José James im Ampere in München

Tourneen sind anstrengend. Als Künstler:in kann man sich damit aufarbeiten. Nicht umsonst versuchen die, die es sich leisten können, das Publikum pilgern zu lassen. Sollen doch die anderen den ganzen Stress haben mit Hotels und Airlines und Jetlags! Wer Adele erleben wollten, musste nach München kommen. Billy Joel gibt es schon seit langem nur noch im Madison Square Garden auf den Bühne zu erleben, ganz selten macht er eine Ausnahme. José James ist noch nicht soweit. Der Sänger, Soul-Songwriter und Wahl-New-Yorker aus Minneapolis ist zwar inzwischen auch schon 46 Jahre alt und hat gerade sein zwölftes Studioalbum „1978“ im Gepäck, eine im weiteren Sinne musikalische Widmung an sein Geburtsjahr. Er hat auch gelegentlich Preise verliehen bekommen, Szene-Größen wie der DJ Gilles Peterson sind ganz hingerissen von seiner Stimme, der Produzent Don Was war es auch und verpflichtete ihn eine Weile lang für Blue Note. Das ist eine bemerkenswerte Karriere, aber zu seinem Publikum muss José James doch noch reisen. Kommt Zeit, kommt Groove Und das scheint ihn und seine Quartett durchaus zu fordern. Jedenfalls wirken er selbst, der Keyboarder Mitch Henry, der Bassist Yves Fernandez …

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Thomas J. Krebs: Jazz-Fotoretrospektive in Unterföhring

Unser geschätzter Autor und Mitarbeiter Thomas J. Krebs begann vor 57 Jahren zu fotografieren und feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Konzertfotografie-Jubiläum. Am 27. Juli 1974 stand er zum ersten Mal mit seiner Kamera bei einem Konzert vor der Bühne. Mittlerweile sind es gut 3.500 Konzerte, die er zwischenzeitlich besucht und fotografisch festgehalten hat. Seine Arbeit ist geprägt von tiefem Respekt gegenüber dem Künstler, besonders wenn man so wie er dem Musiker auf der Bühne sehr nahe ist. In dieser Umgebung erfordert die Livefotografie Fingerspitzengefühl, wann man auf den Auslöser der Kamera drückt, ohne Musiker oder Publikum zu stören, um den besonderen, den unwiederbringlichen Moment einzufangen. Projektbezogene Aufnahmen Im Laufe der Jahre entstanden außer seinen Live-Foto-Momenten auch projektbezogene Aufnahmen wie seine „Poladroid-Serie“, oder die Reihe „keys & sticks“, bei dem Thomas J. Krebs ausgewählte Pianisten mit einem Mini-Piano und Drummer mit Maxi-Drumsticks portraitiert. „Hands“ wiederum zeigt die Hände der Musiker in Großaufnahmen. Bei „Silhouette“ fotografierte Thomas J. Krebs in der Coronazeit nach Konzerten ohne Publikum das Profil der Musiker mit ihren Instrumenten im harten Gegenlicht. Das Ergebnis erinnert an klassische Scherenschnitte. Fotografischen Stillstand gibt es bei …

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+++ Jazzfestival Saalfelden +++ 20 Jahre JazzWerkstatt Wien +++ Youn Sun Nah im Karlstorbahnhof Heidelberg und mehr +++

44. Jazzfestival Saalfelden vom 22.-25. August Beim diesjährigen Jazzfestival Saalfelden treten Künstler*innen wie James Brandon Lewis und The Messthetics, Joe Lally am Bass, Brendan Canty am Schlagwerk und Gitarrist Anthony Pirog auf. Ebenfalls zu hören sein werden Amirtha Kidambi’s Elder Ones, Sofia Jernberg, The End. Kjetil Møster (cl /t-sax/electronics), Mats Gustafsson (fl, b-sax, electronics), Anders Hana (bar- & bass guit, langeleik) und Børge Fjordheim (dr). Tickets für die kostenpflichtigen Konzerte auf der Mainstage & Otto-Gruberhalle sowie den Short Cuts können online bestellt werden unter: https://tickets.jazzsaalfelden.com/ 20 Jahre JazzWerkstatt Wien 2004 – 2024 Die JazzWerkstatt Wien arbeitet seit 2004 auf folgende Art und Weise: Künstler:innen kuratieren selbst und laden ihre Kolleg:innen ein, fordern sie heraus Neues zu probieren, stellen scheinbar gegensätzliche Stile nebeneinander. Dadurch entstand eines der wichtigsten Merkmale der zeitgenössischen Wiener Musikszene; die stilistischen Grenzen sind durchlässig, die Genres und die Publika durchmischen sich. Die Szenen arbeiten nun zusammen und schaffen einen alternativen „Wiener Klang“, spannende neue Projekte und neue Musikformen zwischen den Stühlen. Donnerstag 11. April: The sleep of reason produces monsters und Kurdophone Vorschau: 6. Juni 2024 | Esterházypark Open Air mit: Rojin Sharafi, Georg Vogel & Andreas Lettner, Enesi M. & Suprise Act Juni 2024 | Porgy & Bess The Music Never …

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Gelungener Spagat: die 53. Internationale Jazzwoche Burghausen

Ein Festival wie die Internationale Jazzwoche Burghausen muss mit vielen Variablen rechnen. Da ist zum einen die eigene Tradition, die auf mehr als ein halbes Jahrhundert Geschichte zurückblickt und auf eine beachtliche Anzahl der Berühmtheiten stolz sein kann, die in der vergleichsweise kleinen Stadt an der Salzach zu Gast waren. Man muss darüber hinaus die ortstypische Infrastruktur bedenken, von der für eine knappe Woche umgewidmeten Werksversammlungshalle des Hauptsponsors bis hin zu vereinsinterneren Vorlieben der Interessensgemeinschaft Jazz, der Stadt selbst und der involvierten Gastronomie. Dann kommt außerdem die Veränderung der Musik hinzu, die kaum noch Superstars, dafür aber viel spannendes neues Personal zum Entdecken zu bieten hat. Die Jazzwoche versucht daher schon länger den Spagat zwischen Bewährtem, was die große Halle füllt, und Perspektivischem, das neue Hörer:innen und Künstler:innen in die Stadt holt. Ein geglücktes Programm Und in diesem Jahr ist dieses Wechselspiel der Ansprüche besonders gut gelungen. Denn auf der einen Seite konnte man junge Bands wie Feh, die Monika Roscher Big Band oder auch die Combos der Jazz Night und des Next in Jazz-Sonntags erleben. Auf der anderen Seite aber klappte die Anbindung an …

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