Matthias Winkelmann. Foto: Pakzad/enja
Matthias Winckelmann. Foto: Pakzad/enja

Nachruf und Rückblick: Matthias Winckelmann

„In memoriam Matthias Winckelmann“ – aus aktuellem Anlass ist die Radiosendung „Jazztime auf BR-KLASSIK“ heute Abend eine Stunde lang dem am Wochenende in einer Münchner Klinik nach einer Operation verstorbenen Münchner Jazzproduzenten Matthias Winckelmann gewidmet. Die BR- Redakteure Ulrich Habersetzer und Roland Spiegel haben Auszüge aus Sendungen, in denen Matthias Winckelmann im BR-Studio zu Gast war, zusammengestellt und das Ganze mit Musik von enja-Schallplatten mit Chet Baker, Abdullah Ibrahim und anderen vervollständigt. Matthias Winckelmann wurde am 7. April 1941 in Berlin geboren und wuchs in Frankfurt am Main auf. Er lernte als Jugendlicher Trompete, sog den Frankfurt Sound auf und wurde zum Jazzliebhaber und -kenner. Er studierte in München Volkswirtschaftslehre und Soziologie und interessierte sich für die Arbeit als Entwicklungshelfer. 1971 gründete er gemeinsam mit Horst Weber das Plattenlabel enja. Ein Label, das für European Jazz stehen sollte, aber bald die globale Welt des Jazz subsumierte und produzierte. Als erstes Album veröffentlichten Winckelmann und Weber „Black Glory“, eine Aufnahme des Pianisten Mal Waldron aus dem Münchner Jazzclub Domicile. „Die Musiker damals waren ein anderer Schlag. Früher musste man ins Studio erst mal mehrere Sixpacks Bier …

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Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner

Die Jazz-Radiowoche vom 13.12.21–19.12.2021

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 50. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Andere tolle Sendungen im Radio finden Sie in der Radiowoche im Bad Blog Of Musick. Wenn Sie sich eine tägliche Radio-Infoübersicht in Ihr Postfach wünschen, tragen Sie sich hier in den kostenlosen Newsletter nmz – der radiotag ein. Sie bekommen dann gegen 18 Uhr die ausgewählten Sendungen für den nächsten Tag. mo – 13.12.2021 17:50 bis 18:00 | SWR 2‘ SWR2 Jazz vor sechs 19:30:00 | Ö1 Mario Rom & Interzone live im Wiener RadioKulturhaus Die CD „Eternal Fiction“, mit dessen Veröffentlichung Mario Roms fabelhaftes Trio Interzone im Jänner 2021 sein zehnjähriges Gründungsjubiläum feierte, darf getrost zu den besten Jazzalben des ablaufenden Jahres gezählt werden. Was der steirische Trompeter hier mit seinen langjährigen Mitstreitern, Kontrabassist Lukas Kranzelbinder und Schlagzeuger Herbert Pirker, vollführt, ist nichts weniger als ein musikalischer Husarenritt, der in Bann schlägt: Elektrisierende, halsbrecherisch virtuose Trompeten-Krimis sind dazu hören, mitunter auf 76 Sekunden atemloser Spannung verknappt. Dann wieder hinreißende Lieder ohne Worte, in denen Mario Rom als nicht minder großartiger Melodiker, ja, als Sänger auf der Trompete …

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ECHO Jazz 2017 am 01.06.2017 bei Blohm+Voss in Hamburg /// Foto: Mo Wüstenhagen / BVMI
ECHO Jazz 2017 am 01.06.2017 bei Blohm+Voss in Hamburg /// Foto: Mo Wüstenhagen / BVMI

Fünf Fragen zum ECHO Jazz und noch mehr Antworten

Der ECHO Jazz ist ja beliebt und unbeliebt zugleich. Es gibt genug Künstlerinnen, die ihre Mutter dafür verkaufen würden und dann welche, die den Preis abgrundtief verachten. Ich habe ein paar kleine Fragen zum ECHO an den Bundesverband Musikindustrie vor einer Woche gestellt und umgehend darauf Antworten erhalten mit der Einladung zu einem Hintergrundgespräch. Letzteres ist vielleicht aktuell nicht so eilig. Wenn ich mal in Berlin bin, okay, dann will ich das gerne machen. Die Fragen kommen von mir, die Antworten von Dr. Florian Drücke, dem Vorstandsvorsitzenden des BVMI. Wissen Sie, wie viele Einreichungen insgesamt und pro Kategorie bei den vergangenen ECHO Jazz-Ausschreibungen eingegangen sind – und wie viele durchschnittlich in den 19 zur Disposition stehenden Kategorien? In den vergangenen drei Jahren (2015, 2016, 2017) wurden zwischen 150-170 Produktionen von jeweils rund 50 verschiedenen Firmen eingereicht. Die Verteilung auf die jeweiligen Kategorien ist, wie Sie sich vorstellen können, sehr unterschiedlich, weil es je nach z.B. Instrumentengruppe mehr oder weniger Künstler/innen gibt. Die Aufschlüsselung, wer in welchen Kategorien eingereicht hat, ist vertraulich. Wie viel Gebühren sind insgesamt eingegangen, wenn aktuell 50 Euro pro Vorschlag anfallen? Das …

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Von Marathon bis „Everlasting“ – Mein persönliches Jahr 2013, Teil 3

September-Dezember 2013: Schon war es wieder September und das Jahr verging wie im Flug. Nachdem ich am 5ten aus meinem Urlaub frisch erholt wieder in München angekommen war, ging es schon gleich weiter mit den ersten Jobs. Was die CD Produktion betraf, war ich immer noch motiviert und hatte das Ziel diese 2013 auf den Markt zu bringen. So trafen wir uns in der zweiten September-Hälfte mit Claus für sechs Tage um die Songs zu mischen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich auch endlich das Gefühl, dass es Richtung Zielgerade geht mit der Produktion, trotz der nervigen Unterbrechungen, die sich immer wieder einschlichen. Es machte mich verrückt, die ganzen Leute zu koordinieren, Zeiträume zu finden an denen das Studio frei ist etc … Am ersten Mix-Tag versuchten wir die Grundeinstellungen festzulegen, damit wir am nächsten Tag direkt anfangen konnten. Es war für uns Beteiligten im Studio wichtig drei Tage mischen zu können, und dann mit einer Woche Pause den Rest abzuarbeiten. So konnten wir das Material in Ruhe anhören, Dinge, die uns negativ auffielen in der letzten Mix-Runde aus der Welt schaffen. Mir ging es da …

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Enja-Mitbegründer Horst Weber gestorben

Wie Enja Records auf seiner Facebookseite bekannt gab, ist Label-Mitbegründer Horst Weber am 24. Februar 2012 im Alter von 78 Jahren in Garmisch-Partenkirchen verstorben. Im Juli 1971 legte Horst Weber gemeinsam mit seinem Partner Matthias Winckelmann mit einer Live-Aufnahme eines Konzerts des Pianisten Mal Waldron im Münchner Jazzclub „Domicile“ den Grundstein für ihr Label, das in den folgenden Jahren große Bedeutung für den internationalen Jazz erlangen sollte. 1986 trennten sich die Wege der beiden – Weber zog sich ganz aus der Jazzszene zurück, Winckelmann führt das Unternehmen Enja weiter bis heute. Im vergangenen Herbst konnte Enja Records sein 40-jähriges Bestehen mit einer Konzertreihe und einem Festkonzert im Münchner Carl-Orff-Saal feiern. Zum Gedenken, die Aufnahme, mit der damals alles begann… Die Trauerfeier findet statt am Montag, 5. März um 13 Uhr am Münchner Waldfriedhof, Eingang Loretto-Platz.

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