Hessische Nachwuchsjazzer ausgezeichnet

Zum 34. Mal zeichnete der Landeswettbewerb „Jugend Jazzt Hessen“ seine Nachwuchstalente am 2. September 2018 in der Landesmusikakademie in Schlitz aus. Im „Solo“-Bereich kämpften die jungen Jazzmusiker/-innen im Alter zwischen 11 und 21 Jahren in drei Altersstufen (bis 16, bis 20 sowie bis 24 Jahre) an Gitarre, Saxophon, Klavier, Bass, Schlagzeug und Gesang um die begehrten Auszeichnungen. Gitarrist Noah Schaub, mit elf Jahren der jüngste Teilnehmer im Feld, wurde in seiner Altersklasse mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Die Mehrfachvergabe von 1., 2. und 3. Preisen unterstrich die starken Leistungen der jungen Musiker/-innen. In der Kategorie „Combo“ zeigten Ensembles von vier oder fünf Musikern am Nachmittag die unterschiedlichen Facetten der Jazzmusik und konnten die Jury unter Vorsitz von Wolfgang Diefenbach, Gründer des Wettkampfs, überzeugen. Die höchste Gesamtpunktzahl erreichten dabei „Count Spacey“, die sich im Mai 2019 im Rahmen der Bundesbegegnung „Jugend Jazzt“ mit den Sieger-Formationen der anderen Landeswettbewerbe messen dürfen. Der Landeswettbewerb, den der Landesmusikrat trägt, alterniert jährlich zwischen den Sparten „Solo/Combo” und „Big Band”. Zudem wird er alle zwei Jahre durch einen Kompositionswettbewerb mit Workshop ergänzt.   www.landesmusikrat-hessen.de  

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Lokalmatadore und Weltklasse: „Jazz an einem Sommerabend“ ist ein Ort der Begegnung

Der Jazzclub Krefeld hat vier Jahrzehnte einiges richtig gemacht, wenn es um kulturelle Nachhaltigkeit und überregionale Ausstrahlung geht. Und so hat auch das leidenschafliche Engagement vieler Ehrenamtlicher das große Festival auf der malerischen Burg Linn zu dem werden lassen, was es ist: „Jazz an einem Sommerabend“ ist ein wirkliches „Jazz-Fest“, ein Ort der Begegnung. Das heißt auch, dass man hier nicht von einem Überangebot erschlagen wird. Auch können die Bands nach Herzenslust lange Sets inclusive Zugaben spielen. Die Programmauswahl bildet die Pluralität im Jazz ab: Es gibt die Lokalmatadoren, welche zum Gepräge einer Stadtkultur beitragen, es werden hoffnungsvolle europäische Newcomer-Formation präsentiert – und es gibt die Sternstunden, in denen Weltklasse zu erleben ist! Genau diese Ausgewogenheit stellte auch in diesem Jahr der künstlerische Leiter Florian Funke sicher. Auch die fünf Musiker vom „Horst Hansen Trio“ gehen aus dem Umfeld des Krefelder Jazzclubs hervor. Richtig verstanden: Fünfköpfige Trios dürften in der Jazzwelt Seltenheitswert beanspruchen – ein solcher Bandname deutet auf viel Humor bei der eigenen Sache hin, und der stieß auch bei den Anmoderationen vorm Krefelder Publikum auf fruchtbaren Boden. Aber Lukas Weber (Saxofon), Tobias Foller …

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Jazzfest Berlin 2017. Foto: Martin Hufner

Vorschau – Jazzfest Berlin 2018: Musikalische Paralleluniversen und kollektive Visionen

Die Berliner Festspiele haben das gesamte Programm des 55. Jazzfest Berlin unter der neuen künstlerischen Leitung von Nadin Deventer veröffentlicht. Mit innovativen Formaten, zahlreichen Premieren, thematischen Setzungen und anderen Kooperationen geht das Festival neue Wege. Der Kartenvorverkauf am 8. September (14.00 Uhr). An den vier Festivaltagen des Jazzfest Berlin 2018 (1. bis 4. November) nehmen etwa 200 Musiker*innen aus rund 15 Ländern in verschiedensten Formationen das Haus der Berliner Festspiele und vier weitere Spielstätten ein. Das Programm schlägt mit 35 Konzerten und 12 weiteren Beiträgen einen Bogen von den Anfängen des Jazz in den USA und Europa bis hin zu aktuell relevanten Stimmen. Unter den 35 Acts sind insgesamt acht Uraufführungen und neue Produktionen. Elf weitere Bands feiern ihre Deutschlandpremiere, an zwölf Projekten des Festivals sind Künstler*innen aus Berlin beteiligt und bei insgesamt 15 Formationen spielen Musikerinnen eine tragende Rolle. Zu Gast sind u.a. Mary Halvorson als Artist in Residence, Irreversible Entanglements, die Ceccaldi-Brüder, Jazzmeia Horn, Nicole Mitchell, Jason Moran, KIM Collective, Tin Men and the Telephone, Jaimie Branch, Bill Frisell, Kim Myhr, Rob Mazurek, Tania Giannouli, Makaya McCraven & Nubya Garcia, Maria Faust & Kara-Lis Coverdale sowie The Art Ensemble of Chicago mit Roscoe Mitchell. Das Festival setzt verstärkt auf neue …

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Impressionen: Matthias Gmelin Sextett feat. Joe Chambers bei der Munich Jazz Summer Week

Das Matthias Gmelin Sextett zeigt sich mit gleich fünf Auftritten (28. August bis 1. September) in der Münchner Unterfahrt besonders spielfreudig. Das Ensemble rund um Drummer Gmelin kollaboriert im Rahmen der Konzertreihe mit Jazz-Urgestein Joe Chambers, der bereits für so Große wie Miles Davis, Bobby Hutcherson und Charles Mingus trommelte. Pianist Emanuel Ruffler reist für die Munich Jazz Summer Week von seiner Wahlheimat New York in seine Geburtsstadt. Langjährige Freundschaften zu Gmelin verbinden außerdem Jason Seizer am Tenorsaxophon und Bassist Marc Abrams, der an verschiedenen Konservatorien in Italien unterrichtet. Komplementiert wird die Formation vom peruanischen Diony Varìas Astudillo (Percussion), der in einer Familie von Tänzern und Theaterschaffenden aufwuchs. Innerhalb der Gigs stellt Mastermind Gmelin auch einige Werke seiner neuen Platte „Vibes Waltz“ vor. Ralf Dombrowski hielt die Eindrücke für uns fotografisch fest.  

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Stefano Bollanis „Napolis Trip“ in der Hamburger Elbphilharmonie

Vergangenen Mittwoch gastierte das Stefano Bollani Quartett mit dem Programm „Napoli Trip“ in der Hamburger Elbphilharmonie und präsentierte den Zuhörern ein abwechslungsreiches, spannungsgeladenes Konzert. Ob Bollani solo am Steinway, im Duo mit dem Klarinettisten Nico Gori, im Quartett am Piano und teilweise parallel am Fender Rhodes, dann wieder im Duo mit seinem Saxophonisten Daniele Sepe oder im Dialog mit Bernardo Guerra am Schlagzeug: „Napoli Trip“ ist immer eine musikalische Wundertüte: was weiß nie was einen am Konzertabend erwartet außer, dass es improvisatorisch wie kommunikativ ein spannender Abend mit angeregten wie lustigen Zwiegesprächen werden wird. Bei Bollani steht die ungezügelte Freude an der Musik an erster Stelle, und er kann praktisch spielen was er will, es ist und bleibt „bollianisk“. Ob Kompositionen wie „Il Valzer del Cocciolone“, sein Napoli Blues oder die herrliche Solo-Zugabe „Putesse essere allero“ von Pino Daniele, Bollani drückt ihnen seinen Stempel auf und überzeugte vom ersten bis zum letzten Ton. Das begeisterte Publikum entlockte ihm und seiner Band schließlich noch zwei Zugaben.   Konzerttipp: Am 21.10.2018 um 19:00h (!) gastiert Stefano Bollani mit seinem Quartett und „Napoli Trip“ im Stadttheater Landsberg am …

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Premiere: Erstes Progressive Chamber Music Festival in München

Das Progressive Chamber Music Festival in München feiert seine Premiere. Am 17. und 18. Oktober laden das Sirius Quartet (Bild, v.l.n.r.: Fung Chern Hwei, Jeremy Harman, Ron Lawrence, Gregor Huebner) und die Hochschule für Musik und Theater erstmals in den Live-Club „Milla“ ein, um mit insgesamt acht kleineren Konzerten die grenzüberschreitende Kammermusik des 21. Jahrhunderts zu präsentieren. Dabei vermengt das Musikfest verschiedene Genre-Gruppen wie Jazz, Avantgarde, Folklore, Pop oder Hip-Hop mit der zeitgenössischen Kammermusik. Initiator und Gründer des Festivals, das in New York bereits zum dritten Mal dieses Jahr stattfindet, ist das Sirius Quartet; für die Münchner Ausgabe zeichnen sich die beiden Komponisten Gregor Huebner und Gerd Baumann verantwortlich. Den Startschuss für das zweitätige Musikfest setzen am Mittwoch Pianist Richard Ruzicka und Nathanel Turban (Violine) alias „Ruzicka Turban“ mit ihrem kurzen Eröffnungskonzert, bevor sich der international geschätzte Cembalist Mahan Esfahani mit dem innovativen Sirius Quartet zusammenschließt. Dritter Programmpunkt des Abends stellt das Sextett „Diskotäschchen Matthias Götz“ dar, das unter der Leitung des gleichnamigen Posaunisten für musikalische Fantasielandschaften im Milla sorgt. Die fünf jungen Musiker der Band „Ark Noir“, die sich dem Sound des Electronic Jazz …

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Fotostrecke: Guido May „Groove Extravaganza“ feat. Pee Wee Ellis bei der Munich Jazz Summer Week

Guido May feierte bei der Munich Jazz Summer Week seinen 50. Geburtstag! Dafür trommelte der international gefragte Schlagzeuger aus Bad Reichenhall am 24. und 25. August im Müncher Jazzclub Unterfahrt seine Formation „Groove Extravaganza“ zusammen. Deren Altsaxophonist James Morton spielte bereits mit Fred Wesley und The Herbaliser, während Tony Remy (Gitarre) mit Annie Lennox und Incognito tourte. Komplemeniert wurde die Kombo von Pianist Jason Rebello, der als Sideman von Sting bekannt wurde, und Pee Wee Ellis am Tenorsaxophon. Thomas J. Krebs war für uns in München dabei.   Backstage feierte das Geburtstagskind weiter:

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Fotogalerie: Cornelius Claudio Kreusch „Black Mud Sound“ feat. Bobby Watson bei der Munich Jazz Summer Week

An gleich fünf Tagen, vom 14. bis 18. August, trat im Rahmen der Munich Jazz Summer Week das Afro-Jazz-Quartett rund um Pianisten Cornelius Claudio Kreusch auf. Im Müncher Jazzclub Unterfahrt wurde der Komponist von seinen langjährigen Weggefährten Zaf Zapha (Bass) und Maxime Zampieri (Schlagzeug) unterstützt; Gast-Saxophonist Bobby Watson rundete das Ensemble ab. Der 65-Jährige ist bekannt als Leader der Band Horizon und des 29th Street Saxophone Quartet sowie der Tailor-Made BigBand. Mit dem Projekt „Black Mud Sound“ tourt Kreusch anlässlich der Wiederveröffentlichung seines gleichnamigen Albums aus dem Jahr 1994. Damals hatte er mit den Saxophonklängen von Kenny Garrett kooperiert. Thomas J. Krebs hielt die Eindrücke aus München für uns fotografisch fest.  

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Dresdner Drum & Bass Festival stellt Programm vor

Am 15. September 2018 geht das Dresdner Drum & Bass Festival in seine zwölfte Runde und rückt traditionsgemäß wieder Taktgeber und Tieftöner in seinen Fokus. Von 12 Uhr mittags bis in den späten Abend bieten die Spielfreunde der Rhythmusgruppe auf fünf Bühnen – darunter Spielstätten wie „Scheune Saal“ und „Katy’s Garage“ – wieder Grooves zum Zuhören und Mitmachen. Aaron Spears, der unter anderem schon für Alicia Keys, Miley Cyrus und Ariane Grandé getrommelt hat, reist aus den USA in die Sächsische Hauptstadt genauso wie Poogie Bell (Titelbild). Der Jazz-Drummer aus Pittsburgh präsentiert beim abendlichen Auftritt einige Nummern aus seiner Zusammenarbeit mit Marcus Miller und Erykah Badu.     Außerdem stellt das Trio rund um Komponisten und Produzenten Richard Spaven aus Großbritannien eine Mischung aus Jazz mit Clubsound vor und Landsmann Pete Lockett klopft auf der Open-Air-Bühne die Percussion. Der Veteran kooperierte bereits mit Björk und Peter Gabriel. Zahlreiche deutsche Schlagzeug- und Bass-Profis runden das Konzertprogramm ab – mit dabei sind Jost Nickel, Dirk Erchinger, Claudio Spieler, Tom Götze, Marcel Bach und Dirk Brand.   Wie gewohnt setzt das Jazz-Festival nicht nur auf Unterhaltung, sondern auch auf …

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So klingt der Sommer: der 26. Internationale Augsburger Jazzsommer 2018

Der diesjährige 26. Augsburger Jazzsommer war, nomen est omen, in der Tat „hot“ – wettertechnisch wie musikalisch! Vor gut 12 Jahren konnten zuletzt alle Konzerte Open Air im Rosenpavillon des Botanischen Gartens stattfinden, ohne auf das Große Glashaus ausweichen zu müssen. Das Wetterglück war sowohl Musikern wie dem Publikum hold: auch wenn es beim Vijay Iyer Sextett im Laufe des Abends recht kühl wurde, es bei Andy Sheppard nur Drumherum und nicht im Botanischen Garten selbst gewitterte und bei Florian Favres Konzert zum Schluss ein paar Regentropfen fielen. Das Festival war dieses Jahr ein absoluter Open Air Genuss! Musikalisch am interessantesten waren sicherlich das Vijay Iyer Sextett und Bobo Stenson mit seinem Trio. Aber auch Florian Favre und Matthias Schriefl mit Six, Alps & Jazz überzeugten auf ganzer Linie. Joe Lovano & Dave Douglas Formation „Sound Prints“ war ein jazziger Selbstläufer, und auch die anderen beiden Konzerte, das Christian Stock Trio & Billy Harper, sowie Andy Sheppard waren Balsam für die Ohren. Die Festivalleitung setzt nicht nur auf große, zugkräftige Namen, sondern versteht es seit Jahrzehnten ein abwechslungsreiches und interessantes Programm zusammen zu stellen, das …

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