Dombrowski mit Mitchell unter den besten Jazzbildern 2019

Ein Mann, der stets seine Kamera für die Jazzzeitung bereithält. Ralf Dombrowski ist schon seit Längerem als hochgeschätzter Fotograf für die Redaktion der Jazzzeitung aktiv. Das Team freut sich umso mehr, dass Ralf Dombrowski es mit seiner Fotografie von Roscoe Mitchell auf dem Jazzfest Berlin 2018 unter die Top 30 der besten Jazzbilder des Jahres 2019 von Jazz World Photo geschafft hat. Damit ist er als einziger deutscher Fotograf im Finale. Die Redaktion der Jazzzeitung drückt die Daumen! Die Fotos der Finalisten wurden bereits auf Facebook unter folgendem Link veröffentlicht. Beitragsbild: Ralf Dombrowski. Foto: TJ Krebs  

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Jazzfest Berlin 2018 | Tag 4 | Melancholielinien – Der verspätete Jazz

Das Jazzfest Berlin 2018 ist vorbei. Ein letzter Abend im Haus der Berliner Festspiele bot drei Acts über die man fast hinweggehen könnte, um sich gleich einer Schlussbewertung zuzuwenden. Aber der Chronist ist gefragt, wenigstens die letzten Eindrücke einzusammeln. Ein bisschen verräterisch wurde freudfehlerisch der Abend von der Moderatorin mit „Ohren zu“ angeteast. Und das ganze als „Melancholic Sunday“. Da wäre zur Eröffnung „Kim Myhr (Norwegen/Australien) – You | me“ auf der Bühne gewesen: drei Schlagzeuger und drei Gitarristen sowie ein Bassist boten zwei längere musikalische Klangschalen an, deren Verlauf ich hier einmal nachzeichne. Zwei Klangbilder aus minimalem (aber perkussiv reichhaltigem – ich liebe die Große Trommel) Material. Beim zweiten im Dauerpuls von Achteln im taktweisen Wechsel von zwei Akkorden, als hüpfe man von einem Bein aufs andere. Kann man machen, findet seine Freundinnen. Ist, so gehört, radikalreduziert oder langweilig. Das mag jeder für sich entscheiden. Also Ohren auf beim Mary Halvorson Octet (USA) – Away with you? Ich fürchte, ja – nur was man dann zu hören bekam bei ca. fünf Stücken (habe nicht mitgezählt) war eher magere Kost, die häufig genug leider Timing …

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Bill Frisell (USA) – Music is | © HuPe-kollektiv

Jazzfest Berlin 2018 | Tag 4 | Mary Halvorson Octet / Bill Frisell

Der letzte Abend auf der „Großen Bühne“ des Hauses der Berliner Festspiele. Das HuPe-kollektiv (nicht der Autor der Blogtexte!) hat das in Fotos gebannt gesammelt, so wie auch schon an den anderen drei Tagen. Auf der Bühne standen Bill Frisell und das Mary Halvorson Octet (Bericht folgt). An dieser Stelle ein ganz herzlicher Dank an die Fotografin in der ersten Reihe. Schauen Sie sich auch die anderen drei Blogeinträge an, die sie fotografisch eingefangen hat, die anders als am letzten Tag, noch weitaus mehr gutes Material hergaben (siehe Ende des Artikels). Mary Halvorson Octet (USA) – Away with you Mary Halvorson guitar Susan Alcorn pedal steel guitar Dave Ballou trumpet Jon Irabagon alto saxophone Ingrid Laubrock tenor saxophone Jacob Garchik trombone John Hébert bass Tomas Fujiwara drums Bill Frisell (USA) – Music is Bill Frisell guitar solo In der Zugabe mit: Mary Halvorson guitar Das Produktionsteam des Jazzfests Berlin 2018 mit Nadine Deventer auf der Bühne Und hier die Links zu den weiteren Fotogalerien unserer Fotografin: Jazzfest Berlin 2018 | Tag 3 | Suppentopf-Typologien Jazzfest Berlin 2018 | Tag 2 | Friday Blast Jazzfest Berlin …

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Jazzfest Berlin 2018 | Tag 3 | Suppentopf-Typologien

Vorsicht Star! Alarm! Ein Konzert mit viel Jazzgeschichte kündigte die Moderatorin des dritten Abends im Haus der Berliner Festspiele an. Eingeladen waren zwei (drei) größere Besetzungen. BigBand und BigEnsembles. Dabei blickte man in der Tat tief in die Anfänge der Jazzgeschichte zurück. Und in die Kochkunst. Abgekocht, abgeschmeckt: Instantsuppe Jazzmeia Horn betrat mit der WDR BigBand und ihrer Show „A Social Call“ zuerst die Bühne. Um genau zu sein, etwas später. Zunächst durften sich Leiter Bob Mintzer und die WDR BigBand für ein Stück selbst präsentieren. Es ist leider eine andauernde traurige Geschichte beim Jazzfest, dass eine ARD-BigBand dabei sein muss. Selten kommt es dabei zu ganz eigenen Ereignissen. So eben leider auch hier. Jazzmeia Horn setzte sich sozusagen auf die Arrangements von Bob Mintzer drauf. Klar, kann Mintzer arrangieren, klar die BigBand das umsetzen, das ist deren Job. Solide, bisweilen wirklich pfiffige Arrangements dabei. Darüber dann aber eben Jazzmeia Horn, die gleich mit den ersten Gesangsäußerungen das Publikum reizte und in den Bann schlug (ich gebe tatsächlich den Gänsehauteffekt zu, es war so). Jazzmeia Horn hat das auch drauf, das ist bewundernswert. Ihre Stimme …

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Irreversible Entanglements (USA) – © HuPe-kollektiv

Jazzfest Berlin 2018 | Tag 2 | Friday Blast

In diesem Jahr hat das Jazzfest Berlin jeden Tag mit einem Motto versehen. Der Freitag stand dabei unter dem Motto „Friday Blast“. Voller Stoff also, Durchlüften! Man kann manches zum aktuellen Jazzfest sagen, ausgewogen ist es jedenfalls nicht. Und das ist gut so. Denn es beweist so nötige Kompromisslosigkeit in der Sache „Musik“. Das Haus der Berliner Festspiele in der Schaperstraße war rappelvoll. Dabei sind die programmierten Bands – mit Ausnahme des Art Ensemble of Chicago – eher Kennerinnen bekannt. Und wo man vermeintlich etwas vorweg kennen mochte, war die Aufstellung doch jeweils neu: Uraufführung, Special Edition, Weltpremiere! Improvisationskörper Der Karton mit Überraschungen war also gut gefüllt. Und geblastet hat es auch. Wie gleich zu Beginn bei Irreversible Entanglements (USA). Trompete, Saxophone, Kontrabaß, Schlagzeug und Poetry. Etwa 50 Minuten pures hyperagiles Improvisationsgestöber mit Klangspielphasen, die gleichwohl nicht weniger „intensiv“ waren. Mein Sitznachbar verglich das mit einem Basketball-Team: Immer in Bewegung, immer Fäden der Kombinatorik suchend. Allerdings ohne den Abschluss zu suchen. (Und gottlob vermied man den leicht hereinwabernden Bühnennebel und zweifelhafte Videoeinspielungen auf der Leinwand hinter den Musikerinnen, wie sie noch gestern mehr oder minder …

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Duo „Hamid Drake & Yuko Oshima“ (USA/Japan). Foto: HuPe-kollektiv

Jazzfest Berlin 2018 | Tag 1 | “So What Can Jazz Do?”

Das Jazzfest Berlin wird dieses Jahr zum ersten Mal von Nadine Deventer kuratiert. Sie wird vieles anders machen, Akzente neu setzen, kurz: Ihren eigenen Stempel den vier Tagen an der Spree aufdrücken. Die Ansprüche sind hoch, im gegenseitigen Einvernehmen mit den Musikerinnen und dem Publikum. Es ist zugleich ungerecht und dennoch nicht übergehbar, dass Nadine Deventer zugleich als erste Frau dieses Festival strukturiert. Aber ein Geschlecht macht noch keine Musik. Es ist eigentlich damit nur eine notwendige wünschbare Normalität eingetreten. Sie leitet das Fest ja nicht als Frau, so wenig wie es vor ihr die anderen Leiter als Männer getan haben. Über diese kleine Brücke muss man allerdings der Form halber gehen. Zumal es mindestens an zwei Stellen von Vortragenden oder Musikern ausdrücklich erwähnt wurde. Deventers Stempel ist dabei wie immer bei derartigen Veranstaltungen ein Experiment. Was sich am Ende realisiert, ist kaum planbar. Es hängt von den Musikerinnen ab. Und es hängt auch davon ab, was man sich selbst zur Vorgabe macht. „So What Can Jazz Do?“ Programmatisch startete das Festival mit einem Vortrag von Bonaventure Ndikung „So What Can Jazz Do?“ fragt er …

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Jazzfest Berlin. Impression. Foto: Hufner

„Haus of Jazz“ eröffnet das Jazzfest Berlin 2018

Die Berliner Festspiele kündigen die zentralen Themen und die ersten Namen von Künstler*innen des Jazzfest Berlin 2018 unter der neuen künstlerischen Leitung von Nadin Deventer an. Das Gesamtprogramm des Festivals wird am 3. September veröffentlicht. Der Kartenvorverkauf startet am 8. September. Die 55. Ausgabe des Jazzfest Berlin unter der neuen künstlerischen Leitung von Nadin Deventer findet vom 1. bis 4. November 2018 statt und präsentiert über 30 Bands und Projekte mit Musiker*innen aus über 15 Ländern im Haus der Berliner Festspiele und an weiteren Orten in der Stadt. Das Festival widmet sich gezielt Künstlerfamilien, setzt thematische Schwerpunkte, schmiedet neue Allianzen und Kooperationen, präsentiert zahlreiche Deutschlandpremieren und Uraufführungen, Installationen, Talks und Filme – hinterfragt, diskutiert und tanzt. Gleich zum Festivalstart am 1. November öffnet das  Haus der Festspiele seine Türen mit einem über 5-stündigen Konzerterlebnis, das mit neun Acts auf insgesamt fünf Bühnen das „Haus of Jazz“ zum Erklingen bringt. Nadin Deventer: „Ich möchte mit meiner ersten Festivalausgabe neue Begegnungs- und Freiräume für die Künstler*innen und das Publikum schaffen. Zahlreiche internationale Musiker*innen sind unserer Einladung gefolgt, für einen mehrtägigen kreativen Austausch nach Berlin zu kommen. Auf diese neuen Kreationen und die weiteren Premieren freue ich mich ganz besonders. Wir konnten eine …

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