Wolfgang Lauth gestorben – von Dietrich Schlegel

lauther Wolfgang Lauth, „einer der führenden Pianisten und Komponisten der deutschen Jazzszene“ (Emil Mangelsdorff) starb am 30. August im Alter von 80 Jahren in seinem Wohnort Mannheim. In den Fünfzigerjahren gehörte er zu jenen deutschen Jazzmusikern, die „dafür sorgten, dass der Jazz im Nachkriegsdeutschland nicht nur hinter den Amis herhechelte, sondern eigene Bahnen einschlug“ (Werner Burkhardt). Mit seinen Quartett-Formationen orientierte er sich am Modern Jazz Quartett, ohne bei gleicher Vorliebe für Bach und Barock das Vorbild zu imitieren. Sein „individueller Beitrag zum Cool Jazz macht(e) Lauth zu einem seiner europäischen Innovatoren“ (Martin Kunzler) Mit Joachim Ernst Berendt tourte Lauth in 150 Vorstellungen mit dem Programm „Jazz und Alte Musik“ durch die Bundesrepublik. Die daraus entstandene LP erhielt den Preis der deutschen Schallplattenkritik. In dem von ihm mit gegründeten legendären Heidelberger Jazzclub „Cave 54“ war er musikalischer Leiter und Hauspianist. Später komponierte er viel für Film und Fernsehen, Theater und Ballett. Trotz angegriffener Gesundheit trat er bis ins hohe Alter mit seinem Trio auf. Von seinen zahlreichen Plattenaufnahmen haben Bear Family („Lauther“ und „Noch Lauther“) sowie Vineta records („Rückblicke“ 1 + 2) noch heute hörenswerte Zusammenstellungen auf CD wieder veröffentlicht.

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Ein Kommentar

  1. Ich trauere hier von Köln aus um ihn. Ich wurde während meines Studiums an der MHS Mannheim sehr gut von Wolfgang beraten. Andere Anschlagstechnik, improvisieren etc. Sein Witzerepertoir war unerschöpflich!

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