ahead und Boblicity von Miles Davis sowie Herbolzheimer-Klassiker wie Just Like That, The Healer und Mambo Al Dente. Der jüngste Teilnehmer hat das Alter von fünfzehn Jahren erreicht, saß am Schlagzeug und ist noch Schüler, während der zweite Altist des Saxophonsatzes die siebzig überschritten hat und als pensionierter Bundesverwaltungsrichter bereits in allen bisherigen Herbolzheimer-Arbeitsphasen seit der Gründung im Jahre 2007 mitwirkte. Das hätte den im März 2010 verstorbenen Kölner Bigbandmusiker gefreut, denn die von ihm betriebene Gründung dieses Orchesterprojektes geht auf seine Idee zurück, junge und ältere Generationen von sowohl professionellen als auch fortgeschrittenen Jazzmusikern in Arbeitsphasen zusammenzubringen und sie unter qualifizierter Anleitung miteinander und voneinander lernen zu lassen. Dass das musikalische …

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Vadim Neselovsky (p) und Arkady Shilkloper (Horn). Foto: Hans Kumpf

Harmonie zwischen einem Russen und einem Ukrainer

Ende Juni nahm der Hornist Arkady Shilkloper (geboren 1956 in Moskau) mit dem Pianisten Vadim Neselovskyi (geboren 1977 in Odessa) in Ludwigsburg die erste gemeinsame CD auf. Das Eigenlabel der dortigen Bauer Studios wird die mit „Krai“ (Land) betitelte Scheibe Anfang Oktober auf den Markt bringen. Hans Kumpf sprach am 25. Juni mit den aus Russland und der Ukraine stammenden Musikern. Hans Kumpf: Arkady, 1980 habe ich Dich erstmals gehört, als Du im Orchestergraben vom Moskauer Bolschoi-Theater in der Oper „Boris Godunow” von Modest Mussorgski mit Deinem Waldhorn gespielt hast. Gesehen und gesprochen habe ich Dich dann Mitte der 80er Jahre bei der Jazz Jamboree in Warschau. Mittlerweile trafen wir uns bei vielen Festivals – und Du bist sogar nach Deutschland umgezogen. Wann? Arkady Shilkloper: 2003. Zunächst war ich in Wuppertal, seit November 2011 wohne ich in Berlin. Hans Kumpf: Wie oft bist Du noch in Russland? Arkady Shilkloper: Sehr oft! In den letzten beiden Jahren habe ich mehr Konzerte in Russland gehabt. Nicht nur In Moskau, sondern auch in Jekaterinburg, Irkutsk, Ufa, Omsk Nicht nur Jazz, sondern auch mit Kammerorchester. Aber ich hoffe mit …

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Jazz Sommer im Bayerischen Hof – mit Verlosung: gewinnen Sie eine Übernachtung!

Von Oliver Hochkeppel. Man kann es Innegrit Volkhardt, der Chefin des Hotels Bayerischer Hof, und ihrer Programm-Macherin Katarina Ehmki nicht hoch genug anrechnen, dass sie das einzige kontinuierliche Jazzfestival Münchens stemmen. Doch war der ohne einen Cent Subventionen in Eigenregie veranstaltete „Jazz Sommer“ beim Spagat zwischen Zug- und Aussagekraft zuletzt im Bewährten erstarrt. Entsprechende Mahnungen scheint man sich zu Herzen genommen zu haben, denn das  Programm für die nächste Ausgabe vom 16. bis 20. Juli liest sich vielversprechend. Den Auftakt bestreitet Gitarrengott Al Di Meola, der zwar auf den ersten Blick auch ein alter Recke ist, aber nach einer persönlichen Krise wieder die Kurve bekommen hat: Sein aktuelles Beatles-Programm ist durchaus innovativ, alleine schon durch das Arrangement mit sechs Streichern neben der Rhythmusgruppe. Auch die portugiesische Vokal-Akrobatin Maria João ist mit ihren aktuellen Weltmusik-Interpretationen auf der Höhe der Zeit – ihr letztes München-Gasstpiel war noch ein Unterfahrt-Special. Als traditionelle Anlaufstelle der Münchner Salsa-Gemeinde muss der Bayerische Hof beim Jazz Sommer den Latin Jazz in Ehren halten. Für die große Sause am Donnerstag, 17. Juli, im Festsaal hat man diesmal Oscar D‘Léon verpflichtet, den mehrfachen Grammy-Gewinner …

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Die Printausgabe 1-14: Peter Knoll und eine Wochenendverlosung

Das nachfolgende Portrait „Ein Passauer in New York“ von Josefine Koehn ist erstmals in der jetzt vorliegenden Printausgabe der JazzZeitung erschienen. Zur Feier des Erscheinens verlosen wir dieses Wochenende zwei Doppel-CDs aus dem Hause ACT: Duo Art – Creating Magic, unter anderem mit Lars Danielsson & Leszek Mozdzer, Nils Landgren & Esbjörn Svensson, Gwilym Simcock & Yuri Goloubev und Youn San Nah & Ulf Wakenius. Schicken Sie bis Montag, 3.2.2014 eine E-Mail mit Betreff „Duo Art“ und unter Angabe Ihrer Postadresse an gaisa@jazzzeitung.de Weitere Themen im Heft: Michael Wollnys „weltentraum“, Kulturpreis für Sigi Schwab, Bericht vom Festival der Jazzinitiative Würzburg, Interview mit dem neuen UDJ-Vorsitzenden Gebhard Ullmann, großer Fortbildungskalender mit Workshops und Ausbildungsstätten (auch hier als kostenloser Download!); Farewell: Jim Hall und Al Porcino; 5 Fragen an Nils Klein; BMW Welt Jazz Award: die kommenden Events u.v.m. Ein Passauer in New York – Peter Knoll: Der Jimi Hendrix des Avantgarde-Jazz Wer schon mal mit geschlossenen Augen durch New York spazieren gegangen ist, dem wird es nicht schwer fallen, die Klang- und Geräuschwelt der Millionenmetropole in den Improvisationen von Peter Knoll wieder zu finden. Mal schnell, …

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Whitey kicks some ass!

Es ist mal wieder passiert! Einem internationalen Urheber ist der Hals zu dick geworden, ähnlich Sven Regener, unserem deutschen unheimlichen Hulk des Urheberrechts im letzten Jahr. Diesmal hat der britische Künstler Whitey rot gesehen, als er offenbar von der Londoner TV-Produktionsfirma Betty angefragt wurde, seine Musik umsonst für eines ihrer Formate (überwiegend Reality-Shows) zur Verfügung zu stellen. Offenbar einmal zuviel für Whitey, der solche Anfragen wohl schon häufiger bekommen hatte, denn er kotzte sich in einem offenen (am 6.11.13 auf seiner Facebook-Seite geposteten) Mail an die TV-Firma recht deutlich über die Praktiken größerer Firmen aus, die so tun, als hätten sie kein Geld – erst recht nicht für ein Musikbüdget: „I am sick to death of your hollow schtick, of the inevitable line ‚unfortunately there’s no budget for music‘, as if some fixed law of the universe handed you down a sad but immutable financial verdict preventing you from budgeting to pay for music. Your company set out the budget. So you have chosen to allocate no money for music. I get begging letters like this every week – from a booming, affluent global media …

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