Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner
Jazz im Radio Foto: Martin Hufner

Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 06.06. bis 12.06.2022

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 23. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Aktuell wieder ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Inhalt

  1. Senderliste: 1
  2. mo – 06.06.2022. 2
  3. di  – 07.06.2022. 3
  4. mi – 08.06.2022. 4
  5. do – 09.06.2022. 5
  6. fr – 10.06.2022. 7
  7. sa – 11.06.2022. 9
  8. so – 12.06.2022. 10


Senderliste:


mo – 06.06.2022

16:05 bis 17:00 | SWR 2
SWR2 Pop und Jazz

17:10:00 | Ö1
Judy Garland zum 100. Geburtstag

Am 10.Juni jährt sich der Geburtstag der 1969 verstorbenen Schauspielerin und Sängerin Judy Garland zum 100. Mal.

Ihre größten Filmerfolge waren jene, bei denen Garland als Sängerin zu hören war. Am engsten assoziiert wird der Name Judy Garland mit dem Songklassiker „Somewhere over the rainbow“ von Harold Arlen aus dem Musicalfilm „The Wizzard of Oz“ aus 1939. Die damals 14-jährige Judy sang diesen Standard mit bemerkenswert emotionaler Tiefe. Die legendäre Sopranistin Maria Callas bezeichnete Judy Garlands Organ gar als „die großartigste Stimme, die ich je gehört habe“. Gestaltung: Klaus Wienerroither

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:13 bis 20:00 | SWR 2
SWR2 Jazz: Meisterin der Farben und Texturen – Die japanische Arrangeurin Miho Hazama

Von Ssirus W. Pakzad. Die japanische Komponistin, Arrangeurin, Dirigentin und Pianistin Miho Hazama ist erst 35 Jahre alt, kann aber bereits auf eine imposante Geschichte als Orchesterleiterin zurückblicken. Mit 24 zog sie nach New York, wo sie mit ihren farb- und texturreichen Kompositionen für Big Bands und Kammerorchester sofort auffiel und zum Liebling der Kritiker wurde. 2019 berief ein Gremium sie zur Chefdirigentin der berühmten Danish Radio Big Band in Kopenhagen. Ihre Vorgänger: Thad Jones, Bob Brookmeyer, Jim McNeely.

22:48 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 Jazztime: Der Urknall – Louis Armstrongs legendäre Hot Five- und Hot Seven-Aufnahmen

Von Odilo Clausnitzer. „Das einflussreichste Aufnahme-Projekt des Jazz, vielleicht der ganzen amerikanischen Musik“: So urteilt ein prominenter Kritiker über die legendären „Hot Five & Hot Seven“-Einspielungen Louis Armstrongs. Zwischen November 1925 und Dezember 1928 machte der Trompeter 65 Aufnahmen, größtenteils in Quintett- bzw. Septettbesetzung, die heute zu den revolutionären Werken der Schallplattengeschichte gezählt werden. Hätte er nur diese Aufnahmen und nichts anderes gemacht, er wäre wohl trotzdem eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Geschichte des Jazz.

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazztoday

Low Tones – Neues mit Bassklarinette und Baritonsaxophon: Mit dem österreichischen Trio „Edi Nulz“, mit dem Stuttgarter „Duo Mosaik“, mit „Tini Tomsen: Max Sax“ und mit dem „Zurich Jazz Orchestra feat.Steffen Schorn“.. Auswahl und Moderation: Henning Sieverts


di  – 07.06.2022


01:05 bis 05:00 | Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Moderation: Vincent Neumann

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

20:05 bis 21:00 | SWR 2
SWR2 Jazz Session: Anthony Braxton – Diamond Curtain Wall Trio 2015 in Schorndorf

Von Julia Neupert. Anthony Braxton, gerade 77 Jahre alt geworden, gehört zu den großen Künstlerpersönlichkeiten unserer Zeit. Als virtuoser Saxofonist und visionärer Komponist hat er eine höchst originelle, zugleich komplexe wie sinnliche Sprache entwickelt, die bewusst mit bestimmten Jazzkonventionen bricht und dennoch auch der Tradition verbunden bleibt. In der Manufaktur Schorndorf spielte Braxton im Januar 2015 ein furioses Konzert mit der Gitarristin Mary Halvorson und dem Trompeter Taylor Ho Bynum.

21:05 bis 22:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Bluenotes in Donaueschingen – Joachim-Ernst Berendt und das „Festival für zeitgenössische Tonkunst“

Von Lutz Neitzert. Mitte der 50er-Jahre schien die Zeit gekommen, Modern Jazz und Neue Musik einander näher zu bringen. Und 1954 wagte dann Joachim-Ernst Berendt, seinerzeit SWF-Redakteur und amtierender „Jazzpapst“, einen ersten, epochemachenden Versuch: ein Cooljazz-Konzert bei den Donaueschinger Musiktagen. Und als in den 60er-Jahren der Freejazz der Neuen Musik noch einen Schritt nähergekommen war, wurden Berendts Programme zu einem festen Bestandteil des Festivals: Bluenotes an der (schönen blauen) Donau.

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Jazz Live: Odessa – Musikalisches Porträt einer Stadt – Vadim Neselovskyi Piano solo

Aufnahme vom 29.4.2022 aus dem Beethoven-Haus Bonn. Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer. Odessa – der Name der ukrainischen Hafenstadt am Schwarzen Meer ist vielen Westeuropäern bekannt, aber wenige wissen Genaueres über sie. Der Pianist Vadim Neselovskyi ist dort geboren und aufgewachsen. Mit 15 wanderte er mit seiner Familie nach Deutschland aus, heute lebt er in den USA und zählt zu den hochvirtuosen, klassisch geschulten Pianisten des zeitgenössischen Jazz. Seiner Heimatstadt widmete er 2020 eine große Solo-Suite, die das Leben dort in vielen Facetten porträtiert. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine erhielt das Programm nun traurige Aktualität. Im Beethoven-Haus Bonn führte Neselovskyi „Odessa“ im Rahmen eines Benefiz-Konzertes auf, dessen Erlös ukrainischen Musikerinnen und Musikern zugutekam.

22:00 bis 00:00 | Bremen Zwei
Jazz Grooves

Die ganze Welt des Jazz. Bekannte Namen, Newcomer und spannende Entdeckungen, Höhepunkte aus der Jazzgeschichte, besondere Jazzereignisse und Tipps zum Konzertgeschehen der Region.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Moderation: Anja Buchmann

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Postkolonialismus in der Neuen Musik

Auch heute wirkt der europäische Kolonialismus vielerorts nach: in Kunst und Kultur, nicht zuletzt in der Welt der neuen Musik. Bewegt von der Frage, wie es gelingen kann, heute im Kleinen wie im Großen Gemengelagen und Verfahrensweisen in der neuen Musik zu de-kolonisieren, begibt sich Sophie Emilie Beha auf Spurensuche. Sie porträtiert den gängigen Status Quo, gibt Denkanstöße und holt Handlungsempfehlungen ein bei Komponist*innen, Performer*innen, Veranstalter*innen und Wissenschaftler*innen wie Sandeep Bhagwati, meLê yamomo, Harald Kisiedu, Du Yun und Cedrik Fermont. Eine Sendung von Sophie Emilie Beha

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz and More: An den Rändern des Jazz

Am Mikrofon: Bianca Schwarz. Heute mit: Jonas Timm: Morbu | Phraim: Hysteria | Footprint Project: Garden Of Opinions

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:03 – 24:00 | Ö1‘
Wie Lachenmann den Streichquartettklang revolutioniert – Neue Musik auf der Couch. Thomas Wally analysiert das 2. Streichquartett von Helmut Lachenmann „Reigen seliger Geister“ (1989).

Eine Reihe von Komponist/innen der neueren und Neuen Musik ist in den Olymp des musikalischen Kanons aufgestiegen; die Namen einer kleinen Auswahl dieser Schaffenden ist eng verknüpft mit einem ganz bestimmten kompositorischen Wagnis, das als „Neues“ in die Musikgeschichte eingegangen ist. Während der Name Schönberg etwa untrennbar ist von der „Methode der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen“, die Geschichte der „musique spectrale“ nur durch Nennung von Namen wie Dufourt, Murail oder Grisey erzählbar ist, so steht der Name Lachenmann für die intensive Erforschung der schier unendlichen Möglichkeiten instrumentaler Klangerzeugung abseits bereits betretener Pfade.

In Helmut Lachenmanns 2. Streichquartett „Reigen seliger Geister“ begegnen wir an Stelle des bekannten Streichquartettklangs den „natürlichen Ränder(n) des hervorgebrachten Tones, (welche) zum lebendig gemachten Gegenstand der Erfahrung werden“, so der Komponist.

Thomas Wally, neben seiner Tätigkeit als freischaffender Komponist und Violinist auch an der Wiener Musikuniversität als Senior Lecturer in musiktheoretischen Fächern aktiv, betrachtet „Reigen seliger Geister“ aus (hör)analytischer Perspektive: Was hören wir, wenn wir dieses Werk hören? Worauf können wir achten? Was sind Besonderheiten, denen wir Aufmerksamkeit schenken sollten? Den Hörer/innen werden analytische Tools bereitgestellt, mit deren Hilfe diese Musik mit einem geschärften Fokus wahrgenommen werden kann. Gestaltung: Thomas Wally, Redaktion: Rainer Elstner

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime – News & Roots

Zum 50. Geburtstag des Berliner Pianisten Marc Schmolling: Henning Sieverts porträtiert den gebürtigen Münchner in unterschiedlichen Bandformaten, vom Quartett über Trio und Duo bis hin zu Klavier-Soloaufnahmen.


mi – 08.06.2022


17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Classic Sounds in Jazz: Finest Blue

Mit Musik von Ella Fitzgerald, Paul Desmond, George Shearing, Ralph Towner und anderen. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

21:05 bis 22:00 | SWR 2
SWR2 NOWJazz Session: SWR NEWJazz Meeting 2021 – Die Vibrafonistin Sasha Berliner & Tabula Rasa – Die Studiotakes

Von Thomas Loewner. Mit der New Yorker Vibrafonistin Sasha Berliner ist es der SWR2-Jazzredaktion im November 2021 gelungen, eine der treibenden Kräfte der Brooklyner Jazzszene nach Deutschland zu holen. Zum 52. SWR NEWJazz Meeting reiste die Musikerin mit neuen Kompositionen und einem eigens für dieses traditionsreiche Klanglabor zusammengestellten Quintett an. Nach vier Probetagen im SWR-Studio Baden-Baden folgte eine Tour durchs Sendegebiet mit Stationen in Tübingen, Karlsruhe und Mannheim. In zwei Juni-Ausgaben der SWR2 NOWJazz Session gibt es Höhepunkte der ergiebigen Studiotakes und der drei Konzerte zu hören. (Teil 2, Mittwoch, 22. Juni 2022, 21.05 Uhr)

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazzfacts: What’s going on? – Features, Interviews und was die Szene (um-)treibt | Jazzfabrik Rüsselsheim

Am Mikrofon: Jürgen Schwab. Mit Maceo Parker ging alles los. Der amerikanische Funk- und Jazzsaxofonist bestritt 1997 das erste große Konzert der Jazzfabrik Rüsselsheim. Hunderte von Konzerten hat der rührige Verein seit damals veranstaltet, mit vielen großen Namen und noch viel mehr regionalen Talenten. Seit 25 Jahren lockt Rüsselsheim damit viele Jazzfans aus dem Rhein-Main-Gebiet in die Opelstadt.

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin

Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Gestaltung: Susanna Niedermayr

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazz aus Nürnberg: Live-Mitschnitte – „Jim & the shrimps“

Der Schlagzeuger Jim Black und seine Band beim 11. „Young lions on stage“ Festival. Aufnahme vom 9. Mai 2022 in der Tafelhalle in Nürnberg. Moderation und Auswahl: Beate Sampson


do – 09.06.2022


17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Einfach mehr Freiheit – Komponierende Interpret*innen nutzen den Perspektivwechsel

Einst gab es sie nicht: die Trennung von Interpretation und Komposition. Für die meisten Komponistinnen und Komponisten war es selbstverständlich, ihre eigenen Werke aufzuführen. Ja, sie waren oftmals überhaupt die ersten Interpreten ihrer neuen Kreationen. Das änderte sich spätestens mit Beginn des 20. Jahrhunderts. Heute sind die wenigsten Topmusikerinnen und -musiker auch eigenschöpferisch zu erleben. Doch es gibt Ausnahmen. Zum Beispiel, wenn die Solokadenz in einem Mozartkonzert wirklich selbst vom Interpreten entwickelt wird, wenn neben dem klassischen Konzertrepertoire persönliche Bearbeitungen und eigene Stücke aufgeführt werden. Welchen Nutzen hat dieser Perspektivwechsel, mal interpretierend, mal eigenschöpferisch tätig zu sein? Was bringt der kreative Input für die interpretierende Auseinandersetzung und umgekehrt? Versteht man vorhandene Notentexte besser und achtet man beim Komponieren vermehrt auf die spielerische Umsetzung? BR-KLASSIK stellt in Musikerinnen und Musiker vor, die beide Perspektiven kennen und in ihrem Konzertleben vereinen. Eine Sendung von Julia Schölzel

20:00 bis 22:30 | hr2-kultur
LIVE – Camille Thurman und die hr-Bigband in Frankfurt

Sie schreibt, sie singt und sie spielt: Camille Thurman. Eine junge US-amerikanische Musikerin, die Sie sich schon einmal merken sollten. Nach Europa schallt das Geflüster über sie noch leise herüber. In ihrer Heimat wird sie bereits mit Preisen in all ihren Disziplinen überschüttet.

Als Komponistin ist sie bereits zweifach mit einem der landesweit wichtigsten Jazzpreise für junge Talente, dem ASCAP Herb Alpert Young Jazz Composers Award, ausgezeichnet, als Sängerin wird sie in der Presse gerne mit Sarah Vaughan oder Ella Fitzgerald verglichen und als Saxofonistin ist sie nun als erste Frau überhaupt seit zwei Jahren Teil der berühmten Big Band Jazz At Lincoln Center mit Wynton Marsalis – reicht Ihnen das als roter Teppich?

Die hr-Bigband rollt ihn im Juni gerne für diese junge Musikerin aus, die dieses Projekt mit Chefdirigent Jim McNeely mehr als schmücken kann und Sie musikalisch verzaubern wird!

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
JazzFacts: „Sei formlos wie Wasser!“ – Ein Porträt des Pianisten Christian Sands

Von Karsten Mützelfeldt. Die Jazz-Tradition nicht nur kennen, sondern etwas Eigenes daraus formen: Der Pianist Christian Sands verkörpert diese ästhetische Maxime geradezu idealtypisch. Bekannt wurde der US-Amerikaner als 18-Jähriger in der Band des Bassisten Christian McBride. Drei Förderer prägten ihn pianistisch: Dr. Billy Taylor brachte ihm alle Klavier-Spielarten der Jazzhistorie nahe, Jason Moran und Vijay Iyer vermittelten Sands, wie dieser breite Wissensfundus die eigene Kreativität stimulieren kann. Nach Alben, auf denen er Straight-ahead-Jazz, R&B, Soul, Latin, Funk und Hip-Hop-Elemente integrierte, hat der 33-Jährige nun mit „Be Water“ ein ambitioniertes und kompositorisch geprägtes Konzept-Album vorgelegt. Dazu ließ sich der erfahrende Kampfsportler von einem Credo seines Idols Bruce Lee inspirieren: „Leere deinen Geist. Sei formlos, formlos wie Wasser“.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart

Franco Donatoni: „Etwas ruhiger im Ausdruck“; Prom für Orchester (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Vykintas Baltakas); Concertino für Streicher, Blechbläser und Schlagzeug (Peter Sadlo, Schlagzeug; Münchener Kammerorchester: Gilbert Varga); „Algo“ (Stefano Cardi, Gitarre; Freon Ensemble)

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Heute mit: Günter Baby Sommer & The Lucaciu 3: Karawane | TWOTWO: Sweet & Sour | Daniel Erdmann & Christophe Marguet: Pronto!

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:03 – 24:00 | Ö1
Léo Kupper. Generator für Generationen. – Der Elektroakustik-Pionier Léo Kupper.

Der belgische Komponist Léo Kupper entwarf in den frühen 1960er Jahren eine Synthesizer-Apparatur, die er GAME – Générateur Automatique de Musique Electronique – nannte. Mit dem GAME spielte er bis in die 1990er zahlreiche Stücke ein. Vor kurzem hat das Label Sub Rosa auf drei CDs die Zusammenstellung „Complete Electronic & Voices Works“ herausgebracht. Im Zeit-Ton sind Ausschnitte aus Léo Kuppers Schaffen zu hören.

Léo Kupper zählt zu den ersten Elektroakustik-Komponisten Belgiens. 1935 geboren, wurde er 1958 Assistent von Henri Pousseur, der zu dieser Zeit in Brüssel das erste elektroakustische Studio des Landes eingerichtet hatte. 1967 gründete Kupper sein eigenes, das Studio de Recherches et de Structurations Electroniques Auditives, wo er bis heute komponiert. Über gut 40 Jahre war er auch als Wissenschaftler tätig und schrieb über Verhältnisse zwischen Vokal- und Computermusik.

Zwischen 1961 und 1966 konstruierte Kupper den GAME. Dieser Generator besteht aus sogenannten Klangzellen, die sich miteinander verbinden und dann programmieren ließen. Der GAME war eine Art modularer Synthesizer, mit dem auch Band-Maschinen, Mikrofone und Lautsprecher gesteuert werden konnten. Besondere Inspirationen für Kuppers stimmliche Kreationen waren die Dadaisten sowie Luciano Berio.

Das belgische Label Sub Rosa – und besonders die Serie „Early Electronics“ – besticht seit vielen Jahren mit detailreicher Archivarbeit. „Complete Electronic & Voices Works 1961–1987“ umfasst elf Arbeiten Léo Kuppers ausschließlich für den GAME: äußerst imaginative, intuitive und klanglich heterogene Werke. Oder, um es mit dem Titel eines Stücks zu sagen: „elektro-poetisch“. Gestaltung: Heinrich Deisl

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: All that Jazz

Der 28jährige Würzburger Schlagzeuger Jonas Sorgenfrei wird als eines der größten deutschen Jazz-Talente der letzten Jahre gehandelt

Mit 5 begann er sich über Trommeln und Becken herzumachen, heute unterrichtet er Schlagzeug (und Gesang) an der Musikschule „Willkommen mit Musik e.V.“ in Würzburg

Jonas Sorgenfrei ist nicht nur als Sideman aufgefallen, sein Solo-Debüt „Elephants Marching On“ brachte ihm in der Szene manchen Aha-Moment ein, und sein neues Werk „Moods“ dürfte ebenfalls für Gesprächsstoff sorgen

Beeindruckend ist auch das multikulturell ausgerichtete „Lou-Duo“, das er mit dem Pianisten Felix Schneider-Restschikow betreibt

Moderation und Auswahl: Ssirus W. Pakzad


fr – 10.06.2022


14:05:00 | Ö1
Marjamaa/Feraud/Lehtonen beim Jazzkaar-Festival in Tallinn 2021

Ein spritziges europäisches Trio gastierte am 28. Mai 2021 im Rahmen des Jazzkaar-Festivals im estländischen Kunstmuseum in Tallinn: Wobei der estnische Pianist Holger Marjamaa und der finnische Drummer Jussi Lehtonen vor allem das starke Bassspiel ihres französischen Kollegen Hadrien Feraud in den Mittelpunkt stellten. Der Pariser Saitenmeister spielt in der Nachfolge von Jaco Pastorius, des legendären, 1987 verstorbenen Bassisten, und pflegt dabei einen unaufdringlich coolen, gediegenen Stil.

Das Programm des Trios beinhaltete neben einer Hommage an Pastorius auch Kompositionen von Herbie Hancock und von Ferauds Partnern Holger Marjamaa und Jussi Lehtonen. Zu dritt gelang an diesem Abend ein konzentriertes Konzert, eine Mixtur aus Modern Jazz, ausgiebiger Improvisation und ­eindrücklichen Balladen: Zu einem der Höhepunkte des Konzerts avancierte nämlich die Interpretation von Johnny W. Greens „Body and Soul“. Eine Verbeugung vor der Zeitlosigkeit guter Jazz-Standards. Gestaltung: Helmut Jasbar

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: „Wie Glanz von altem Gold“ – Vom Sprechen über Musik

„Wie Glanz von altem Gold“ – so hat der Dirigent Herbert von Karajan den Klang der Dresdner Staatskapelle beschrieben. Richard Wagner nannte das Orchester seine „Wunderharfe“. In einem Forschungsprojekt mit einem Budget von einer Million Euro ergründen Wissenschaftler an der Musikhochschule Carl Maria von Weber in Dresden: Wie entsteht dieser besondere Klang, wie wurde er über die Jahrhunderte beschrieben? Ist er messbar, darstellbar? Wie kann ich ihn erhalten? Es ist der Versuch, etwas Immateriellem wie Musik – und in diesem Fall dem Klang eines Orchesters – auf den Grund zu gehen. Man kann Musik weder anfassen noch sehen. Und doch ist sie da. Wie nimmt sie der Laie wahr und wie der Profi? Mit solchen Fragen setzt sich das Forschungsteam um Prof. Dr. Michael Heinemann in Dresden auseinander. Doch auch in anderen Bereichen ist das „Sprechen über Musik“ ein Kernthema. Zum Beispiel in der Schule. Es muss geübt werden. Schon mit den Kleinsten. Es geht um eine Wahrnehmungsschulung aber auch um Kommunikation. Bei Studierenden der Musik trägt die Gehörbildung zur Professionalisierung bei. Der Kritiker versucht nach dem Konzert über das Gehörte und Erlebte zu berichten. Ja, wie denn bloß? Der Sopran schimmerte silbrig, die Geigen weinten, das Orchester brauste. Und hat das jeder im Publikum auch so empfunden? Ein Feature über die Möglichkeit und Unmöglichkeit, sich über Gehörtes auszutauschen und Musik in Worte zu fassen. Und ein Appell, in unserer hektischen Welt das Zuhören wieder zu üben. Eine Sendung von Nicole Baumann

22:30 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Moderation: Niklas Wandt

23:05 bis 00:00 | Bayern 2
Nachtmix: Mit Michael Bartle

23:03 – 24:00 | Ö1
Die Komponistin und Künstlerin Roberta Lazo Valenzuela  – Inspiration in den Feinheiten des Alltags. Roberta Lazo Valenzuela im Zeit-Ton Portrait.

„Ich bin oft überrascht von den Momenten, Szenen und Beschäftigungen des Alltags. In diesen unscheinbaren, unauffälligen Gesten und Handlungen, die mit feinen Bildern und Klängen gefüllt sind, finde ich die Themen für meine Arbeiten“, stellt die vielfältige Künstlerin Roberta Lazo Valenzuela fest. Die gebürtige Chilenin kam im Zuge ihrer Studien nach Europa, zuerst nach Deutschland, dann nach Linz, um bei Carola Bauckholt ihren Master in Komposition zu machen. Dann arbeitet sie an ihrem Master in TransArts an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. 2021 verbrachte sie ein Semester in Norwegen an der Oslo National Academy of the Arts und beendete ihr Studium der Bildenden Kunst. Zu ihren künstlerischen Ausdrucksmitteln zählen so unterschiedliche Medien wie Musik, Sound Art, Installation, Video, Animation, Papierkunst, Malerei und Collagetechniken.

In ihrem Debüt-Album „Indoors“, das 2020 auf Kassette in einer liebevoll handgefertigten Holzschatulle und digital veröffentlicht wurde, geht Roberta Lazo Valenzuela auf das innere und äußere Hören ein, in dem so triviale Geräusche und Klänge in unserer Wohnung sich verwandeln und zu Musik werden können. Erst kürzlich hat sie nun ihr aktuelles Album „Music for Evenings“ als Vinylplatte aufgelegt, in dem sie vermehrt mit ihrer eigenen Stimme als Klangerzeuger experimentiert. Es ist während ihres Studienaufenthalts in Oslo entstanden und das dortige Winterlicht hat sie zu einer Klangmeditation aus field recordings, dem Sound einer hölzernen Orgelpfeife, einer Blockflöte und ihrer eigenen Stimme inspiriert. Diese beiden Veröffentlichungen sowie weitere aktuelle Produktionen werden in diesem Zeit-Ton-Porträt vorgestellt. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: BR Jazzclub – Mit Feuer, Seele und Ohren wie Satellitenschüsseln

Die allererste musikalische Begegnung von Altsaxofonistin Angelika Niescier und Pianistin Marta Warelis. Aufnahme vom 12. April 2022 bei „Jazz+“ in der Münchner Seidlvilla. Moderation und Auswahl: Ulrich Habersetzer


sa – 11.06.2022


14.00 Uhr | Das Ö1 Hörspiel
„Atlas der abgelegenen Inseln“. Von Judith Schalansky.

Mit Beatrice Frey, Günther K. Harder, Sophie Kraus und Oscar Olivo. Bearbeitung und Regie: Thom Luz (SRF/WDR/Schauspiel Hannover 2015)

Jede Küste, jedes Eiland ist betreten, vermessen und in Besitz genommen worden. Der Wunsch eine „Terra Incognita“ zu entdecken, lässt sich kaum erfüllen. Aber Judith Schalansky, Schriftstellerin und Buchgestalterin, ist aufgewachsen als „Atlas-Kind“. Ihre Liebe gilt den kartografischen Werken, die uns in Form einer ebenso abstrakten wie ästhetischen Darstellung die fernen Welten nahe zu bringen versuchen. In ihnen, den erdkundlichen Folianten und Atlanten, hat Judith Schalansky ihre Forschungsreisen unternommen. Sie ist dabei bis an die Ränder des Erdkreises vorgestoßen, zu 50 abgelegenen Inseln: „Inseln, auf denen ich nie war und niemals sein werde“. Inseln, die sich – weit entfernt von jeder Bounty-Romantik – aus der rauen See erheben, die allermeisten abweisend und karg. Und es haben sich auf ihnen schreckliche Begebenheiten zugetragen. Denn, was Romantiker oft vergessen, die Faszination der Entdecker verkehrte sich nur allzu oft in Entsetzen. „Das Paradies mag eine Insel sein“, schreibt Judith Schalansky. „Die Hölle ist es auch.“

14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: „Wie Glanz von altem Gold“ – Vom Sprechen über Musik

„Wie Glanz von altem Gold“ – so hat der Dirigent Herbert von Karajan den Klang der Dresdner Staatskapelle beschrieben. Richard Wagner nannte das Orchester seine „Wunderharfe“. In einem Forschungsprojekt mit einem Budget von einer Million Euro ergründen Wissenschaftler an der Musikhochschule Carl Maria von Weber in Dresden: Wie entsteht dieser besondere Klang, wie wurde er über die Jahrhunderte beschrieben? Ist er messbar, darstellbar? Wie kann ich ihn erhalten? Es ist der Versuch, etwas Immateriellem wie Musik – und in diesem Fall dem Klang eines Orchesters – auf den Grund zu gehen. Man kann Musik weder anfassen noch sehen. Und doch ist sie da. Wie nimmt sie der Laie wahr und wie der Profi? Mit solchen Fragen setzt sich das Forschungsteam um Prof. Dr. Michael Heinemann in Dresden auseinander. Doch auch in anderen Bereichen ist das „Sprechen über Musik“ ein Kernthema. Zum Beispiel in der Schule. Es muss geübt werden. Schon mit den Kleinsten. Es geht um eine Wahrnehmungsschulung aber auch um Kommunikation. Bei Studierenden der Musik trägt die Gehörbildung zur Professionalisierung bei. Der Kritiker versucht nach dem Konzert über das Gehörte und Erlebte zu berichten. Ja, wie denn bloß? Der Sopran schimmerte silbrig, die Geigen weinten, das Orchester brauste. Und hat das jeder im Publikum auch so empfunden? Ein Feature über die Möglichkeit und Unmöglichkeit, sich über Gehörtes auszutauschen und Musik in Worte zu fassen. Und ein Appell, in unserer hektischen Welt das Zuhören wieder zu üben. Eine Sendung von Nicole Baumann

17:05 bis 17:55 | Bayern 2
Jazz & Politik: Politisches Feuilleton

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

18:05 bis 19:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazz und mehr: Die Inspirierten

Mit Musik von Antonia Hausmann, Kurt Rosenwinkel, Gerald Clayton, Fredéric Chopin und anderen. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazztime: From Bird to Trane, From Bebop to Free – Der Schlagzeuger Roy Haynes

Von Günther Huesmann. Der 1925 geborene Schlagzeuger Roy Haynes ist einer der letzten lebenden und spielenden Zeitzeugen der Bebop-Ära. Sein krosses, bewegliches Spiel glänzt mit interaktiven Fähigkeiten, die ihn weit über die Anfänge des klassischen modernen Jazz hinaus getragen haben. Der New Yorker Drummer ist für seinen swingenden Witz und seine rhythmische Risikobereitschaft legendär: Qualitäten, die ihn zum bevorzugten Drummer von John Coltrane, Chick Corea und Pat Metheny machten.

22:05 – 22:49, DLF Köln
Trance durch Monotonie

Der Komponist Corneliu Dan Georgescu. Von Martina Brandorff

23:03:00 | Ö1
m o s im Interview, chuffDRONE beim Jazzfestival Saalfelden 2021

2015 erschien das Debüt eines 2013 gegründeten und bald darauf viel gelobten österreichischen Ensembles: Month of Sundays. Das Quartett erarbeitete sich einen Ruf als exzellente Liveband und war auf vielen österreichischen wie auch internationalen Bühnen zu Gast. Im Jahr 2022 kehrt Month of Sundays mit einem neuen Album ins Rampenlicht zurück. Doch einiges hat sich verändert: Die Band hat sich durch das Ausscheiden von Saxofonist Philipp Harnisch zum Trio verkleinert, und auch der Name wurde auf drei Buchstaben reduziert: m o s. Schlagzeuger Johannes Wakolbinger und Gitarrist Ivo Fina, die nun gemeinsam mit Trompeter Alex Kranabetter das Line-up bilden, sind im Jazznacht-Studio zu Gast und sprechen über die Entstehung des neuen, noch unbetitelten Albums, das elektroakustische Klang-und Spannungsfelder erforscht.

Die Ö1-Konzertaufnahme dieser Jazznacht stammt ebenfalls von einer jungen österreichischen Band: Sie hören einen Auftritt von chuffDRONE, dem kollektiven Kraftbündel, das aus einigen der der spannendsten Musiker:innen der heimischen Szene besteht: Lisa Hofmaninger (Sopransax und Bassklarinette), Robert Schröck (Saxofone & Klarinette), Jul Dillier (Klavier), Judith Ferstl (Kontrabass) und Judith Schwarz (Schlagzeug) waren beim Jazzfestival Saalfelden am 22. August 2021 bestens in Form!

Außerdem steht Musik von Jaki Byard auf dem Programm, der am 15. Juni 100 Jahre alt geworden wäre. Byard gilt als einer der versatilsten Pianisten der Jazzgeschichte, wusste er doch Einflüsse von Ragtime bis Free Jazz nahtlos in sein Spiel einzugliedern. Sowohl unter eigenem Namen als auch als Sideman von Charles Mingus und Eric Dolphy war er für einige der wichtigsten Jazz-Alben des 20. Jahrhunderts (mit)verantwortlich. Gestaltung: Xavier Plus


so – 12.06.2022


00:05:00 | Ö1
(Fortsetzung) m o s im Interview, chuffDRONE beim Jazzfestival Saalfelden 2021

17:10:00 | Ö1
„Rock im Jahr 1971“. In memoriam Martin Schuster

Das Jahr 1971 hat Weichen gestellt, als Geburtsmoment ganzer Musikrichtungen, mit Neuerungen in der Studiotechnik, dem Siegeszug des Synthesizers oder der Blüte etwa des deutschen Krautrock, mit kreativen Entwicklungen auch in Folk und Songwriting.

„Die Grundsteine für Hard Rock, Heavy Metal, Prog Rock und Glam Rock sind gelegt worden und erfolgreiche Bands in Europa und Übersee beginnen ganze Sportstadien zu füllen,“ berichtet der Musikjournalist und Autor Martin Schuster in seinem Buch „Rock im Jahr 1971. Größer, lauter, aufregender.“

In jahrelangen akribischen Recherchen, in Gesprächen mit Protagonisten der Zeit einschließlich eines Interviews mit Singer/Songwriter Don McLean („American Pie“) hat Martin Schuster die musikalischen Meilensteine des „Annus mirabilis“ 1971 rekonstruiert. Der Künstler Roger Dean stellte für das Buch originale Gemälde seiner legendären Plattencover für die Band Yes und vieler andere zur Verfügung, Journalisten-Kolleg:innen steuerten Fotos bei.

Martin Schuster war Keyboarder und Pianist, darüber hinaus hat er auf vielfältige Weise zum Musikleben in Österreich beigetragen: als künstlerischer Leiter der Bühne Heidenreichstein, als Mitinitiator des Workshops Nordic Grooves, als Produzent von einem Dutzend CDs, und seit 1995 als Redakteur der Musikzeitschrift Concerto, zuständig für Jazz, Weltmusik und Crossover-Stile -all das neben seiner Tätigkeit als Lehrer in seiner Geburtsstadt Gmünd.

Anfang März 2022 verstarb Martin Schuster während einer Benefiz-Aktion. Sein Ableben ist Anlass zur Wiederholung dieser Sendung aus dem Dezember 2021. Darin erzählt Martin Schuster anhand zahlreicher Musikbeispiele von den Ereignissen und Entwicklungen vor fünfzig Jahren, die er in seinem Buch festgehalten hat -auch mit biographischen Bezügen und Erinnerungen an seine Teenagerzeit. Gestaltung: Johann Kneihs

Martin Schuster: Rock im Jahr 1971. Größer, lauter, aufregender. Verlag Bibliothek der Provinz 2021

21:10:00 | Ö1
Jaki Byard: „Sunshine of My Soul“ (1967)

Am 15. Juni jährt sich der Geburtstag des Pianisten Jaki Byard zum 100. Mal. Byard wurde in Worcester, Massachusetts, geboren. Im Alter von sechs Jahren wurde dem Sohn einer Pianistin und eines Posaunisten der erste Klavierunterricht zuteil, und als Sechzehnjähriger verbuchte er sein erstes professionelles Engagement. Ende der 1940er Jahre unterschrieb Byard einen Plattenvertrag beim Label Prestige, der es ihm erlaubte, zahlreiche seiner Kompositionen einzuspielen. Daneben war Byard auch als Lehrer tätig und unterrichtete ab 1969 am New England Conservatory in Boston, später auch an der University of Hartford und der Manhattan School of Music.

In New York arbeitete Jaki Byard mit Charles Mingus, Booker Ervin, Eric Dolphy und Roland Kirk zusammen. Mit den beiden letzteren entstanden die bahnbrechenden Alben „Outward Bound“ bzw. „Rip, Rig And Panic“, das bereits in den Milestones zu hören war.

Byard, der seinen Namen Jaki einmal falsch buchstabierte, diese Schreibweise dann aber beibehielt, verband in seinem Spiel nahezu die komplette Geschichte des Jazzklaviers und kombinierte mühelos Ragtime, Swing, Bebop, Boogie, Soul und Blues mit den atonalen Klängen des Free Jazz und schuf damit einen einzigartigen Stil.

Die im Oktober 1967 entstandenen Aufnahmen zum Album „Sunshine of my Soul“ sind exemplarisch für die immense Bandbreite von Jaki Byards Können. Gemeinsam mit Elvin Jones, dem Schlagzeuger des Saxofonisten John Coltrane, und dem Ornette-Coleman-Bassisten David Izenzon präsentierte Jaki Byard

hier Eigenkompositionen, die mit einer humorigen Version von W. C. Handys „St. Louis Blues“ ergänzt wurden. „Sunshine of my Soul“ ist ein immergrüner Klassiker im Oeuvre Jaki Byards, der tragischerweise am 11. Februar 1999 in seiner Wohnung in Queens in New York erschossen aufgefunden wurde. Aus Anlass seines Zentenariums sei das Album aus dem Regal geholt.  Gestaltung: Christian Bakonyi

22:08 – 23:00 | Ö1
Die Lieblingsmusik von Misato Mochizuki – Japans führende Komponistin Misato Mochizuki stellt Werke vor, von denen sie geprägt worden ist

Die 1969 in Tokio geborene Misato Mochizuki ist mit ihren Werken in Europa, Nordamerika und Japan gleichermaßen erfolgreich. Mit ihrem neuen Stück „Intrusions“ für Orchester und Elektronik war Mochizuki 2021 bei den Donaueschinger Musiktagen zu Gast (ihre bereits viertes Werk bei diesem Festival). Morgen ist die Uraufführung in „Zeit-Ton“ zu hören, heute präsentiert die Komponistin exklusiv für „Zeit-Ton extended“ eine Musikauswahl mit Kompositionen, von denen sie geprägt worden ist.

Nach ihrem Master-Abschluss in Komposition an der National University of Fine Arts and Music in Tokio erhielt Mochizuki 1995 den ersten Preis für Komposition am Conservatoire National Supérieur in Paris und nahm dann am Programm „Composition and Computer Music“ am IRCAM ( 1996-1997) teil. Seit 2007 ist sie Professorin an der Meiji Gakuin University in Tokyo und hat an den maßgeblichen internationalen Institutionen der zeitgenössischen Musik unterrichtet (u.a. Darmstädter Ferienkurse, Columbia University, Amsterdam Conservatory). Ihre Artikel zu Musik und Kultur sind in Japans meistgelesener Tageszeitung erschienen. Gestaltung: Misato Mochizuki, Redaktion: Rainer Elstner

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Musik der Welt: Die Sehnsucht der Fadistas – Neue Aufnahmen von Misia, Mariza und anderen Fadosängerinnen

Von Ulrich Möller-Arnsberg. „Fado ist nicht traurig, er ist tief“, sagt die portugiesische Sängerin Misia. Drei Jahrzehnte umfasst die Diskografie der Tochter einer Tänzerin aus Barcelona und eines portugiesischen Ingenieurs. Ihre aktuelle Aufnahme trägt den Titel „Animal Sentimental“, womit sie natürlich selber gemeint ist. Eine singende Schauspielerin, die eigene Geschichten und die anderer erzählt und sich als „sentimentales Wesen“ versteht.

Mit dem Produzenten Wolf-Dieter Karwatky hat Misia in den geschichtsträchtigen Namouche Studios in Lissabon aufgenommen. Für die Begleitband der Sängerin hat der Pianist Ricardo Días die Arrangements geschrieben und die künstlerische Leitung übernommen. Die Auswahl der Texte reicht von der chilenischen Folksängerin Violeta Parra über den spanischen Cantautore Luis Eduardo Aute bis zum Dichter aller Fado-Sängerinnen Fernando Pessoa. An die legendäre Fadista Amália Rodrigues erinnert eine andere Fado-Musikerin in ihren jüngsten Aufnahmen. Mit „Mariza canta Amália“ hat die aus Mosambik stammende Sängerin Mariza zehn Coverversionen zu Kompositionen von Rodrigues herausgebracht. Mariza eifert der Ikone des Fado nicht hinterher, füllt die Musik bestechend mit eigenem Leben, eigener Dynamik. Zu den weiteren Interpretinnen, deren Aufnahmen Ulrich Möller-Arnsberg in der heutigen Sendung „Musik der Welt“ vorstellt, zählt Cristina Branco. Sie ist die Fadokönigin in den Charts und kam ursprünglich vom Jazzgesang zum Fado – natürlich ebenfalls inspiriert von Amália Rodriguez.

 

 

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Ein Kommentar

  1. Einfach recht herzlichen Dank für Ihre Arbeit.
    Ihr Newsletter zum Jazz-Wochen-Programm ist für mich Gold wert.
    Schon viele Sendungen entdeckt, gehört.

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