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Jazzzeitung

2011/05  ::: seite 18

education

 

Inhalt 2011/05

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig Jazzlexikon: Michel Petrucciani no chaser: Feuilleton!

TITEL - Musik am Rand?
Zum 12. Darmstädter Jazzforum

DOSSIER - The Best Die Young
Ungelebte Lebensläufe · Von Hans-Jürgen Schaal

Berichte
Leipziger Jazztage // „Jazz auf Reisen“-Jubiläum mit Dusko Goykovich im Neuburger Birdland // Jazzfestival Saalfelden 2011 // Jazz Festival Viersen 2011 // Willisau Jazz Festival 2011

Portraits
Eddie „Lockjaw“ Davis // Pianist Stefano Battaglia // Quartett Fattigfolket // Sängerin Yara Linss // Nürnbergs Jazz-Szene // Matthias Winckelmann // Walter Bittners Zakedy Music

Jazz heute und Education
Die neue Hochschule für Kunst, Design und Populäre Musik in Freiburg // Der BMW Welt Jazz Award im dritten Jahr // Unter der Lupe: das Bayerische Jazzinstitut in Regensburg // Abgehört: Im Zick-Zack aus der Stadt
John Scofields Solo über „Out Of The City“

Rezensionen und mehr im Inhaltsverzeichnis

 

Alles ist möglich – Vom Bachelor bis Master

Die neue Hochschule für Kunst, Design und Populäre Musik in Freiburg

Seit Anfang des Jahres liefen die Vorbereitungen, Mitte September nahm in Freiburg die neue private Hochschule für Kunst, Design und Populäre Musik (HKDM) ihren Betrieb auf. 85 Studenten haben sich zum einen für den Bachelor-Studiengang Rock/Pop und Jazz, zum anderen für Bildende Kunst und Integrierte Gestaltung eingeschrieben.

Die beiden Studiengänge entspringen den seit 1984 bestehenden Jazz- und Rock-Schulen sowie der Freien Hochschule für Grafik-Design und Bildende Kunst (FHF). Mit dem Zusammenschluss sind die beiden Partner in der Lage, internationale Hochschulabschlüsse wie Bachelor und Master anbieten zu können.

Bislang war am Internnational Music College (IMCF) der Jazz- und Rock-Schulen die staatlich anerkannte Ausbildung zum Berufsmusiker möglich, der Bachelor konnte anschließend bei der Partnerschule, dem renommierten Berkelee College of Music in Boston erworben werden. Dies wurde, wie Geschäftsführer Reinhard Stephan einräumt, kaum wahrgenommen.

Die 1986 gegründete Freie Hochschule für Grafik-Design und Bildende Kunst war bislang nur dem Namen nach eine Hochschule, staatlich nicht anerkannt, ohne Diplom-Abschluss. Sie wird ganz in der HKDM aufgehen, während die Jazz- und Rock-Schulen weiter bestehen werden. „Ein internationaler Abschluss ist für viele Studenten heute jedoch ein Entscheidungskriterium bei der Hochschulwahl“, sagt Johannes Gröger, bisheriger Chef der Freien Hochschule. Reinhard Stephan ergänzt: „Je mehr sich der Bachelor international als Standard durchsetzt, desto mehr geraten wir in einen Wettbewerbsnachteil“.

Staatliche Anerkennung und international anerkannter Abschluss waren letztendlich entscheidend für die Fusion der beiden Bildungsstätten. Beide nahm eine Gutachterkommission des Wissenschaftsrates unter die Lupe, um Konzept und Idee der neu zu gründenden Hochschule zu überprüfen.

Im Frühjahr kam sie zum Schluss, dass „die Hochschule für Kunst, Design und Populäre Musik … ein schlüssiges Konzept (verfolgt) mit dem Ziel, die Studierenden durch praxisbezogene und forschungsbasierte Lehre auf eine reflektierte und erfolgreiche Berufstätigkeit vorzubereiten. Populäre Musik und Gestaltung sollen vor dem Hintergrund der sich wandelnden Medien- und Kulturlandschaft vernetzt werden“.

Der staatlichen Anerkennung mit dem Status einer Fachhochschule durch das baden-württembergische Wissenschaftsministerium stand also nichts mehr im Weg. Auf ihrem Fuß folgt die finanzielle Landesförderung, die jährlich bei 1.400 Euro pro Bachelor-Student liegt.

Finanzieren freilich wird sich die neue Hochschule überwiegend aus Studiengebühren, die sich auf 500 Euro pro Student belaufen.
Weitere Kosten kommen auf die Studenten, die über Bafög gefördert werden können, zu, weil die entsprechende digitale Ausstattung, sprich Hard- und Software, als Voraussetzung verlangt wird, neben dem entsprechenden Schulabschluss, versteht sich.

Rektor der neuen Hochschule ist Steffen Rümpler, bisher Dozent an der FHF. Bundesweite Aufmerksamkeit erregte der Webdesigner zu Beginn des neuen Jahrhunderts, als er für Niedersachsen einen Online-Shop entwickelte, in dem von Häftlingen hergestellte Produkte weltweit vertrieben wurden. Dem Klavier spielenden Laien liegt daran, Musiker und Designer zusammenzubringen. „Interaktive Medien brauchen Sound“, sagt er. „Und auch Musiker können von den Neuen Medien profitieren, beispielsweise für ihre Selbstvermarktung“.

Der Synergieeffekt der neuen Hochschule ist tatsächlich nicht zu gering einzuschätzen. Der Musiker ist eben erst dann komplett, wenn er sich in interdisziplinärer Arbeit auch mit anderen Künstlern auseinanderzusetzen in der Lage ist. In Werkstattwochenenden sollen Grafik- und Musikstudenten gemeinsame, Künstler betreffende Fragestellungen erarbeiten. Ein hochkarätig besetzter Beirat, der zwei Mal im Jahr tagen wird, soll der HKDM beratend zur Seite stehen und sie auch nach außen vertreten.

Reiner Kobe

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