Chico Freeman, Svante Henryson, Reto Weber in der Unterfahrt

Chico Freeman verkörpert als Saxofonist, Komponist und Produzent die Intentionen des neuen Jazz und ist stets auf der Suche nach neuen Wegen des Ausdrucks. Svante Henryson ist ein Virtuose auf gleich drei Instrumenten – dem Cello, Kontrabass und E-Bass. Dazu ist er ein Komponist, der alle musikalischen Sprachen beherrscht. Und der Schweizer Schlagzeuger und Percussionist Reto Weber gründete 1978 sein Percussion Orchestra und nahm seitdem zahlreiche Alben auf. Legendär sind zudem seine unzähligen Konzerte, die er gemeinsam mit Albert Mangelsdorff gab. Am vergangenen Samstag war das exzeptionelle Trio in der Unterfahrt zu Gast. Ralf Dombrowski hatte seine Kamera dabei, seine Kritik lesen Sie auf http://www.sueddeutsche.de/kultur/kurzkritik-genuss-statt-ekstase-1.3169082?reduced=true 

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Steidle und Brötzmann im Einstein

Das Konzert, das der Verein Offene Ohren e.V. im Einstein veranstaltete, war erwartungsgemäß intensiv und frei, lediglich bei einem Stück spielte Peter Brötzmann fast lyrische Töne auf seiner Klarinette – das Zusammenspiel von Oliver Steidle und Peter Brötzmann blieb von der ersten bis zur letzten Minute dynamisch und spannungsgeladen. Ein Konzert der feinen, besonderen Art! Ansonsten sind die Fotos von Ralf Dombrowski und TJ Krebs selbsterklärend und spiegeln die Atmosphäre des Abends wider.

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„Grundton D“ – Konzert und Denkmalschutz mit Brecht in Augsburg

Am „Tag des offenen Denkmals“ vergangenen Sonntag fand im ehemaligen Augsburger Gaswerk im Rahmen der Benefizreihe „Grundton D“ ein außergewöhnliches Konzert statt. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz veranstaltet der Deutschlandfunk seit nunmehr 25 Jahren diese Sendereihe. Die Abkürzung „D“ steht dabei sowohl für den Denkmalschutz an sich, als auch für Deutschlandfunk, vor allem aber auch als Dankeschön an all die Musiker und Organisatoren, die diese Konzerte an einzigartigen Orten ermöglichen. Unter dem imposanten Gaskessel des ehemaligen Augsburger Gaswerks befindet ein Raum, der anlässlich dieses besonderen Tages für ein spezielles Konzert genutzt wurde: Pianist Uri Caine und Vokalist Theo Bleckmann traten dort zusammen mit Chris Speed an der Klarinette, der Violinistin Joyce Hammann und DJ Olive mit einem  -zur Stadt Augsburg passenden-  Brecht/Eisler/Weill Programm auf. Ob Bilbao Song, Als ich dich gebahr, Alabama Song, Es regnet, Kanonensong oder als Zugabe German Misere … die Musiker begeisterten vom ersten Ton an und verwandelten den schmucklosen Raum in einen atmosphärischen Konzertsaal. Der Klangkörper überzeugte, war in sich geschlossen und fesselte die Zuhörer von der ersten bis zur letzten Minute. Gesendet wird der Mitschnitt des Konzertes im …

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Ernst und Entertainment: Iiro Rantala mit seinem aktuellen Programm in Trier

Am Anfang Bach, am Ende Beatles. Für Iiro Rantala passt das gut, denn der eine ist seiner Meinung nach als Improvisator des Barocks der Erfinder des Jazz und die anderen gehören zu den besten Songschreibern der Musikgeschichte. Er selbst sitzt irgendwo dazwischen, als brillanter Pianist, famoser Variationskünstler, humorvoller Interpret. Im großen Saal des Tagungszentrum der IHK Trier bedankt er sich mit einem ebenso charmanten wie unterhaltsamen Solo-Konzert im Rahmen des Mosel Musik Festivals für den JTI Trier Jazz Award 2016, der ihm bei dieser Gelegenheit als international renommiertem Instrumentalisten und Musiker einer neuen, stiloffenen und inhaltlich vorbehaltlosen Spielkultur überreicht wurde. Dabei führt ihn sein Programm an einigen Größen der Historie entlang. Leonard Bernstein kommt vor, John Lennon, vor allem aber viel Eigenes von Verbeugungen vor dem Pianisten Erroll Garner oder dessen früh verstorbenen Kollegen Esbjörn Svensson bis hin zu Widmungsstücken an seine Söhne Bruno und Topi. Am Ende erntet Iiro Rantala stehende Ovationen, selbst sichtlich bewegt durch die Verleihung des Preises und die Woge der Sympathie, die ihm entgegenbrandet. Ralf Dombrowski

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Der Jazz Sommer im Bayerischen Hof – eine fotografische Nachlese

Text und Fotos: TJ Krebs – Gut eine Woche gaben sich internationale Jazz Größen die Klinke in die Hand und verwandelten das Münchner Hotel Bayerischer Hof in ein Jazz-Mekka zu dem die Fans pilgerten. Angefangen von Marcus Miller, der den Festsaal zum Kochen brachte, über bluesige Klänge von Robben Ford im Nightclub, verzauberten Nils Petter Molvaer genauso wie Enrico Rava mit seinem Quartett oder Gonzalo Rubacabas Volcan Trio das Publikum. Überschattet wurde der Auftritt von Kenny Barron mit seinem Trio, der nach Abwägen ob das Konzert überhaupt stattfinden kann/soll oder nicht, den Abend schließlich den Opfern des Amoklaufes widmete. Und auch am Tag danach, als der Schock über die Tat noch tief in den Herzen der Münchner sitzt, verneigen sich Maia Barouh und die Brooklyn Funk Essentials, zollen Opfern und der Situation Respekt, bevor sie den diesjährigern Jazz Sommer beschließen. Thomas J. Krebs hat Momente der bewegenden Tage fotografisch eingefangen. Merken

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All About The Bass

Eindeutig eine Woche für Bassisten. Denn innerhalb von sechs Tagen drei internationale Stars ihres Instruments in den Stadt zu haben, ist selbst für die mit ausgezeichneten Konzerten verwöhnten Münchner Konzertgänger eine Besonderheit. Den Anfang machte Richard Bona vergangenen Mittwoch mit seinem Septett Mandekan Cubano im Jazzclub Unterfahrt. In den späten Achtzigern angetreten, um die rockmusikalische Spielhaltung von Jaco Pastorius aus afrikanischer Perspektive auf den Jazz zu übertragen, ist er inzwischen selbst jemand, er eigene Stilformen kreiert. Seine Form der Afrosalsa wirft den Blick von Afrika aus auf die Karibik und seine perfekt mit dieser Idee harmonierenden Partner schaffen ihm einen Klangkosmos, der in fragilen Balladen ebenso funktioniert wie als Fluss der Rhythmen. Ob als Sänger oder Bassist, Bona hat seine Band und deren Wirkung entspannt im Griff, dynamisch differenziert, diszipliniert groovend und voller improvisatorischer Höhenflüge vor allem seines Trompeters Dennis Hernandez und seines Pianisten Osmany Paredes. Zwei Tage später folgt ihm das Trio des Pianisten Harold López-Nussa, selbst einer der Rising Stars der kubanischen Jazzwelt, sekundiert von seinem trommelnden Bruder Ruy und dem Bassisten Alune Wade. Ursprünglich aus Dakar, war er zunächst mit Stars der …

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Carla Bleys musikalischer Zauber in der Unterfahrt

Letzten Donnerstag (14.7.2016) in der restlos ausverkauften Münchner Unterfahrt: 214 Jahre Jazzerfahrung auf der Bühne mit Carla Bley, Steve Swallow und Andy Sheppard, jenem Trio, das vor mittlerweile 22 Jahren(!) in dieser Besetzung ihr erstes, sensationelles Album „Songs with Legs“ einspielte. Vom ersten Ton an zogen die drei das Publikum in ihren Bann und verwandelten den Club in einen kammermusikalischen Raum. Carla Bley’s pointiert typische Harmonien am Piano, der singend swingende Bass von Steve Swallow dazu und das melodisch tönende Saxophon von Andy Sheppard sorgten für ungeteilte Aufmerksamkeit der Zuhörer, die nach 2 Sets mit dem wunderbaren Stück „Lawns“ als Zugabe belohnt wurden. Eine tiefe Verbeugung vor drei Meistern ihrer Zunft – das war eines DER musikalischen Highlights dieses Jahres in der Unterfahrt! Für alle Connoisseurs noch die Setlist des Abends. Set: Copycat / Up & down / Naked Bridges – Diving Brides / Healing Power Set: Saints alive / Tricycle / Andanto el Tiempo Encore: Lawns Text & Fotos: Thomas J. Krebs  

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Balsam für die Ohren! MGT – Muthspiel – Grigoryan – Towner in der Münchner Unterfahrt

Ein ganz besonderes Gitarren-Gastspiel fand am Freitag, den 8. Juli in der Münchner Unterfahrt statt. Die Gitarristen Wolfgang Muthspiel, Slava Grigoryan und Ralph Towner, kurz MGT, gaben sich die Ehre und verwandelten den Club in ein kammermusikalisches Wohnzimmer. Seit fast einer Dekade spielen die drei nun zusammen. Drei Virtuosen aus drei Kontinenten mit unterschiedlichen Wurzeln musikalisch vereint auf höchstem Niveau. Das Publikum konnte zuerst den Musikern und ihrem jeweiligen Stil solo lauschen, bevor dann alle drei gemeinsam die Bühne betraten und ihr unglaublich intensives, individuell aufeinander abgestimmtes Spiel mit eigenen Stücken präsentierten. Man schätzt sich, hört einander zu und gießt Kompositionen in eine Form, die so nur gemeinsam mit MGT funktioniert. Ein wirklich beeindruckender Trio-Abend! Text & Fotos: TJ Krebs

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