Pionierin in der männerdominierten Jazzszene: Barbara Thompson mit 77 gestorben

Die englische Musikerin und Komponistin Barbara Thompson ist tot. Nach Angaben ihrer Tochter Ana Gracey starb sie am 9. Juli im Alter von 77 Jahren. In Deutschland war Thompson vor allem als Mitglied des United Jazz & Rock Ensemble bekannt, das sie mit ihrem verstorbenen Ehemann, dem Schlagzeuger Jon Hiseman, mitgegründet hatte. Mit ihrer eigenen Formation Paraphernalia war sie regelmäßig auf Tournee und galt als Pionierin in der männerdominierten Jazzszene.

Thompson wurde am 27. Juli 1944 in Oxford geboren und studierte am Londoner „Royal College Of Music“ Klarinette, Klavier, Flöte und Komposition. Während ihres Studiums entdeckte sie dank John Coltrane und Duke Ellington die Liebe zum Jazz und beschloss, privat zusätzlich Saxophon-Unterricht zu nehmen. Sich selbst bezeichnete sie gern als eine „Jazz-Rock-Musikerin mit klassischer Ausbildung.“

Sie wirkte beim United Jazz + Rock Ensemble mit. Mit einem Konzert im Stuttgarter Theaterhaus hatte sich Anfnag 2002 das United Jazz & Rock Ensemble nach 28-jähriger Band-Geschichte von der Bühne verabschiedet. Hauptursache für den Rückzug sei die Parkinson-Erkrankung der 56-jährigen Saxophonistin Barbara Thompson, sagte Band-Initiator und Theaterhaus-Intendant Werner Schretzmeier.
Zum Kern des meist zehnköpfigen Ensembles zählten international renommierte Jazzmusiker wie der Posaunist Albert Mangelsdorff, die Trompeter Ian Carr und Kenny Wheeler, Saxophonist Charlie Mariano und Pianist Wolfgang Dauner. Sie haben der Gruppe auch den Beinamen „Band der Bandleader“ eingebracht. Die Musik des United Jazz & Rock Ensemble war an der europäischen Jazz-Tradition, an Fusion und Jazz-Rock orientiert. Zehn Schallplatten und CDs hat das Ensemble insgesamt eingespielt.

Foto: Hans Kumpf

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