Einziger Trost - ein Klavier, ein Klavier. MH
Einziger Trost - ein Klavier, ein Klavier. © Martin Hufner

Die geschmolzene Jazz-Monat Oktober 2024 vom 30.09.2024 bis 31.10.2024

Wegen Urlaub. Leider ohne die Jazzsendung von Ö1, die uns nicht mehr rechtzeitig erreicht haben. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Leider hat die ARD ihre Suchmaschine in Fragen Radio in der Zwischenzeit komplett geschreddert, nachdem sie in den vergangenen Jahren schon nicht mehr über Schlagworte funktioniert hat. Damit sind wir nun komplett auf Zulieferungen der Sendeanstalten angewiesen. Aktuell bekommen wir Informationen von SWR Kultur, Ö1 und in Sachen Neue Musik von BR-KLASSIK und ebenfalls Ö1.

Inhalt

 

Senderliste:

Internet:

  • Schweden: P2 sendet immer Dienstags von 21:00 bis 22:00 und Sonntags von 18:40 bis 20:00 ein Jazzkonzert
  • Ungarn: Bartok Radio sendet täglich von 23:00 bis 23:55 eine Jazzsendung

(Dank für die Hinweise an Reinhard Schröder)

Mo – 30.09.24

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Erfolg mit Subtilität und Ironie – Zeit-Ton Porträt. Bernd Richard Deutsch, demnächst beim ORF musikprotokoll mit Klimt-Komposition zu Gast

Bernd Richard Deutsch gehört zu den meistgespielten Komponisten aus Österreich. Seine Musiksprache zeichnet ironische Subtilität ebenso aus wie wirkungsvolle Virtuosität und präzise Beherrschung des Orchesterklangs.

Dem Cleveland Orchestra war Deutsch von 2018 bis 2020 als „fellow composer“ assoziiert. Dort erfolgte die US-Erstaufführung von „Okeanos“ unter Leitung von Franz Welser-Möst – ein Konzert für Orgel und Orchester, das 2016 als Ö1 Einreichung beim International Rostrum of Composers unter die „recommended works“ gewählt worden ist (in der Interpretation von Organist Wolfgang Kogert mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter Stefan Asbury).

Zu den Höhepunkten der vergangenen Spielzeit gehörten die deutsche Erstaufführung seines Cellokonzerts für den Solisten Johannes Moser mit dem hr-Sinfonieorchester und Aufführungen von „Okeanos“ im Konzerthaus Berlin.

Am Samstag, 5. Oktober 2024 ist Deutsch mit einem in Österreich noch nicht gehörten Werk beim ORF musikprotokoll im steirischen herbst zu Gast. Sein Orchesterstück „Phantasma“ ist als österreichische Erstaufführung in der Grazer Helmut List Halle mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter Roland Kluttig zu erleben. Ein Stück, das sich auf Gustav Klimts Beethovenfries im Keller der Wiener Secession bezieht und musikalisch in diese Bildwelt eintaucht.

Für sein Schaffen erhielt Bernd Richard Deutsch zahlreiche Preise, etwa den australischen Paul Lowin Prize für Orchesterkomposition 2015. Voran gingen u. a. der Paul-Hindemith-Preis 2014, der Erste Bank-Kompositionspreis 2013 und der 2. Preis beim Toru Takemitsu Composition Award 2011. 2016 war er Stipendiat der Civitella Ranieri Foundation. Bernd Richard Deutsch studierte Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, wo er seither als freischaffender Komponist lebt. Gestaltung: Ursula Strubinsky

Di – 01.10.24

21:00 – 22:00 UHR +++ SWR Kultur
Amphiphilie – Ein Konzertprogramm mit dem Trickster Orchestra

Von Michael Rebhahn. Das Trickster Orchestra aus Berlin begibt sich mit dem Konzertprogramm „Amphiphilie“ gemeinsam mit Ensembles aus der Region Rhein-Neckar auf die Suche nach den vielsprachigen Geschichten von Migration und Postmigration, von Anschluss und Ausschluss. Auf diese Weise entsteht ein musikalisches Miteinander, das die Spannung der Gleichzeitigkeit zum Thema hat..

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Neuerscheinungen und andere Entdeckungen – Aktuelle Aufnahmen zeitgenössischer Musik

Auch an diesem Dienstag präsentieren wir Ihnen wieder Neuerscheinungen und andere Entdeckungen aus dem Feld der neuen und experimentellen Musik. Mit einer Vorschau auf das ORF musikprotokoll im steirischen herbst (3.-6. Oktober 2024). Gestaltung: Marie-Therese Rudolph

Mi – 02.10. 24

22:03 – 23:00 UHR   +++ SWR Kultur
Von Anja Buchmann (WDR). Das wöchentliche Jazz-Update

Präsentiert von Eurer ARD: außergewöhnliche Veröffentlichungen, relevante Ereignisse und aktuelle Debatten. Wir diskutieren Jazz in allen seinen Facetten und suchen auch deutschlandweit die Orte auf, an denen er zu Hause ist. Nicht verpassen!.

23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Horizonte Unabhängig, unangepasst und vor allem zurückhaltend – Der Komponist Walter Zimmermann

Eine Sendung von Susann Krieger

Do – 03.10.24

19:14 – 20:00 UHR +++ SWR Kultur
Guru der Bigbands – Der Arrangeur Guillermo Klein

Seit den 1990er Jahren ist Guillermo Klein eine Kultfigur der New Yorker Jazzclubs. In seiner Band Los Guachos („Die Waisenkinder“) versammelt der argentinische Komponist, Arrangeur und Pianist regelmäßig einige Jazz-Cracks der Metropole wie Jeff Ballard (Schlagzeug) oder Chris Cheek und Miguel Zenon (Saxofon). Meist zu elft – als Kammer-Bigband sozusagen – erkunden Los Guachos die komplex verschrobenen Partituren von Guillermo Klein. Eine raffinierte Kunst, in der verschiedene Stilistiken simultan beackert werden.

Fr – 04.10. 24

19:05 bis 20:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Das Musikfeature Freie Stellen in Orchestern – Das Probespiel-Dilemma

Jede dritte freie Stelle in deutschen Berufsorchestern bleibt mindestens ein Jahr unbesetzt. Vier von fünf Orchestern brauchen mehrere Bewerbungsdurchläufe, um eine Stelle zu besetzen. Das konstatiert die Orchestergewerkschaft unisono. Wie kann das sein, wo es doch national und international so viele top ausgebildete Musikerinnen und Musiker gibt? Warum finden Orchester und Stellensuchende nicht zueinander? Auf der Suche nach Antworten wirft BR-KLASSIK einen Blick auf unterschiedliche Standards an deutschen Musikhochschulen, stößt auf fragwürdige Abstimmungsverfahren in Orchestern und lässt Probespielabsolventen von ihren Erfahrungen berichten. Eine Sendung von Antonia Morin

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Das Heilige Nichts – musikprotokoll 2024. Hermann Markus Preßl im Zeit-Ton Porträt

Er war einer der eigenwilligsten Komponisten seiner Zeit und ein Unbekannter im österreichischen Musik- und Kulturleben. Hermann Markus Preßl, geboren 1939 in Altaussee, gestorben 1994 in Griechenland, war Musikschulleiter in Bad Aussee, hatte einen Lehrauftrag in Kabul und ab 1974 einen Lehrauftrag für Komposition und Musiktheorie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, wo auch Klaus Lang und Bernhard Lang seine Schüler waren. 1985 wurde er zum ordentlichen Professor ernannt. Der Komponist spielte als Violonist im Grazer Kammerorchester und dem Grazer Philharmonischen Orchester. Er frönte seiner Leidenschaft Neues zu entdecken und bereiste Indien, Griechenland und Afghanistan, konstruierte Maschinen als Klang- und Lärmerzeuger sowie als Träger kreisförmig geschlossener Partituren. Wien Modern 23 widmet dem Komponisten ein Porträt. Im Wiener Volkskundemuseum werden an zwei Tagen die Räume des Palais Schönborn zum Schauplatz eines Spaziergangs quer durch die Musik, die Ästhetik und die Objekte von Hermann Markus Preßl.

Anlässlich des 30. Todestages werfen Studierende der Kunstuniversität Graz im Rahmen des diesjährigen ORF musikprotokoll im steirischen herbst einen zeitgenössischen Blick auf das so außergewöhnliche Werk von Hermann Markus Preßl. Im Vorfeld soll der Komponist in diesem Zeit-Ton Portrait ein wenig näher vorgestellt werden. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph

Sa – 05.10. 24

09:04 – 10:00 UHR +++ SWR Kultur
Jazz global – Magische Stimmen

Von Babette Michel. Die Töne kommen wie Perlen aus dem Mund von Marion Lenfant-Preus, ihre Musik mit der Marion & Sobo Band swingt, erzählt von Gebieten fernab ausgetretener Pfade. Neue Jazzwege geht die ukrainische Vokalistin Tamara Lukasheva mit dem International Symphony Orchestra Lviv und mit dem Trio Ivoire XX. Wie Billie Holiday wollte die südkoreanische Sängerin Youn Sun Nah klingen, dabei hat sie ihre eigene Stimme gefunden! Babette Michel stellt weitere faszinierende Stimmen des Global Jazz vor: Yumi Ito, Elena Mîndru, Kadri Voorand, Elina Duni, Simin Tander. Und intensive Stimmkunst von Viktoria Leléka.

14:05 bis 15:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Das Musikfeature Freie Stellen in Orchestern – Das Probespiel-Dilemma

Jede dritte freie Stelle in deutschen Berufsorchestern bleibt mindestens ein Jahr unbesetzt. Vier von fünf Orchestern brauchen mehrere Bewerbungsdurchläufe, um eine Stelle zu besetzen. Das konstatiert die Orchestergewerkschaft unisono. Wie kann das sein, wo es doch national und international so viele top ausgebildete Musikerinnen und Musiker gibt? Warum finden Orchester und Stellensuchende nicht zueinander? Auf der Suche nach Antworten wirft BR-KLASSIK einen Blick auf unterschiedliche Standards an deutschen Musikhochschulen, stößt auf fragwürdige Abstimmungsverfahren in Orchestern und lässt Probespielabsolventen von ihren Erfahrungen berichten. Eine Sendung von Antonia Morin

18:20 – 19:00 UHR +++ SWR Kultur
Me and My Music – Russudan Meipariani

Von Julia Neupert. Flirren. Fließen. Fliegen. Harmonien kreiseln unter und über klaren Melodien, rhythmische Pulse erden oder heben tänzelnd ab in weite Höhen. Zwei Frauenstimmen, Piano, Violine und Violoncello – was wir hier hören, wirkt gleichzeitig vertraut und unbekannt. Experimenteller Pop, lyrische Avantgarde oder Folklore Imaginaire? Es ist die Musik von Russudan Meipariani. In Kürze erscheint ein neues Album ihres Trios – aufgenommen im SWR Funkstudio Stuttgart. In „Me and My Music“ hören wir die Pianistin und Komponistin im Zwiegespräch mit ihrer eigenen Musik..

19:05 bis 20:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: Basar und aktuelle Projekte des Goethe-Instituts

Reisen beziehen wir normalerweise auf Ortswechsel. In der neuen Folge von „Dialog der Kulturen – Aktuelle Projekte des Goethe-Instituts“ reisen wir gleich in dreifacher Hinsicht: erstens nach Ungarn, zweitens weit zurück in die Musikgeschichte – ins 15. und 16. Jahrhundert -, und drittens in eine ganz spezielle Klangwelt, die der historischen Blas-, Streich- und Tasteninstrumente. Eine Fülle von Klängen ist hier zu entdecken, die man heutzutage kaum mehr hört. Im August ließen das Duo Laura Dümpelmann und Dávid Budai die alte Musik in Ungarn hochleben – gemeinsam mit den ungarischen Ensembles „Sans Paroles“ und dem Vokalensemble „Super librum“. Wie das klingt, inwiefern es Verbindungslinien zwischen alter Musik des 15. und 16. Jahrhunderts und der traditionellen Musik Ungarns gibt und welche Bedeutung die Barockmusik in Ungarn hat – darüber spricht BR-KLASSIK mit den beteiligten Musiker*innen. Eine Sendung von Beatrix Gillmann (Basar) und Uta Sailer (Projekte des Goethe-Instituts)

So – 06.10. 24

19:30 – 20:00 UHR +++ SWR Kultur
Big Time Jazz. Jazz-Orchester, Big Band, Oktett

hier kommt Musik mit Vielen! Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört.

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR Kultur
Sonic Wilderness

Von Ulrich Kriest. Diese Reihe unternimmt Expeditionen in Randgebiete und Zwischenwelten des Jazz: Improv, Electronica, Klangkunst, Noise, Ambient oder Rock – hier kommen Neuveröffentlichungen und Entdeckungen zu Gehör, die sonst on air kaum zu haben sind. Abenteuerliche Klänge für abenteuerlustige Ohren..

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Die Kreativität chinesischer Komponisten

Kunst als Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft. Neue Kompositionen von Shen Ye, Qin Wenchen und Guo Yuan, gespielt vom ensemble XXI. jahrhundert.

Am 11. Juni 2024 gab das ensemble XXI. Jahrhundert unter der Leitung seines Gründers Peter Burwik unter dem Motto „Weltweiter Dialog – Gegen Krieg“ ein Konzert im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereins. Im Mittelpunkt stand zeitgenössische Musik aus China, mit drei Uraufführungen von Shen Ye, Qin Wenchen und Guo Yuan. Verwoben wurden die Stücke mit Lesungen chinesischer Texte, wobei die literarischen Werke vor etwa zwei Jahrtausenden entstanden sind.

Dazu schreibt Peter Burwik: „Jenseits von ästhetischen Trends und medialen Schlagworten verbindet das Geistesleben Chinas kollektive Tradition mit individueller Kreativität und nachhaltiger Innovation und lässt uns vergängliche Menschen Kunst als eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft begreifen.“ Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Konfuzius-Institut der Universität Wien statt. „Supernova“ sendet den Ö1 Mitschnitt dieses inspirierenden Abends. Gestaltung: Philipp Weismann

Mo – 07.10.24

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR Kultur
Black Music – Black Power: Zum 90. Geburtstag von Amiri Baraka

Von Wolf Kampmann (NDR). Amiri Baraka (1934 – 2014) alias LeRoi Jones gehörte zu den widersprüchlichsten Gestalten der afroamerikanischen Kulturgeschichte. Er war Poet, Dramatiker, Schauspieler, Bürgerrechtler und Jazz-Historiker, machte aber auch als Macho, Verschwörungstheoretiker und Antisemit Schlagzeilen. Er wechselte nicht nur seine politischen, sondern auch seine musikalischen Überzeugungen, wie es ihm beliebte. Doch gerade diese Ambivalenz, die er stets über die Grenzen der Radikalität hinaus auslebte, macht seine Persönlichkeit auch zehn Jahre nach seinem Tod noch so besonders..

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Chinas Aufbruch zur Neuen Musik – Zeitgenössische Musik verstehen. Dietmar Hellmich erhellt zentrale und dezentrale Werke der Musikgeschichte

Dietmar Hellmich, Komponist und Musikwissenschaftler aus Wien, beleuchtet für „Soundart: Zeit-Ton“ im Kamingespräch mit Rainer Elstner zentrale und dezentrale Werke der Musikgeschichte. Diesmal geht es um Chinas Aufbruch zur Neuen Musik.

Im späten 19. Jahrhundert initiierte China aufgrund eines Gefühls der Rückständigkeit gegenüber dem Westen im Opiumkrieg eine Modernisierungskampagne, die im musikalischen Bereich zunächst die Militärmusik (1885), dann das Schulwesen (1905) erreichte. Nach der politischen Revolution von 1911 war die Ablehnung des Feudalismus weiterer Antrieb, traditionelle chinesische Musik durch europäische Vorbilder zu ersetzen.

Aus westlicher Sicht interessanter als Nachahmungen oft historischer westlicher Musik ist eine „Neue Musik“ Chinas, die die chinesische Tradition nicht leugnet. Liu Tianhua führte den Volksmusikstil in den Konzertsaal, Ma Sicong verarbeitete asiatische Melodien im Sinne einer gemäßigten Moderne. Um die Jahrhundertmitte wagte Sang Tong einen Vorstoß in die Atonalität, der dem Komponisten große Probleme verursachte. Während der Kulturrevolution wurde die Musikproduktion im wesentlichen auf propagandistische Modellwerke reduziert.

Im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts wurde die chinesische Musik als Hoffnungsträger für die westliche Neue Musik entdeckt, da eine „interkulturelle“ Positionierung neue Impulse versprach. Maßgeblich beteiligt war der ältere emigrierte Chou Wen-chung, der ab 1979 in China Seminare hielt, in denen er klassische chinesische Musik und Kalligraphie einer jungen chinesischen Generation näherbrachte, die zudem die zuvor verbotene moderne Musik Europas entdeckte. Zhou Long, Tan Dun und Chen Qigang fanden zu einer international geschätzten Neuen Musik, die alte chinesische Traditionen auf verblüffende Art neu interpretiert. Gestaltung: Dietmar Hellmich

Di – 08.10.24

20:05 bis 22:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Konzertabend der musica viva: Räsonanz-Stifterkonzert der Ernst-von-Siemens-Musikstiftung

Arditti Quartet; Orquestra Sinfónica do Porto Casa da Música Leitung: Stefan Blunier Emmanuel Nunes: „Ruf“; Helmut Lachenmann: Tanzsuite mit Deutschlandlied Aufnahme vom 28. September 2024 aus dem Münchner Prinzregententheater

21:00 – 22:00 UHR +++ SWR Kultur
This is just to say – Die Hochstapler in Donaueschingen

Von Julia Neupert. Seit Jahren erforschen Die Hochstapler Strategien einer kollektiv komponierten und improvisierten Musik. Für „This Is Just To Say“ hatte das Quartett mit Schlagzeuger Hannes Lingens, Bassist Antonio Borghini, Saxofonist Pierre Borel und Trompeter Louis Laurain drei weitere Musiker*innen eingeladen: die Klangkünstlerin Antje Vowinckel, den Vokalisten Mat Pogo und die neapolitanische Sängerin Cristina Vetrone. In ihrem Konzert bei den Donaueschinger Musiktagen 2023 untersuchten sie gemeinsam die Stimme als maximal formbares musikalisches Material und Sound-Poetry als Ausdruck innerer Vorgänge..

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Mit der Klarinette durch ein Computerspiel

Eine interaktive Computerspiellandschaft von Christof Ressi als Konzertsetting für Susanna Gartmayer und Szilard Benes beim ORF musikprotokoll

Nicht per Mausklick oder Joystick, sondern mit ihrer Klarinette bewegen Susanna Gartmayer und Szilard Benes in „game over“ von Christof Ressi einen Avatar durch eine Computerspiellandschaft. Computerspiel und Komposition, Improvisation und Gaming verbindet der österreichische Komponist und Softwareentwickler in diesem Live-Setting, das im Rahmen des ORF musikprotokoll am 3. Oktober im esc medien kunst labor in Graz präsentiert worden ist. Der Mitschnitt der Performance ist in dieser Sendung zu hören.

„Meine Idee war, eine offene, zwei zweidimensionale Computerspielumgebung zu erschaffen, die man musikalisch erkunden kann. Und alles, was man in dieser Welt macht, erzeugt Klänge oder Musik“, so Ressi. In Graz wurde diese Reihe von explorativen musikalischen Computerspielumgebungen sowohl in der Konzertperformance von Gartmayer und Benes als auch als interaktive Installation präsentiert. Bis 8. November 2024 können Besucherinnen und Besucher im esc medien kunst labor im Rahmen der Ausstellung „Wer spielt mit uns?“ mit Game-Controlern ihre Avatare durch Ressis Computerspielwelt bewegen und somit selbst Klänge erzeugen. Alle Userinnen und User hinterlassen dort virtuelle Spuren, mit denen die nachfolgenden musikalisch interagieren können.

Die Klarinetten der Solistin und des Solisten steuern mithilfe drahtloser Bewegungssensoren an ihren Instrumenten Avatare durch komplexe 2-D-Spielwelten. Während sie die Umgebung frei erkunden, können sie mit zahlreichen Objekten interagieren und die Spielmechanik nutzen, um unkonventionelle musikalische Strukturen zu erzeugen. Die Spielwelten sind Collagen aus bekannten 2-D-Genres und als Partituren konzipiert, die immer wieder neu gelesen werden können. Der Komponist greift in dieses Live-Setting gelegentlich ein, indem er virtuelle Ereignisse erschafft oder das Spiel in Echtzeit umprogrammiert. Es gibt dabei keine vordefinierten Regeln. Das Projekt erforscht das künstlerische Potenzial von Computerspielen, insbesondere spontane Entscheidungsfindung und kreative Rebellion gegen ein System willkürlicher Regeln. Gestaltung: Rainer Elstner

Mi – 09.10.24

22:03 – 23:00 UHR   +++ SWR Kultur
Von Niklas Wandt . Das wöchentliche Jazz-Update

Präsentiert von Eurer ARD: außergewöhnliche Veröffentlichungen, relevante Ereignisse und aktuelle Debatten. Wir diskutieren Jazz in allen seinen Facetten und suchen auch deutschlandweit die Orte auf, an denen er zu Hause ist. Nicht verpassen!.

Do – 10.10.24

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR Kultur
Texas Blues Old And New

Von Dagmar Fulle (hr). In dieser Sendung präsentieren wir alte und neue Aufnahmen aus den Bereichen Blues, Jazz, Swing, Rhythm’n’Blues, Soul und Country. .

23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Horizonte Dem Entschwinden auf der Spur

Zum 60. Geburtstag des Komponisten Mark Andre Gewisse Klangereignisse seien so fragil, dass sie kaum zu fassen sind, sagt der Dirigent Peter Rundel über die Musik von Mark Andre. Das erzeugt eine enorme Spannung bei den ausführenden Musiker*innen, die sich auch auf die Zuhörer überträgt. Der aus Frankreich stammende Andre, der seit seinem Studium bei Helmut Lachenmann in Deutschland lebt, ist ein gewissenhaft forschender Komponist. In feinsinniger Detailarbeit feilt er an der Beschaffenheit der Klänge und lässt sich in seinen Werken oft von biblischen Schlüsselmomenten inspirieren. Ihn interessieren vor allem jene Ereignisse, die eine Schwelle zwischen zwei Zuständen beschreiben und sich im metaphysischen Prozess des Entschwindens äußern. Genau diesem Aspekt widmet sich Andre in vielfältigen Variationen und erschafft so eine unverwechselbare Musik, die zu den profiliertesten und spannendsten im Bereich des zeitgenössischen Komponierens zählt. Eine Sendung von Michaela Fridrich

Fr – 11.10.24

19:05 bis 20:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Das Musikfeature – Warum der Chor der Muffligen zum Glückschor mutierte – Geschichten rund ums gemeinschaftliche Singen

Fast vier Millionen Menschen singen in Deutschland in Chören und Ensembles. Allein im Deutschen Chorverband sind rund 13.000 Amateurchöre vertreten, in den kirchlichen Chorverbänden mehr als doppelt so viele. Das gemeinsame Singen ist für viele Menschen ein wichtiger Teil ihres Lebens. Nicht ohne Grund ist der Kölner „Chor der Muffeligen“ binnen kurzem zum „Glückschor“ geworden; Insassen der Bayreuther JVA vergessen während der wöchentlichen Chorprobe den grauen Haftalltag. Was macht den Reiz des Singens in der Gemeinschaft aus? Worauf kommt es dabei an? Und macht es eigentlich noch genauso viel Spaß, wenn man den Schritt in die professionelle Laufbahn wagt? Eine Sendung von Eva Blaskewitz

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Am Rückgrat des Himmels – „Namkhay Rtsima“ von Ruhail Qaisar

Der Künstler und Musiker Ruhail Qaisar hat im Rahmen einer Künstler/innenresidenz des Landes Steiermark ein neues Stück geschaffen. Qaisar beschäftigt sich in seiner Arbeit mit den „unheimlichen Schwärmen des menschlichen Unterbewusstseins“ und verarbeitet dabei „klangliche Gesten“ aus seiner Heimat Ladakh, einer Region im nordindischen Himalaja, die von tiefer Religiosität ebenso geprägt ist wie von Klimawandel und Massentourismus. „Namkhay Rtsima / Spine Of The Sky / Rückgrat des Himmels“ ist ein „antilinguistisches Trauerspiel“, das Phantasmagorien von Prozessionen und Besessenheit heraufbeschwört. Dabei schöpft es aus der Kraft, die in der urtümlichen Körperlichkeit von Trauergesängen liegt. „Von der Zeit beschmutzt, von Winden zerstört und in Stille und Klagen gemessen. Verwüstung.“

Der Kompositionsprozess von „Namkhay Rtsima“ wurde von der Komponistin, Violinistin, Musikproduzentin und Pädagogin Katarina Gryvul begleitet, die auch Violinklänge und Stimme beigesteuert hat. Gryvul war bereits 2022 beim ORF musikprotokoll zu Gast. Damals bewegte sie mit ihrem Stück „Zemlya“, das auf Aufnahmen ihres Atems während einer Panikattacke nach dem Ausbruch des russischen Angriffskrieges basiert. Gestaltung: Susanna Niedermayr

Sa – 12.10.24

14:05 bis 15:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Das Musikfeature – Warum der Chor der Muffligen zum Glückschor mutierte – Geschichten rund ums gemeinschaftliche Singen

Fast vier Millionen Menschen singen in Deutschland in Chören und Ensembles. Allein im Deutschen Chorverband sind rund 13.000 Amateurchöre vertreten, in den kirchlichen Chorverbänden mehr als doppelt so viele. Das gemeinsame Singen ist für viele Menschen ein wichtiger Teil ihres Lebens. Nicht ohne Grund ist der Kölner „Chor der Muffeligen“ binnen kurzem zum „Glückschor“ geworden; Insassen der Bayreuther JVA vergessen während der wöchentlichen Chorprobe den grauen Haftalltag. Was macht den Reiz des Singens in der Gemeinschaft aus? Worauf kommt es dabei an? Und macht es eigentlich noch genauso viel Spaß, wenn man den Schritt in die professionelle Laufbahn wagt? Eine Sendung von Eva Blaskewitz

18:20 – 19:00 UHR +++ SWR Kultur
Homezone – Jazz in Südwest

Von Konrad Bott. Die monatliche Sendereihe „Homezone“ führt regelmäßig an die vielen verschiedenen Orte, an denen der Jazz im Südwesten zu Hause ist. Neben Konzertaufnahmen aus unserem Archiv und aktuellen Studioproduktionen gibt es immer auch einen thematischen Schwerpunkt..

19:05 bis 20:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: Beim Horn genommen– Vom Schofar, dem Bukkehorn und anderen herrlichen Hörnern

Schon unsere Urahnen haben mit der Antilope, der Ziege oder auch dem Widder Musik gemacht. Deren Hörner (und die einiger weiterer Hornträger) wurden mit ein paar Handgriffen in Instrumente verwandelt. Ihre Melodien haben einen urigen, erdigen, beruhigenden Klang, egal ob als norwegisches Schlaflied mit dem Bukkehorn oder als Signal des Schofar zu Yom Kippur. Wir haben in „Musik der Welt“ am 12. Oktober 2024 das an dem Tag stattfindende Jüdische Versöhnungsfest zum Anlass genommen und versöhnliche Melodien mit Tierhörnern und ihren weltlichen Nachfahren ausgesucht: Shofar mit Giora Feidman, Alphorn aus dem Allgäu, das Bukkehorn der Trolle oder auch die Klarinette aus Astrachan. Eine Sendung von Sylvia Schreiber

So – 13.10.24

19:29 – 20:00 UHR +++ SWR Kultur
Big Time Jazz. Jazz-Orchester, Big Band, Oktett

hier kommt Musik mit Vielen! Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört..

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR Kultur
Neue Musik, KI und Blackness – Der Komponist George Lewis

Von Maxi Broecking. Seit mehr als 40 Jahren erforscht der Posaunist, Komponist und Computermusiker George Lewis die sonischen Möglichkeiten von KI. 1952 in Chicago geboren, wurde er früh Mitglied der AACM. Nach einem Aufenthalt am Pariser IRCAM entwickelte er die interaktive Software „Voyager“ für Solist*innen und KI-Piano, die auch in einer neuen Komposition, die Lewis im Auftrag der diesjährigen Donaueschinger Musiktage geschrieben hat, eine wichtige Rolle spielt. Bei dem Festival war Lewis zuletzt 2017 als Redner zu Gast, mit einem eindrücklichen Aufruf zur Dekolonisierung des westlichen Kanons..

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Das RSO Wien beim ORF musikprotokoll – Musik zum Thema Freiheit. Ein „Jubelhemd“ und angewandte Dekolonisierung in der Helmut List Halle

Passend zum musikprotokoll-Motto „Spaces of Freedom“ waren beim Konzert des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien unter Roland Kluttig Kompositionen von großer stilistischer Bandbreite zu erleben.

Vielfältige musikalische Positionen zum Thema Freiheit finden sich im Programm wieder: Lisa Streich reagiert mit ihrem Stück „Jubelhemd“ auf einen Kompositionsauftrag zum 250-Jahr-Jubiläum der Königlichen Schwedischen Musikakademie. Sie macht das forcierte Jubeln selbst zum Thema, inspiriert vom Jubelhemd des österreichischen Künstlers Markus Schinwald, das mit verkehrt angenähten Ärmeln zur Jubelgeste zwingt.

Der österreichische Komponist Bernd Richard Deutsch bezieht sich in „Phantasma“ auf Gustav Klimts Beethovenfries in der Wiener Secession – ein Gebäude, das für künstlerische Freiheit steht. Die Kanadierin Nicole Lizée erhielt vom ORF musikprotokoll den Emil-Breisach-Kompositionsauftrag 2024. In „Vanisxche“ lässt sie sich von den fehlerhaften Produkten künstlicher Intelligenz zu künstlerischen Freiheiten inspirieren.

„Your Network Is Unstable“, ein neues Werk des US-Amerikaners George Lewis, spekuliert darüber, „wie die Freiheiten einer kreolisierten Dekolonialität klingen und wie wir Menschen mit diesen neuen Freiheiten leben könnten“. Das neue Werk von Lewis, der ein Vorreiter in der Einbindung von künstlicher Intelligenz in Komposition und Improvisation ist, bezieht sich auf die Technik der Netzwerkanalyse: „Da wir alle vernetzt sind, befinden wir uns, wenn unser Netzwerk instabil ist, auch in einem Zustand der Instabilität.“ Gestaltung: Rainer Elstner

23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt Im Rhythmus des Universums – Der Perkussionist Mohammad Reza Mortazavi

Eher als Künstler denn als Musiker begreift sich Mohammad Reza Mortazavi selbst. Ein Musiker müsse nur sein Instrument beherrschen, was mit etwas Begabung und viel Üben erreichbar sei. Ihm gehe es aber gar nicht um das Instrument und die Spieltechnik, meint Mortazavi. Der aus dem Iran stammende Tombak- und Daf-Perkussionist will eine Musik machen, die an keine Grenzen gebunden ist. Dafür musste er um die Jahrtausendwende sein Geburtsland verlassen, wo er als ein Ausnahmetalent bereits viel Bewunderung erntete. Der experimentelle Ansatz, mit dem Mortazavi sich stilistisch auf neue Wege begab, stieß allerdings auf kein Wohlwollen bei den tonangebenden konservativen Kreisen der persischen Musikszene. Seit über 20 Jahren lebt und arbeitet der Künstler daher in Deutschland und lässt seiner Kreativität freien Lauf. Die führt ihn in unterschiedliche Sphären von Klassik über Jazz bis hin zu elektronischer Musik. Die Begegnung mit anderen Genres beeinflusst seinen Blick auf das eigene Spiel und prägt seine künstlerische Entwicklung, die eine enorme Vielfalt offenbart. So überschreitet er in seinen Projekten Grenzen, die ihm seine beiden persischen Schlaginstrumente, die Bechertrommel Tombak und die Rahmentrommel Daf, scheinbar auferlegen. Eine Sendung von Michaela Fridrich

Mo -14.10.24

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR Kultur
Hören wir Gutes und reden darüber

Von Beate Sampson, Roland Spiegel und Ulrich Habersetzer. „Eine Sendung wie eine Insel. Draußen herrscht hoher Seegang, aber was im Hier und Jetzt zählt, das sind handverlesene Töne, die in die Ohren des Publikums tropfen“. Das schrieb 2022 die Grimme-Jury in ihrer Begründung dafür, dass „Hören wir Gutes und reden darüber“ den Deutschen Radiopreis als „Beste Sendung“ erhielt. Wir nehmen Sie mit auf diese Hör-Insel! Jede und jeder stellt ein neues Jazzalbum vor, ohne den anderen zu verraten, worum es sich handelt. Hören, rätseln und laut nachdenken über Töne – darum geht es bei „Hören wir Gutes“. Lassen Sie sich überraschen!.

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Freiheit zwischen KI und Luftballons – PHACE mit drei Uraufführungen beim ORF musikprotokoll

Das Ensemble PHACE präsentierte im Rahmen des ORF musikprotokoll im steirischen herbst am Samstag, 5. Oktober 2024 drei Uraufführungen und ein Werk der kanadischen Komponistin Annesley Black, seit 2023 Professorin für Komposition an der KUG in Graz. Das Programm stand im Zeichen des Festivalmottos „Spaces of Freedom“.

Wie wirken sich KI, Robotik und Virtual Reality auf die Freiheiten aktuellen Komponierens aus? Welche musikalischen Fragen ergeben sich mit Blick auf künftige digitale Revolutionen? PHACE aus Wien bündelt diese Themen in drei Uraufführungen. In Alessandro Baticcis „Luminal Mirage“ verschmelzen natürliche und virtuelle Klänge. Die Instrumente imitieren den Klang der Elektronik, doppeln Rhythmen und Klangfarben. Endlos auf- und absteigende Linien winden sich wie durch ein Stiegenhaus von M. C. Escher.

Grzegorz Pieniek lässt sich durch futuristische Filme und aktuelle digitale Entwicklungen inspirieren. Die Ideen der Verschmelzung von menschlichem Körper und Maschine sowie zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz werfen neben metaphysischen und ethischen Fragen auch Fragen nach der Identität auf. Pieniek kombiniert in seiner Komposition Mittel, die sowohl die menschliche, natürliche Seite als auch die robotische oder digitale Komponente darstellen.

Die im Iran geborene, in Wien lebende Komponistin Nava Hemyari setzt Luftballons als tragbare Instrumente ein: „In diesem Stück symbolisiert der Luftballon den Dirigentenstab der Vergangenheit und wird zu einem bestimmten Zeitpunkt zum Platzen gebracht“, erläutert sie im Programmheft.

Annesley Black stellt sich beim ORF musikprotokoll mit ihrem Werk „scrap“ vor. Sie arbeitet mit der live-elektronischen Bearbeitung von Instrumentalklängen. Kleinstmöglich unterscheidbare Fragmente rittern um die Vorherrschaft über Gehör und Gedächtnis. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph

Di – 15.10.24

21:00 – 22:00 UHR +++ SWR Kultur
Performing the Archive – Ensemble Recherche und SWR Experimentalstudio mit Musik der neuen Generation

Von Lydia Jeschke. Zusammen sind das Ensemble Recherche und das SWR Experimentalstudio 80 Jahre alt. Beide haben an der Geschichte der Neuen Musik mitgeschrieben und viele Uraufführungen angestoßen und realisiert. Aber wie ist die aktuelle Bedeutung dieses Erbes? Sechs Studierende der Kompositionsklassen in Basel und Freiburg haben sich mit den Archiven der Klangkörper beschäftigt und daraufhin eigene neue Werke verfasst, die im Freiburger Konzert zur Uraufführung kamen. Wir senden einen Teil des Konzerts, mehr erscheint im Video online bei SWR Kultur..

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Es muss gut klingen und ausschauen: 20 Jahre Rock Is Hell – Rock is Hell im Zeit-Ton Label-Porträt

2004 gründete Jochen Summer in Graz das Label Rock Is Hell: Es geht um Independent- und Noise-Rock, um avantgardistische Dekonstruktionen von Rock und um Sounds, die zwischen Jazz und Abstraktion vermitteln. Und das vor allem mit österreichischen Bands. Früher ein Ein-Personen-Label, ist Rock Is Hell ein Verein, der laut Eigenbezeichnung „außergewöhnliche Musik“ herausbringt. Jede Veröffentlichung ist mit aufwändigen Siebdruck-Covers oder eigenartigen Platten-Formaten, Single-Boxen in unterschiedlichen Vinyl-Farben oder Spezial-Editionen ausgestattet, was sie zu weltweit begehrten Sammlerstücken macht.

Rock Is Hell ist im besten Sinn ein Liebhaber-Label. Jochen Summer stammt von einem steirischen Bauernhof, war lange Rad-Profi und ist als Drucker sowie als Verpackungsmitteltechniker tätig. Auskenner bescheinigen ihm, eine der wahrscheinlich weltweit größten Sammlungen an Platten und Devotionalien der US-amerikanischen Noise- und Experimental-Rock-Band Melvins zu besitzen. Summer wollte schon als Teenager etwas mit Musik machen, und 2004 beschloss er, ein Label zu gründen. Katalognummer 001 war ein Album von BulBul, und bis heute bringt Rock Is Hell Musik des österreichischen Noise-Rock-Trios in allen nur möglichen und unmöglichen Formen und Formaten heraus.

Neben internationalen Gruppen wie den Melvins oder Thee Oh Sees hat sich Rock Is Hell auf österreichische und besonders auf steirische Bands spezialisiert. So findet man hier Alben des Experimental-Metal-Duos Reflector, des Quartetts The Striggles oder der Post-Rock-Band Spring And The Land. Zudem bestehen enge Zusammenarbeiten mit den Label Interstellar Records aus Graz und Noise Appeal Records aus Wien.

Katalysator österreichischer Rock Musik

Im September feierte Rock Is Hell sein 20-jähriges Jubiläum mit der Veröffentlichung mehrerer Single-Reihen und für Ende des Jahres sind ebenfalls diverse Vierfach-Single-Boxen geplant, darunter vom Jazz-Quartett Fugu und dem Multi-Instrumentalisten Wolfgang Möstl aka Lehmann.

Im Zeit-Ton Porträt erzählt Jochen Summer über seine Leidenschaft, ein Label mit ebenso spannender Musik wie besonderen Verpackungen zu leiten, über die österreichische Musikszene und Platten als Gebrauchsgegenstand und künstlerisches Gestaltungsobjekt. Gestaltung: Heinrich Deisl

Mi – 16.10.24

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR Kultur
Von Mauretta Heinzelmann (NDR). Das wöchentliche Jazz-Update

präsentiert von Eurer ARD: Außergewöhnliche Veröffentlichungen, relevante Ereignisse und aktuelle Debatten. Wir diskutieren Jazz in allen seinen Facetten und suchen auch deutschlandweit die Orte auf, an denen er zuhause ist. Nicht verpassen!

Do – 17.10.24

20:03 bis 21:30 Uhr +++ BR-KLASSIK
Thema Musik Live von den Donaueschinger Musiktagen: Kulturaustausch in Europa

Europäischem Kulturaustausch kommt zu einer Zeit, in der Europa einen Rechtsruck erlebt und europaskeptische Parteien großen Zulauf erhalten, eine herausragende Bedeutung zu. Doch welchen Platz sollten Kunst und Musik in diesem Europa einnehmen? Welche politische Rolle können europäische Projekte zeitgenössischer Kunst und Musik, die kein Massenpublikum erreichen, spielen? Welche Strukturen für Zusammenarbeiten gibt es bereits und welche wären notwendig? Diese und andere Fragen diskutiert Moderator Johann Jahn (BR-KLASSIK) mit den Komponist:innen Minas Borboudakis und Sara Glojnarić, Katarzyna Wielga-Skolimowska, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, und Stéphane Roth, Künstlerischer Leiter des Festivals Musica Straßburg. Live aus dem Museum Art.Plus in Donaueschingen

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR Kultur
Von Jürgen Schwab (hr). Ja was haben wir denn da?!

Drei neue Alben in dreißig Minuten aus dem Jazz und seinen Randgebieten. Ob Blues, Neo-Klassik, Global-Pop oder freie Improvisation – hier darf alles mitmischen.

23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Horizonte: Konzepte aus der Mitte des Lebens – Die belarussische Komponistin Oxana Omelchuk

Eine Sendung von Nora Bauer

Fr – 18.10.24

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Die Suche nach Freiheit in der Langsamkeit – musikprotokoll 2024. „Slow music“ von Daniel Szwed, Christina Ruf und Erik Emil Eskildsen

„Der Einsatz von Langsamkeit. Es braucht Zeit, damit etwas existieren/entstehen kann. Zeit lassen zu existieren. Zeit, dass es frei im Raum (ent-)stehen kann.“ Der SHAPE+ Artist Daniel Szwed (drums, electronics) hat im Rahmen einer SHAPE+ Artist Residency gemeinsam mit Christina Ruf (electric cello, electronics) und Erik Emil Eskildsen (touch guitar, electronics) vorab festgelegten Strukturen folgend Freiräume geschaffen. Im Zentrum des gemeinsamen musikalischen Prozesses stand dabei die Vorgabe, extrem langsam zu spielen. Jeder Klang sollte sich langsam entfalten können, um dabei von den Musiker/innen geformt zu werden. „Bei dieser Verlangsamung, diesem intensivierten Moment kommt das Dazwischen; kommen die Zwischenräume verstärkt zum Vorschein. Der Zwischenraum zwischen den Musiker/innen, zwischen den Klängen, zwischen den Musikerschaffenden und Hörenden, zwischen den Lautsprechern.“ Um dem Publikum ein immersives Hörerlebnis zu bieten, arbeiteten Szwed, Ruf und Eskildsen mit dem 48kanaligen Ambisonics Sound System des Grazer Dom im Berg. Gestaltung: Susanna Niedermayr

Sa – 19.10.24

14:05 bis 15:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Das Musikfeature: Zum 150. Geburtstag von Charles Ives

Eine Sendung von Julia Schölzel

18:20 – 19:00 UHR +++ SWR Kultur
The Medium Is the Message – Jazz in der Aufnahmetechnik

Von Henry Altmann. „Das Medium ist die Botschaft“ und „Alle Medien kommen paarweise“, behauptete 1964 der US-Medientheoretiker Marshall McLuhan. Tatsächlich wäre ohne Mikrophon, Schallplatte, Radio und Tonfilm der Jazz nicht zur „Musik des 20. Jahrhunderts“, ohne Internet nicht total global geworden. Wie sich Jazz und Technik gegenseitig auf- und abbauten, wie aus Verlegenheitslösungen Standards, aus Katastrophen Kult und manchmal sogar der Mythos zur Botschaft wurde, davon erzählt diese SWR Kultur Jazz-Ausgabe.

19:05 bis 20:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: Gelb-Rot-Grün – Die volle Klangfarbenpracht im Herbst

„Ein Bad in warmen Farben / So kleidet sich die Welt / Des Sommers grüne Gaben / Ins Glühende gestellt.“
Wird es Herbst, wird es bunt. In einem leuchtenden Feuerwerk strahlen die Farben Gelb, Rot und noch Grün noch einmal im Jahr kräftig und knallig, bevor es matt und dunkel wird. Diese bunte Pracht wird in der Vielfalt der globalen Sounds zu einem Klangfest: Ein irisches Lied besingt das satte Grün, das Rot funkelt aus einer Hommage an Tschetschenien, gelb tönt es aus einer spanisch-türkisch-persischen Crossoverkooperation. Dazwischen mischen sich warme Zwischentöne aus Peru, der Mongolei, Kanada, Indien, Norwegen und Pakistan. Und vielleicht ist ja auch Ihre neue Lieblingsfarbe dabei. Eine Sendung von Julia Schölzel

20:03 – 21:15 UHR +++ SWR Kultur
Donaueschinger Musiktage – LIVE: Trio Mitchell/Rabbia/Schick

Von Julia Neupert. Der Komponist und Saxofonist Roscoe Mitchell zählt seit Jahrzehnten zu den innovativsten Musikschaffenden unserer Zeit und ist dabei immer offen geblieben für neue künstlerische Impulse und Zusammenarbeiten. Nach seinem Soloauftritt mit dem SWR Symphonieorchester zu Beginn der diesjährigen Donaueschinger Musiktage ist er in dem heutigen Konzert am Bass-Saxofon als Improvisator zu hören. Mit dem italienischen Schlagzeuger Michele Rabbia spielt Mitchell bereits seit einigen Jahren im Duo. Nun treffen die beiden zum ersten Mal auf den Berliner Musiker Ignaz Schick.

So – 20.10.24

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR Kultur
Shape Shifting – Das Duo Cansu Tanrıkulu und Nick Dunston

Von Julia Neupert. Zum 44. Mal wird in diesem Jahr der SWR Jazzpreis vergeben, in diesem Jahr an das Berliner Duo Cansu Tanrıkuluund Nick Dunston – zwei Freigeister, deren kreative Energien sich ergänzen und potenzieren. Die in Ankara geborene Vokalistin und der in New York aufgewachsene Kontrabassist arbeiten in verschiedenen Projekten zwischen Improvisation und Komposition, Noise und Folk, erzählenden Songs und abstrakten Klangtexturen. Jazz begreifen beide als eine soziale und kollaborative Kunstform – und als eine „shape shifting music“, die sich durch das Prinzip der Veränderung und Transformation definiert.

23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: Poesie des Kosmos – Musik aus Kasachstan

Seit jeher verstehen sich die Kasachen als Teil der Natur und des Kosmos. Das enge Verhältnis der Menschen, die ursprünglich ein Nomadenvolk waren, zur Erde, auf der sie leben, bestimmt das Dasein. Das zentralasiatische Land mit seinen weiten Steppen ist immer noch geprägt vom Schamanismus, und die intensive Wahrnehmung von Naturereignissen und ein Denken im kosmischen Sinn spürt man in allen Bereichen der kasachischen Kunst und Kultur: in der Lyrik, im Instrumentenspiel, im Gesang. Der Klang selbst wird als ein kosmisches Phänomen verstanden, und die traditionelle Musik, die man Küy nennt und die meist auf den Instrumenten Dombra, einer Art Laute, und Kobyz, einer zweisaitigen Fiedel, gespielt wird, bildet eine eigentümliche Mischung aus Ritual und Aufführung. Eine Sendung von Florian Heurich

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Gunter Schneider zum 70. Geburtstag – Klangspuren 2024. Ein Abend für und mit Gunter Schneider

Dieses Jahr feierte eine Größe der Tiroler Musiklandschaft den 70 Geburtstag: Gunter Schneider. Der Musiker, Komponist, Improvisator und Hochschullehrer wurde am 22. April 70 Jahre alt. Geboren 1954 in Bludenz, studierte Gunter Schneider Gitarre und Musikwissenschaft in Innsbruck. Von 1986 bis 2019 unterrichtete er an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien Gitarre, Improvisation und Musik der Gegenwart. Scheider lebt mit seiner Frau Barbara Romen-Schneider, die auch seine langjährige musikalische Weggefährtin ist, bei Innsbruck. Die Klangspuren widmeten ihrem langjährigen Wegbegleiter, der es wie kaum ein anderer auch versteht, Musik zu vermitteln, einen Abend im Museum der Völker in Schwaz. Gestaltung: Patrizia Jilg

Mo – 21.10.24

21:00 – 22:00 UHR +++ SWR Kultur
Von Holger Zimmer (rbb). Eine Person? Ein Thema? Oder doch ein Konzert?

Montags gehen wir in die Tiefe und werfen ein Schlaglicht auf Musik und Musikschaffende aus dem Jazz. Erleben sie detaillierte Künstler*innenporträts vom anderen Ende der Welt oder fantastische Konzertaufnahmen vor der eigenen Haustür! Abwechselnd tragen alle unsere Sender dazu bei – mit eigener Handschrift und eigenem Fokus. Denn wir alle finden: Jazz gehört ins Spotlight.

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Musikalisches Forschungslabor in Schwaz – Ausgewählte junge Komponistinnen und Komponisten schreiben für das NAMES Ensemble im Rahmen der Klangspuren

Acht ausgewählte junge Komponistinnen und Komponisten aus aller Welt haben im Rahmen der Klangspuren Schwaz für das NAMES Ensemble komponiert. Diese Uraufführungen entstanden in Unterstützung namhafter Expertinnen, wie der israelisch-amerikanischen Komponistin Chaya Czernowin, dem italienischen Komponisten Francesco Filidei, sowie dem in Salzburg beheimateten NAMES Ensemble selbst und seinem Dirigenten Gregor Mayrhofer.

Das Klangspuren Composers Lab ist Teil der 2021 erfolgreich initiierten Klangspuren-Akademie und richtet sich an hochtalentierte internationale wie heimische Komponistinnen und Komponisten, die eine professionelle Karriere anstreben. Für das Publikum ist dieses Konzert immer eine Reise ins Unbekannte – bei jedem Werk in diesem musikalischen Forschungslabor darf sich das Publikum auf neue Klangwelten freuen. Gestaltung: Patrizia Jilg

Di – 22.10.24

21:00 – 22:00 UHR +++ SWR Kultur
Sphinks-Maricorn (de amicitia)

Von Mark Lorenz Kysela und Christoph Ogiermann. (Scheinbare) Unvereinbarkeiten bilden zunehmend unseren Alltag: das Hörstück nimmt das ernst, ist somit Realismus und kann als Überlebenstraining per Wahrnehmung fungieren. Eine Etüde in Wirrnis? Eher in Gleichzeitigkeit: ein Augenzeugenbericht, eine Liebeserklärung, ein Werkkommentar eines nie aufgeführten Musikstücks. Die beiden Composer Performer übertragen im SWR-Studio Auszüge aus Christoph Ogiermanns Textsammlung „stellen – neue ortnungen“ in musikalische Zeit, komponieren, improvisieren, montieren, in realen und fiktiven Räumen.

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Neuerscheinungen und andere Entdeckungen – Untertitel: Aktuelle Aufnahmen zeitgenössischer Musik

Auch an diesem Dienstag präsentieren wir Ihnen wieder Neuerscheinungen und andere Entdeckungen aus dem Feld der neuen und experimentellen Musik. Mit u.a. einem Rückblick auf „Humane Methods [6XXX6] Six Movements For Six Spaces“ der Künstlergruppe Fronte Vacuo. Die Stückserie ist im Rahmen einer zweijährigen Künstler/innen-Residenz des Wiener Volkstheaters entstanden. Um das sechste Stück live zu erleben, kann man sich jedoch überall auf der Welt befinden, es wird Ende Oktober im Internet stattfinden. Gestaltung: Susanna Niedermayr

Mi – 23.10.24

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR Kultur
Von Ulrich Habersetzer (BR). Das wöchentliche Jazz-Update

Präsentiert von Eurer ARD: außergewöhnliche Veröffentlichungen, relevante Ereignisse und aktuelle Debatten. Wir diskutieren Jazz in allen seinen Facetten und suchen auch deutschlandweit die Orte auf, an denen er zu Hause ist. Nicht verpassen!

Do – 24.10.24

19:04 – 24:00 UHR +++ SWR Kultur
Das Deutsche Jazzfestival in Frankfurt – Liveübertragung

Von Daniella Baumeister (hr). Live aus dem Sendesaal des Hessischen Rundfunks hören Sie einen bunten Jazzabend – den zweiten des diesjährigen Deutschen Jazzfestivals Frankfurt. Es spielt das hr-Jazzensemble mit dem Pianisten Bob Degen und der Posaunistin Shannon Barnett. Danach nehmen Camille Bertault (Gesang) und David Helbock (Klavier) die Hörenden mit auf eine Rutschpartie von Skrjabin über Monk bis hin zu eigenen Kompositionen. Der Gitarrist Kurt Rosenwinkel beschließt den Abend mit seinem Quartett.

23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Horizonte: Zum 75. Geburtstag von Nikolaus Brass

Eine Sendung Johann Jahn

Fr – 25.10.24

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Cole Porter: America’s great sophisticate – Die Kunst des Songpoeten Cole Porter

Der am 15. Oktober 1964 im Alter von 73 Jahren verstorbene Cole Albert Porter hat sich den Ehrentitel „America´s great sophisticate“ redlich verdient. Denn einer der wichtigsten Autoren des „Great American Songbook“ hat für seine zahlreichen Songperlen wie „Night and day“, „Love for sale“ oder „I´ve got you under my skin“ nicht nur die Musik geschrieben, sondern auch alle Texte verfasst. In der damaligen Zeit gab es normalerweise eine Arbeitsteilung zwischen Textautor und Komponist. „Sophistication“, also Raffinesse, war auch notwendig, damit Cole Porter seine Homosexualität in Anspielungen thematisieren konnte. Der aus sehr wohlhabenden Verhältnissen stammende Mann aus Peru, Indiana ist ein Beweis dafür, dass das Klischee, welches nahelegt, große Kunst müsse mit großem Darben einhergehen, nicht stimmen muss. Die Spielräume Nachtausgabe würdigt einen der großen Liedkomponisten des 20. Jahrhunderts. Gestaltung: Klaus Wienerroither

Sa – 26.10.24

14:05 bis 15:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Das Musikfeature: Der Troll in Moll – Die musikalische Seite der skandinavischen Mythologie

Wenn die Sonne hinter den schneebedeckten Gipfeln am Fjord versinkt, ist sie gekommen: die Zeit der Trolle und unterirdischen Wesen, die Norwegens Wälder und Gebirge besiedeln. Sobald es dunkel wird, kommen sie aus ihren Höhlen, steigen aus den Wasserfällen an Land oder ziehen um die Häuser und Scheunen, um die Menschen zu erschrecken. Bereits die mittelalterlichen isländischen Sagas berichten von Trollen und Riesen, von Huldra und Nøkk, die Wikinger fürchteten fast nichts – nur vor den Schattenwesen und Untoten hatten sie Respekt, die als Åsgårdsreien, als Wilde Jagd mit den Nordlichtern über den Himmel zogen. Viele dieser Wesen, allen voran Trolle und Nisse, haben norwegische Komponisten inspiriert und tauchen in Musikstücken auf, mal trampelnd in der Halle des Bergkönigs, mal Weihnachtsgrütze schmatzend in der Scheune. Stargeiger Ole Bull soll seine Fiedelkunst mittels eines Müllerburschen von einem Fossegrim gelernt haben. Edvard Grieg nannte sein Heim in der Nähe von Bergen Troldhaugen, Trollhügel, und hatte einen kleinen Troll als Maskottchen. Doch auch die Wesen selbst sind äußerst musikalisch, wie ein Blick in die skandinavischen Märchen, Sagen und Legenden zeigt. Die kuhschwänzige Huldra verzaubert Männer mit ihrem Gesang, der Nøkk lehrt den Menschen das Spiel auf der Hardangerfiedel, dem norwegischen Nationalinstrument, die Unterirdischen erschrecken die Menschen mit unwiderstehlichem Wohlklang aus der Tiefe. Zusammen mit dem Skandinavisten und Mediävisten Rudolf Simek und norwegischen Musikern und Musikwissenschaftlern erkundet BR-KLASSIK die musikalische Seite der nordischen Mythologie. Eine Sendung Andreas Pehl

18:20 – 19:00 UHR +++ SWR Kultur
Jazz-Eltern und Jazz-Kinder. Ilona und Clara Haberkamp im Gespräch

Von Anja Buchmann. Die eine, Jahrgang 1957, ist Saxofonistin, die andere, Jahrgang 1989, Pianistin: Ilona und Clara Haberkamp, Mutter und Tochter, Jazzmusikerinnen. Ilona spielt im eigenen Quartett, im Lilith Saxophonquartett und ist zudem Autorin einiger Bücher. Clara hat Klavier und Komposition studiert und arbeitet Solo, in verschiedenen Duos oder – ihr Hauptprojekt – im Clara Haberkamp Trio. Wie erleben die beiden Frauen ihren Zugang zum Jazz? Wie kam es zur Berufswahl, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es? Mutter und Tochter im Gespräch über ihre Jazz-Lebenswelten.

19:05 bis 20:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: Tango-Raritäten

Es ist die Bewegung zu einem etwas kantigen Rhythmus, die dem Tango den besonderen Charakter verleiht – ein gewisser Stolz gepaart mit der Anmut kreisenden Tanzes. Der Tango ist der wahre Schatz Argentiniens, aber auch die Finnen beanspruchen den Tango als ihr Kulturgut. Beide Länder haben sogar ein Dokument unterschrieben, wonach sowohl Buenos Aires als auch das finnische Städtchen Seinäjoki als „Führende Tangostädte der Welt“ betitelt werde. Doch mittlerweile steht „Tango“ für eine weltweite Leidenschaft, ein „Work in Progress“ über alle Grenzen hinweg. Das französische Ensemble „Orquesta Silbando“ und die zehnköpfige Frauenformation „Fleurs noirs“, aber auch die argentinische Band „Otros Aires“ mit ihrem Elektro-Retro-Tango sorgen für rare Tango-Blüten. Eine Sendung von Roland Kunz

So – 27.10.24

19:30 – 20:00 UHR +++ SWR Kultur
Big Time Jazz. Jazz-Orchester, Big Band, Oktett

hier kommt Musik mit Vielen! Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört.

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR Kultur
Resonant Spaces – John Butcher zum 70. Geburtstag

Von Niklas Wandt. Anfang der 1980er-Jahre hängt John Butcher eine akademische Karriere als Physiker an den Nagel, um sich ganz der freien Improvisation zu widmen. Er hat seitdem eine sehr eigenständige – und eigentümliche Sprache an Tenor- und Sopransaxofon entwickelt, nutzt seine Instrumente als allumfassende Klangerzeuger und hat sie mit trockenem Forschergeist und Virtuosität bis in die entlegensten Winkel durchleuchtet. Neben der Arbeit in Kleingruppen widmet sich John Butcher sich auch seit langem dem Solospiel, bevorzugt an ungewöhnlichen Orten – ob im Wald, in Industriebrachen oder in alten Öltanks.

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Komplexität auf höchstem Interpretationsniveau – Pierre-Laurent Aimard, Mark Simpson und Jean-Guihen Queyras bei Wien Modern 2022

Die Welt höchster kompositorischer Komplexität war bei ihnen in besten Händen: Klaviervirtuose Pierre-Laurent Aimard und seine nicht minder meisterhaften Musikerkollegen Mark Simpson (Klarinette) und Jean-Guihen Queyras (Cello) interpretierten bei der Wien Modern-Ausgabe 2022 das legendär schwierige, dreißigminütige Klaviertrio mit dem Titel „Allegro sostenuto“ von Helmut Lachenmann. Im Vorfeld dieser mustergültigen Aufführung arbeitete auch der Komponist selbst mit den Interpreten. Beste Voraussetzungen also für eine musikalische Sternstunde, passend zum Festivalmotto „Wenn alles so einfach wäre – 100 Versuche über den guten Umgang mit Komplexität“.

In Ergänzung zu diesem bedeutenden Kammermusikwerk von Helmut Lachenmann interpretierten die Musiker an diesem umjubelten Konzertabend drei Solowerke: „shadow. Study for piano“ von Rebecca Saunders, das Cello-Stück „Ay, there’s the rub“ von Marco Stroppa und Klarinettist Mark Simpson spielte mit „Darkness moves“ ein eigenes Werk. Gestaltung: Rainer Elstner

23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: „Mehr als Klezmer“ – die Band Yxalag

Yxalag, das sind sieben Persönlichkeiten, sieben breit gefächerte musikalische Erfahrungswelten, die sich neben ihrer Leidenschaft für Klezmermusik vor allem „Neugierde“ auf die Fahnen geschrieben haben. Die Bandmitglieder fanden 2008 an der Lübecker Musikhochschule zusammen, haben seither fünf Alben produziert und feiern jedes Konzert als „Fest der gemeinsamen Spielfreude“. In den ersten Bandjahren galten die Sieben als „junge Wilde“, mittlerweile arbeiten sie akribisch an ihrem Klangideal, das sie selbst als „mitreißend, verzaubernd, verklärend und vor allem überraschend“ einordnen. Yxalag ist eine Klezmerband, die alte Klezmertradition mit Kreativität und neuen Elementen ins Hier und Jetzt übersetzen möchte. Eine Sendung von Roland Kunz

Mo – 28.10.24

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR Kultur
„Other-Wise“ – Sylvie Courvoisier Solo

Von Julia Neupert. Sylvie Courvoisier ist eine sehr produktive Künstlerin – die in New York lebende Schweizer Pianistin leitet verschiedene Bands und kollaboriert in weiteren Projekten mit Musiker*innen wie Mary Halvorson oder Cory Smyth oder dem Tänzer Israel Galvan. Immer wieder aber kann man sie in Konzerten auch als Solistin erleben. Ihr bisher einziges Soloalbum, „Signs and Epigrams“ stammt aus dem Jahr 2007. Jetzt, mehr als 15 Jahre später, veröffentlicht Sylvie Courvoisier beim Label Intakt den Nachfolger: „Other-Wise“, aufgenommen im SWR Studio Freiburg.

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
NAMES bei Wien Modern – Vielfältige Werke junger Komponierender

Das Salzburger NAMES Ensemble hat sich über Österreichs Grenzen hinaus mit seinen fein ausgearbeiteten Interpretationen zeitgenössischer Musik einen Namen gemacht. Als sicheres Zeichen dafür kann nicht zuletzt die Zuerkennung des Ensembleförderpreis 2022 der Ernst von Siemens Musikstiftung gelten.

Beim Festival Wien Modern 2023 feierte man gemeinsam mit der IGNM, denn die Internationale Gesellschaft für Neue Musik beging in der Saison 2022–2023 ihr 100-jähriges Bestandsjubiläum. NAMES präsentierte bei Wien Modern am 9. November 2023 im Konzertsaal des Future Art Lab auf dem mdw Campus neue Werke aufstrebender junger Komponierender: Georgia Koumará, Bekah Simms, Patrik Lechner, Bertram Wee und Golnaz Shariatzadeh. Gestaltung: Rainer Elstner

Di – 29.10.24

21:00 – 22:00 UHR +++ SWR Kultur
Celebration! 60 Jahre Jazzfest Berlin

Von Odilo Clausnitzer. Das Jazzfest Berlin feiert in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag – zum ersten Mal hat es 1964 unter der Leitung von Joachim Ernst Berendt stattgefunden, damals noch unter dem Titel „Berliner Jazztage“ und als Experiment innerhalb der Berliner Festwochen. Inzwischen ist das Festival eine etablierte Institution – künstlerische Experimente aber gibt es hier auch unter der aktuellen Leitung von Nadin Deventer immer noch. Diese Sendung ist ein musikalischer Streifzug durch unser Archiv – von der Avantgarde der 1960er bis heute mit Jazzfest-Auftritten von Albert Ayler bis Mary Halvorson.

23:03 bis 24:00 +++ Ö1
Neuerscheinungen und andere Entdeckungen – Aktuelle Aufnahmen zeitgenössischer Musik mit einem Fokus auf das Festival Wien Modern (30. Oktober bis 30. November 2024)

Auch an diesem Dienstag präsentieren wir Ihnen wieder Neuerscheinungen und andere Entdeckungen aus dem Feld der neuen und experimentellen Musik. Der Schwerpunkt liegt diesmal auf dem Festival Wien Modern.

Und dann haben wir den Salat: In Alison Knowles Fluxus-Partitur „Proposition #1“ verwandelt sich die Zubereitung von Endivie, Eisberg, Gurken, Karotten und Co. in Musik – und das Auditorium wird bewirtet. Dabei empfangen wir in der Regel im Konzertsaal nur geistige Nahrung. Hier das Publikum, dort die famosen Ausführenden, die die heiligen Schriften interpretieren und geniale Werke zum Klingen bringen: Manchmal drängen sich beim Blick aufs klassische Musikleben Vergleiche mit Sakralräumen und Gottesdiensten auf. Wien Modern will 2024 diese – über Jahrhunderte durchaus auch bewährte – Rollenverteilung zu einem seiner Themen machen und historisch wie zeitgenössisch neu in Frage stellen. In „Terretektorh“ etwa verteilte Iannis Xenakis die Orchestermitglieder im Auditorium, und Dieter Schnebel machte in „réactions II“ das Publikum zum Klangkörper. Zugegeben, dergleichen Gemeinschaftserlebnisse lassen sich via Radio nur teilweise und unvollkommen vermitteln. Dennoch serviert „Zeit-Ton“ mit Freude vorab einen Gruß aus der Festival-Küche: Appetithappen, natürlich auch aus den Töpfen und Pfannen lebender Komponist:innen, die so richtig Hunger machen auf das reichhaltige Menü von Wien Modern 2024. Gestaltung: Walter Weidringer

Mi – 30.10.24

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR Kultur
Von Anja Buchmann (WDR). Das wöchentliche Jazz-Update, präsentiert von Eurer ARD

außergewöhnliche Veröffentlichungen, relevante Ereignisse und aktuelle Debatten. Wir diskutieren Jazz in allen seinen Facetten und suchen auch deutschlandweit die Orte auf, an denen er zu Hause ist. Nicht verpassen!

Do – 31.10.24

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR Kultur
Von Martin Kersten (hr). Ja was haben wir denn da?!

Drei neue Alben in dreißig Minuten aus dem Jazz und seinen Randgebieten. Ob Blues, Neo-Klassik, Global-Pop oder freie

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