Neues aus Burghausen: Nachwuchspreis und Sonder-Vorverkauf

Mit knapp 70 Einsendungen aus 30 Ländern hat der 7. Europäische Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis weitere Länder erreicht. Die europaweit offene Ausschreibung (geographisch gesehen) für die Preisverleihung im nächsten Jahr fand begeisterten Anklang. Dieses Mal standen vor allem Länder aus dem Osten, wie Kroatien, Rumänien, Litauen, Ungarn und Polen auf der Bewerberliste. Auch Staaten, die hierzulande eher seltener mit Jazz in Zusammenhang gebracht werden, wie Montenegro und Kasachstan sind mit von der Partie. Auffällig auch: nahezu ein Drittel der Bands ist multinational, zum Teil auch außereuropäisch besetzt – ein Phänomen, das sicherlich auch den „Zeitgeist“ in Sachen Jazz mitbestimmt. Nun stehen die vier Juroren der hochkarätig besetzten Jury vor einer spannenden Herausforderung, denn bis Mitte Dezember sollen die fünf Finalisten bekannt gegeben werden. Alle fünf werden als Auftakt zur 46. Internationalen Jazzwoche Burghausen am 17. März 2015 im Stadtsaal Burghausen um den mit 10.000 Euro dotierten Preis spielen. Wir können gespannt sein! Ein Blick hinter die Kulissen: Roland Spiegel und Reinhard Köchl, zwei Jury-Mitglieder zum Jazzpreis Burghausen 2015: „Wieder einmal zeigt sich, wie hoch das Niveau junger Jazzmusiker aus Europa ist. Erfreulich ist auch, dass es eine …

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Das gibt’s nur einmal: das Birdland Neuburg

Jazzclubs gibt es einige in Deutschland, vor allem natürlich in den mittleren und den Großstädten. Warum ist einer der berühmtesten und angesehensten dann mitten in der bayerischen Provinz, im kleinen Barockstädtchen Neuburg an der Donau angesiedelt? – Alles begann bereits im Jahr 1958, als der spätere Gründer der Jazzwoche Burghausen, Helmut Viertel eine Ausbildung zum Gerichtsvollzieher in Neuburg machte. Er hatte interessante Jazzplatten, die damals noch schwer erhältlich waren und hörte sie zusammen mit Manfred Rehm. Aus Liebe zum Jazz gründeten sie den Club, der aber erst ab 1985 richtig auf Kurs gelangte. Viertel war inzwischen nach Burghausen versetzt worden, und Rehm veranstaltete in verschiedenen Gaststätten regelmäßig Konzerte. 1991 zog man in die jetzigen Räumlichkeiten, ein Kellergewölbe unter der Hofapotheke: ein Ambiente, das Seinesgleichen in Deutschland und Europa sucht. Sponsor Fritz von Philipp erklärt sich den Erfolg folgendermaßen: „Ich merk’s immer an der Reaktion der Musiker, die sind so etwas gar nicht mehr gewöhnt. Hier ist der Club super, das Publikum super und das Umfeld bestens. Die Gastronomie steht nicht im Vordergrund, nichts klappert, man kann sich auf die Musik konzentrieren. Das ist phantastisch.“ (Text …

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5 Fragen an: Dombert’s Urban Jazz – Konzert im Studio 2 des BR

„Bühne frei im Studio 2“ heißt es wieder am 26. März im Bayerischen Rundfunk. Dombert’s Urban Jazz spielen in der Besetzung Andreas Dombert, Gitarre und Komposition; Peter Sandner, Electronics; Lutz Häfner, Saxophon; Henning Sieverts, Bass; Matthias Meusel, Schlagzeug und Ralf Oberleitner, Videokünstler ab 20 Uhr. Anlässlich dieses Events veröffentlichen wir hier unser Kurzinterview mit Andreas Dombert von  Klaus Hübner aus der Printausgabe 4-13: Jazz ist seinem Wesen nach urban. New York, Chicago, Bonn. Dort, in der ehemaligen Bundeshauptstadt eröffnete Dombert’s Urban Jazz im vergangenen Jahr das Jazzfest Bonn mit einem allseits beachteten Auftritt. Fotoimpressionen im Booklet des zweiten Tonträgers „16/8“ spiegeln diesen Gig wieder. Inhaltlich-musikalisch ruht die Band sich nicht auf vergangenen Lobeshymnen aus sondern schreitet mit selbstbewusst gewölbter Brust ins nächste Kapitel individuellen Tuns hinein. JazzZeitung: Welche Bedeutung hatte der erste Tonträger in der Reihe „Jazz-thing Next Generation“ für Dombert’s Urban Jazz? Andreas Dombert: Es war der Start für die Suche danach, wie wir elektronische Instrumente improvisatorisch in den Jazz einbauen können. Computer und Synthesizer wollen wir als normales Jazzinstrument behandeln. Das macht bei uns der „Dorsch“, der richtig Peter Sandner heißt. Vor vielen …

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Die taktlos-Nachrichten vom 12.12.

Vergangenen Donnerstag widmete sich das musikmagazin taktlos der neuen musikzeitung und des Bayerischen Rundfunks dem Jazz. Unter dem Titel „Jazz prekär“ ging es eine Stunde lang um die Lebens- und Überlebensbedingungen der Musiker, Spielstätten, Kritiker und des Publikums. Jetzt gibt es den Podcast zum Nachhören sowie ein paar Impressionen hier. Zu Gast waren übrigens Oliver Hochkeppel, Monika Roscher und Michael Stückl sowie das Duo Kreitmeir und Zehrfeld. Zum Nachlesen veröffentlichen wir an dieser Stelle die taktlos-Nachrichten: Berlin: Ab kommendem Jahr will die schwarz-rote Bundesregierung den blasmusiklastigen oder auch orchestral-pomadigen Klang der deutschen Nationalhymne auffrischen. Das teils swingende, teils bebopige Arrangement Klaus Doldingers wird künftig vom Bundes-Jugend-Jazzorchester interpretiert. Den Text rappt exklusiv im Rahmen politisch ersehnter Inklusion: Bushido. Leipzig/Köthen. Neue Manuskriptfunde belegen: Johann Sebastian Bach leitete während seine Kantorenzeit in Leipzig bereits eine BigBand. Bislang sind die Manuskripte von Musikwissenschaftlern als gefälschter Humbug abqualifiziert worden. Erst der Jazzforscher Martin Pfleiderer von der Musikhochschule Weimar hat den tieferen Sinn der Kompositionen wie „It’s enough“ oder „Nobody knows the trouble I’ve seen“ entdeckt. In diesem Zusammenhang bekommt auch endlich die angeblich vollkommen falsch gestimmte Orgel des Jazzclubs Köthen einen …

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Sven Regener: Der unheimliche Hulk des Urheberrechts

Der Wutbürger an sich tummelt sich nicht nur auf schwäbischen Bahnhöfen – auch in Tonstudios wird der eine oder andere zum unheimlichen Hulk, wenn er daran erinnert wird, dass es im Zeitalter der unbegrenzten Downloads viel zu leicht ist, Schindluder mit geistigem Eigentum zu treiben. Zuletzt beobachtet bei Sven Regener von Element of Crime, als Zündfunk-Autor Erich Renz anrief, um Regeners Meinung zum Urheberrecht zu erfragen…

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Jazz im Rundfunk – Episode I: Der BR

Der Jazz beim Bayerischen Rundfunk hat eine lange Geschichte und reicht bis zur Zeit zurück, als man noch als Radio München unter der Ägide der Amerikaner sendete – Mitternacht in München hieß die berühmteste Sendung mit Jazz in dieser Zeit. Als Redakteure in der Abteilung „Leichte Musik“, zu der der Jazz im BR bis heute gehört, arbeiteten nach dem Krieg u.a. Jimmy Jungermann, Werner Götze, Ado Schlier, Peter Machac und Joe Kienemann. Jazz im BR-Hörfunk Die heutige Hauptsendung Jazztime (tägl. um 23.05 Uhr) hat ihren Platz beim Sender BR-Klassik. Neben den festen Redakteuren Roland Spiegel und Beate Sampson (u.a. Jazz aus Nürnberg) moderieren auch die Jazzjournalisten Ssirus Pakzad, Marcus Woelfle und Ralf Dombrowski regelmäßige Sendungen. Außerdem seit 2003 fest dabei: Bassist Henning Sieverts, wobei man sich bei ihm fragt, wie er noch Zeit findet, um Sendungen zu fahren, nachdem er in gefühlt jeder Jazzband spielt, die in München und auch andernorts die Bühnen besetzt…

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Werner Götze – Der Jazzmann mit der Pfeife

Bereits im Juni 2010 ist in München der ehemalige Rundfunkmoderator und -redakteur des Bayerischen Rundfunks Werner Götze verstorben. Etwas verspätet wollen wir an den Mann mit der Pfeife erinnern, der mit Sendungen wie „Mitternacht in München“ und  „Jazz auf Reisen“ das Jazzbild der Nachkriegsgeneration mitgeprägt hat. Ein Nachruf von Roland Spiegel, Bayerischer Rundfunk: Der Hörfunk trauert um seinen langjährigen Moderator und Abteilungsleiter Werner Götze. Lange Jahre prägte er mit seinen (Jazz-)Sendungen die Programme des Bayerischen Rundfunks. Von 1976 bis 1982 war er Leiter der Abteilung „Leichte Musik“. Jetzt ist Werner Götze nach längerer Krankheit kurz nach seinem 85. Geburtstag in München gestorben.

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