Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner
Jazz im Radio Foto: Hufner

Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 18.07. bis 24.07.2022

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 29. Die Luft wird dünner, denn es ist Festspielsommer bei der ARD. Das heißt, für manche Sender findet Jazz jetzt erst wirklich statt, für andere heißt es Reduktion auf eine halbe Stunde vor Mitternacht. Teilnehmende Sender beim ARD-Radiofestival: NDR Kultur, Bremen Zwei, WDR 3, hr2-kultur, SWR2, SR 2 Kulturradio, rbbKultur | MDR Kultur | BR-KLASSIK.

Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Inhalt


Senderliste:


mo – 18.07.2022


09:05 bis 10:00 | SWR 2
SWR2 Musikstunde: Joachim-Ernst Berendt: Yeah Man! (1/5) – Eine Hommage zum 100. Geburtstag

„Guten Abend, liebe Jazzfreunde“, diese Stimme erklang 43 Jahre lang im Südwestfunk/SWR. Intim, sanft, raunend. Berendts Stimme, das war der Sound des Verführers und des Verkünders. Joachim-Ernst Berendt (1922 – 2000) hat Generationen von Menschen dazu bewegt, Jazz zu hören und Jazz zu lieben. Er war Radiomann, Buchautor, Festivalmacher, Konzertveranstalter, Platten- und Fernsehproduzent in einer Person. Der einflussreichste Fürsprecher und Vermittler des Jazz im Nachkriegs-Deutschland. Sein Leben glich einem rasenden Strudel.

11:05 bis 12:00 | Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Das Musikmagazin am Vormittag
11:45-11:50 Rubrik: Jazz

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:30:00 | Ö1
Posaunistin und Sängerin Rita Payés bei den INNtönen 2021

Barcelona hat in den letzten Jahren als Hotspot für junge Jazztalente von sich reden gemacht, Pianist Marco Mezquida sowie Sängerin und Trompeterin Andrea Motis seien als Beispiele genannt. Mit der Posaunistin und Sängerin Rita Payés Roma, die sich auch kurz Rita Payés nennt, scharrt die nächste vielversprechende Musikerin in den Startlöchern zur internationalen Karriere: Davon konnte man sich am

1. August letzten Jahres beim INNtöne-Festival in Oberösterreich überzeugen, wo die zu diesem Zeitpunkt noch 21 Jahre junge Payés mit ihrer Band auftrat: Zu dieser zählten ihre Mutter, die klassische Gitarristin Elisabeth Roma, sowie Horacio Fumero (Kontrabass) und Nicolas Correa (Schlagzeug). Auf dem Programm standen neben Eigenkompositionen von Rita Payés auch Lieder aus dem brasilianischen Repertoire, u. a. von Jacob do Bandolim und João Gilberto. Gestaltung: Jörg Duit

19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge

Die perfekte Mischung für Jazz-Fans und Hörer, die mit Jazz einfach nur entspannt in den Abend starten wollen.

20:00 bis 22:30 | MDR Kultur | SWR 2 …
ARD Radiofestival 2022 – Konzert

TOKUNBO, Falkevik, Josienne Clarke und Emma Langford in Bremen / Singer-Songwriter-Konzerte voller Frauenpower

In schweren Zeiten brauche es Verwurzelung, auch in der Musik, findet die Hannoveraner Musikerin TOKUNBO. Ihre Musik nennt sie Folk Noir, Songs voller Hoffnung und mit positivem Blick in die Zukunft.

Das norwegische Klaviertrio Falkevik ist eine gleichsam traditionelle wie modern-schrullige Jazzfolk-Formation rund um die Pianistin Julie Falkevik Tungevåg: Mal instrumental, mal mit Gesang – immer unterhaltsam.

Nach vielen Jahren im Duo ist die Britin Josienne Clarke nun solo unterwegs. Nur mit Gesang und Gitarre lebt sie die traditionelle Singer-Songwriter-Schule mit ruhigen und melancholischen Songs.

Emma Langford ist eine freche und hoch talentierte irische Songschreiberin, die mit viel Humor und instrumentalem Geschick Songs mit feministischem Kern schreibt.. Eine Sendung von Till Lorenzen

20:03 bis 21:30 | Deutschlandfunk Kultur
In Concert: JazzBaltica – Gilberto Gil & Family: Nós a Gente

Timmendorfer Strand, Maritim Main Stage. Aufzeichnung vom 26.06.2022. Moderation: Carsten Beyer

Einer der einflussreichsten brasilianischen Musiker aller Zeiten feiert seinen 80. Geburtstag an der Ostsee.

23:03 – 24:00 | Ö1
Der Song Contest der Neuen Musik – Die Siegerstücke des 68. Rostrum of Composers

Seit 1954 findet jedes Jahr auf Initiative des International Music Council das Rostrum of Composers statt. Das 68. Treffen von Musik-Radiojournalist:innen fand im Juni 2022 in Palermo statt. Das Prinzip gleicht dem Eurovision Song Contest: Jeder teilnehmende Sender reicht selbst produzierte Aufnahmen von zeitgenössischen Werken ein. Diese werden dann von der Jury gemeinsam angehört und bewertet. Ziel ist es, Aufnahmen zu empfehlen und es wird in Kategorien – „gesamt“ und in der Nachwuchs-Kategorie U30 – jeweils ein Werk prämiert. Alle teilnehmenden Radiosender sind verpflichtet, das Gewinnerstück zu senden, und sie sind verpflichtet, weitere Kompositionen in ihren Programmen vorzustellen. Die zwei Ö1 Beiträge kamen heuer von Ö1 Talentebörese Kompositionspreis-Gewinnern Tanja Elisa Glinsner und vom italienischen, in Österreich lebenden Komponisten Lorenz Troiani.

Die Einreichungen beim Rostrum of Composers stammen von Komponist:innen aus mehreren Kontinenten, von Portugal bis Hongkong, von Norwegen bis Bulgarien. In zwei „Zeit-Ton“-Sendungen werden Maja Osojnik, Komponistin und Musikerin, sowie Gerald Resch, seit 1. März 2022 Professor für Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, ausgewählte Aufnahmen hören und dann spontan über ihre Eindrücke sprechen. Ganz so, wie es die Jurorinnen und Juroren des Rostrum of Composers auch getan haben. Eine spannende, internationale Reise durch das zeitgenössische Musikschaffen. Gestaltung: Rainer Elstner

23:30 bis 00:00 | Bayern 2
ARD Radiofestival 2022. Jazz: „New Hope“ – Posaunist Peter Hedrich und sein Quintett

Vom örtlichen Musikverein ins legendäre Glenn Miller Orchestra reicht die Karriere des saarländischen Posaunisten Peter Hedrich

Mit seinem Quintett und Titeln der CD „New Hope“ war er am 1. April bei den Jazztagen Saarwellingen zu Gast

Moderation: Gabi Szarvas (SR). Sein Vater war Dirigent eines Musikvereins im saarländischen Örtchen Reisbach. Posaunen wurden dort immer gebraucht, und so hatte Peter Hedrich keine andere Wahl, als mit sechs Jahren selbst zum Zug zu greifen. Von der Landes-Schüler-Bigband ging’s ins „JugendJazzOrchester Saar“ und schließlich ins „BuJazzO“. Studiert hat er aber dann doch erst Jura. Bis er sich 2017, mit damals 24, einen festen Job im Polizeiorchester des Saarlandes gesichert hat. Mit seinem CD-Debüt New Hope, einer Hommage an sein großes Idol Jiggs Whigham und seine legendäre Platte „Hope“, hat er sich auch in der internationalen Jazzszene einen Namen gemacht – als Posaunist und Komponist. Titel des CD-Programms standen im Fokus seines Quintett-Konzerts am 1. April bei den Saarwellinger Jazztagen.


di – 19.07.2022


01:05 bis 05:00 | Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Moderation: Sophia Fischer

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge

Die perfekte Mischung für Jazz-Fans und Hörer, die mit Jazz einfach nur entspannt in den Abend starten wollen.

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Jazz Live: Musikalische Abenteuerparcours

Das Vincent Meissner Trio: Vincent Meissner, Piano; Josef Zeimetz, Bass; Henri Reichmann, Schlagzeug. Aufnahme vom 14.5.2022 bei den Dresdner Musikfestspielen

Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer. Das Vincent Meissner Trio ist eine der jüngsten professionell agierenden working bands der deutschen Jazzszene – und eine ihrer großen Hoffnungen. Als 2021 das Debüt „Bewegtes Feld“ erschien, war der Pianist, Leiter und ausschließliche Komponist der Gruppe erst 20. Dass der Dresdner ein Schüler Michael Wollnys ist, zeigt sich, persönlich gefiltert, in der Musik seiner Band: in ihrer spannenden Dramaturgie, dem Sinn für formale Tüfteleien, auch in einer gewissen zartbitteren, versponnen-nerdigen Fantasie. Seine oft vertrackten musikalischen Abenteuerparcours absolviert das Vincent Meissner Trio mit enormer spielerischer Kompetenz. Nachdem der Lockdown das Durchstarten der Ostdeutschen lange ausgebremst hatte, gehörte das Konzert bei den Musikfestspielen Dresden zu ihren ersten Live-Auftritten auf großer Bühne überhaupt.

22:30 bis 23:30 | BR-KLASSIK
Horizonte: Zum 75. Geburtstag von Peter Michael Hamel

Peter Michael Hamel: „Let it play!“ (Kai Schumacher, Klavier); „Morton Feldman in my life“ (Alissa Rossius, Flöte; Rebekka Hartmann, Violine; Henri Bonamy, Klavier; Marcel Morikawa, Marimba; Leitung: Konstantia Gourzi)

23:03 – 24:00 | Ö1
Der Song Contest der Neuen Musik – Die Siegerstücke des 68. Rostrum of Composers

Seit 1954 findet jedes Jahr auf Initiative des International Music Council das Rostrum of Composers statt. Das 68. Treffen von Musik-Radiojournalist:innen fand im Juni 2022 in Palermo statt. Das Prinzip gleicht dem Eurovision Song Contest: Jeder teilnehmende Sender reicht selbst produzierte Aufnahmen von zeitgenössischen Werken ein. Diese werden dann von der Jury gemeinsam angehört und bewertet. Ziel ist es, Aufnahmen zu empfehlen und es wird in Kategorien – „gesamt“ und in der Nachwuchs-Kategorie U30 – jeweils ein Werk prämiert. Alle teilnehmenden Radiosender sind verpflichtet, das Gewinnerstück zu senden, und sie sind verpflichtet, weitere Kompositionen in ihren Programmen vorzustellen. Die zwei Ö1 Beiträge kamen heuer von Ö1 Talentebörese Kompositionspreis-Gewinnern Tanja Elisa Glinsner und vom italienischen, in Österreich lebenden Komponisten Lorenz Troiani.

Die Einreichungen beim Rostrum of Composers stammen von Komponist:innen aus mehreren Kontinenten, von Portugal bis Hongkong, von Norwegen bis Bulgarien. In zwei „Zeit-Ton“-Sendungen werden Maja Osojnik, Komponistin und Musikerin, sowie Gerald Resch, seit 1. März 2022 Professor für Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, ausgewählte Aufnahmen hören und dann spontan über ihre Eindrücke sprechen. Ganz so, wie es die Jurorinnen und Juroren des Rostrum of Composers auch getan haben. Eine spannende, internationale Reise durch das zeitgenössische Musikschaffen.Gestaltung: Rainer Elstner

23:30 bis 00:00 | Bayern 2
ARD Radiofestival 2022. Jazz: 30 Jahre Entdeckungen – Traumton Records: Porträt eines ungewöhnlichen Labels

Von Michael Schiefel über Erika Stucky bis hin zum österreichischen Power-Septett „Shake Stew“ – Traumton Records hat ein Herz für außergewöhnliche Klänge

Moderation: Carsten Beyer (RBB). 1992 wurde in Berlin das Label Traumton gegründet. In ihrem eigenen Studio, einem ehemaligen Ballsaal aus der Zwanziger Jahren, setzen Stephanie Marcus und Wolfgang Loos seitdem ihre ganz persönlichen Vorstellungen von Vielfalt um. Der Jazz steht dabei an erster Stelle, aber es gibt im Label-Programm auch Ausflüge in Richtung Pop, World und sogar in die Neoklassik. Wichtig sind dabei nicht das Genre oder die Vermarktbarkeit, sondern Individualität, Experimentierfreude und Risikobereitschaft.


mi – 20.07.2022


09:05 bis 10:00 | SWR 2
SWR2 Musikstunde: Joachim-Ernst Berendt: Yeah Man! (3/5)
Eine Hommage zum 100. Geburtstag. Mit Günther Huesmann

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge

Die perfekte Mischung für Jazz-Fans und Hörer, die mit Jazz einfach nur entspannt in den Abend starten wollen.

23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin

Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Mit u.a. einer Vorschau auf die Nickelsdorfer Konfrontationen. Gestaltung: Marlene Schnedl

23:30 bis 00:00 | Bayern 2
ARD Radiofestival 2022. Jazz: Zum 100. Geburtstag von Joachim-Ernst Berendt

Macher mit Leidenschaft. Joachim-Ernst Berendt hat sich als Autor, Rundfunkredakteur, Festivalmacher und Produzent wegweisend für den Jazz eingesetzt

Eine Würdigung zu seinem 100. Geburtstag. Moderation: Bert Noglik (SWR). Er hat Jazz in Deutschland publik gemacht, musikalische Entwicklungen mit leidenschaftlichem Engagement begleitet und befördert: der Buchautor, Jazzredakteur und Jazzproduzent Joachim-Ernst Berendt. Bereits unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs zählte er zu den Mitbegründern des Südwestfunks. Er schrieb das weltweit am meisten gelesene Buch über Jazz, initiierte und leitete zahlreiche Konzertreihen und Festivals, unter anderem die Jazztime und das New Jazz Meeting Baden-Baden sowie die 1964 aus der Taufe gehobenen Berliner Jazztage, das spätere Jazzfest Berlin.


do – 21.07.2022


14:05:00 | Ö1
Linda Fredriksson & Juniper beim Tampere Jazz Happening 2021

Wenn dank European Broadcasting Union (EBU) Aufnahmen von Konzerten aus ganz Europa auch in Ö1 zu erleben sind, dann ist das bisweilen eine gute Gelegenheit, Künstler:innen  kennenzulernen, die in ihren jeweiligen Ländern gut etabliert, aber nicht allzu oft in hiesigen Konzertsälen zu Gast sind. Und so bringt In Concert heute Linda Fredriksson aus Finnland zu Gehör, geboren 1985, spezialisiert auf Baritonsaxofon, und seit vielen Jahren als Teil des Trios Mopo sowie des Emma-prämierten Quartetts Superposition ein wichtiger Name in der finnischen Jazzszene.

2021 hat Linda Fredriksson mit dem ersten eigenen Bandprojekt Juniper und dem gleichnamigen Album aufhorchen lassen, am 5. November letzten Jahres war das Programm beim Tampere Jazz Happening zu erleben. Fredriksson selbst vergleicht die Kompositionen eher mit Songwriting-Arbeiten als mit Jazz, denn fast alle wurden zunächst singend und Gitarre spielend entworfen und erst später neu arrangiert. Und das hört man auch dann noch, wenn sie von Saxofon, Keyboards, Bass und Schlagzeug intoniert werden.  Gestaltung: Michael Neuhauser

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge

Die perfekte Mischung für Jazz-Fans und Hörer, die mit Jazz einfach nur entspannt in den Abend starten wollen.

20:00 bis 22:30 | hr2-kultur | MDR Kultur | Bremen Zwei | rbbKultur | SR2 KulturRadio | SWR 2 | WDR 3
Afra Kane – Solo-Konzert beim Jazz-Festival Saarlouis

Die Pianistin und Sängerin Afra Kane präsentiert Song-Perlen zwischen Soul und Jazz. Anschließend eine weitere junge, starke Stimme: Maya Fadeeva. mit Titeln des aktuellen Albums „Hypersensitive“, u.a. „Building“, „Start Again“, „Ancient Greeks“, „F.O.B.G.“. (Aufnahme vom 15. Juli im Inselgarten auf der Vauban Insel, Saarlouis)

Anschließend: Maya Fadeeva und Band. (Aufnahme vom 16. Juli beim Kultstadtfest Saarbrücken)

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
JazzFacts: Pionier der deutschen Jazzpublizistik – Zum 100. Geburtstag von Joachim-Ernst Berendt

Von Michael Kuhlmann. Sein Spätwerk stand, durchaus umstritten, im Zeichen der Hinwendung zu spirituellen Themen. Publizistische Kontroversen hatte er ohnehin nie gescheut. Unstrittig aber ist Joachim-Ernst Berendt (1922-2000) die zentrale Figur der Jazzrezeption in Deutschland. Berendt war Mitbegründer und langjähriger Jazzredaktionsleiter des Südwestfunks. 1964 hob er die Berliner Jazztage aus der Taufe. Als Autor, Konzertveranstalter, Plattenproduzent, Radio- und Fernsehmacher verfügte er in der Szene über beispiellosen Einfluss. Sein „Jazzbuch“ gilt international als meistverkauftes Werk der Fachliteratur. Am 20. Juli 2022 wäre er 100 geworden – Anlass für eine kritische Würdigung. Neben Joachim-Ernst Berendts markanter Radiostimme kommen in der Sendung Weggefährten, Musiker und Wissenschaftler zu Gehör, deren Verhältnis zum Jazz auch durch seine Arbeit geprägt worden ist.

22:30 bis 23:30 | BR-KLASSIK
Horizonte: Zum 95. Geburtstag von Michael Gielen

Pierre Boulez: „Rituel in memoriam Bruno Maderna“; Michael Gielen: „Pflicht und Neigung“ (SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg: Michael Gielen)

23:03 – 24:00 | Ö1
Klangliche Bewusstseinsveränderungen – Die Compilation „Epiphanies“ des Labels Hallow Ground

Vor kurzem ist mit „Epiphanies“ die erste Compilation des 2013 im Schweizer Luzern gegründeten Labels Hallow Ground erschienen. 16 Musiker:innen loten Verhältnisse zwischen Klanggestaltung und „Deep Listening“ aus: Es geht um Ambient-Elektronik und zeitverzögernde Soundstudien, dieses Doppel-Album lädt dazu ein, sich mit dem Hören als solches auseinanderzusetzen. Hallow Ground zählt zu einem der aktuell interessantesten Klangkunst-Labels. Der Zeit-Ton präsentiert „Epiphanies“ in fast voller Länge.

Gegründet wurde Hallow Ground von Remo Seeland, der in den 1990ern in der Schweiz Veranstaltungen experimenteller Musik kuratierte und sich in Indien zum Yoga-Lehrer ausbilden ließ. Ähnlich wie bei den Klangkünstlerinnen Pauline Oliveros oder Eliane Radigue, die das sogenannte „Deep Listening“ geprägt haben und sich dafür von indischen Meditations- und Versenkungspraktiken inspirieren ließen, übertragen auch Hallow-Ground-Veröffentlichungen oft dieses „Ganz bei sich sein“ in Ambient- und Drone-Musik. „For Music and Art that leads to Visions“, so die Selbstbeschreibung von Hallow Ground.

„Epiphanies“ versammelt Stücke, die 16 auf dem Label veröffentlichende Künstler:innen exklusiv für diese Zusammenstellung produziert haben. Die Vorgabe war, in einem bewusst emotionalen Setting zu komponieren. Herausgekommen sind Ansätze, die von klanglichen Mediationen über quasi geisterhafte Orgelflächen bis zu der Welt entrücktem Rauschen reichen.

Die Beiträge kommen u.a. vom australischen Klangforscher Lawrence English, der schwedischen Komponistin Maria W. Horn, dem iranischen Elektronikproduzenten Siavash Amini, von Norman Westberg, dem Gitarristen der US-amerikanischen No-Wave-Bans Swans, dem holländischen Pianisten Reinier van Houdt und der jungen Luzerner Klangkünstlerin Martina Lussi. Gestaltung: Heinrich Deisl

23:30 bis 00:00 | Bayern 2
ARD Radiofestival 2022. Jazz: Impressionismus von der West Coast

Ein Highlight mit Seltenheitswert: Das Bill Evans Trio traf im Februar 1972 im 76. NDR-Jazzworkshop auf den West Coast Jazz-Saxofonisten- und -Flötisten Herb Geller und spielte ausschließlich Material von ihm und Evans

Moderation: Henry Altmann (NDR). In den NDR Jazzworkshops konnten ab 1958 zusammengestellte Ensembles frei von kommerziellem Druck eine Woche lang ein Programm erarbeiten und dem Publikum präsentieren. Ab 1972 wurden immer häufiger auch bereits bestehende Bands eingeladen, so etwa im Februar das Bill Evans Trio mit Evans (Klavier), Eddie Gomez (Bass) und Marty Morell (Schlagzeug). Das Trio aber wurde, ganz im Workshop-Gedanken, um den US-West Coast Jazz-Star Herb Geller zum Quartett erweitert, eine besondere Aufnahme, die sich zudem nicht aufs Standard-Repertoire zurückzog, sondern fast ausschließlich Material von Evans und Geller enthält.


fr – 22.07.2022


09:05 bis 10:00 | SWR 2
SWR2 Musikstunde: Joachim-Ernst Berendt: Yeah Man! (5/5)
Eine Hommage zum 100. Geburtstag. Mit Günther Huesmann

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:35 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge

Die perfekte Mischung für Jazz-Fans und Hörer, die mit Jazz einfach nur entspannt in den Abend starten wollen.

23:03 – 24:00 | Ö1
100 Jahre im Dienste der Neuen Musik – Wie Salzburg zur Neuen Musik kam (1). Ein Jahrhundert Internationale Gesellschaft für Neue Musik (IGNM)

Der Name Salzburg steht gemeinhin für Tradition, Mozart und eine 100-jährige Festspielgeschichte. Dass auch die Neue Musik mit dem barocken Weltkulturerbe assoziiert wird, dafür sorgte eine Gruppe prominenter Komponisten und Komponistinnen im August 1922, als sie mit einem Konzert „Internationaler Kammermusik-Aufführungen“ Neuer Musik im Mozarteum aufhorchen ließ und sich im Café Bazar zu einem Gründungstreffen für eine Internationale Gesellschaft Neuer Musik, kurz IGNM, einfand.

In einer Langen Nacht der IGNM wird die 100-jährige Geschichte dieser bedeutenden Institution beleuchtet. In den ersten beiden Stunden steht u.a. die Erstendung des Eröffnungskonzerts des heurigen aspekte Festivals mit dem renommierten Quatuor Diotima auf dem Programm. Mit zwei Werken von Anton Webern und Béla Bartók wurde die Gründungsphase der IGNM vor einhundert Jahren gewürdigt. Weiters wird der Musikwissenschafter Matthew Werley über seine Arbeit erzählen. Er ist Ausstellungskurator der Schau „100 Jahre IGNM“ im Foyer der Universität Mozarteum, die noch bis 23. September 2022 zu sehen ist.

Werke von Anton Webern, Béla Bartók, Rebecca Saunders und Misato Mochizuki, Ausführende: Quatuor Diotima. Aufgenommen am 20. März 2022 im Solitär der Universität Mozarteum. Gestaltung: Pia Bernauer und Gerti Mittermeyer

23:30 bis 00:00 | Bayern 2
ARD Radiofestival 2022. Jazz: Preview

Spannend und aktuell – in „Preview“ besprechen wir die originellsten und wertvollsten Jazzaufnahmen. Moderation: Henning Sieverts (BR)


sa – 23.07.2022


00:05-1:00 | Ö1
100 Jahre im Dienste der Neuen Musik – Wie Salzburg zur Neuen Musik kam (2). Ein Jahrhundert Internationale Gesellschaft für Neue Musik (IGNM)

Der Name Salzburg steht gemeinhin für Tradition, Mozart und eine 100-jährige Festspielgeschichte. Dass auch die Neue Musik mit dem barocken Weltkulturerbe assoziiert wird, dafür sorgte eine Gruppe prominenter Komponisten und Komponistinnen im August 1922, als sie mit einem Konzert „Internationaler Kammermusik-Aufführungen“ Neuer Musik im Mozarteum aufhorchen ließ und sich im Café Bazar zu einem Gründungstreffen für eine Internationale Gesellschaft Neuer Musik, kurz IGNM, einfand.

In einer Langen Nacht der IGNM wird die 100-jährige Geschichte dieser bedeutenden Institution beleuchtet. In den ersten beiden Stunden steht u.a. die Erstendung des Eröffnungskonzerts des heurigen aspekte Festivals mit dem renommierten Quatuor Diotima auf dem Programm. Mit zwei Werken von Anton Webern und Béla Bartók wurde die Gründungsphase der IGNM vor einhundert Jahren gewürdigt. Weiters wird der Musikwissenschafter Matthew Werley über seine Arbeit erzählen. Er ist Ausstellungskurator der Schau „100 Jahre IGNM“ im Foyer der Universität Mozarteum, die noch bis 23. September 2022 zu sehen ist.

Werke von Anton Webern, Béla Bartók, Rebecca Saunders und Misato Mochizuki, Ausführende: Quatuor Diotima. Aufgenommen am 20. März 2022 im Solitär der Universität Mozarteum. Gestaltung: Pia Bernauer und Gerti Mittermeyer

01:03-03:00 | Ö1
100 Jahre im Dienste der Neuen Musik – Historische IGNM-Aufnahmen (1) – Uraufführung von Cerhas „Spiegel“ beim IGNM-Weltmusikfest 1972 in Graz

Die 1922 bzw. 1923 auf Initiative der Komponisten Rudolf Réti und Egon Wellesz in Salzburg und Wien gegründete Internationale Gesellschaft für Neue Musik (IGNM) war eine Initiative zur Förderung und Vernetzung zeitgenössischer Musik auf internationaler Ebene. Zu weiteren Gründungsmitgliedern zählten bedeutende Komponierende wie Béla Bartók, Paul Hindemith, Maurice Ravel, Ethel Smyth, Igor Strawinsky und Anton Webern. Hundert Jahre später, im Jahr 2022, ist die Organisation (englisch: International Society of Contemporary Music) in über 50 Ländern auf allen Kontinenten vertreten. Herzstück der IGNM/ISCM sind die jährlich in einem anderen Land stattfindenden Weltmusikfeste, die die Vielfältigkeit zeitgenössischen Musikschaffens abbilden sollen.

Immer wieder wurden dort Werke uraufgeführt, die heute als Klassiker der Neuen Musik gelten. Dazu gehört der epochale Orchesterzyklus „Spiegel I-VII“ von Friedrich Cerha, der in seiner Gesamtheit beim IGNM-Weltmusikfest 1972 in Graz im Rahmen des ORF musikprotokoll seine Weltpremiere erlebte. Gestaltung: Philipp Weismann

03:03-05:00 | Ö1
100 Jahre im Dienste der Neuen Musik – Historische IGNM-Aufnahmen (2)

Die 1922 bzw. 1923 auf Initiative der Komponisten Rudolf Réti und Egon Wellesz in Salzburg und Wien gegründete Internationale Gesellschaft für Neue Musik (IGNM) war eine Initiative zur Förderung und Vernetzung zeitgenössischer Musik auf internationaler Ebene. Zu weiteren Gründungsmitgliedern zählten bedeutende Komponierende wie Béla Bartók, Paul Hindemith, Maurice Ravel, Ethel Smyth, Igor Strawinsky und Anton Webern. Hundert Jahre später, im Jahr 2022, ist die Organisation (englisch: International Society of Contemporary Music) in über 50 Ländern auf allen Kontinenten vertreten. Herzstück der IGNM/ISCM sind die jährlich in einem anderen Land stattfindenden Weltmusikfeste, die die Vielfältigkeit zeitgenössischen Musikschaffens abbilden sollen.

Die letzten drei Stunden dieser „Langen Nacht“ sollen die unterschiedlichen Aktivitäten dieser 100 Jahre österreichweit, aber auch weit über unser Land hinaus beleuchten. So werden einige der vielfältigen Aktivitäten der österreichischen Landessektionen und damit die so (ur)aufgeführten Kompositionen vorgestellt, der Blick soll aber besonders in die Welt hinaus gerichtet werden, wobei aber immer wieder auch Künstlerinnen und Künstler aus dem Gründungsland federführend zu bemerken sind. Zur Feier des hundertjährigen Bestehens der Gesellschaft 2023 begibt sich die ISCM sogar auf Neuland, da das Festival mit Johannesburg/Soweto als Spielorte erstmals auf dem afrikanischen Kontinent stattfinden soll und zwar unter der Leitung des (in Österreich geborenen) Komponisten und Perkussionisten Lukas Ligeti und der südafrikanischen ISCM-Sektion.Gestaltung: Hannes Heher

05:03-06:00 | Ö1
100 Jahre im Dienste der Neuen Musik – Historische IGNM-Aufnahmen (3)

Die 1922 bzw. 1923 auf Initiative der Komponisten Rudolf Réti und Egon Wellesz in Salzburg und Wien gegründete Internationale Gesellschaft für Neue Musik (IGNM) war eine Initiative zur Förderung und Vernetzung zeitgenössischer Musik auf internationaler Ebene. Zu weiteren Gründungsmitgliedern zählten bedeutende Komponierende wie Béla Bartók, Paul Hindemith, Maurice Ravel, Ethel Smyth, Igor Strawinsky und Anton Webern. Hundert Jahre später, im Jahr 2022, ist die Organisation (englisch: International Society of Contemporary Music) in über 50 Ländern auf allen Kontinenten vertreten. Herzstück der IGNM/ISCM sind die jährlich in einem anderen Land stattfindenden Weltmusikfeste, die die Vielfältigkeit zeitgenössischen Musikschaffens abbilden sollen.

Die letzten drei Stunden dieser „Langen Nacht“ sollen die unterschiedlichen Aktivitäten dieser 100 Jahre österreichweit, aber auch weit über unser Land hinaus beleuchten. So werden einige der vielfältigen Aktivitäten der österreichischen Landessektionen und damit die so (ur)aufgeführten Kompositionen vorgestellt, der Blick soll aber besonders in die Welt hinaus gerichtet werden, wobei aber immer wieder auch Künstlerinnen und Künstler aus dem Gründungsland federführend zu bemerken sind. Zur Feier des hundertjährigen Bestehens der Gesellschaft 2023 begibt sich die ISCM sogar auf Neuland, da das Festival mit Johannesburg/Soweto als Spielorte erstmals auf dem afrikanischen Kontinent stattfinden soll und zwar unter der Leitung des (in Österreich geborenen) Komponisten und Perkussionisten Lukas Ligeti und der südafrikanischen ISCM-Sektion.Gestaltung: Hannes Heher

17:05 bis 17:55 | Bayern 2
Jazz & Politik: Politisches Feuilleton

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Live Jazz: Angelika Niescier Quintett | Cologne Jazz Week, August 2021

Am Mikrofon: Jürgen Schwab. Angelika Niescier Quintett || Angelika Niescier, as | Soweto Kinch, ts | Koen Smits, tp | Reza Askari, b | Moritz Baumgärtner, dr | Cologne Jazz Week, Stadtgarten, Köln, August 2021

19:30 bis 20:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR Jazz Lounge

Die perfekte Mischung für Jazz-Fans und Hörer, die mit Jazz einfach nur entspannt in den Abend starten wollen.

23:03:00 | Ö1
Frank Parry im Studio, Barry Altschuls 3Dom Factor 2022 in Wien

Das Sextett des Grazer Posaunisten Erich Kleinschuster war ab seiner Gründung 1966 in Wien zumindest für ein Jahrzehnt eines der aktivsten, auch international bekanntesten Aushängeschilder des Jazz in Österreich. Die Besetzung mit Saxofonist Hans Salomon und den Pianisten Harald Neuwirth oder Fritz Pauer sowie den Schlagzeugern Rudolf Hansen oder Erich Bachträgl war die einer All-Star-Band, wobei mit Trompeter Art Farmer und Bassist Jimmy Woode auch internationale Jazzprominenz immer wieder Teil des Lineups war.

Durch seine Tätigkeit am reformierten österreichischen Rundfunk konnte Kleinschuster in den Jahren um 1970 immer wieder prominente Gastsolisten wie die Saxofonisten Joe Henderson und Clifford Jordan, die Trompeter Charles Tolliver, Carmell Jones oder Dusko Goykovich sowie Posaunist Slide Hampton nach Wien lotsen, um im Funkhaus in der Argentinierstraße Radioaufnahmen zu machen. Musik, die viele Jahre im Archiv des Wiener Funkhauses schlummerte, und die Frank Parry, Inhaber des britischen Vinyl-Labels Wallen Bink Records, nun im Rahmen dreier Doppel-LPs wieder öffentlich zugänglich macht. Andreas Felber plaudert mit Frank Parry über seine Schatzsuche in der österreichischen und der internationalen Jazzgeschichte im Allgemeinen und über seine Liebe für die Musik Erich Kleinschusters im Besonderen.

Im Anschluss präsentiert Christian Bakonyi die Ö1-Aufnahme des Konzerts von Barry Altschul am 4. April 2022 im Gasthaus Martinschlössl in Wien. Altschul, der legendäre, inzwischen 79-jährige US-amerikanische Schlagzeuger, der in den 1960ern und 1970ern u. a. mit Paul Bley und Sam Rivers sowie im Quartett Circle mit Anthony Braxton, Chick Corea und Dave Holland aktiv war, präsentierte in Wien seine seit über einem Jahrzehnt kontinuierlich arbeitende Working Group 3Dom Factor: Tenorsaxofonist Jon Irabagon und Kontrabassist Joe Fonda heißen hier die kongenialen Partner, die im Martinschlössl „Tales of The Unforeseen“ erzählten: aus der Reibung freier Improvisation an sparsamen Materialvorgaben entwickelte, spontane Klanggeschichten -kontrastreich, energetisch, vielschichtig.  Gestaltung: Christian Bakonyi

so – 24.07.2022

00:05:00 | Ö1
(Fortsetzung) Frank Parry im Studio, Barry Altschuls 3Dom Factor 2022 in Wien

06:00 bis 08:00 | Bremen Zwei
Classical

17:10:00 | Ö1
CGS, Paolo Fresu, Luisa Cottifogli & Co.: Highlights von Glatt & Verkehrt 2021

Die 26. Ausgabe von Glatt & Verkehrt geht kommende Woche in ihre „heiße Phase“ am Hof der Winzer Krems, die Konzerte des 25. Jahrgangs dieses international renommierten Festivals für aufgeklärte Traditionsmusiken aus aller Welt lassen sich seit Kurzem auszugsweise anhand einer neuen Ö1-CD nachhören. 2021 wandte sich Glatt & Verkehrt Italien zu, damit einem Land, „das zu den von der Pandemie am schwersten betroffenen zählt, dessen Kulturszene aber unter schwierigsten Bedingungen weitermacht“, wie der künstlerische Leiter Albert Hosp im Programmheft schrieb.

Bekanntester Name im Programm war jener des aus Lecce anreisenden Septetts Canzoniere Grecanico Salentino (CGS). In Krems musizierte das 1975 gegründete Ensemble, dessen Leitung 2007 Violinist und Schlagzeuger Mauro Durante von seinem Vater übernommen hat, erstmals gemeinsam mit dem Südtiroler Quintett Opas Diandl, das seinerseits Jodler und Volksliedmelodien mit juvenil-subversiver Energie zu intonieren versteht.

Mit Sängerin Luisa Cottifogli, den in der Toskana beheimateten SuRealistas sowie dem sardischen Trompeter Paolo Fresu (der im Duo mit dem kubanischen Pianisten Omar Sosa auftrat) sind weitere eindrückliche Konzerte von unterschiedlichsten Repräsentanten der Musikszene Italiens bei Glatt & Verkehrt 2021 auf der CD nachzuhören.

Dazu kommen Stücke aus den Konzerten der „Wiener Soul“-Band 5/8erl in Ehr’n mit dem Jazzorchester Vorarlberg, der ersten konzertanten Begegnung der dänischen Perkussionistin Marilyn Mazur mit ihrer österreichischen Kollegin Ingrid Oberkanins und der Schweizer Dialekt-Pop-Band Stiller Has.  Gestaltung: Andreas Felber

18:53 bis 20:00 | SWR 2
SWR2 Jazz: Enjoy Joey – Das Joey Alexander Trio beim Festival Enjoy Jazz 2021 in Ludwigshafen

Von Ssirus W. Pakzad. Auf Joey Alexander trifft der vielstrapazierte Begriff „Wunderkind“ wirklich zu. Vor zehn Jahren, nach einem Auftritt bei der UNESCO, ermutigte Herbie Hancock den von der indonesischen Insel Bali stammenden Pianisten sich dem Jazz weiter zu widmen. Damals war der Klavierspieler acht Jahre alt. Mit elf veröffentlichte er sein Debüt. Heute, mit 19, ist er längst eine etablierte Jazzgröße, die 2021 beim Enjoy Jazz Festival in Ludwigshafen einen umjubelten Auftritt hinlegte.

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
hr-Bigband: Konzerte und Produktionen u.a. mit: Return to Forever

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. „Return to Forever“ ist ein Meilenstein in Sachen Fusion-Jazz. 1972 erschien das erste Album der gleichnamigen Band beim deutschen Label ECM. Kopf des Projekts war der US-amerikanische Jazzpianist und -komponist Chick Corea, der es bis Ende der 1970er Jahre stetig weiterentwickelte. Im Jahr 2008 kam es dann noch einmal zu einer erfolgreichen Reunion: Über zwei Monate tourten Corea und seine Mitmusiker durch die USA und Europa. Eine Konzertreise, die ihren Höhepunkt in einem viel beachteten Konzert beim renommierten Jazz Festival in Montreux fand. Neben Chick Corea haben Größen wie der Bassist Stanley Clarke oder der Gitarrist Al Di Meola der Band ihren Sound gegeben: ein Fusion-Jazz-Projekt zwischen Latin-Jazz, Soul und Jazzrock.

Der US-Amerikaner John Beasley, der mit der hr-Bigband schon Projekte wie „MONKestra“ oder Somis „Petite Afrique“ mit großem Erfolg umgesetzt hat, schrieb die Arrangements für diesess Programm der hr-Bigband und leitet dieses Tribute-Programm. Hören Sie heute den zweiten Teil dieses Konzertes.

19:30 bis 20:00 | Bayern 2
Musik für Bayern: Klassik, Pop und Jazz – Selbst gemacht!

Maik Mondial.  Weltmusik und mehr mit Werner Aumüller

Fünf junge Männer machen sich auf den Weg zu ihren musikalischen Wurzeln. Ihre enorme musikalische Spannbreite begeistert ihre Zuhörerinnen und Zuhörer mit einem gekonnten Mix aus Balkan, Fusion, Jazz und Klassik. Ihr Motto: Musikalisch grenzenlos! Das passieren lassen, was musikalisch zusammen passt. Beim Zuhören taucht man ein, in eine Welt bunter Träume, abstrakter Bilder, schöner Gedanken und wilder Geschichten.

Eine Konzertreise führte die Band 2016 zu den Wurzeln ihrer Musik – nach Osteuropa. Entlang der Donau ging es über Österreich und Ungarn bis nach Belgrad. – Transit -, das ist die Geschichte der ersten, großen Tour der Band, ein musikalisches Reisetagebuch mit Eindrücken, Erinnerungen und Erlebnissen vom Roadtrip in einem Wohnmobil Jahrgang 1978. Ihr Debut-Album erschien 2015 beim Augsburger Weltmusik-Label Artmode-Records.

Die Musiker schöpfen bei ihren musikalischen Eigenkreationen aus einem breiten Spektrum, dass sich die Band im Austausch zwischen Folk, Klassik und Jazz erarbeitet hat. Mit viel Inspiration im Gepäck repräsentieren Trompete und Geige die folkloristisch-, osteuropäischen Einflüsse, während Gitarre, Schlagzeug und Bass die Brücke zu Flamenco-, Funk- und Jazzelementen schlagen. Im Frühjahr 2017 erspielt sich die Band den Jury- und Publikumspreis im CREOLE – Landeswettbewerb. Den darauf folgenden Bundeswettbewerb krönt das Quintett mit dem begehrten Tourpreis und wird im Januar 2018 mit dem internationalen Folkpreis „Eiserner Eversteiner“ ausgezeichnet.

19:34:00 | Ö1
Mütter/Oberleitner/Laber im Studio 2 des Wiener Funkhauses

Im Jahr 1991 wird der damals taufrisch diplomierte Posaunist Bertl Mütter (Studium an der Jazzabteilung der damaligen Grazer Musikhochschule) eingeladen, im ORF-Landesstudio in Linz einen Auftritt zu absolvieren. Seine musikalischen Wunschpartner sind der Bassist Ewald Oberleitner und der Schlagzeuger und Perkussionist Gerhard Laber.

30 Jahre später, im Oktober 2021, ist Mütter zu Gast in der Ö1 Jazztime im Wiener RadioKulturhaus: Moderator Andreas Felber überrascht ihn mit den damaligen Aufnahmen aus Linz. Für Bertl Mütter Grund genug, dieses Trio bei der Ö1 Radiosession wieder aufleben zu lassen.

Es gibt also ein Dacapo, „30 years later“. Oder, wie Bertl Mütter scherzhaft meint, „90 years later“, da sich das Gesamtalter der drei Herren ja insgesamt auf 216 Jahre erhöht hat. Musikalisch steht eine Jam-Session im wahren Sinne des Wortes zu erwarten, da das Trio „direktmusikalisch“ frei improvisieren wird, möglicherweise spontan entlang geläufiger Jazz-Standards. Aber: Nix ist fix. Es wird auf jeden Fall spannend.

Diese Ö1 Radiosession wird gefördert durch die Verwertungsgesellschaft Rundfunk GmbH („VGR“).  Gestaltung: Klaus Wienerroither

20:36:00 | Ö1
Jimmy Smith: „The Sermon!“ (1957/58)

Mehr als 150 Schallplatten hat der 1928 geborene Jimmy Smith in einem guten halben Jahrhundert Karriere aufgenommen. Doch so groß das Werk des Hammond-Organisten auch ist, ein Bündel an Aufnahmen sticht dabei immer heraus und ist unter dem Titel „The Sermon!“ als sein Opus Magnum in die Jazzgeschichte eingegangen. Dabei waren es zwei ganz unterschiedliche Sessions mit unterschiedlichen Musikern, die eine am 25. August 1957, die andere am 25. Februar 1958, die da für das Label Blue Note aufgenommen wurden, und deren Stücke dann durcheinander gemischt auf den LPs „House Party“ (1958) und „The Sermon!“ (1959) erschienen sind. Und als wäre das nicht verwirrend genug, wurden später auf den unzähligen Neuveröffentlichungen unter dem Titel „The Sermon!“ oft wieder ganz andere Zusammenstellungen vorgenommen, bis dann 2009 schließlich auch noch die Doppel-CD „The Complete Sermon Sessions“ erschien. Und so erlauben sich auch diese Milestones, zu den drei langen Stücken der Original-LP („The Sermon“, „J.O.S“ und „Flamingo“) noch weitere Bonustracks aus diesen legendären Sessions hinzuzufügen.

So egomanisch Jimmy Smith als virtuoser Improvisator auf seinem Instrument gern agierte, auf diesen Aufnahmen ist seine Teamfähigkeit groß und das Zusammenwirken der einzelnen Stimmen und Klangfarben perfekt. Und so lohnt es sich, auch genauer auf die sich abwechselnden, kongenialen Mitmusiker zu hören: die Gitarristen Kenny Burrell und Eddie McFadden, die Altsaxofonisten Lou Donaldson und George Coleman, die Schlagzeuger Art Blakey und Donald Bailey, sowie Posaunist Curtis Fuller, Tenorsaxofonist Tina Brooks und Trompeter Lee Morgan.  Gestaltung: Michael Neuhauser

22:08 – 23:00 | Ö1
Klaus Lang empfiehlt – Hörbare Zeit. Die Lieblingskompositionen von Klaus Lang

Klaus Lang, geboren 1971 in Graz, gehört ohne Zweifel zu den bedeutendsten Stimmen der Gegenwartskunst aus Österreich: Der Komponist und Organist ist mit seinen Werken regelmäßig bei den zentralen Festivals und Ensembles der zeitgenössischen Musik präsent.

Morgen erleben wir Lang in „Zeit-Ton“ als Interpret seiner eigenen Musik, in „Zeit-Ton extended“ stellt er heute Musik vor, die ihn geprägt und inspiriert hat. Lang hat in Graz Orgel und Komposition studiert, zu seinen wichtigsten Lehrern zählen Hermann Markus Preßl, Beat Furrer und Younghi Pagh Paan. Seit 2006 hat er selbst eine Professur an der Musikuniversität Graz, 2008 war er erstmals Dozent für Komposition bei den Darmstädter Ferienkursen.

Die spezifischen Qualitäten von Klängen in der Zeit werden vom Komponisten erforscht. Seine Werke entwickeln dabei einen faszinierenden Sog, ohne auf althergebrachte Formeln zurückzugreifen. Denn Musik ist für Lang keine Sprache, die der Kommunikation außer-musikalischer Inhalte dient, sie ist ein freies für sich stehendes akustisches Objekt. Klang wird hier nicht benutzt, ihm wird die Möglichkeit gegeben, seine ihm innewohnende Schönheit zu entfalten: Klang als hörbare Zeit. Somit ist bei ihm Zeit das eigentliche Material des kompositorischen Prozesses.Gestaltung: Rainer Elstner

23.00 Uhr, Radiokunst-Kunstradio | Ö1
„Ghostengine – Sprechen ohne Sprache“ von Liesl Ujvary, mit Ann Cotten und Hanno Millesi und das Projekt Literatur als Radiokunst

Drei Schriftsteller:innen versuchen sich an einer Kommunikation ohne Sprache, bleiben sozusagen in ihrem Feld, operieren allerdings mit anderen, neuen Mitteln. Das Theremin dient hier Ann Cotten (Schriftstellerin, spielt Querflöte), Hanno Millesi (ebenfalls Autor, spielt E-Gitarre) und Liesl Ujvary (Autorin, Elektronik) als „Sprachinstrument“ – eines, das sie – als Neulinge an diesem Instrument – experimentell, voller Neugierde und Forscherdrang erkunden. Liesl Ujvary spielt zusätzlich auf dem Kaoss-Pad, einem einfachen Gerät, das die Klänge des Theremins noch einmal und auf unterschiedliche Weise filtert. Die einzelnen Spuren wurden von Ujvary nochmal gemischt; es entstanden Kompositionen, die ein Panorama menschlicher Existenz entwerfen: direkt, ergreifend, nonverbal.

Liesl Ujvary entwickelte 1999 die Reihe Literatur als Radiokunst, die sie 2001 an Chris Zintzen übergab. 15 Jahre lang wurden jeweils 4 Radiokunst-Stücke mit Unterstützung der GAV (Grazer Autorinnen Autorenversammlung) in 5.1 Surround Sound produziert. Im Rahmen von 55 Jahre ö1 wird die Serie vorgestellt.

23:00 bis 00:00 | MDR Kultur
ARD Radiofestival 2022 – Hörbar – Musik grenzenlos

Handverlesene Musik aus aller Welt. Musik ohne Grenzen serviert die Hörbar sonntags zu später Stunde. Ob Globale Musik, Chanson, Folk, Jazz, Singer/Songwriter, Klassik oder Filmmusik – hier ist alles möglich, was gefällt und sich gut kombinieren lässt. Ein Menü mit handverlesenen Zutaten aus aller Welt, das Genregrenzen überwindet, Klänge ganz unterschiedlicher Herkunft zu einem gemeinsamen Flow verbindet und zum entspannten Zuhören einlädt.

Eine Produktion von hr2-kultur. Am Hörbar-Tresen: Bianca Schwarz (Moderation). Barkeeper: Martin Kersten (Musikauswahl)

 

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