Erfreuliche Neuerungen für Jazzmusiker in der GEMA

Es gibt erfreuliche Ergebnisse der GEMA-Mitgliederversammlung vergangener Woche zu melden. Neben einer bedeutenden Satzungsänderung und der Wiederwahl von UDJ-Mitgliedern in Aufsichtsrat und Sitzungsgeldkommission wurden mehrere UDJ-Mitgliedern als Delegierte der Angeschlossenen und Außerordentlichen Mitgliedern gewählt. Bei der angesprochenen Satzungsänderung handelt es sich um die künftig höhere Einstufung anspruchsvollerer Jazzkompositionen. „Es wird eine zusätzliche Kategorie für „Konzertwerke besonderer Komplexität“ eingeführt, bei der entsprechende Jazzkompositionen eine höhere Bewertung erhalten können“, erklärt UDJ-Vorstand Wolfgang Lackerschmid. „Das bedeutet nicht zuletzt eine bessere Vergütung von Aufführungen dieser Werke.“ Die bisherige Kategorie für „normale“ Jazzkompositionen mit Konzertcharakter bleibt weiterhin bestehen. Lackerschmid (Titelbild) wurde im Rahmen der GEMA-Mitgliederversammlung erneut in die Sitzungsgeldkommission gewählt. Auch UDJ-Mitglied Jochen Schmidt-Hambrock wurde  erneut in den Aufsichtsrat gewählt. Zudem zählen nun mehrere JazzmusikerInnen zu den Delegierten der Angeschlossenen und Außerordentlichen GEMA-Mitglieder, darunter die UDJ-Mitglieder Silke Eberhard, Stefanie Schlesinger sowie Andreas Dombert, der darüber hinaus in den Wertungsausschuss gewählt wurde. „Wir freuen uns über die starke Repräsentanz des Jazz in der GEMA und wünschen allen gewählten Kolleginnen und Kollegen viel Erfolg für diese wichtige Arbeit!“ sagte Nikolaus Neuser, Vorsitzender der Union Deutscher Jazzmusiker.

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Junger Sound am Pfingstwochenende auf dem Inntöne Jazzfestival in Diersbach

Es war eine Ratlosigkeit auf Gegenseitigkeit. Denn so wie auf der einen Seite Teile des Publikums mit der Welle der geballten, ein wenig exaltierten Urbanität überfordert waren, die ihm von den Bühne aus entgegen brandete, so fragte sich auch Kamari Washington und sein siebenköpfiges Tourneeteam, wie um alles in der Welt sie in diese Scheune mitten im ruralen Nirgendwo Europas geraten waren. Alle trugen es mit Fassung, schnell wurde auch Spaß daraus, bis hin zu einem zweistündigen Festivalfinale mit reichlich kollektiver gestaltender Wucht. Trotzdem zeigte das Konzert auch die Grenzen der Inntöne, nicht nur vom technischen Aufwand, der getrieben werden musste, sondern auch von den Vereinbarkeiten von persönlichem Geschmack und ungewöhnlichem Ort, an dem er ausgelebt werden kann. Denn der künstlerische Kopf hinter dem Programm, der Posaunist, Kulturmanager und Bio-Bauer Paul Zauner, räumt mit vielen Helfern aus dem Innviertel einmal im Jahr den Buchmannhof zu Diersbach aus, um ein intuitive wie eklektische Mischung präsentieren zu können. Auch diesmal standen wieder Projekte auf der Scheunenbühne, die einen ebenso jungen Sound wie kreativen und stellenweise politischen Nachdruck vertreten, mit dem sie ihre Botschaft vermitteln. Bands wie zum …

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Maxime Bender: Universal Sky

Die typisch luxemburgische Namensgebung lautet „französischer Vorname plus deutsch klingender Familienname“. Also liegen die Dinge wohl auch klar bei Maxime Bender, einem hochmotivierten Saxofonspieler, der den europäischen Jazzhimmel bereichert. Klug aus dem Miteinander von Sprachen und Stileinflüssen zu schöpfen, das gehört zum Leben in Luxemburg, und das zeichnet Maxime Benders verschiedene Projekte allemal aus. Im nahen Frankreich ist der kosmopolitische Saxofonist für seine jüngste Band (eine von insgesamt dreien! ) „Universal Sky“ fündig geworden. Sie besteht aus dem Gitarristen Manu Codja, einem Hammondorgelspieler namens Jean-Yves Jung und dem Schlagzeuger Jerome Klein. Lassen wir die Musik für sich sprechen, denn diese ist auf dem „Universal Sky“ – Album regelrecht selbsterklärend: Ein funkiges Lick eröffnet die erste Nummer, der Kommentar folgt sofort. Die Hammondorgel lädt das Klangbild druckvoll auf. Aber bevor der Drive der Rhythmusgruppe ins Schleudern gerät, holt die Musik in wohldosierten Art Ruhepolen. Um dann wieder alle Charakterdarsteller von der Leine zu lassen, um die Kunst des Diskurses, aber auch des Umspielens zu pflegen. Zu Beginn des Stückes „Movement of the Unknown“ bläst Maxime Bender ein langes Sopransolo – nicht nur hier blitzen diese starken …

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BINGEN SWINGT lädt vom 22.-24. Juni musikalisch und sportlich zu spannenden Partien ein

Das Festival BINGEN SWINGT sieht sich nicht als Konkurrenz zur zeitgleich stattfindenden Fußball-Weltmeisterschaft und verspricht seinen Besuchern und Besucherinnen neben einem hochwertigen musikalischen Programm auch, dass sie kein Spiel verpassen müssen. Das BINGEN SWINGT beginnt ein mal mehr traditionell im Riverboat-Shuffle, wobei man dem Christian Christl Vintage Blues Quartett und seinem gekonnten Pianoblues- und Boogie Woogie-Spiel, sowie den geschmackvollen Interpretationen von Evergreens und Standards auf mehreren Jahrzehnten Musikgeschichte von Hennings Wolter’s Summertime Swing lauschen kann. Die musikalische Bootsfahrt inmitten des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal verspricht ein außerordentliches Konzerterlebnis. Das Programm an Land beim diesjährigen BINGEN SWINGT ist geprägt von zeitgenössischem, vielseitigen Jazz, der sich funky, mit treibendem Grooves mit Soul oder anderen Stilen verbindet. So präsentiert sich die Formation Soul D. Vision auf der Burg Klopp mit knackigen Bläsersetzen und Powerstimme der Sängerin Dunja Koppenhöfer. Pat Appleton – die Stimme von De-Phazz – ihre eigenen Produktionen vor, die sich zwischen traditionellem Vocal Jazz und NuSoul bewegen.  Auch von der Kultband Komm’mit Mann!s (Titelbild) ist gehöriger Soul vom Feinsten zu erwarten. Die Band M.E.A.N. hingegen spielt dem Bandnamen gerecht werdenden Jazz, indem sie jazzige Elemente auf einzigartige …

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+++News+++ Musik-Verbände kritisieren Reduzierung des Etats für den APPLAUS+++ UDJ sieht ECHO JAZZ-Neuauflage als Chance+++

Musik-Verbände warnen vor Reduzierung des Etats für den Spielstättenprogrammpreis APPLAUS Anlässlich des Starts der Antragsphase beim APPLAUS kritisieren die Bundeskonferenz Jazz und LiveKomm gemeinsam mit weiteren Partnern die drohende Halbierung des Budgets des Spielstättenprogrammpreises. Konnten im vergangenen Jahr noch 86 Clubs und Veranstaltungsreihen mit insgesamt 1,8 Millionen Euro werden, ist im Haushaltentwurf 2018 nur noch die Hälfte der Gelder vorgesehen. Es stehe der wichtige Schwung auf dem Spiel, mit dem in den vergangenen Jahren in ganz Deutschland die Landschaft der Musik-Clubs belebt wurde. An den vielen prämierten Orten hochwertiger Live-Musik aus den bisherigen Jahren des Preises, sind die positiven Effekte des APPLAUS unübersehbar. Durch ein höheres Budget könnten mehr preiswürdige Programme mit höheren Preisgeldern ausgezeichnet werden. Folglich könne es nicht nur mehr ausgezeichnete Spielstätten geben, die den Preis überaus verdient hatten, sondern könnten diese auch zusätzliche Konzerte mit höheren Gagen für die Musiker*innen durchführen. Als gemeinsamer Preis für Jazz, Rock und Pop ist APPLAUS ein gelungenes Beispiel der Zusammenarbeit zum Teil sehr unterschiedlicher Musikgenres und Szenen. Er würdigt die herausragende kulturelle Leistung der kleinen Spielstätten des Jazz, Rock und Pop, stärkt sie strukturell und lässt …

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Menzels Schwester Emilie im Schlaf. Um 1848, Öl auf Papier, aif Leinwand, 46,8 × 60 cm Adolf Friedrich Erdmann von Menzel. Hamburg, Kunsthalle

Preisvergabe des diesjährigen ECHO Jazz abgesagt

Nachdem Ende April angekündigt wurde, die Preisvergabe des diesjährigen ECHO Jazz würde in kleinerem Rahmen ohne TV-Übertragung stattfinden, meldete die Deutsche Phono-Akademie jetzt auf der Homepage, dass die Verleihung des Musikpreises gänzlich entfällt. „Angesichts der bevorstehenden Neupositionierung der deutschen Musikpreise ist es konsequent, die diesjährige Verleihung ausfallen zu lassen und sich ganz auf einen positiven Neubeginn der Musikpreise zu konzentrieren“, heißt es auf der Internetseite des ECHOs. Die Verantwortlichen (die Deutsche Phono-Akademie, das Kulturinstitut des BVMI) hatten als Folge der heftig diskutierten und kritisierten Preisvergabe an die Rapper Farid Bang und Kollegah im April den Musikpreis in seiner bisherigen Form abgeschafft und angekündigt, ihn zu überarbeiten. Wenngleich die Preisverleihung des ECHO Jazz am 31. Mai in Hamburg abgesagt wurde, stehen die gekürten Preisträger fest, darunter der Trompeter Ambrose Akinmusire, Norah Jones, das Omer Klein Trio sowie Markus Stockhausen. Alle Preisträger können selbstverständlich auf Wunsch ihre Auszeichnung persönlich erhalten, heißt es.

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Bewerbungsphase für APPLAUS Musikpreis startet

APPLAUS (Auszeichnung der Programmplanung unabhängiger Spielstätten) würdigt zum sechsten Mal bundesweit kulturell herausragende Livemusikprogramme. Die Bewerbungsphase startet am 14. Mai und läuft bis 22. Juni 2018. Mit dem Musikpreis  werden Clubbetreiber und Veranstalter für ihre herausragenden Livemusikprogramme von Pop bis Jazz gewürdigt. Der Förderpreis soll mehr öffentliche Aufmerksamkeit für Kulturorte und Livemusikprogramme  ̶ verbunden mit einer konkreten finanziellen Förderung̶    schaffen. Bewerben können sich Clubbetreiber und Veranstalter aus allen Genres der Popularmusik, wie zum Beispiel Rock, HipHop, elektronischer Musik, experimenteller Popmusik oder eben auch Jazz. Kulturell herausragende Livemusikprogramme zeichnen sich beispielweise durch qualitativ anspruchsvolle, trendsetzende und kreative Konzertangebote aus. Die Auszeichnungen gliedern sich in drei Kategorien: Spielstätten mit regelmäßig mehreren Livemusikveranstaltungen in der Woche im Jahr 2017 Spielstätten mit durchschnittlich einer Livemusikveranstaltung pro Woche im Jahr 2017 Spielstätten sowie Veranstalter, die im Rahmen fester Programmreihen mindestens 10 Livemusikveranstaltungen im Jahr 2017 Außerdem gibt es in diesem Jahr kategorieübergreifend weitere Auszeichnungen für das bestes „Programm im ländlichen Raum“ und „Gleichstellung“. APPLAUS ist der höchstdotierte Bundesmusikpreis. Die mit der Auszeichnung verbundenen Förderprämien, in einer Gesamthöhe von circa 870.000 Euro sollen die Clubbetreiber und Veranstalter in ihrer Arbeit unterstützen …

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+++News+++Vielfalt bei der „JAZZ it!“ in Germering bei München+++Neues vom Jazzpool Lübeck e.V.+++

12. JAZZ it! in Germering bei München Dieses Jahr findet die „JAZZ it!“-Reihe in Germering unter dem Motto der Vielfalt statt. Durch die Internationalität der Musiker, welche zum Teil aus Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz, den USA, aus Kuba und Indien kommen, bekommt das „JAZZ it!“ in diesem Jahr als fester Bestandteil der Jazz-Szene im Münchner Umland eine besonders interessante Note. So soll die ganze Bandbreite des Jazz widergegeben werden – ein ambitioniertes Ziel. Es stehen dabei sieben Konzerte auf dem Programm. Bereits im Januar gastierte das Denis Gäbel Quartet im gemütlichen Amadeussaal der Stadt Germering im Rahmen der „JAZZ it!“-Reihe. Mitte April folgte das Trio Benares, das mit einem Mix aus indischer klassischen Musik und Jazz überzeugte. Nun folgen weitere Konzerte, verteilt auf den Zeitraum Mitte Juni bis zum Jahresende. Das Duo des Komponisten & Performer Andreas Schaerer und des Schlagzeugers Lucas Niggli, das Quartett des deutschen Tenorsaxophonisten Jason Seizer, Daniel Erdmann’s Velvet Revolution (siehe Titelbild), das Trio des niederländischen Saxophonisten Joris Roelofs und die kubanischen Jazzpianistin Marialy Pacheco präsentieren jeweils auf eigene, individuelle, in jedem Fall aber spannende Weise Jazz. Man kann …

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16. Bundesbegegnung Jugend jazzt in Frankfurt am Main

Diese Woche startet die 16. Bundesbegegnung Jugend jazzt (10.-12. Mai 2018) in Frankfurt am Main. Rund 350 junge Jazzmusikerinnen und -musiker werden aus der gesamten Republik nach Frankfurt reisen, um sich in Wertungsspielen, Konzerten, Sessions und Workshops zu begegnen, sich kennenzulernen und auszutauschen. Die Bundesbegegnung wird eröffnet mit einem Konzert der hr-Bigband am 10. Mai im hr-Sendesaal. Die Wertungsspiele finden am Freitag (ganztägig) und Samstag (Vormittag) in der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst statt. Den Abschluss bildet die große Jugend jazzt Night mit dem Landes Jugend Jazz Orchester Hessen am 12. Mai 2018 ebenfalls im hr-Sendesaal. Weitere Informationen sind in der druckfrischen Programmbroschüre zu finden Jugend jazzt Zeitung 2018 und auf der Hompage von Jugend jazzt.

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Zeitgenössischer Jazz beim 32. April Jazz Festival im finnischen Espoo

Von Helsinki ist es nicht weit nach Espoo. Man kann sogar mit der neu gebauten S-Bahn fahren, es müssten also von allein genügend Zuhörer kommen, wenn in der Nachbarschaft der Hauptstadt Musiker wie Ambrose Akinmusire oder Bobo Stenson zu Gast sind. „Es ist trotz allem eine Herausforderung“, meint Matti Lappalainen, der Anfang des Jahrzehnts die künstlerische Leitung des April Jazz Festivals von seinem gleichnamigen, aber nicht verwandten Vorgänger übernommen hat. „Wir wollen die Säle natürlich voll bekommen, und daher versuche ich, eine Mischung von internationalen Musikern und Künstlern aus Finnland hinzubekommen, die viele Menschen interessiert“. In diesem Jahr jedenfalls kann er sich nicht beklagen. Der Großteil der Konzerte, die er für die 32. Ausgabe des April Jazz auf das Programm gesetzt hat, waren ausverkauft. Ein wenig kann er sich also zurücklehnen, denn das Konzept der Stil-Mixtur von Modernität, Popularität und heimischer Verwurzelung ging auf. So kam zum Beispiel die britische Sängerin Laura Mvula in die Stadt und füllte den großen Saal des Kulturzentrums mit einer minimalistisch arrangierten Variante von Soul, die der Musik trotz scherzender Ansagen zu viel Ernst verhalf. Der Pianist Iiro Rantala traf …

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