Jazzfest Berlin 2017. Foto: Martin Hufner
Jazzfest Berlin 2017. Foto: Martin Hufner

Vorschau – Jazzfest Berlin 2018: Musikalische Paralleluniversen und kollektive Visionen

Die Berliner Festspiele haben das gesamte Programm des 55. Jazzfest Berlin unter der neuen künstlerischen Leitung von Nadin Deventer veröffentlicht. Mit innovativen Formaten, zahlreichen Premieren, thematischen Setzungen und anderen Kooperationen geht das Festival neue Wege. Der Kartenvorverkauf am 8. September (14.00 Uhr).

An den vier Festivaltagen des Jazzfest Berlin 2018 (1. bis 4. November) nehmen etwa 200 Musiker*innen aus rund 15 Ländern in verschiedensten Formationen das Haus der Berliner Festspiele und vier weitere Spielstätten ein. Das Programm schlägt mit 35 Konzerten und 12 weiteren Beiträgen einen Bogen von den Anfängen des Jazz in den USA und Europa bis hin zu aktuell relevanten Stimmen.

Unter den 35 Acts sind insgesamt acht Uraufführungen und neue Produktionen. Elf weitere Bands feiern ihre Deutschlandpremiere, an zwölf Projekten des Festivals sind Künstler*innen aus Berlin beteiligt und bei insgesamt 15 Formationen spielen Musikerinnen eine tragende Rolle. Zu Gast sind u.a. Mary Halvorson als Artist in Residence, Irreversible Entanglements, die Ceccaldi-Brüder, Jazzmeia Horn, Nicole Mitchell, Jason Moran, KIM Collective, Tin Men and the Telephone, Jaimie Branch, Bill Frisell, Kim Myhr, Rob Mazurek, Tania Giannouli, Makaya McCraven & Nubya Garcia, Maria Faust & Kara-Lis Coverdale sowie The Art Ensemble of Chicago mit Roscoe Mitchell.

Das Festival setzt verstärkt auf neue Begegnungsräume sowie neue Produktionen und lädt das Publikum zu Konzerterlebnissen in ganz unterschiedlichen Kontexten, zu Diskussionen, Workshops und Filmen ein. Dramaturgisch sind die vier Festivaltage als jeweils eigene Universen gestaltet.

THEMEN

Das Programm des Festivals nimmt verschiedene Themen in den Fokus. Mit 17 Projekten aus 12 Ländern ist die aufstrebende Jazzszene Europas in ihrer Vitalität und Vielfalt präsent. Chicago wird als gewachsener Ort des kreativen Austauschs und des kollektiven Miteinanders in sieben Acts erfahrbar. Die emanzipatorische Geschichtsschreibung der afroamerikanischen Musik, die gleichermaßen von Unterdrückung und Rassismus wie von Befreiung und Empowerment erzählt, wird aus historischer Perspektive und in vielgestaltigen Spielarten bis hin zum aktuellen Afrofuturismus beleuchtet.

GRAND OPENING

Die ersten beiden Festivaltage starten mit zahlreichen Musiker*innen aus den sehr heterogenen Szenen in Chicago und Berlin: Am Donnerstag, den 1. November, findet mit dem „Haus of Jazz“ die große Eröffnung mit zehn Acts und gleich mehreren Deutschlandpremieren auf allen Ebenen des Festspielhauses statt. Nicole Mitchell und das Black Earth Ensemble eröffnen den Abend auf der Großen Bühne und das Berliner KIM Collective kreiert auf der Unterbühne des Hauses den „UN(TER)ORT“ – eine 360°-Multikanal-Live-Klanginstallation. Sechs Bands gestalten auf drei Bühnen parallel einen diversen Musikkosmos bevor der Abend mit dem Eröffnungswerk von Rob Mazureks „Exploding Star International: Chicago-Berlin‘‘ auf der Großen Bühne abschließt.

FRIDAY BLAST und HYPERACTIVE SATURDAY

Der Chicagoer Wind weht auch am Freitag mitunter stürmisch weiter, wenn Moor Mother, Poetin und spoken word artist und der legendäre Pionier Roscoe Mitchell mit ihren jeweiligen Projekten die große Bühne des Festspielhauses betreten und mit The Black Drop erstmals auch gemeinsam als Duo in einen musikalischen Dialog treten. Digital improvisiert wird bereits am Samstagmittag bei einem Familienkonzert im Festspielhaus, bevor abends die Große Bühne bereitet wird für die junge Sängerin Jazzmeia Horn und die WDR Big Band und für das audiovisuelle Auftragswerk Jason Moran – The Harlem Hellfighters. Europäische Himmelsstürmer erobern am Freitag und Samstagnacht die Seitenbühne des Festspielhauses, das A-Trane und das Quasimodo – und weil Berliner Nächte bekanntlich lang sind, wird zu einem Berlin-Chicago-London Special bis in die frühen Morgenstunden ins Prince Charles eingeladen.

MELANCHOLIC SUNDAY

Am Sonntagvormittag geht es dann wesentlich besinnlicher und kontemplativer mit musikalischem Kiezspaziergang, Ausstellungsbesuch und schweigsamem Mittagessen zu (Specials), bevor Werke von Maria Faust und Kara-Lis Coverdale die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche mit Klängen geprägt von estnischer Kirchenmusik erfüllen. Als Artist in Residence tritt die Gitarristin Mary Halvorson aus New York an den vier Festivaltagen in unterschiedlichen Formationen auf. Zum Abschluss des Festivals spielt ihr Oktett auf der großen Bühne und ist damit zum ersten Mal in Europa zu hören. Dazu gesellen sich mit Bill Frisell und dem norwegischen Klangkünstler Kim Myhr zwei weitere extraordinäre Musiker, die das Fest nach über 45 musikalischen, partizipativen, diskursiv-reflektierenden und künstlerischen Beiträgen stimmungsvoll ausklingen lassen.

PREMIEREN

Auftragswerke & Uraufführungen
ABACAXI // Exploding Star International: Chicago-Berlin // Halvorson / Saito / Allbee / Dahlgren // Jason Moran – The Harlem Hellfighters // Kara-Lis Coverdale: Shadow Encounter // KIM Collective – UN(TER)ORT // melting pot: made in berlin // Moor Mother & Roscoe Mitchell: The Black Drop

Deutschlandpremieren
Art Ensemble of Chicago (Berlin Special 2018) // Hamid Drake & Yuko Oshima // Julien Desprez & Rob Mazurek // jaimie branch: Fly or Die // Kim Myhr: You | me // Maria Faust: Machina // Mary Halvorson Octet (Europapremiere) // Nicole Mitchell’s Black Earth Ensemble // Tania Giannouli Trio // Théo Ceccaldi „Freaks“ // WDR Big Band feat. Jazzmeia Horn

Deutschlandpremieren von Alben
Bill Frisell: Music is // Makaya McCraven: Universal Beings // Tin Men and the Telephone: World Domination Part One: Furie // Thumbscrew: Ours & Theirs (Europapremiere) // Trio Heinz Herbert: Yes

Projekte mit Beteiligung von in Berlin lebenden Musiker*innen
ABACAXI // Art Ensemble of Chicago (Berlin Special 2018) // Berlin-Chicago-London Special // Elias Stemeseder // Exploding Star International: Chicago-Berlin // Halvorson / Saito / Allbee / Dahlgren // Jason Moran – The Harlem Hellfighters // KIM Collective // Kim Myhr: You | me // Maria Faust: Machina // melting pot: made in berlin // Ragtime

FESTIVAL DER PARTNER*INNEN
Alle Konzerte des Jazzfest Berlin 2018 werden von den ARD-Rundfunkanstalten und Deutschlandfunk Kultur aufgezeichnet und teilweise auch LIVE gesendet. Jazzfest Berlin im Radio

Neue Partnerschaften & Kooperationen:

  • Berlin: Berlin Mondiale // J.A.W Family // Julia Stoschek Collection Berlin // KIM Collective // Parallelwelten // Silence Project
  • Köln: Kunsthochschule für Medien Köln
  • International: 14-18 NOW: WW1 Centenary Art Commissions (UK) // Handelbeurs (Belgien) // Jazztopad (Polen) // John F. Kennedy Center for Performing Arts (USA) // nasjonal jazzscene (Norwegen) // Serious (UK)

Das Jazzfest Berlin ist Mitglied beim Europe Jazz Network und Keychange.

VENUES

Zentraler Veranstaltungsort des Jazzfest Berlin 2018 ist das Haus der Berliner Festspiele mit seinen verschiedenen Bühnen, das A-Trane, das Quasimodo, die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche und das Prince Charles in Kreuzberg.

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