Radiowoche
Die Radiowoche KW 38. Foto/Motiv: Hufner

Die Radiowoche vom 20.09.21–26.09.2021

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 38. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr.


mo – 20.09.2021


19.30-21.00 | Ö1
Beethoven, spezialbehandelt von Saxofonistin Angelika Niescier – Angelika Niescier mit „re: BTVHN“ beim Jazzfestival Saalfelden 2021

Mit Angelika Niescier eröffnete eine der renommiertesten Saxofonist/innen des deutschen Jazz am 20. August 2021 im Congress Saalfelden das Hauptprogramm des diesjährigen Jazzfestival-Klassikers im Salzburger Pinzgau. Niescier, seit vielen Jahren Fixpunkt der Kölner Szene und 2017 mit dem Albert-Mangelsdorff-Preis – dem offiziellen Deutschen Jazzpreis – ausgezeichnet, präsentierte im Projekt „re: BTVHN“ Musik des Vorjahresregenten Ludwig van Beethoven – in kreativer Spezialbehandlung, versteht sich: Im eigens zusammen gestellten Sextett – inklusive Posaunist Matthias Müller, den Vibrafonist/innen Evi Filippou und Christopher Dell sowie Reza Askari (Bass) und Moritz Baumgärtner (Schlagzeug) – nahm Angelika Niescier die Beethoven’schen Streichquartette als Ausgangspunkt für abenteuerliche Improvisationsreisen in den eigenen musikalischen Kosmos.

20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
In Concert: Funkhauskonzert – Live aus Raum Dresden von Deutschlandfunk Kultur

Cadotsch-Downes-Donkin: Lucia Cadotsch, Gesang; Kit Downes, Klavier; Phil Donkin, Bass. Moderation: Matthias Wegner

21:30 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: Eroberung auf vier Saiten – Der Cellist Carlo Lay

Von Miriam Stolzenwald. Den Bachelor hat er noch nicht ganz in der Tasche, dafür aber schon erste CD-Aufnahmen gemacht, auf renommierten Festivals konzertiert und sein eigenes Trio, das Avin Trio, gegründet. Der Cellist Carlo Lay ist umtriebig und erkundet die Welt der Musik mit offenen, neugierigen Ohren. Neben seinem Studium in Hannover bei Leonid Gorokhov lernt der in Singapur geborene und aufgewachsene Musiker seit einem Jahr auch bei der Cellistin Sol Gabetta. Carlo Lay liebt ungewöhnliche Ideen, um Musik neu zu präsentieren.

22:30 | hr2-kultur
Jazz Now Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen |

heute mit: Dave Liebman & Richie Beirach | Timo Lassy | Eric Plandé, Hasse Poulsen, Claude Tchamitchian,Am Mikrofon: Karmen Micovic

23:00 | rbbKultur
Musik der Gegenwart: Neue Musik aktuell- Mit Andreas Göbel

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Jazztoday

Neues von deutschen Pianisten: Mit dem Kölner Duo „Florian Ross/Lucas Leidinger“, mit dem Leipziger „Vincent Meissner Trio“ und mit dem „Frankfurt Jazz Trio“ feat. Olaf Polziehn. Moderation und Auswahl: Henning Sieverts


di – 21.09.2021


00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Unter dem Radar – Komponistinnen elektronischer Musik

Von Hubert Steins. Elektronische Musik galt lange Zeit als Männerdomäne, obwohl auch in diesem Metier von Beginn an Komponistinnen vertreten waren.

Da Frauen eine Laufbahn in technischen Berufen lange Zeit verwehrt war, galt die elektronische Musik als ausgesprochene Männerdomäne. Dennoch lassen sich mit Künstlerinnen wie Johanna M. Beyer, Annea Lockwood, Pauline Oliveros oder Éliane Radigue Komponistinnen finden, die als Pionierinnen des Metiers gelten. Zweifellos ist das Geschlechterverhältnis in der Neuen Musik längst in Bewegung geraten, doch die aktuellen Diskurse zeigen, dass neben einem immer noch vorherrschenden Unverhältnis zwischen männlicher und weiblicher Kunstproduktion die Beiträge von Künstlerinnen allzu häufig durch eine männlich dominierte Geschichtsschreibung marginalisiert wurden.

00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Musik zum Herbstanfang

Markus Zahnhausen: „Jahreszeichen“, Sommerklänge und Herbstmusik (Susanna Laurin, Blockflöte); Robert Delanoff: „Birken im Herbst“ (trio songuina); Andreas Wagner: „Rostfahles Herbstlaub“ (Bundesakkordeonorchester: Stefan Hippe); Johannes X. Schachtner: „Miniaturen nach Georg Trakl“ (Julia Galic, Violine; Silke Avenhaus, Klavier); Roland Leistner-Mayer: „Beziehungen“, op. 64 (Anette Joanna Niemeier, Sopran; Robert F. Schneider, Klavier); Meinrad Schmitt: „Herbstmusik“ (Residenz-Quintett München)

01:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Moderation: Oliver Schwesig

09:05 bis 10:00 | Bayern 2
radioWissen: Juliette Greco und Miles Davis

Juliette Greco: Chanson-Legende und Schauspielerin | Miles Davis: Kind of blue

20:05 – 21:00 Uhr | SWR2
SWR2 Jazz Session. Homezone – Jazz in Südwest. Mit Jo Ambros

Von Ulrich Kriest. Die monatliche Sendereihe „Homezone“ führt regelmäßig an die vielen verschiedenen Orte, an denen der Jazz im Südwesten zu Hause ist. Neben Konzertaufnahmen aus unserem Archiv und aktuellen Studioproduktionen gibt es immer auch einen thematischen Schwerpunkt. In dieser „Homezone“-Ausgabe“ stehen die Aktivitäten des Gitarristen Jo Ambros im Mittelpunkt.

20:10 Uhr | Deutschlandfunk
Hörspiel: Der Tod des James Dean – Von Alfred Andersch

Regie: Friedhelm Orthmann. Mit Ludwig Cremer, Hermann Schomberg, Rolf Boysen, Klaus Kammer, Heinz Schimmelpfennig, Herbert Fleischmann, Hanns Bernhardt, Wolfgang Schwarz, Friedrich von Bülow, Horst Bergmann. Ton und Technik: Franz Wagner. Produktion: SWF/HR/RB 1959. Länge: 48’10.

Hörspielklassiker von Alfred Andersch. Als 1955 der Filmstar James Dean im Alter von 24 Jahren bei einem Autounfall starb, wurde er zu einem weltweiten Idol und Sinnbild einer Epoche – der „Beat-Ära“. Diese Kultur jugendlichen Aufbegehrens würdigt Alfred Andersch wenig später

In Amerika fand die „Beat“-Epoche ihre Sprache nicht nur in den Gedichten von Alan Ginsberg, E.E. Cummings und Kenneth Patchen. Versen ihrer Gedichte hat Alfred Andersch zwei Reportagen gegenübergestellt: einen Bericht des amerikanischen Schriftstellers John Dos Passos über Leben und Tod von James Dean und eine Reportage des Journalisten Robert Lowry über den Weltmeisterschaftskampf im Mittelgewicht zwischen Sugar Ray Robinson und Jake LaMotta. Dieser Kampf symbolisiert für Andersch auch den Kampf des Davids „Jugend” gegen den Goliath „traditionelle Gesellschaftsform”. Und James Dean verkörperte dieses Aufbegehren wie kein anderer.

Alfred Andersch (1914-1980) war Mitglied der „Gruppe 47“ und eine prägende Figur des Geisteslebens im Nachkriegsdeutschland. Er arbeitete als Rundfunkredakteur und Publizist, schrieb Hörspiele, Romane, Erzählungen und Reisebilder.

21:05 Uhr | Deutschlandfunk
Jazz Live: Nachwuchsstar aus Schweden – Das Joel Lyssarides Trio bei der JazzBaltica 2021

Joel Lyssarides, Piano. Niklas Fernqvist, Kontrabass. Rasmus Svensson Blixt, Schlagzeug. Aufnahme vom 27.6.2021 bei JazzBaltica, Timmendorfer Strand. Am Mikrofon: Jan Tengeler

„Er ist der neue Star am Jazz-Piano aus Schweden!“ So präsentierte die Sängerin Viktoria Tolstoy bei der diesjährigen JazzBaltica den Pianisten ihrer Band, den 29-jährigen Joel Lyssarides – und merkte gleich an, dass er wohl nicht mehr lange bei ihr spielen werde, weil er gerade selbst Karriere mache. So konnte man am folgenden Tag sein eigenes Trio erleben. Bei seinen Stücken lässt sich Lyssarides viel von klassischer Musik inspirieren, etwa von Alexander Skrjabin. „Ein stark unterbewerteter Komponist“, findet er. Jüngst hatte er sich vorgenommen, jeden Tag neue Musik zu schreiben. So sind wohlklingende, fließende Stücke mit teils folkloristischem Einschlag entstanden, bei denen Lyssarides’ filigrane Technik dezent zur Geltung kommt. Einige von ihnen stellte er erstmalig beim Konzert im Rahmen der JazzBaltica vor.

22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Musikszene: Auf schwieriger Suche – Das Ensemble Profeti della Quinta und die Barockmusik jüdischer Komponisten

Von Rainer Baumgärtner. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ boten die Thüringer Bachwochen im Juni einen kleinen Schwerpunkt aus barocker Perspektive. Dabei konnte das Baseler Alte-Musik-Ensemble Profeti della Quinta allerdings keine Werke jüdischer Komponisten des 17. oder 18. Jahrhunderts aus Deutschland vorstellen. Hierzulande fand in jener Zeit keinerlei Austausch zwischen der Synagogalmusik und der abendländischen Kunstmusik statt. In weiten Teilen Europas war es nicht anders, es gab jedoch einige Ausnahmen. Die Profeti della Quinta um den Bassisten und Komponisten Elam Rotem stellten in Thüringen den bedeutendsten Schatz jüdischer Barockmusik vor, die hebräischen Gesänge des Mantuaner Hofkomponisten Salamone Rossi.

22:30 | hr2-kultur
Jazz and More An den Rändern des Jazz |

heute mit: Emma-Jean Thackray | The Grid & Robert Fripp | JAZZBABY! Am Mikrofon: Martin Kersten

23:00 | rbbKultur
Musik der Gegenwart Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja

Mit Margarete Zander. Patricia Kopatchinskaja gilt als eine der eigenwilligsten Geigerinnen der Gegenwart. Nicht nur mit ihren ungewöhnlichen Interpretationen des klassischen Repertoires macht sie seit Jahren auf sich aufmerksam, sondern auch auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik.

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: News & Roots – Neues aus Österreich

Mit den Trios Paier/Valcic/Preinfalk und Kalnein/Schwarz/López sowie dem Duo Rudi Berger & Toninho Horta. Auswahl und Moderation: Henning Sieverts


mi – 22.09.2021


00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Chormusik: Wer sucht, der findet – Die Komponistin Karin Rehnqvist über Tradition in der Moderne

Moderation: Haino Rindler. Man hat den Eindruck, ihre Musik sei nicht komponiert, sondern aus der Stimme geboren worden. Die 1957 in Stockholm geborene Komponistin Karin Rehnqvist gehört zur internationalen Chorprominenz, die erste Frau, die auf einen Kompositionslehrstuhl an der Königlichen Musikhochschule in Stockholm berufen wurde. Titel wie „I himmelen“ oder „Light of Light“ zeigen zum einen ihr Interesse an Natur und Tradition, zum anderen ist ihre Musiksprache kaum als avantgardistisch zu bezeichnen. Ihre Musik fließt, ist sangbar. Sie schöpft aus ihrer praktischen Erfahrung mit Chören, als Dirigentin und Komponistin. Wo liegen die nordischen Wurzeln des Chorgesangs, warum ist der skandinavische Einfluss auf die internationale Szene ungebrochen? Gibt es weibliche und männliche Elemente in der Musik, und wie kann man junge Komponistinnen und Komponisten ermutigen, mehr für Chor zu schreiben?

Solche Fragen beantwortet Karin Rehnqvist, die auch auf der diesjährigen Chor.com Workshops zum Thema „Schwedische Chormusik“ und „VocalLab“ geben wird. Wir stellen sie und ihre Musik vor. – 00:55 Chor der Woche

00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten

Siegfried Fink: „Percussion Movie“ (Eckhard Kopetzki, Markus Hauke, Achim von Bassen, Matthias Schmitt, Perkussion); Hans-Günther Allers: Klavierquintett, op. 92 (Ensemble Kontraste); Uwe Strübing: „The Love Songs of Ennod Toile“, op. 35 (Ensemble Dirrekt: Hans Dirr); Stefan Hippe: Streichquartett Nr. 2 (Minguet-Quartett); Bernhard Weidner: Drei Nocturnes (Martin Oberhofer, Klavier)

19:00 | rbbKultur
Feature Helene Fischer – Seismograph der Sehnsucht

19:05 bis 21:00 | BR-KLASSIK
Classic Sounds in Jazz: „Ein Fixstern in meinem Leben“ – Starpianist der Klassik Igor Levit spricht über Fred Hersch, Starpianist des Jazz

Mit Musik aus der exklusiven BR-KLASSIK-Konzertaufzeichnung des Fred Hersch Trios vom 1. Juli 2021 aus dem Münchner Jazzclub Unterfahrt. Moderation und Auswahl: Ulrich Habersetzer

20:30 Uhr | Deutschlandfunk
Lesezeit: Bov Bjerg spricht über und liest aus „Deadline“ (2/2)

Nur 224 Mal hat sich „Deadline“ verkauft, als er 2008 im Mitteldeutschen Verlag erschien, der Debütroman des späteren Bestsellerautors Bov Bjerg. Ein paar Jahre später brannte das Außenlager der Verlagsauslieferung ab und vernichtete die restliche Auflage. Doch diese Geschichte um Paula, eine übergewichtige Übersetzerin von Gebrauchsanweisungen, die von den USA in ihr deutsches Heimatdorf zurückkehrt, ist wieder da, im gerade gegründeten Kanon-Verlag des einstigen Ullstein-Verlegers Gunnar Cynybulk – eine Geschichte über moderne Hast, ausrangierte Grabsteine und die vielen Deadlines unseres Lebens. Bov Bjerg, Jahrgang 1965, ist Schriftsteller und Vorleser. Sein erster Roman hieß „Deadline“ und ist 2021 in einer Wiederauflage erschienen, sein zweiter, „Auerhaus“, wurde verfilmt und von vielen Theatern inszeniert. Eine Geschichtensammlung erschien unter dem Titel „Die Modernisierung meiner Mutter“. Mit der Depressionsgeschichte „Serpentinen“ war Bov Bjerg auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2020.

21:00 | hr2-kultur
Stimmenreich – Vokalmusik aus fünf Jahrhunderten

Moderation: Tabea Dupree. Pumeza Matshikiza. Die junge Südafrikanerin Pumeza Matshikiza ist an deutschen Opernhäusern seit einiger Zeit sehr erfolgreich als Sopranistin tätig. In Stimmenreich können Sie heute ihre Opernkunst, aber auch Musik aus ihrer Heimat erleben.

21:05 – 22:00 Uhr | SWR2
NOWJazz: Sonic Wilderness

Von Thomas Loewner und Julia Neupert. Diese Reihe unternimmt Expeditionen in Randgebiete und Zwischenwelten des Jazz: Improvisation, Electronica, Klangkunst, Noise, Ambient oder Rock – hier kommen Neuveröffentlichungen und Entdeckungen zu Gehör, die sonst On Air kaum zu haben sind. Abenteuerliche Klänge für abenteuerlustige Ohren.

21:30 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Alte Musik: Im Licht der Sainte Chapelle – Der Renaissance-Komponist Claudin de Sermisy

Von Eva Blaskewitz. Claudin de Sermisy war Kleriker an der Pariser Sainte-Chapelle und machte Karriere am Hof des glanzvollsten Fürsten der Renaissance, François Ier. Musikgeschichte schrieb er als einer der „Erfinder“ der weltlichen Chanson, des ureigenen Genres der Renaissance-Musik in Frankreich. Eva Blaskewitz stellt den kaum bekannten Komponisten aus dem frühen 16. Jahrhunderts vor.

22:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Hörspiel: How dare you – Echo einer Rede

Von Norbert Lang. Realisation: der Autor. Produktion: BR 2020. Länge: 51’28

Vier Minuten, die in die Geschichte eingegangen sind: Greta Thunbergs wütender Appell 2019 vor dem UN-Klimagipfel in New York. Die O-Ton-Komposition gibt das Echo und den Kampf um die Deutungshoheit ihrer Worte wieder.

„How dare you!“ – der wohl bekannteste Ausschnitt aus der Rede der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg vor dem UN-Klimagipfel in New York 2019. Die deutliche Botschaft an alle Anwesenden: Wie kann man glauben, dass man einfach weitermachen könne wie bisher? Ihr emotionaler Vortragsstil polarisierte und ihr Appell provozierte zahllose mediale Reaktionen von Aktivistinnen, Politikern, Schülerinnen, Wissenschaftlern, digitalen und analogen Medienmacherinnen und -machern. Für das Hörspiel wurden Ausschnitte aus Reden, Interviews, Talk-Formaten und Kommentaren zur UN-Rede gesampelt, moduliert, geschichtet, isoliert und zu einem vielstimmigen Gegenwartspanorama montiert. Wer hat die Deutungshoheit über die Zukunft auf unserer Erde?

Norbert Lang, 1984 geboren, Radiomacher, Soundkünstler. Studium der Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis mit den Schwerpunkten Musik und Medien an der Universität Hildesheim. Schreibt Hörspiele, Features, Radioessays, Audiowalks, ist als Moderator tätig und komponiert Musik für Hörspiel, Tanz und Theater. Für Deutschlandfunk Kultur 2018 mit Sonya Schönberger das Feature: „André Müller – aus dem Kassettenarchiv eines radikalen Interviewers“.

22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Spielweisen: Auswärtsspiel – Konzerte aus Europa – Das Olmützer Barockfest 2020

Musica Florea spielt Clara Schumann. Aufnahme vom 8.6.2020 aus dem Kunstzentrum der Palacký Universität in Olomouc

Am Mikrofon: Klaus Gehrke. Sie war erst seine Klavierschülerin, dann seine Geliebte, Ehefrau, Muse und Interpretin: Clara und Robert Schumann gelten bis heute als eines der prominentesten Künstlerpaare. Dabei wird immer noch gerne übersehen, dass Clara nicht nur eine exzellente und später stilbildende Pianistin war, sondern auch eine brillante und erfolgreiche Komponistin. Das Komponieren gab sie jedoch für die Karriere ihres Mannes und später notgedrungen für ihre Konzerttätigkeit auf, die ihre finanzielle Existenz sicherte. Ihre Klavier- und Kammermusikwerke fanden erst nach 1950 zunehmend Beachtung. Heute, 125 Jahre nach ihrem Tod, gilt Clara Schumann als eine der bedeutendsten Komponistinnen des 19. Jahrhunderts.

22:30 | hr2-kultur
Jazzfacts What’s going on? – Features, Interviews und was die Szene (um-)treibt

Jazzmeia Horn. Sängerin Jazzmeia Horn kommt zum 52. Deutschen Jazzfestival Frankfurt 2021

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Jazz aus Nürnberg: Studio-Aufnahmen – „Eine kleine Nachtmusik“

Mit Aufnahmen aus Produktionen im Studio Nürnberg mit Rayka Wehner, Le Café Bleu und dem Omer Klein Trio. Moderation und Auswahl: Beate Sampson


do – 23.09.2021


00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Darmstädter Ferienkurse 2021 – Das Londoner Ensemble Apartment House

Werke von Julius Aglinskas, Ryoko Akama, Erika Bell, Louise Bourgeois, Jurga Šarapova (UA) und Darya Zvezdina (UA). Von Carolin Naujocks

00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Nikolaus Glassl: Sonate (Michael Stern, Posaune; Nikolaus Glassl, Klavier); Wilhelm Killmayer: „Huit Poésies de Mallarmé“ (Janet Williams, Sopran; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Olaf Henzold); Franz Xaver Lehner: Violoncellokonzert (Franz Fassbender, Violoncello; Münchner Philharmoniker: Erich Riede); Markus Höhring: Quintett (Vít Spilka, Klarinette; Jaromír Graffe, Violine; Bohumil Smejkal, Viola; Antonín Gál, Violoncello; Vladimir Holly, Klavier); Christian Heimerl: Sieben Lieder (Peter Lika, Bass; Hans Leopold Schwerdhöfer, Klavier); Arthur Piechler: Bläserquintett, op. 58 (Roseau-Quintett); Peter Jona Korn: Bagatelle, op. 11, Nr. 2 (Barbara Korn, Klavier)

20:00 | hr2-kultur
Zeichnungen und Schreiben Das hr-Sinfonieorchester bei den Darmstädter Ferienkursen (3)

Moderation: Stefan Fricke. Darmstadt – seit Jahrzehnten ist der Name der hessischen Wissenschaftsstadt ein – für andere sogar das – Synonym für die musikalische Avantgarde, die geschätzt und geliebt, mithin aber auch spöttisch belacht und verachtet wird.

21:30 | hr2-kultur
Neue Musik | Werkzeuge der Neuen Musik: Der Chor – Teil 1 von 2 von Bernd Künzig

Das SWR-Vokalensemble auf den Donaueschinger Musiktagen. Schon die Alten wussten, Musik ist erst Musik, wenn sie klingt. Das ist in der zeitgenössischen Musik nicht anders als in der davor komponierten.

22:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Freispiel: How to protect your internal ecosystem – Von Mimu Merz und Miriam Schmidtke

Bearbeitung: Oliver Brunbauer und Mimu Merz. Regie: die Autorinnen. Mit: Naemi Latzer, Mimu Merz. Ton und Technik: Martin Leitner, Mimu Merz und Oliver Brunbauer. Produktion: ORF Kunstradio 2020. Länge: 48’21

Der Fordismus wurde von einem Selbstverwirklichungsimperativ abgelöst. Wir repräsentieren das perfekte Selbst, studieren die besten Posen und wiederholen diese ständig. Man könnte diesen Alltag als eine neue Art der Fließbandarbeit beschreiben.

Um Computerchips herzustellen, sind Orte minimalster Luftverschmutzung nötig, sogenannte Reinräume. Die Fabrikarbeit ist monoton, sozial isoliert und folgt einem strengen Fertigungsprotokoll. Dort gefertigte Chips landen unter anderem in Smartphones. Die Digitalisierung, für die sie symbolisch stehen, sollte das fordistische Arbeitssystem am Fließband eigentlich abgelöst haben. An dessen Stelle ist jedoch ein Selbstverwirklichungsimperativ getreten, durch den wir lernen, perfekt zu repräsentieren. Die Konsequenz: Wir erlernen bestimmte Posen, die wir immer wieder aufführen. Unsere täglichen Handlungen werden gewissermaßen zur Fließbandarbeit. Wäre ein Rückzug aus diesem Kreislauf der Selbstverwirklichung nicht dringend nötig? Und wie könnte so ein Rückzug überhaupt ermöglicht werden? Ein rhythmisch präzise und atmosphärisch dicht komponiertes Hörstück, das aus einem choreografischen Bühnenstück entstanden ist.

Mimu Merz ist seit 2003 als Künstlerin in den Bereichen mediale und bildende Kunst und seit 2009 als Musikerin und Vokalistin vor allem im Bereich elektronischer Musik tätig. Sie entwickelt intermediale, partizipative Installationen und Inszenierungen. 2011 SKE Jahrespreis, 2014 TRACK5 Jurypreis der Schule für Dichtung und Ö1, 2015 Teilnahme an der Red Bull Music Academy in Tokio, 2019 Lehrauftrag an der Universität für angewandte Kunst Wien.

Miriam Schmidtke studierte Raumszenarien, Bühnenbild und Bildhauerei an der Universität der Künste und der Kunsthochschule Weißensee in Berlin und an der Kunsthochschule Musashino in Tokio. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeiten liegt auf der Erschließung von Alltagsperformances und -bewegungen von Frauenfiguren, welche sie zu hyperchoreografierten synchronen Mehrkanalvideos und Performances verarbeitet. Sie lebt und arbeitet als Regisseurin und Medienkünstlerin in Wien und Berlin.

22:05 Uhr | Deutschlandfunk
JazzFacts: Am Anfang war der Beat – Der Schlagzeuger Jens Düppe

Von Michaela Natschke. Mit seinem vom Deutschlandfunk produzierten vierten Album „The Beat” besinnt sich der Kölner Schlagzeuger Jens Düppe auf Grundlegendes. Rhythmische Überlagerungen, Verschiebungen, Verschachtelungen sind das Material, aus dem er seinen griffigen Jazz baut. 2013 gründete Düppe sein Quartett mit Frederik Köster (Trompete), Lars Duppler (Klavier) und Christian Ramond (Kontrabass). Für die fest bestehende Band schreibt der in Stuttgart geborene Schlagzeuger das gesamte Repertoire. Seine Kompositionen denkt er von Rhythmus und Melodie her. Dabei lässt er sich auch von Strukturen der Minimal Music oder von orientalischen Gebetsrufen inspirieren. Sein Drumset erweitert Düppe durch eine handgespielte Basstrommel und extradicke Becken. Im Porträt gibt Düppe Einblick in die Inspirationen zu seinen Stücken und erklärt seine Vorstellung von „Beat“ als klingendem Lebensrhythmus.

22:30 | hr2-kultur
Jazz Now Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen |

heute mit: Clara Haberkamp Trio | Toine Thys | Keshav Batish. Am Mikrofon: Daniella Baumeister

23:00 | rbbKultur
The Voice: Norma Winstone zum 80. Geburtstag – Am Mikrofon: Ortrun Schütz

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: All that Jazz – Große freie Stimme

Porträt der Sängerin Norma Winstone, die ungewöhnliche Ausdruckskraft in der Ruhe der Gestaltung von Tönen findet, die stets überraschend sind

Unter anderem mit Musik von Azymuth, Ralph Towner und dem Norma Winstone Trio mit Pianist Glauco Venier und Klarinettist Klaus Gesing. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel


fr – 24.09.2021


00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: The Ninth Wave – Ode to Nature

Von Stefan Winter, nach Werken von Ludwig van Beethoven. Regie: Stefan Winter. Komposition: Fumio Yasuda. Länge: 54’30 (Ursendung)

Naturschilderungen von „pittoresk“ bis „abstrakt“ haben in der klassischen Musik eine lange Tradition. Die Komposition von Fumio Yasuda und Stefan Winter zieht eine Linie ins Heute und wirft Fragen zu Abbildung und Konstruktion von Natur auf.

„Mehr Ausdruck der Empfindung als Mahlerey“, so überschrieb Ludwig van Beethoven die 6. Sinfonie. Naturklänge wie Vogelgezwitscher und Donnergrollen kommen zwar vor, doch dem Komponisten geht es im Kern um etwas anderes: Er möchte Gefühle hervorrufen, wie sie auch bei Naturerlebnissen entstehen.

Im Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 fragte der Klangkünstler Stefan Winter erneut nach der Konstruktion von Natur in der Musik. Gemeinsam mit dem Komponisten Fumio Yasuda schuf er ein Werk, das die Frage im Heute aktualisiert und nach Kontinuitäten sucht. Ein Orchester spielt adaptierte Beethoven-Motive, zwei Geräuschkünstler musizieren mit der suggestiven Erzählkraft von Besen, Stahlwolle, Teppich, barocker Windmaschine. Sinfonie über die Schönheit der Natur und die Tragik des Menschseins.

Stefan Winter, geboren 1958 in Tegernsee, ist Klang-, Objekt- und Videokünstler. Als Autodidakt arbeitet er seit den 80er-Jahren mit Musik, Geräuschen, Soundscapes und Video. Zahlreiche Aufführungen und Installationen. Gemeinsam mit seiner Frau Mariko Takahashi betreibt er das Label WINTER & WINTER für Jazz, Neue und klassische Musik.

00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Peter Jona Korn: Sonate, op. 6 (Jan Polasek, Violoncello; Barbara Korn, Klavier); Walter Prokop: Sonatine (Hermann Klemeyer, Flöte; Fritz Froschhammer, Klavier); Joachim Ludwig: Klavierkonzert Nr. 2 (Joachim Ludwig, Klavier; Bamberger Symphoniker: Alexander Sander); Rupert Riederer: Sonate (Fritz Miemitz, Flöte; Karl Heinz Diehl, Klavier); Hans Mielenz: „Glückskinder-Walzer“ (Musikzug der Bayerischen Bereitschaftspolizei: Willi Koenen); „Wyoming Serenade“ (Kurorchester Garmisch-Partenkirchen: Peter Klier)

14.06-15.30 | Ö1
Auf den Spuren von Béla Bartók – Lucian Ban, John Surman und Mat Maneri 2018 in Sânnicolau Mare

Der rumänische Pianist Lucian Ban, der englische Klarinettist und Saxofonist John Surman und der aus New York City stammende Bratschist Mat Maneri haben Einiges gemeinsam: etwa den starken Fokus auf improvisierte Musik sowie die große Wertschätzung von Volksmusik und klassischer Musik gleichermaßen. Da ist es gut verständlich, dass sie alle drei auch eine Faszination für Béla Bartók und dessen Forschungen im Bereich der Volksmusik teilen. Und so haben sie sich zusammen getan, um neue, frische Arrangements zu entwerfen für die Lieder und Stücke, die der ungarische Komponist im Zuge seiner ethnomusikalischen Feldforschungen zwischen 1909 und 1917 in Lucian Bans Heimat Transsylvanien gesammelt hat. Ihre ebenso mitreißenden wie berührenden Interpretationen der alten Volksweisen haben sie auf dem 2020 erschienenen Album „Transylvanian Folk Songs – The Béla Bartók Field Recordings“ veröffentlicht. Schon am 8. November 2018 gastierten Ban, Surman und Maneri mit dem Projekt konzertant in Bartóks Geburtsstadt, dem heute rumänischen Sânnicolau Mare. Die Aufnahme dieses großartigen Konzerts sei heute in In Concert serviert.

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland – Der Komponist und Musikforscher Jakob Schönberg

Der unbekannte Schönberg: Während Arnold Schönberg weltweit für den Aufbruch in die musikalische Moderne steht, ist sein entfernter Verwandter Jakob Schönberg, der ebenfalls Komponist war, heute vergessen. Für Jakob Schönberg, 1900 in Fürth geboren, waren insbesondere die traditionellen jüdischen Gesänge der Synagoge Impuls für sein eigenes Schaffen. Er erforschte sie in seiner Dissertation von 1926 und strebte auf ihrer Basis nach einer genuin jüdischen Kunstmusik. Er arbeitete zudem als Musikkritiker der „Nürnberger Zeitung“ und Musikberater für den Rundfunksender „Deutsche Stunde in Bayern“, aus dem später der Bayerische Rundfunk hervorging. 1933 wurde Schönberg aus allen seinen beruflichen Tätigkeiten entlassen und ging nach Berlin, wo er sich im „Jüdischen Kulturbund“ engagierte, der einzigen Möglichkeit für jüdische Künstler, noch aufzutreten. Die Verfolgung verstärkte seine zionistische Haltung und er sah seinen Beitrag zu dieser Bewegung darin, die deutschen Juden mit der Folklore der jüdischen Bevölkerung in Palästina vertraut zu machen. Sie sollte die kulturelle Basis bilden, auf der ein zukünftiger Staat Israel im Heiligen Land zu einer eigenen musikalischen Identität finden sollte. Schönberg gab 1935 einen wegweisenden Sammelband mit Volksliedern aus dem Land Israel heraus: „Schirej Eretz Israel“ rief in der bedrängten jüdischen Welt Deutschlands ein großes Echo hervor. Im Musikfeature anlässlich des Festjahres „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ beleuchtet BR-KLASSIK zusammen mit dem Musikforscher und Pianisten Jascha Nemtsov die Beschäftigung und kreative Auseinandersetzung Jakob Schönbergs mit den traditionellen Melodien des Judentums und die Suche nach einer „neuen“ jüdischen Kunstmusik.

22:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Von Mississippi nach Chicago und zurück – Geschichten um und über den Blues

Von Michael Groth. Die Geschichte des Blues ist eine Geschichte der Aneignung kultureller Werte. Im Gespräch mit spezialisierten Historikern, Ethnologen und Produzenten zeichnet Michael Groth den Weg des Blues in seinen Anfangsjahren nach.

22:30 | hr2-kultur
Blues’n’Roots Blue Notes in vielen Farben |

heute mit: Louis Armstrong, Ray Charles, Count Basie u.a. New Orleans – When the Jazz meets the Blues

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Das Jazzkonzert – „Try!“ – junger Jazz aus Frankreich

Die Band der französischen Star-Trompeterin Airelle Besson beim Internationalen Jazz-Weekend Unterföhring 2021. Mit Isabelle Sorling (Gesang), Airelle Besson (Trompete), Benjamin Moussay (Keyboards) und Fabrice Moreau (Schlagzeug). Aufnahme vom 18. Juli 2021 im Bürgerhaus Unterföhring bei München. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel


sa – 25.09.2021


00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Lange Nacht: Da gibt es nichts zu lachen – Eine Lange Nacht der fröhlichen Pessimisten

Von Rolf Cantzen. Regie: Stefan Hilsbecher. (Wdh. v. 12./13.09.2015). Jung, dynamisch, pragmatisch und vor allem optimistisch – diese Eigenschaften zeichnen erfolgreiche Menschen aus. So jedenfalls verheißt es die einschlägige Ratgeberliteratur. Die Unterhaltungsindustrie liefert dazu die Freizeitvariante: Alle sind gut gelaunt, cool natürlich. Sie tragen ein Lächeln im Gesicht und verschicken Smileys. Wer sich dem entzieht, trifft auf wenig Sympathien oder wird schnell als depressiv pathologisiert. Optimistisch stimmt nach wie vor auch die Fortschrittsgewissheit, die spätestens seit der Aufklärung die Geschichtsauffassungen prägte. Doch schon Sophokles weiß: „Nicht geboren zu werden, (ist) für die Erdbewohner am besten.” Die Gnostiker der Spätantike drängt ihre Weltwahrnehmung zu der Vermutung, dass nur ein böser Schöpfer diese Welt erschaffen haben kann. Philosophische Gegenstimmen werden auch in der Philosophie laut. Schopenhauer und seine Schüler sensibilisieren für menschliches Leid. In der Melancholie verbinden sich Freude und Leid zu einer Weltsicht, in der sich Schwere und Leichtigkeit, Sinnlosigkeitsgefühle und Humor verbinden. Fröhliche Pessimisten empfehlen zunächst einmal anzunehmen, dass alles schief gehen wird, um sich dann positiv überraschen zu lassen.

01:05 Uhr | Deutschlandfunk
Deutschlandfunk Radionacht: Rock – Neues und Klassiker aus Rock, Pop, Soul

Schwerpunkt: Vor 50 Jahren erschien das Debütalbum „Warum geht es mir so dreckig“ der Berliner Rock-Band Ton Steine Scherben. Am Mikrofon: Günther Janssen

14.00 Uhr, Das Ö1 Hörspiel (Überlänge)
„Xerxes und die Stimmen aus der Finsternis“.

Von Magda Woitzuck. Mit Alina Fritsch, Regina Fritsch, Eva Mayer, Till Firit, Michael Smulik und Wolfram Berger. Ton und Technik: Anna Kuncio und Manuel Radinger. Musik: Peter Kaizar, Georg Friedrich Händel und Antonio Vivaldi. Regieassistenz: Julia Herzog und Teresa Schwind. Regie: Peter Kaizar (Hessischer Rundfunk/ORF 2021)

Es ist das Jahr 519 vor Christi Geburt, da erblickt ein Bub das Licht der Welt, dessen Namen man noch Jahrtausende später kennen wird: Xerxes. Eine Menge Dinge zeichnen ihn aus: seine Taten, seine Untaten und dass man die Namen vieler Frauen aus seinem Umfeld kennt – das ist in der Historie keine Selbstverständlichkeit. Eine junge Archäologin (dargestellt von Alina Fritsch) gräbt aus und erzählt dabei, wirft von Xerxes’ Leben und seinen Lieben einen Stein übers Wasser, lässt ihn durch die Zeit springen, der Gegenwart entgegen: von Jesus’ Kreuzigung zum apokalyptischen Pestausbruch von 1347, von der Entdeckung Amerikas bis zur Verbannung der Frau aus Kirchenchören, denn diese Verbannung ist es, der die Hoden abertausender Knaben zum Opfer fallen. Fortan dürfen die Stimmen der Soprankastraten in keiner Oper mehr fehlen, so auch nicht in jener mit dem Titel „Xerxes“ von Georg Friedrich Händel, dessen Arie „Ombra mai fu“ an der Schwelle zum 20. Jahrhundert Radiogeschichte geschrieben hat .

Magda Woitzuck (geboren 1983 in Wien) schreibt Hörspiele und Prosa. Zuletzt erschienen das Hörspiel „Über allem war Licht“ (SWR/SRF 2021), eine Bearbeitung des gleichnamigen Romans und der Podcast „Shit happens – Erinnerungen einer Großdealerin“ (Produktion SWR 2021). Magda Woitzuck war nominiert für den Ingeborg-Bachmann-Preis 2021. 2018 wurde sie für das Hörspiel „Die Schuhe der Braut“ mit dem Hörspielpreis der ARD ausgezeichnet.

Magda Woitzuck: „Ich habe ein großes Interesse an Geschichte, da finden sich so viele kuriose und skurrile Begebenheiten. Allein dieser Gedanke – den Frauen das Singen zu verbieten und sie dann durch kastrierte Männer zu ersetzen. Soprankastraten sind ein großartiges Beispiel dafür, warum Feminismus für alle Menschen wichtig ist: Wenn Frauen singen dürfen, muss man nämlich keine Buben entmannen“. „Xerxes und die Stimmen aus der Finsternis“ wurde von Regisseur Peter Kaizar mit sechs Schauspieler/innen in insgesamt 53 Rollen inszeniert.

14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland – Der Komponist und Musikforscher Jakob Schönberg

Der unbekannte Schönberg: Während Arnold Schönberg weltweit für den Aufbruch in die musikalische Moderne steht, ist sein entfernter Verwandter Jakob Schönberg, der ebenfalls Komponist war, heute vergessen. Für Jakob Schönberg, 1900 in Fürth geboren, waren insbesondere die traditionellen jüdischen Gesänge der Synagoge Impuls für sein eigenes Schaffen. Er erforschte sie in seiner Dissertation von 1926 und strebte auf ihrer Basis nach einer genuin jüdischen Kunstmusik. Er arbeitete zudem als Musikkritiker der „Nürnberger Zeitung“ und Musikberater für den Rundfunksender „Deutsche Stunde in Bayern“, aus dem später der Bayerische Rundfunk hervorging. 1933 wurde Schönberg aus allen seinen beruflichen Tätigkeiten entlassen und ging nach Berlin, wo er sich im „Jüdischen Kulturbund“ engagierte, der einzigen Möglichkeit für jüdische Künstler, noch aufzutreten. Die Verfolgung verstärkte seine zionistische Haltung und er sah seinen Beitrag zu dieser Bewegung darin, die deutschen Juden mit der Folklore der jüdischen Bevölkerung in Palästina vertraut zu machen. Sie sollte die kulturelle Basis bilden, auf der ein zukünftiger Staat Israel im Heiligen Land zu einer eigenen musikalischen Identität finden sollte. Schönberg gab 1935 einen wegweisenden Sammelband mit Volksliedern aus dem Land Israel heraus: „Schirej Eretz Israel“ rief in der bedrängten jüdischen Welt Deutschlands ein großes Echo hervor. Im Musikfeature anlässlich des Festjahres „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ beleuchtet BR-KLASSIK zusammen mit dem Musikforscher und Pianisten Jascha Nemtsov die Beschäftigung und kreative Auseinandersetzung Jakob Schönbergs mit den traditionellen Melodien des Judentums und die Suche nach einer „neuen“ jüdischen Kunstmusik.

17:05 bis 17:55 | Bayern 2
Jazz & Politik: Politisches Feuilleton

Moderation: Lukas Hammerstein. Musikauswahl: Roland Spiegel

18:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Feature: Reihe: Wirklichkeit im Radio – Lidice – das schweigende Dorf (1/2)

Von Ernst Schnabel. Regie: Fritz Schröder-Jahn. Mit: Ernst Schnabel, Hans Paetsch, Hans Lietzau, Heinz Piper, Heinz Klevenow, Armas Sten Fühler, Werner Rundshagen, Richard Lauffen, Erich Schildkraut, Gustl Halenke, Horst Breitkreuz, Lothar Ziebell, Hilde Heinrich, Frauke Grund, Gerda Maria Jürgens, Marion Studt, Regine Lamster, Carola Bückler, Annegret Papenhausen, Werner Lommatzsch. Ton: Wilhelm Hagelberg. Produktion: NDR 1961. Länge: 36’00. (Teil 2 am 02.10.2021)

Das tschechische Dorf Lidice wurde 1942 von den Nationalsozialisten komplett ausgelöscht. Ernst Schnabel rekonstruiert das Verbrechen in einem Feature, das sechzig Jahre nach seiner Entstehung nichts von seiner Wirkung eingebüßt hat.

„Lidice“ beginnt als Bericht über den Film „The Silent Village“, der 1942 von britischen Bergleuten gedreht wurde. Der Film thematisiert die deutsche Besetzung der Tschechoslowakei, verlegt die Handlung aber in ein Bergmannsdorf in Wales. Der Filmtitel verweist auf die innere Haltung der Dorfbewohner, die der deutschen Besatzungsmacht in verschwiegener Gegnerschaft gegenüberstehen. Über diesen Umweg, der sich als genialer, ganz im Dienst der historischen Erinnerung stehender erzählerischer Kunstgriff erweist, schildert Ernst Schnabel ein unvorstellbar grausames Ereignis aus der Zeit der deutschen Besatzung: die Vernichtung des Dorfs Lidice.

Im Anschluss hören Sie ein Porträt des Autors. Ernst Schnabel gehörte zu den feinsten und bedeutendsten Radiomachern der Nachkriegszeit. Seine Anfänge in der Seefahrt waren in seinem Werk immer präsent.

Wegen der Überlänge senden wir dieses Feature in zwei Teilen. Teil 1 am 25. September, Teil 2 am Samstag, 2. Oktober, jeweils um 18.05 Uhr. Das ganze Feature finden Sie ungekürzt auf hoerspielundfeature.de sowie wirklichkeitimradio.de.

18:05 bis 19:00 | BR-KLASSIK
Jazz und mehr: Tiefe Luft

Außergewöhnliche, tieftönende Klänge zwischen Klassik und Jazz von Sängerin Francesca Gaza, Baritonsaxophonistin Kira Linn, Saxophonist Mulo Francel, Bassklarinettist Michel Portal und anderen.Moderation und Auswahl: Ulrich Habersetzer

19:00 | hr2-kultur
Live Jazz The Jakob Manz Project |

jazzahead! – Musikmesse & Festival digital, Bremen, April 2021. The Jakob Manz Project | Jakob Manz, as, recorder | Hannes Stollsteimer, p, kb | Frieder Klein, 6-string eb | Paul Albrecht, dr, sampling, elt | jazzahead! – Musikmesse & Festival digital, Pier 2: Club 100, Bremen, April 2021

22:03 – 23:00 Uhr | SWR2
SWR2 Jazztime: Ein untrügliches Gefühl von Freiheit – Wegmarken des polnischen Jazz

Bert Noglik. Für Polen bedeutet Jazz stets beides: Öffnung und Selbstfindung. Anfang der fünfziger Jahre von der stalinistischen Kulturbürokratie in den Untergrund verbannt, drang diese Musik bald darauf mit elementarer Kraft an die Öffentlichkeit. Seither verbindet sich Jazz in Polen untrennbar mit dem Gefühl der Freiheit. Der Pianist Krzysztof Komeda wurde zum Idol und nach seinem frühen Tod zum Mythos. Meilensteine des polnischen Jazz, ursprünglich veröffentlicht von der staatlichen Plattenfirma Polskie Nagrania, hat Warner Music nun in vorzüglichen Editionen wieder zugänglich gemacht – von Krzysztof Komedas Kultalbum „Astigmatic“ über Platten von Tomasz Stanko und Zbigniew Namyslowski bis zu einer Neuinterpretation der Musik Komedas für eine Jazz und Lyrik-Produktion.

22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Revisited Forum neuer Musik 2013 – Adriana Hölszkys Orgelmusik

Adriana Hölszky: „Efeu und Lichtfeld” / „ … und ich sah, wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemischt …” / „ … und wieder Dunkel II” (Ausschnitt). Dominik Susteck, Orgel; Sabine Akiko Ahrendt, Violine; Jens Brülls, Schlagwerk. Aufnahme vom 21.4.2013 in der Kunststation Sankt Peter, Köln

Am Mikrofon: Frank Kämpfer. Adriana Hölszky selbst beschreibt ihre Arbeiten gern als unterschiedlich strukturierte „Klangräume”. Das ist keineswegs lapidar gemeint – vielmehr ereignet sich in ihnen so Vielsträngiges, dass es nicht auf einen Begriff zu bringen ist. Wahrnehmungen und Verläufe von Zeit beispielsweise, die zu expandieren und zu schrumpfen vermag – was Hölszkys Komponieren weit übers Gesellschaftliche hinaushebt in Dimensionen grundsätzlichen Seins. Ihre Arbeiten für Orgel sind exemplarisch dafür – insbesondere wenn ein Interpret wie Dominik Susteck sich ihrer annimmt. Bereits die Titel sind aufgeladen mit poetischen, biblischen, letztendlich kosmischen Metaphern der Schöpfung, des Todes, von Vergänglichkeit – sie signalisieren, um welche Dimension es ihr geht. Auf den ersten Blick wird nicht schlüssig, warum all dies im April 2013 in ein Forum neuer Musik unter dem Titel „News from the Colonies“ gehörte. Aber genau darum geht es den post-kolonialen Denkern doch: widersprüchliche Perspektiven auf Wirklichkeit zu behaupten und in Beziehung zu setzen – und dabei die conditio humana zu prüfen.

23:00 | rbbKultur
Late Night Jazz Birthdays & Releasedays – Mit Eva Garthe

23:00 | hr2-kultur
Artist’s Corner | Selbstbeschreibung von M.Riedel & O.Augst

23.03-06.00 | Ö1
Neuer Wiener Saxofon-Professor: Denis Gäbel  – Denis Gäbel im Interview, Clemens Sainitzer solo 2019 bei der Jazzwerkstatt Graz

Schrill, leise, stöhnend, schnaubend oder unglaublich erotisch: Katharina Osztovics widmet die Jazznacht ganz dem Saxofon und lädt zu einer Zeitreise ein, von Sidney Bechet, Coleman Hawkins und Ben Webster über Wolfgang Puschnig und Klaus Dickbauer bis zu Cecilie Strange, Stephanie Lottermoser, Leonhard Skorupa, Richie Winkler und anderen.

Zu hören sind auch Kompositionen des Saxofonisten Denis Gäbel, der zu Gast im Jazznacht-Studio ist. Der Preisträger verschiedener Jazzwettbewerbe steht derzeit unter anderem mit seinem Quartett auf der Bühne und hat seit 2020 eine Professur an der Musik- und Kunst-Privatuniversität Wien inne. Mit Katharina Osztovics spricht er darüber, warum es ihn nach Wien gezogen hat, wie er als Leader, Sideman und Pädagoge den richtigen Ton trifft, und warum er einst vom Cellisten zum Saxofonisten mutiert ist.

Celloklänge gibt es auch im diesmal vom ORF-Landesstudio Steiermark produzierten Konzertmitschnitt, aufgenommen am 4. September 2019 im Orpheum Extra in Graz im Rahmen der hiesigen Jazzwerkstatt. Es musiziert Clemens Sainitzer, bekannt aus dem Duo Sain & Mus sowie zahlreichen anderen Bands der jungen Wiener Improvisationsmusikszene.

23.03 | WDR 3
Open Sounds: Mit Ilka Geyer – Studio Akustische Kunst: Performing Utopia

Von Alien Productions. Produktion: ORF 2021

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Alte Musik neu gedacht? Ein arabisch-persisch-europäischer Trialog

Die Idee klingt simpel: Europäische Alte Musik und klassische arabische und persische Musik begegnen sich auf Augenhöhe. Doch wann beginnt die Alte Musik im arabisch-persischen Raum und wann endet sie? Was heißt „neu denken“ in diesem Zusammenhang: neu interpretieren, arrangieren, improvisieren oder eigene Spieltechniken auf kulturell fremdes Repertoire anwenden? Das experimentierfreudige Musikprojekt „Alte Musik neu gedacht“ mit sieben jungen Instrumentalvirtuosen, realisiert in den Corona-Jahren 2020-21, führt von Wolfram von Eschenbach bis zum Hof des Sultans von Bagdad im 13. Jahrhundert und gibt einen Einblick in die existentielle und magische Kraft, die Musik für das Ankommen von Musiker:innen aus dem Iran, Syrien und Kurdistan in der neuen Heimat Deutschland hat. Eine Sendung von Eckehard Pistrick


so – 26.09.2021


07:30 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Kakadu für Frühaufsteher: Wie wird man Politiker?

Von und mit Patricia Pantel. Moderation: Ulrike Jährling. Angenommen dein bester Freund oder deine beste Freundin würde sagen: „Wenn ich groß bin, dann werde ich Bundeskanzlerin oder Umweltminister und sorge dann dafür, dass alle Menschen glücklich sind, der Klimawandel gestoppt wird und alle Schulen mit Lüftern ausgerüstet werden.” Glaubst du, das wäre möglich? Kann jeder einfach so in die Politik gehen? Ist das ein Beruf, für den es eine besondere Ausbildung oder ein Studium braucht? Muss man als Politikerin in einer Partei sein? Kakadu hat die Antworten.

08:00 | hr2-kultur
Lauschinsel | Instrumentenkarussell Die Sitar – mit Elke Ottenschläger

Ohne sie gäbe es sehr viel weniger zu hören: jedenfalls im Konzertsaal, im Radio und anderswo.

09:30 Uhr | Deutschlandfunk
Essay und Diskurs: Die falsche Kritik an der Selbstoptimierung

Die Soziologin Anja Röcke im Gespräch mit Pascal Fischer. Nichts, was nicht optimiert werden soll: Die Arbeitseffizienz, die Fitness, die Ernährung, das persönliche Netzwerk, persönliche Glaubenssätze oder selbst der Schlaf. Eine Kritik an der Kritik.

Die Regale in den Buchhandlungen sind voll von Optimierungsratgebern. Und die Medien sind voll von der Kritik an dieser Selbstoptimierung: Sie sei eine nie endende Tretmühle; sie sei der nach innen verlegte Zwang der neoliberalen, kapitalistischen Leistungsgesellschaft; sie setze beim Individuum an und verliere die Gesellschaft als eigentlichen Zielpunkt nötiger Verbesserungen aus dem Auge.

Der Verdacht liegt nahe, dass die Selbstoptimierung aus ganz anderen Gründen verdammt wird: Weil sie zu sehr auf den Körper setzt, weil sie den schwitzenden Emporkömmling ausbremsen soll, weil sie zu sehr auf eine gefürchtete Technik setzt, die den Menschen als vermessbares Objekt dem kalten Blick der Naturwissenschaften preisgibt… Ohnehin zeigt der historische Tiefenblick: Selbstverbesserungstechniken hat es immer und jederzeit gegeben – die Kritik entzündet sich offenbar nur an der neuesten Mode der „Techniken des Selbst“. Es ist Zeit für eine gründliche Kritik an der Kritik der Selbstoptimierung!

Anja Röcke studierte Soziologie in Berlin und Paris, promovierte am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz und habilitierte sich 2020 an der HU zu Berlin mit der „Soziologie der Selbstoptimierung“. Insgesamt interessiert sie sich für demokratietheoretische Fragen und die Soziologie der individuellen Lebensführung. Weitere Schriften: „Framing Citizen Participation. Participatory Budgeting in France, Germany and the United Kingdom“ (2014), „Losverfahren und Demokratie. Historische und demokratietheoretische Perspektiven“ (2005).

13:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge – Musikalische Entdeckungsreisen Mehr als nur ein Abendsegen? – Die Musik von Engelbert Humperdinck

Moderation: Niels Kaiser. Schon seine Zeitgenossen sahen in Engelbert Humperdinck alles andere als einen Modernisten. Trotzdem (oder deshalb?) sind seine Volkslied-Bearbeitungen und die Märchenoper „Hänsel und Gretel“ bis auf den heutigen Tag erfolgreich.

15:00 | rbbKultur
Franz Schubert Komponist im Kaiserreich – Schubert, der Unpolitische?

15:05 Uhr| Deutschlandfunk
Rock et cetera: Durchbruch mit magischem Pfeffer – 30 Jahre „Blood, Sugar, Sex, Magik“ der Red Hot Chili Peppers

Von Tim Schauen. Bis 1991 war die kalifornische Band Red Hot Chili Peppers seit ihrer Gründung 1983 erst Geheimtipp, dann lokale Größe, bald mit Plattenvertrag versehen, und sie spielte eine hochoktanige Crossover-Mischung aus Rap, Funk und knallendem Funkrock. Doch dann, im September 1991, kam ihr Album „Blood, Sugar, Sex, Magik“ heraus, das den Mega-Hit „Under the bridge“ enthält – und der Band weltweite Berühmtheit brachte. Zwar bekommt Anthony Kiedis das Singen live immer noch nicht so richtig hin, doch Flea am Bass und Chad Smith am Schlagzeug legen ihm unverschämt groovend Funk zugrunde, den der oft mehr rappende Frontmann auf dem Album mit kaum jugendfreien Texten würzt. Das Album machte die „Peppers“ zu Weltstars – und ein Großteil des Ruhms gehört Produzent Rick Rubin, der den Sound der Kalifornier auf Hochglanz trimmte und somit chartstauglich machte.

15:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Interpretationen: Musik statt Chaos

Kurt Sanderling interpretiert Dmitrij Schostakowitsch. Moderation: Olaf Wilhelmer

19:00 | hr2-kultur
hr-Bigband Konzerte und Produktionen u.a. mit: Lucy Woodward & hr-Bigband, Teil 1

Konzerte und Produktionen u.a. mit: hr-Bigband w/ Lucy Woodward, cond. by Jim McNeely, Livestream aus dem hr-Sendesaal, Frankfurt, Mai 2021, Teil 1

19.34-20.16 | Ö1
Naturerlebnis, verarbeitet von Gitarre, Orgel und Schlagzeug  – Wiener Extremwandern im Studio 2 des Wiener Funkhauses

Gitarrist Tobias Faulhammer, Organist Max Tschida und Schlagzeuger Jakob Kammerer sind in der Wiener Szene bereits in verschiedenen Bands kreativ verhaltensauffällig gewesen, letzterer etwa als Co-Leader des formidablen Sextetts Kammerer Orköster. Zu dritt firmieren sie unter dem eher nicht alltäglichen Bandnamen „Wiener Extremwandern“, und das nicht ohne Grund: Zieht es Faulhammer, Tschida und Kammerer doch frühmorgens oft in die Berge – sofern man Sophienalpe oder Kahlenberg, nahe Wien gelegen, als solche bezeichnen kann. Neben viel frischer Luft tankt das Trio auf diesen Spaziergängen und den daraus resultierenden Begegnungen auch Inspiration für den kompositorischen Output. Naturerlebnis, gewitzt verarbeitet von Gitarre, Orgel und Schlagzeug – heute in der Radiosession.

20.55-21.40 | Ö1
Zum 100. Geburtstag von Chico Hamilton  – Chico Hamilton Quintet: „The Three Faces of Chico” (1959)

Schlagzeug zu spielen war für ihn wie zu tanzen, doch Chico Hamilton war weit mehr als nur ein geschmeidiger, dynamischer Tänzer auf seinen Trommeln und Becken. Er war auch als Bandleader erfolgreich und innovativ, etwa indem er ein Cello in den Ensembleklang seines Quintetts integrierte. Und schließlich war Chico Hamilton auch noch ein talentierter Sänger und gefühlvoller Song-Interpret.

Am 21. September 2021 hätte der gebürtige Kalifornier, der 2013 92-jährig verstorben ist, seinen 100. Geburtstag gefeiert. Da liegt es nahe, ihm zu Ehren ein Album herauszugreifen, das die drei unterschiedlichen Facetten dieses afroamerikanischen Multitalents bewusst zusammenführt und einander gegenüberstellt, wie auch der programmatische Titel verdeutlicht: „The Three Faces of Chico“ aus dem Jahr 1959, für das Hamilton sein Quintett – dem seit 1958 Altsaxofonist, Bassklarinettist und Flötist Eric Dolphy angehörte – für einige Stücke um die Saxofonisten Paul Horn, Buddy Collette und Bill Green erweiterte.

23:00 | rbbKultur
Late Night Jazz Formel 577 – Mit Wolf Kampmann

23.00 Uhr, Ö1, Radiokunst-Kunstradio
Die Künstler/innen Lisl Ponger und Tim Sharp entwickeln ein neues Radiokunststück, das sich mit Aspekten der Kolonialgeschichte und Ihrer Aufarbeitung befassen wird.

Am 13.August 2021 jährt sich die Zerstörung von Tenochtitlan (Mexiko City) durch die spanischen Konquistadoren zum fünfhundertsten Mal. Aus diesem Anlass statten die Zapatisti*nnen aus dem Südosten Mexikos im Sommer 2021 Europa einen Gegenbesuch ab. Geschichte und Geschichten, Stimmungen und Stimmen… ein neues Radiostück des Autors und Künstlers Tim Sharp und der bildenden Künstlerin Lisl Ponger, die sich schon lange mit verschiedenen Aspekten der Kolonialgeschichte und ihrer gegenwärtigen Aufarbeitung befassen.

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Ein Porträt des Musikers Misagh Joolaee

Misagh Joolaee, Solist auf der persischen Spießgeige kemancheh, ist spätestens seit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik 2020 für sein Debütalbum „Ferne“ als innovativer Klangtüftler auf seinem Instrument bekannt – mit ebenso großem Respekt vor europäischer Klassik wie vor dem klassisch-persischen „radif“-Repertoire. Inspiriert von der tiefgreifenden künstlerischen Zusammenarbeit etwa mit dem Baglama Virtuosen Levent Özdemir und angeregt durch Spieltechniken auf der Geige und der Flamencogitarre, findet er zu Soli, in denen er mit Raffinesse der Nostalgie, der Ekstase und der Wiederentdeckung der Langsamkeit nachspürt. Der Autor hat den Musiker in Berlin getroffen und mit ihm über das Revival seines Instruments gesprochen. Eine Sendung von Eckehard Pistrick.

 

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