Tag der Offenen Tür am music college Regensburg

Text und Fotos: Ursula Gaisa – „Wir bilden Profis aus“ lautet das Motto der anerkannten Berufsfachschule für Pop, Rock und Jazz, dem music college im Lokschuppen in Regensburg. Seit fast 20 Jahren gibt es die Schule jetzt und Anfang Februar lud man – wie jedes Jahr – zum Tag der Offenen Tür ein. Interessierte konnten sich das Haus und die Räumlichkeiten ansehen, mit den Dozenten sprechen, sich ausgiebig beraten lassen und einer Einführung des Schulleiters Gunther Conrad lauschen. Außerdem gab es eine öffentliche Probe der Bigband unter Dominik Glöbl. Am Abend schloss sich ein Konzert mit den verschiedenen college-Ensembles an.

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Montreux Jazz Festival 2016 – das halbe Jahrhundert

Text und Fotos von Ralf Dombrowski – 50 Jahre, ein stolzes Alter: im Sommer 1967 brachte Claude Nobs, gelernter Koch und begeisterter Musikfan, in seiner Heimatstadt Montreux ein Festival auf den Weg. Dem an zunehmender Bedeutungslosigkeit leidenden, wenn auch einst strahlenden Kurbad am Genfer See passierte damit ein Glücksgriff, der ihm zu neuer Größe verhalf. Denn jener Visionär, der am 4. Februar 80 Jahre alt geworden wäre, baute das Montreux Jazz Festival nicht nur zu einem der wichtigsten sommerlichen Musiktreffpunkte in Europa, sondern auch zu einem der am besten dokumentierten Verstaltungsreihen der Konzertwelt auf. Es gibt also etwas zu feiern in diesem Sommer. Zwar schweigt sich die Programmleitung des Festivals bis April über das kommende Line-Up aus. Trotzdem aber wurde schon einmal zum Stelldichein in das Chalet Nobs hoch über dem Genfer See geladen. Denn erstens wurde das Jubiläums-Plakat vorgestellt, für das der Waadtländer Künstler Giovanni Riva das Logo des Festivals mit Details der vorangegangenen 49.Ausgaben hinterlegte. Am Berg wurde dafür eigens eine leuchtende Skulptur mit den Schriftzug aufgestellt, das von der anwesenden Medienwelt auch ausgiebig abgelichtet wurde. Weit spannender aber waren zweitens zwei andere …

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Kalenderwoche 4 – Mehr Jazz geht kaum

Von Ralf Dombrowski – Manchmal bleibt es rätselhaft, warum sich Musiker mit einer bestimmten Band umgeben. Man stelle sich vor, Jazzmeia Horn hätte bei ihrem Gastspiel in der Münchner Unterfahrt ebenbürtige Kollegen an ihrer Seite gehabt. Aus dem so schon erstaunlichen, vor Präsenz und Persönlichkeit nur so sprühenden Konzert wäre wahrscheinlich ein musikalisches Erlebnis geworden, das jeder im Club noch seinen Enkeln erzählt hätte. So jedenfalls konnte man vor allem eine Sängerin erleben, die viele ihrer Stimmgenossinnen mühelos abhängt, weil sie sich der Lieder, die sie präsentiert, mit einer Selbstverständlichkeit annimmt, die jedes Wort, jede Geste, jedes Ornament zu einem Ausdruck ihrer Überzeugung und Gegenwart werden lässt. Jazzmeia Horn lebt die Standards mit jedem Hauch ihres Atems. Sie hat eine betörend charmante, umfassende Stimme, hat Soul, Swing, kann Scatten, doch ihre große Besonderheit ist das ergreifende Storytelling, kulminierend etwa in einem „Lush Life“, das zu Tränen rühren konnte. Damit war sie das Zentrum einer Jazzwoche, die München in schlafraubender Dichte ein grandioses Konzert nach dem anderen bot, wobei jedes für sich kaum unterschiedlicher hätte sein können. James Carter zum Beispiel, der Hochleistungssaxophonist aus den Neunzigern, …

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Best of Benita

Das All-Star-Ensemble ‚Ethics‘, in dem der Bassist und Komponist Michel Benita mit so starken Persönlichkeiten wie Mieko Miyazaki, Eivind Aarset, Philippe Garcia und Matthieu Michel spielt, war Anfang 2015 im Studio gewesen, um mit ECM ein neues Album aufzunehmen. Das Resultat dieser Aufnahmen präsentierten sie in einem wunderschönen Konzert am 22. Januar im Münchner Jazzclub Unterfahrt. Die stimmungsvollen Bilder machte Ralf Dombrowski.

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Dieter Ilg eröffnet mit „Mein Beethoven“ den BMW Welt Jazz Award 2016

Lässt man einmal Begriffe wie Werktreue und historische Aufführungspraxis komplett beiseite, dann ist Dieter Ilgs „Mein Beethoven“ ein gelungener Wurf. Mit Material aus dem Schaffen des Wiener Klassikers kreierten Bassist Dieter Ilg, Pianist Rainer Böhm und Schlagzeuger Patrice Héral feine Musik fürs Jazz-Klaviertrio. Ilg bot ein Musik-Mosaik mit Motiven aus der Pathétique, der Großen Fuge, dem „Freude schöner Götterfunken“-Chor aus der Neunten Sinfonie, aber auch mit  den wenig gespielten irischen Liedern des Klassikers. Ganz klar: Nicht Beethoven der Komponist war der ideelle Vater dieses Programms, sondern Beethoven der Improvisator. Die Matinee mit Ilgs Trio eröffnete gestern die neue Konzertreihe des BMW Welt Jazz Award, der 2016 unter dem Motto steht „Inspired by Legends“. Die Fotos unserer Galerie sind von Thomas J. Krebs. Lesen Sie die Kritik von Ssirus W. Pakzad auf www.nmz.de Mehr zur jüngsten Ausgabe des Awards in JazzZeitung.de

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Original Triad Big Band @ Unterfahrt

Montag ist Big Band Tag in der Unterfahrt. Und ungefähr alle zwei Jahre tritt in diesem Rahmen dort auch die seit mittlerweile zwölf Jahren bestehende Original Triad Big Band unter Leitung des Trompeters Heinz Dauhrer auf. So auch am vergangenen Montag. Das Besondere an gerade dieser Big Band ist, dass sie sich aus Lehrern und Freunden des Kulturvereins 3klang e.V. sowie Musikern der Münchner Jazz-Szene zusammensetzt. So bleibt das Ganze spannend und relaxt, denn man will musizieren und einfach Spaß dabei haben, genau so wie die Lehrer auch ihre Schüler im 3klang unterrichten. Ob Kompositionen von Duke Ellington, Louis Armstrong, Glenn Miller, Earth Wind & Fire, Filmmusiken oder Big Band Klassiker, Repertoire wie Arrangements sind mit den Jahren gewachsen und erwachsen geworden. Auf einem derart konstanten Niveau, dass die Big Band demnächst Duke Ellingtons Sacred Concert (!) aufführen wird (dick im Kalender anmarkern und hingehen: Samstag, 05.03.2016, 19:30h, Pfarrkirche St. Georg in Freising). Eine mehr als gelungene Kostprobe daraus bekamen die Fans in der Unterfahrt bereits vorab zu hören. Es war ein ungemein angenehmer, harmonischer Abend, der gute Laune machte und … Lust auf mehr. …

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Der Jazz und die Komponisten der Weimarer Republik

Die Konzertreihe „Feindsender“ beleuchtet die kontroverse und tragische Situation des Jazz unter der Nazi-Diktatur. Die Konzerte werden ausführlich moderiert und mit interessanten Rückblicken auf die Musikszene und Zitaten aus Originalquellen angereichert. Das Ensemble besteht aus Studierenden und Dozenten der Hochschule für Musik und Theater München mit dem besonderen Fokus auf die Förderung begabter junger Musikerinnen und Musiker. Gestern beleuchteten Tizian Jost (Vibraphon/Klavier), Michael Riessler (Bassklarinette) und Eugen Bazijan (Violoncello) klassische Komponisten der Weimarer Republik und ihr Verhältnis zum Jazz. Im Fokus standen jazzinspirierte Arbeiten von Paul Hindemith, Ernst Krenek,  Erwin Schulhoff – „To Make A Lady Out Of Jazz“ und 3. Kurt Weill. Die Fotos dieser Feindsender-Galerie schoss der Moderator des Abends, Ralf Dombrowski. Weitere Feindsender -Konzerte im NS-Dokumentationszentrum München am 17.2., 13.4., 11.5. (im BR-Studio 2) und 29.6.2016.

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