Radioschmelze. Foto: Hufner
Radioschmelze © Martin Hufner

Die geschmolzene Jazz-Radiowoche vom 16.09.2024 bis 22.09.2024

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 38. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Leider hat die ARD ihre Suchmaschine in Fragen Radio in der Zwischenzeit komplett geschreddert, nachdem sie in den vergangenen Jahren schon nicht mehr über Schlagworte funktioniert hat. Damit sind wir nun komplett auf Zulieferungen der Sendeanstalten angewiesen. Aktuell bekommen wir Informationen von SWR Kultur, Ö1 und in Sachen Neue Musik von BR-KLASSIK und ebenfalls Ö1.

Inhalt

 


Senderliste:


Internet:

  • Schweden: P2 sendet immer Dienstags von 21:00 bis 22:00 und Sonntags von 18:40 bis 20:00 ein Jazzkonzert
  • Ungarn: Bartok Radio sendet täglich von 23:00 bis 23:55 eine Jazzsendung

(Dank für die Hinweise an Reinhard Schröder)


mo – 16.09.24


19:30:00 +++ Ö1
Österreich-Debüt der venezolanischen Band Ensamble B11 bei Glatt & Verkehrt 2024

Das 2015 gegründete Nonett Ensamble B11 wird zuweilen als venezolanische Antwort auf das berühmte kubanische A-Cappella-Ensemble Vocal Sampling bezeichnet: Doch die neun Musiker und Musikerinnen um Sängerin Belkys Figuera (ihr Vorname ist im „B“ des Ensemblenamens präsent, die 11 gilt als Glückszahl) und Sänger-Perkussionist Manuel Herrera wissen nicht nur virtuos polyphone Gesänge anzustimmen, sie verfügen auch über eine kraftvolle Rhythm Section, die aus der Vielfalt der afrovenezolanischen Traditionen schöpft. Mit dieser Melange hat Ensamble B11 seit der Gründung für frischen Wind in der Musikszene von Caracas und darüber hinaus gesorgt. Und damit begeisterten die Musiker und Musikerinnen am 26. Juli im Rahmen von Glatt & Verkehrt auch das Publikum im Hof der Winzer Krems. Jörg Duit präsentiert das mitreißende Konzert.

23:03 – 24:00 UHR +++ ARD Radiofestival. Jazz
Caris Hermes & die WDR Big Band beim WDR Jazzpreis 2024

Von Jörg Heyd. Die Kölner Musikerin Caris Hermes ist im Modern Jazz und im Straight Ahead Jazz zu Hause. Hier fühlt sie sich pudelwohl, hier kann sie ihren Kontrabass ganz nach ihrem Geschmack singen, swingen, summen oder schnurren lassen. Neben einem Preisgeld gab es auch eine Tour durch NRW und eine CD-Produktion, das Ganze in Zusammenarbeit mit der WDR Big Band.

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Neue Theatermusik – Akteurin auf und hinter der Bühne

Die Musik des Theaters nimmt einen immer größeren Raum ein. Das Sprechtheater verlangt nach Musikerinnen und Musikern sowie Komponistinnen und Komponisten, die mitspielen und Teil des Ensembles werden. Die Grenzen zwischen den Genres sind aufgehoben – ein Vokalensemble tritt mit Rockband auf, die Grenzen zwischen Sprache und Gesang verschmelzen, wenn sich das Ensemble zum Sprechchor formiert und wieder in die individuelle Rollengestaltung findet.

Auch wenn die Musikschaffenden in den engen personellen und budgetären Grenzen ihrer Erfindung bleiben müssen: Die Musik ist selbstbewusster geworden, sie avanciert zur gleichwertigen Mitspielerin, sie ist nicht nur neu komponiert, sondern auch allabendlich neu im Entstehen – sie will live dabei sein!

Eine Hörschau vom Tiroler Landestheater zum Wiener Rabenhof, vom Volkstheater zum Kasino am Schwarzenbergplatz präsentiert neue Arbeiten und Arbeitsweisen von Bert Wrede, Jakob Suske, Susanna Kirchmayr und Peer Baierlein. Gestaltung: Irene Suchy


di – 17.09.24


20.03 +++ ARD Radiofestival. Konzert
Cologne Jazzweek. Highlights aus dem Festivalprogramm.

Übernahme von: Südwestrundfunk. Musik von herausragenden Ensembles der internationalen Jazz- und Improvisationsszene. Mit Odilo Clausnitzer.

23:03 – 24:00 UHR +++ ARD Radiofestival. Jazz
Jazz goes Bob Marley

Von Thomas Haak. „Bob war der größte musikalische Held Jamaikas, er ist unser Duke Ellington“ – sagt der Pianist Monty Alexander über Bob Marley, den er erstmals 1977 mit einer Jazz-Version von „Jammin’“ und später gleich mehrfach in Form von ganzen Alben würdigte. Der kubanische Pianist Alexis Bosch, der französische Pianist Sébastien Lovato oder der vietnamesisch-französische Gitarrist Nguyên Lê stellen sich für ihre Marley-Hommage vor allem die Frage, was man eigentlich mit dem Material anfängt, wenn man aus einer völlig anderen Kultur stammt.

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Choreografien des Klangs – Klangspuren 2024. Das Ensembe Phace mit Stücken von Clara Iannotta, Schtum und Bernhard Gander

Das Duo Schtum von Manu Mayr und Robert Pockfuß verwandelt mit einer Gitarre und einem Bass und Effektpedalen mikrotonale Interferenzen und Rückkoppelungen in elektronische Sequenzen. Der Hauptantrieb ihrer Musik, so Mayr und Pockfuß, sei der dynamische Kontrast zwischen rohem Ausdruck und klinischer Präzision. Im Rahmen von „Loom“ werden die elektronischen Duo-Klänge auf den akustischen Klangkörper übertragen. Es ist die erste Komposition von Schtum für Ensemble, entstanden im Auftrag der Klangspuren.

Bernhard Gander wird auch in „Take Five for Nine“ (ebenfalls eine Auftragskomposition der Klangspuren) alle Gattungsgrenzen sprengen und verbindet zeitgenössische Musik mit Rap und Heavy Metal – doch immer spielt der Rhythmus in seinen Werken die Hauptrolle. Der aus Osttirol stammende Komponist gehört zu den ungewöhnlichsten Persönlichkeiten im klassischen Musikbetrieb.

Die italienische Komponistin und Kuratorin Clara Iannotta sieht ihre Werke als eine „Choreografie des Klangs“. Denn der Moment der Klangentstehung, die Gesten der MusikerInnen, oder deren Aufstellung auf der Bühne, sind ihr ebenso wichtig wie der Klang, den man hört: das macht ihre Musik zu einer körperlichen Erfahrung. Ihr 2020 entstandenes Werk „They left us grief-trees wailing at the wall“ schrieb Iannotta im Auftrag des Ars Nova Ensemble, des Riot Ensemble und von Wien Modern. Gestaltung: Patrizia Jilg


mi – 18.09.24


23:03 – 24:00 UHR +++ ARD Radiofestival. Jazz
„Größe ist keine Frage des Alters“ – Preview zum Deutschen Jazzfestival Frankfurt am Main

Von Jürgen Schwaab. „Größe ist keine Frage des Alters“, sagte Miles Davis, als er Tony Williams mit 17 und Herbie Hancock mit 23 Jahren in seine Band holte. Angesichts der englischen Saxofonistin Emma Rawicz fühlt man sich an dieses Zitat erinnert. Und sie ist nur eines der jüngeren Talente, die das Deutsche Jazzfestival Ende Oktober nach Frankfurt holt. Wer sonst noch erwartet wird, welche Projekte eigens inszeniert werden und wie Deutschlands ältestes Jazzfestival jung bleibt, erkundet Jürgen Schwab in dieser Sendung. Denn auch für die 1953 gegründete Veranstaltung galt und gilt Miles Davis’ Zitat.


do – 19.09.24


23:03 – 24:00 UHR +++ ARD Radiofestival. Jazz
Alexandra Lehmler, Jan Bang & Vincent Courtois beim Enjoy Jazz Festival

Von Konrad Bott . Adieu Erwartungshaltung! Die Saxofonistin Alexandra Lehmler hat sich mit Jan Bang und Vincent Courtois zwei Musiker ins Boot geholt, die ihr Spiel auf ganz eigentümliche Weise bereichern. Saxofon und Cello werden durch Elektronik ergänzt, die Klänge zum Zeitpunkt ihrer Entstehung erfasst, zerstückelt, gedehnt, wiederholt und neu angeordnet. Als Wahl-Mannheimerin ist Alexandra Lehmler damit beim Festival Enjoy Jazz in der Alten Feuerwache Mannheim am 6. Oktober 2023 ein überraschendes Heimspiel gelungen.


fr – 20.09.24


14:05:00 +++ Ö1
Karin Hammar Quartett mit Rita Marcotulli 2023 bei JazzBaltica

Die schwedische Posaunistin Karin Hammar ist regelmäßig bei JazzBaltica zu Gast, sowohl mit ihrem eigenen Ensemble als auch in den unterschiedlichsten Bands war sie im norddeutschen Badeort Timmendorfer Strand schon zu hören. Im Jahr 2023 konzertierte sie dort gemeinsam mit ihrem aus Andreas Hourdakis (Gitarre), Niklas Fernqvist (Bass) und Fredrik Rundqvist (Schlagzeug) bestehenden Quartett, erweitert um die italienische Pianistin Rita Marcotulli als Gast.

Marcotulli ist ein gewichtiger Name im europäischen Jazz, sie arbeitete im Laufe ihrer Karriere mit Musikern von Dewey Redman über Billy Cobham bis hin zu Pat Metheny. Mit Karin Hammar und ihrer Band servierte sie am 24. Juni 2023 im Maritim Seehotel bei JazzBaltica einen stilistisch unbekümmerten, wunderbar hellhörigen und vor allem der Spielfreude verpflichteten Crossover-Jazz.

19:05 bis 20:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Das Musikfeature: Der Klassik-Nachwuchs zu Gast in München

Die BR-KLASSIK-Reporterinnen und -Reporter zeigen ihren Blick auf einen der weltweit bekanntesten und renommiertesten Musikwettbewerbe. Zwei Wochen lang begleiteten sie die jungen Musikerinnen und Musiker auf und hinter der Bühne – in den Fächern Bläserquintett, Oboe, Gesang und Violoncello. Eine Sendung von Tobias Hell, Berthold Schindler, Anna Fries und Ulrich Möller-Arnsberg

19:30:00 +++ Ö1
Christian und Anna Maurer zu Gast im Wiener RadioCafé

Der oberösterreichische Saxofonist Christian Maurer gilt seit vielen Jahren als ein wichtiger Aktivposten der heimischen Jazzszene: Maurer ist treibende Kraft hinter dem seit über drei Dekaden die Musiklandschaft bereichernden Upper Austrian Jazz Orchestra (UAJO), noch länger ist er Mitglied im Saxofonquartett Saxofour – mit Wolfgang Puschnig, Klaus Dickbauer und Florian Bramböck. Und das sind nur die bekanntesten Bandprojekte.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Seit einiger Zeit tritt der 57-Jährige auch immer wieder mit seiner Tochter Anna in Erscheinung. Die 29-jährige Pianistin ist mit dem UAJO aufgetreten, hat für Saxofour arrangiert – und sich auch abseits ihres Vaters einen Namen gemacht: als Mitglied in Bands wie Yasmo & die Klangkantine, aber auch mit ihrem eigenen Jazzklaviertrio, mit dem sie das Album „Visionariness“ (2019) als Visitenkarte vorgelegt hat.

Seit kurzem frönen Vater und Tochter erstmals in einer gemeinsam geführten Band der Zusammenarbeit: Im Quartett Zweimaurer haben die beiden, verstärkt durch Bassist Robert Riegler und Schlagzeuger Wolfgang Rainer, im Februar 2024 das Album „Jumble“ vorgelegt. Mit Kompositionen beider und Gesangseinlagen von Anna Maurer.

Im Rahmen der Jazztime im Wiener RadioCafé plaudern Christian und Anna Maurer mit Andreas Felber über Vorteile und Herausforderungen im Zuge familieninterner Zusammenarbeit, wechselseitige Inspirationen sowie die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen für den Jazzmusikerberuf vor rund 35 Jahren und heute. Zudem werden Christian und Anna Maurer auch einige Live-Einlagen zum Besten geben.

23:03 – 24:00 UHR +++ ARD Radiofestival. Jazz
Aktuelle Jazzaufnahmen

Von Henning Sieverts . „File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen manche Plattenfirmen ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der Plattenläden und in den Sparten der Streaming- und Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Fans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Einmal in der Woche präsentierten deshalb die Autor*innen des ARD Radiofestivals bemerkenswerte Neuerscheinungen aus der vielfältigen Welt des Jazz.

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Am Rückgrat des Himmels – musikprotokoll 2024. Ruhail Qaisar im Zeit-Ton Portrait.

Der Künstler und Musiker Ruhail Qaisar hat im Rahmen einer Künstler:innenresidenz des Landes Steiermark in den vergangenen Wochen ein neues Stück geschaffen, am ersten Festivaltag des heurigen ORF musikprotokoll im steirischen herbst, am 3. Oktober, wird „Namkhay Rtsima (Rückgrat des Himmels)“ im Grazer Dom im Berg seine Uraufführung feiern.

Ruhail Qaisar ist im Hohen Norden des Himalayas – in Ladakh – aufgewachsen. Er interessiert sich für das kollektive Unterbewusste als „traumatisches Megasystem“ und er zieht Parallelen zur Geologie. Auch die Landschaft Ladakhs wurde geformt von einer Reihe „geotraumatischer“ Ereignisse, ausgelöst durch die Kollision der indischen mit der asiatischen Kontinentalplatte. Qaisar begreift sich als Chronist, seine Stücke erzählen von persönlichen Ereignissen und eben den kollektiven Traumata und Mythen einer Gesellschaft, die von tiefer Religiosität ebenso geprägt ist wie von Klimawandel und Massentourismus. Vergangenes Jahr ließ Qaisar mit seinem Debut-Album „Fatima“ aufhorchen, das auf Danse Noir, dem Label von Aisha Devi, erschienen ist. Gestaltung: Susanna Niedermayr


sa – 21.09.24


14:05 bis 15:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Das Musikfeature: Der Klassik-Nachwuchs zu Gast in München

Die BR-KLASSIK-Reporterinnen und -Reporter zeigen ihren Blick auf einen der weltweit bekanntesten und renommiertesten Musikwettbewerbe. Zwei Wochen lang begleiteten sie die jungen Musikerinnen und Musiker auf und hinter der Bühne – in den Fächern Bläserquintett, Oboe, Gesang und Violoncello. Eine Sendung von Tobias Hell, Berthold Schindler, Anna Fries und Ulrich Möller-Arnsberg

18:20 – 19:00 UHR +++ SWR Kultur Jazz
Me and My Music – Barbara Dennerlein

Von Konrad Bott. Wer sich mit der Orgel im Jazz beschäftigt, der kommt an ihr nicht vorbei: Barbara Dennerlein. Als Hammond-Virtuosin ist die Münchenerin in der weltweiten Blues- und Jazz-Welt eine feste Instanz und hat durch technische Kniffe sogar ihren eigenen „Dennerlein-Sound“ geprägt. Kurz vor ihrem 60. Geburtstag zeichnen wir ein Porträt von Barbara Dennerlein und ihrer Musik.

22:05:00 +++ Ö1
Neuigkeiten aus der Welt des Jazz

Konzertempfehlungen für die kommende Woche, Buchbesprechungen, Kurznachrufe und aktuelle Meldungen.

23:03:00 +++ Ö1
Saxofonist Thomas Kugi im Studio, Christoph Gallio mit dem Trio Day & Taxi beim Jazzfestival Leibnitz 2023

Zu Gast im Ö1 Jazznacht-Studio ist Thomas Kugi. Der 1964 in Villach geborene Saxofonist und Klarinettist feiert am 27. September seinen 60. Geburtstag. Im Gespräch mit Christian Bakonyi wird er seine Karriere Revue passieren lassen: Kugi ist einer der meistbeschäftigten Studiosaxofonisten Österreichs und veredelte durch seine Mitwirkung zudem diverse Bühnenmusiken im Wiener Burgtheater sowie Aufnahmen mit Marianne Mendt, Erika Pluhar u. v. a. Thomas Kugi ist somit nicht nur ein unverzichtbarer Bestandteil der heimischen Jazzszene, sondern der österreichischen Musiklandschaft insgesamt.

Die Konzertaufnahme dieser Ö1 Jazznacht stammt vom Jazzfestival Leibnitz 2023. Dort war am 28. September letzten Jahres der Schweizer Saxofonist Christoph Gallio zu Gast. Er begeisterte im Trio Day & Taxi mit seinen zwischen Komposition und Improvisation pendelnden Stücken, die er gemeinsam mit dem ebenfalls aus der Schweiz stammenden Bassisten Silvan Jeger und dem US-amerikanischen Schlagzeuger Gerry Hemingway auf der Bühne des Weinkellers von Schloss Seggau intonierte.


so – 22.09.24


00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung); Saxofonist Thomas Kugi im Studio, Christoph Gallio mit dem Trio Day & Taxi beim Jazzfestival Leibnitz 2023

17:10:00 +++ Ö1
Zum 90. Geburtstag (II): Cohen-Songs auf Wienerisch und im Klezmer-Jazz

Eine Hommage an Leonard Cohen ist eine Herausforderung – denn mit Coverversionen ist es oft so eine Sache, und ganz sicher im Fall eines Songwriter-Großmeisters, der auch als sein eigener Interpret unnachahmlich war und bleibt. Doch was wäre, wenn…? Angenommen, Cohens Großeltern und Mutter wären nicht ins kanadische Quebec, sondern nach Wien ausgewandert – und Leonard auf der Mazzesinsel aufgewachsen, im ehemaligen jüdischen Viertel des zweiten und zwanzigsten Wiener Stadtbezirks?

Mike Gross, Gastwirt auf der Praterstraße und aufgewachsen in der Brigittenau (in der örtlichen Umgangssprache: Bre), überträgt seit jungen Jahren Texte von Songautoren wie Dylan oder eben auch – mit Vorliebe – Cohen in den lokalen Dialekt. In diesen Spielräumen Spezial präsentieren er und seine Begleitband, die Cohen Gschwista von der Bre, ausgewählte „Nach- und Vorbeidichtungen“ im Wienerischen erstmals via Äther.

19:05:00 +++ Ö1
„Sounds of Earth“ mit Hans-Peter Kirbisser, Philipp Kopmajer und Markus Pfeiler

„Der Weltraum, unendliche Weiten …“: Die legendäre Eröffnungssequenz der alten „Raumschiff Enterprise“-Fernsehserie haben wohl viele Hörerinnen und Hörer von Ö1 noch im Ohr. Nicht ganz so weit reist das Projekt „Sounds Of Earth“ des steirischen Schlagzeugers Hans-Peter Kirbisser. Zusammen mit seinem Drummerkollegen Philipp Kopmajer und dem Sprecher Markus Pfeiler begibt er sich auf eine musikalische Erkundungsreise, die sich der goldenen Ära der 1977 gestarteten „Voyager“-Missionen der NASA widmet.

Die Verschmelzung von Trommelschlägen und elektronischen Klängen, die Kirbisser und Kopmajer auf Synthesizern erzeugen, mit den Erzählungen Pfeilers, der allerlei Wissenswertes über die Planeten unseres Sonnensystems mitteilt, schafft eine frische künstlerische Erfahrung. Musikalisch werden Erinnerungen an das Soloalbum „Psychedelic Percussion“ des legendären Schlagzeugers Hal Blaine aus dem Jahr 1967 wach. „Sounds of Earth“ lädt dazu ein, sich in Klänge fallen zu lassen, die nicht nur unseren Heimatplaneten, sondern auch die faszinierenden Welten der anderen Himmelskörper unseres Sonnensystems reflektieren.

19:38 – 20:00 UHR +++ SWR Kultur Big Time Jazz
Jazz-Orchester, Big Band, Oktett – hier kommt Musik mit Vielen!

Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört.

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR Kultur NOWJazz
Mit vielen Stimmen – Die Bassklarinettistin Susanna Gartmayer

Von Nina Polaschegg. Bassklarinettistin, Improvisatorin, Sessionleaderin. Eigentlich hat Susanna Gartmayer Bildende Kunst in Wien studiert. Inzwischen aber hat sich die künstlerische Arbeit der Österreicherin längst ganz auf die Musik verlagert und ihr Name ist aus der europäischen Improvisationsszene nicht mehr wegzudenken. Zum Lineup der vielen verschiedenen Bands, in denen Susanna Gartmayer aktiv ist, zählen aber auch zahlreiche Künstler*innen der internationalen Szene.

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Die neuen Kompositionen von Ink Still Wet 2024 – Der Composer/Conductor-Workshop in Grafenegg

„Das Aufregenste ist, dass die Komponist:innen ihre Werke auch selbst mit Orchester dirigieren werden“, schwärmt Enno Poppe über das Konzept von Ink Still Wet. Denn als diesjähriger Composer in Residence des Grafenegg Festivals wird der Deutsche Komponist nicht nur ein Auftragswerk für Grafenegg schreiben, er hat auch die temporäre Leitung für den Composer-Conductor-Workshop inne. „Wir können dabei Dinge ausprobieren. Und vielleicht ist dieses Ausprobieren fast wichtiger, als dass hier Meisterwerke entstehen.“

Fünf aufstrebende Komponist:innen – Patrik Kako (Slowakei), Marco Longo (Italien), Franziska Roth (Deutschland), Matthew Schultheis (USA), Christiaan Willemse (Südafrika) – durften diesen Sommer ihre eigenen Werke mit Enno Poppe und dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich einzustudieren. Am 25. August kamen die neuen Stücke im Wolkenturm Grafenegg zur Uraufführung. Gestaltung: Andreas Maurer

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