Radiowoche
Jazz und anderes im Radio. Foto/Motiv: Hufner

Die Radiowoche vom 26.07.21–01.08.2021

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 30. Die ARD-Radio-Suchmaschine steht komplett leer und still. Keiner antwortet auf Anfragen.

Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr.


mo – 26.07.2021


01:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Klassik

Moderation: Elisabeth Hahn. Am 30. Juli ist Internationaler Tag der Freundschaft. Deswegen feiern wir in der Tonart Klassik bekannte und weniger bekannte Freundschaften zwischen Musikern und Musikerinnen. Clara Schumann bildet dabei in der ersten Stunde den Dreh- und Angelpunkt gleich mehrerer Frauenfreundschaften: zu Fanny Hensel, Johanna Kinkel oder Pauline Viardot. In der zweiten Stunde stehen Männerfreundschaften im Vordergrund: zwischen Claude Debussy und Erik Satie oder zwischen Dmitrij Schostakowitsch und Miecysław Weinberg.

Interessante Neuerscheinungen auf dem Klassikmarkt werden in der dritten und vierten Stunde der Tonart vorgestellt.

20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
In Concert: Funkhauskonzert

Raum Dresden von Deutschlandfunk Kultur. Aufzeichnung vom 28.09.2020. Masaa: Rabih Lahoud, Gesang; Marcus Rust, Trompete; Reentko Dirks, Gitarre; Demian Kappenstein, Schlagzeug. Arabische Verse und zeitgenössischer Jazz. Moderation: Matthias Wegner

21:05 Uhr | Deutschlandfunk
Musik-Panorama: Mozartfest Würzburg 2021 – Ulla Hahn: „Der Klavierlehrer“. Szenische Erzählung

(Auftragswerk des Mozartfestes Würzburg). sowie Werke für Klavier von Mozart, Haydn, Armstrong u. a. Ulla Hahn, Lesung – Kit Armstrong, Klavier. Aufnahme vom 21.6.2021 aus dem Kaisersaal der Residenz, Würzburg

Am Mikrofon: Sylvia Systermans.Auch wenn die Lage pandemiebedingt unsicher bleibt, die Feier findet statt. Zum 100. Jubiläum setzt das Mozartfest Würzburg alles auf eine Karte. Mit 85 Konzerten an 30 Orten, Uraufführungen und Rahmenprogramm. Neue Annäherungen an den berühmten Komponisten stehen beim ältesten Mozartfest Deutschlands im Mittelpunkt. Etwa in der szenischen Erzählung „Der Klavierlehrer“ von Ulla Hahn. Was berührt uns, wenn wir Musik hören? Sind es allein die Töne, die auch von Künstlicher Intelligenz generiert sein könnten? Oder ist es das zutiefst Menschliche, das die Kunst erst zur Kunst und den Menschen zum Menschen werden lässt? Um diese Fragen kreist die Erzählung der Büchner-Preisträgerin. Kongenialer Partner am Klavier ist der Pianist und Komponist Kit Armstrong. Bereits 2019 vertonte er Gedichte der Lyrikerin. Nun entwirft das Duo u.a. mit Klavierwerken von Haydn, Mozart und Armstrong ein berührendes musikalisch-literarisches Tableau.

21:30 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Einstand

Francis Poulenc: Sonate für Flöte und Klavier | Peter Tschaikowsky: „Sérénade mélancolique“ op. 26 | Niccolò Paganini: „La Campanella“

Matvey Demin, Flöte; Gleb Koroleff, Klavier

Die Großmutter hat Matvey Demin die Welt der Flöte eröffnet. Bei ihr begann der 1993 in Sibirien geborene Musiker zu studieren, bevor er später in Hannover und München seine Ausbildung fortsetzte. Inzwischen gewann der junge Flötist wichtige internationale Wettbewerbe wie den weltberühmten Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau und spielt beim Tonhalle-Orchester Zürich. Auf seinem CD-Debüt stellt er sich mit Flötenwerken von Poulenc, Dutilleux, Franck sowie Tschaikowsy und Paganini vor.

23:03 – 24:00 | Ö1
Wahrnehmung, Perspektive, Erinnerung. Das Ensemble Phace im Wiener Konzerthaus

Es war der erste Auftritt des Ensemble Phace nach langer Zeit: Der letzte Termin ihres Zyklus im Wiener Konzerthaus. „Recall“ war das Thema des Abends. Das Programm widmet sich persönlichen Perspektiven in Klang und Bildern, versucht uns in andere hinein zu versetzen und deren Geschichten zu betrachten. Mit Werken von Ondrej Adámek, Jorge Sánchez-Chiong, Pierre Jodlowski und einem neuen Stück von Wolfgang Mitterer. Eine Einladung zum Nachdenken über Wahrnehmung, Perspektive und Erinnerung. Gestaltung: Rainer Elstner

23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: Zbigniew Seifert und Albert Mangelsdorff in Donaueschingen 1976

Von Bert Noglik. Sie fanden intuitiv eine gemeinsame Wellenlänge: Posaunist Albert Mangelsdorff und der achtzehn Jahre jüngere Zbigniew Seifert. Der hatte in Polen klassische Violine studiert, seine Laufbahn im Jazz zunächst als Saxofonist begonnen und dann all seine Erfahrungen auf das Musizieren mit der Geige übertragen. Dabei fand er zu einem gänzlich eigenen Ausdruck – etwas, das auch Albert Mangelsdorff auf seine Weise beim Spiel auf der Posaune gelungen war. Getragen von Empathie und einem gemeinsamen tiefen Musikverständnis entstanden 1976 bei den Donaueschinger Musiktagen funkelnde Dialoge.


di – 27.07.2021


00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Sehnsucht nach vorne – Vom Utopischen Moment der Avantgarde

Von Michael Rebhahn (Wdh. v. 27.12.2016). In der musikalischen Praxis geht es letztlich um die des Menschen, also um die gesellschaftliche Praxis.

Musik, sagt Ernst Bloch, verhält sich seismografisch zum gesellschaftlichen Sein. Dass er Musik als den Spiegel des Utopischen schlechthin verstand, hat nicht nur mit ihrem prozesshaften, auf etwas Kommendes verweisenden Aspekt zu tun, der eng mit dem antizipierenden Wesen des Menschen verbunden ist. Es geht auch um ein Überschreiten, gerichtet auf Verhältnisse, die noch werden – auf den Menschen, der noch wird.

00:10 bis 02:00 Uhr | BAYERN 2
Concerto Bavarese

Viera Janárčeková: „Solipsismus zu zweit“ (Martin Müller-Weiffenbach, Violoncello; Viera Janárčeková, Klavier); Johannes X. Schachtner: „TransForm“ (Jugendensemble für Neue Musik Bayern: Johannes X. Schachtner); Dorothee Eberhardt: „Táxis“ (Elisabeth Weinzierl, Flöte; Eva Schieferstein, Klavier); Tobias PM Schneid: „Amadé“ (Seraphin-Trio); Gloria Coates: Symphonie Nr. 7 (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Olaf Henzold)

20:10 Uhr | Deutschlandfunk
Hörspiel: Frauenstimmen – Wer Wagenitz, der nichts gewinnt

Von AnniKa von Trier. Regie: Heike Tauch. Mit Astrid Meyerfeldt, Lisa Hrdina, Valery Tscheplanowa, Inka Löwendorf, Kerstin Reinsch, AnniKa von Trier

Komposition: die Autorin. Ton und Technik: Bernd Berchtold, Martin Scholz. Produktion: RBB 2019. Länge: 49’47

Hörspiel über weibliche Autonomie. Die Performance-Künstlerin AnniKa von Trier hat sich als Stipendiatin auf Schloss Wiepersdorf zurückgezogen. Doch es fehlt ihr an Inspiration. Da meldet sich zur Geisterstunde die ehemalige Hausherrin Bettine von Arnim zu Wort

Drei Frauen treffen aufeinander. Drei Frauen, die sich im wahren Leben nie begegnet sind. Jede ist auf ihre Weise künstlerisch begabt und außergewöhnlich: Bettine von Arnim, Jenny Marx und Hanna Höch werden von der Autorin AnniKa von Trier zu einem Treffen im Geiste zusammengebracht. Fiktive Briefe und sprach-spielerische Gedichte werden verlesen. Die drei debattieren über die weibliche Selbstbestimmung im Leben und in der Kunst. Wer Wagenitz, der nichts gewinnt!

AnniKa von Trier (bürgerlicher Name Annika Krump, geboren 1970 in Trier) ist eine deutsche Performancekünstlerin, Liedermacherin, Akkordeonistin und Buchautorin. Seit 2014 tritt sie als Sängerin und Performancekünstlerin unter ihrem Pseudonym auf.

21:05 Uhr | Deutschlandfunk
Jazz Live: Gemeinsamer Farbklang – Luise Volkmanns Trio Autochrom:

Luise Volkmann, Saxofon; Athina Kontou, Bass; Dominik Mahnig, Schlagzeug. Aufnahme vom 7.5.2021 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

Am Mikrofon: Anja Buchmann. Mal klingt Autochrom wie eine Punkband, die kontrolliert ausrastet, mal ertönen samtige Sounds und Melodien voller Ruhe, mal verschränken sich die Stimmen zu tanzbaren Grooves – immer mit dem Ziel, die einzelnen Klänge zu einem dichten, organischen Gesamtsound zu vereinen. Der Bandname Autochrom geht auf ein Verfahren der Gebrüder Lumière zurück, mit dem farbige Fotografien entwickelt werden konnten. Und so wollen auch die drei Musiker einen gemeinsamen Farbklang entwickeln, bei dem die Sounds und Funktionen der verschiedenen Instrumente wechseln, sich ergänzen und ineinander übergehen. Die in Köln lebende Saxofonistin und Komponistin Luise Volkmann, die Leipziger Bassistin Athina Kontou und der Kölner Schlagzeuger Dominik Mahnig erzählen musikalische Geschichten voll schrägem Witz, mit weitem Atem und knalliger Energie, die mitunter sogar einen politischen Antrieb haben.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart

Samir Odeh-Tamimi: „Mansúr“ (Francois Bastien, Norbert Dausacker, Horn; Hansjörg Profanter, Uwe Schrodi, Posaune; Mihály Kaszás, Christian Pilz, Percussion; Chor des Bayerischen Rundfunks: Rupert Huber): „ÒD“ (Mixtura); „Rituale“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Arturo Tamayo); „Eine Erinnerung an das Vergessene“ (Fadi Deeb, Klavier, Percussion)

22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Musikszene: Einmaliges Experiment mit einem Hammerflügel – Zum 80. Geburtstag von Martha Argerich

Am Mikrofon: Philipp Quiring. Für das Spiel auf historischen Tasteninstrumenten ist Martha Argerich nicht bekannt. Wie es dazu kam, dass sie das erste C-Dur Klavierkonzert von Beethoven auf einem Hammerflügel von Erard aus dem Jahre 1848 spielte, verrät ihr Vertrauter in musikalischen Angelegenheiten, Stanisław Leszczyñski. Die Sendung geht der Frage nach, wie sich Argerich nach und nach auf das Zusammenspiel mit dem Orchestra of the Eighteenth Century unter Frans Brüggen einstellte und wie das ihr Spiel merklich beeinflusste.

23:03 – 24:00 | Ö1
Gegen den (Avantgarde-)Strom: HK Gruber und Kurt Schwertsik

HK Gruber, Kurt Schwertsik und Otto M. Zykan begannen bereits Mitte der 1960er-Jahre, die Errungenschaften der damaligen musikalischen Avantgarde, die geprägt waren von Atonalität, Konstruktion und „l’art pour l’art“-Denken, kritisch zu hinterfragen – und mit ihrem neuen Stil, dem sie den tiefgründigen Namen „MOB art & tone ART“ gaben, sehr bald für Aufsehen zu sorgen. Gruber und Schwertsik stehen nun im Zentrum der heutigen „Zeit-Ton Spurensuche“. Diese Reihe reflektiert in unregelmäßigen zeitlichen Abständen ein Stück österreichische Musikgeschichte, klärt und relativiert Standpunkte, zeigt Entwicklungslinien auf.

Ein Teil der heutigen Sendung ist der Aufzeichnung der Uraufführung von Kurt Schwertsiks Komposition „Haydn lived in Eisenstadt“ für Viola und Klavier, op. 122, gewidmet, die am 10. Mai 2021 in der Londoner Wigmore Hall stattgefunden hat. Weitere bekannte und weniger bekannte Werke von Schwertsik, aber auch von HK Gruber, ergänzen diese uns von der BBC zur Verfügung gestellte Aufnahme.

Nicht zuletzt ist die vor kurzem zur Wiederkehr des 100. Geburtstags des Dichters veröffentlichte neue Compact Disk in unserer Edition Ö1, die den Titel „H. C. Artmann – pur & vertont“ trägt, Thema; auf ihr sind ebenfalls Artmann-Vertonungen von Gruber und Schwertsik enthalten. Gestaltung: Hannes Heher

23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: Data Lords – Die Komponistin und Arrangeurin Maria Schneider

Von Sarah Seidel. Die mehrfache Grammy-Gewinnerin Maria Schneider ist eine Verfechterin für die gerechte Bezahlung von kreativem Output in Zeiten von Google, Youtube oder Spotify – Big Data-Firmen, die unser Leben heute massiv beeinflussen und Musik zu einer leicht verfügbaren Masse machen. Seit mehr als 15 Jahren erscheinen ihre Alben bei „ArtistShare“, einem Crowdfunding-Label. Ihr aktuelles Werk „Data Lords“ greift Herausforderungen wie den allgemeinen Informationsüberfluss auf. Fünf Jahre hat Maria Schneider an den elf Kompositionen gearbeitet, die zwischen der natürlichen und der virtuellen Welt pendeln.


mi – 28.07.2021


00:10 bis 02:00 Uhr | BAYERN 2
Concerto Bavarese

Heinrich Hartl: „Wandlungen“, op. 115 (Moravian Philharmonic Orchestra of Olomouc: Toshiyuki Shimada); Roland Schmidt: Divertimento (Cabaza Percussion Quartet); Werner Jacob: „Canti di Petrarca“ (Jolanta Michalska, Mezzosopran; Nürnberger Symphoniker: Georg Schmöhe); Vivienne Olive: „The Dream Gardens“ (Annie Gicquel, Klavier); Cornelius Hummel: 8 Musiken für 9 Streicher (il capriccio: Friedemann Wezel); Rolf Rudin: „Der Spinnerin Nachtlied“ (musica-viva-chor bamberg: Fritz Braun)

21:30 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Alte Musik: „Frische Clavier-Früchte“ eines Universalgelehrten – Johann Kuhnau, Komponist und Thomaskantor

Von Yvonne Petitpierre. (Wdh. v. 25.09.2018) „Sein Name kann in allen drei Stockwerken unserer Ehrenpforte Platz haben: als braver Organist, als grundgelehrter Mann; und als ein großer Musikus, Componist und Chorregent”, notiert 1740 der Musiktheoretiker Johann Mattheson über Johann Kuhnau. Als dieser 1701 die Stelle als Leipziger Thomaskantor antritt, ist er bereits Jurist, Musikdirektor an den Hauptkirchen der Stadt und Lehrer, unter anderem von Johann Friedrich Fasch sowie von Johann David Heinichen. Als Komponist für Tasteninstrumente erfreut er vor allem im musikliebenden Bürgertum, liefert aber mit den beiden Bänden der „Neuen Clavier-Übung” auch Johann Sebastian Bach nachweislich ein Vorbild. Eine intensive Beschäftigung mit der italienischen Form der Sonata da Chiesa belegt die Sonaten-Sammlung „Frische Clavier-Früchte”, die Kuhnau nach eigenen Aussagen „in großer Hitze, wiewohl auch neben meinen anderen Verrichtungen” komponiert. Eine zukunftsweisende Art der Programmmusik entwickelt der Gelehrte aus dem Erzgebirge mit seinem letzten Sonaten-Zyklus „Musicalische Vorstellung einiger biblischer Historien”. Für Aufsehen sorgt er mit seinem satirischen Roman „Der musikalische Quack-Salber”, in dem er aufgeblasenes Virtuosentum parodiert und fehlende improvisatorische Fähigkeiten von Musikern diskutiert.

23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin

Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Gestaltung: Heinrich Deisl

23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: Kreative Grenzgänger – Die junge deutsch-luxemburgische Jazz-Szene

Karsten Neuschwender. Sie sind jung, bestens ausgebildet und vernetzt: Eine neue Generation an Musikerinnen und Musikern gibt dem Jazz-Austausch zwischen Deutschland und Luxemburg frische Impulse. An der Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken hat sich etwa das Michel Meis 4tet gegründet. Die aufstrebende Formation um den Luxemburger Schlagzeuger feiert Erfolge weit über die Großregion hinaus. Wir beleuchten die neue kreative Grenzgänger-Szene, der Musikerinnen und Musiker wie Saxofonist David Ascani, Posaunistin Alisa Klein, Gitarrist Gilles Grethen, Pianist Manuel Krass und Sängerin Chantal Maya angehören.


do – 29.07.2021


00:10 bis 02:00 Uhr | BAYERN 2
Concerto Bavarese

Rolf Wilhelm: Fünf Stücke (Südtiroler Bläserensemble); Herbert Baumann: „Würzburger Konzert“ (Duo Tedesco; Staatsphilharmonie Krakau: Roland Bader); Enjott Schneider: „Baumwelten“ (Łukasz Długosz, Flöte; Agnieszka Kaczmarek-Bialic, Harfe; Schlesisches Kammerorchester: Mirosław Jacek Błaszczyk); Robert Owens: „Fiels of Wonder“ (John van Kesteren, Tenor; Münchener Kammerorchester: Hans Stadlmair); Rudolf Mors: „Lyrische Suite“ (Edmund Wächter, Flöte; Amati-Ensemble München: Richard Mader); Bernd Scholz: „Japanisches Konzert“ (Siegfried Behrend, Gitarre; Münchner Rundfunkorchester: Curt Cremer)

00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Aufnahmen der Gruppe Neue Musik „Hanns Eisler“, Leipzig (2/3) – Außenseiter der DDR-Musikszene

Christfried Schmidt: Kammermusik IX (1981) | Hermann Keller: Szene (1985) für 8 Musiker und 1 Dirigenten | Jakob Ullmann: „Alakata“ (1987) für Instrumentalensemble – dar.: Madrigal 2. Gruppe Neue Musik „Hanns Eisler“. Ltg.: Christian Münch

10:08 Uhr | Deutschlandfunk
Marktplatz: Ohrensache – Moderne Hörgeräte, neue Technik, mehr Teilhabe

Gäste: Carla Meyerhoff-Grienberger, Referatsleiterin Hilfsmittel, GKV-Spitzenverband, Berlin; Dieter Schaal, Vorsitzender, Deutsche Hörbehinderten Selbsthilfe e. V. (DHS), Lautertal; Eberhard Schmidt, Vize-Präsident, Bundesinnung der Hörakustiker KdöR, Mainz; Prof. Dr. med. Rainer Schönweiler, Direktor der Klinik für HNO-Heilkunde, Phoniatrie und Pädaudiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck

Am Mikrofon: Manfred Kloiber – Hörertel.: 00800 – 4464 4464 – marktplatz@deutschlandfunk.de

Wenn vom Partyeffekt die Rede ist, dann wissen Hörbehinderte sofort, worum es wirklich geht: um Hörgeräte und ihre Schwächen. Denn obwohl moderne Hörhilfen mittlerweile mit hochspezialisierten Audioprozessoren ausgestattet sind, leisten sie bei vielen Hintergrundgeräuschen niemals das, was gesunde Ohren können. Doch Einschränkung hin oder her: Ein Hörgerät ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich Betroffene akustisch nicht abhängen lassen und am normalen Leben teilhaben. Welche Unterschiede gibt es bei In-Ohr und Hinter-dem-Ohr-Geräten? Ab wann ist der Einsatz eines Hörgerätes ratsam, um akustisch den Anschluss nicht dauerhaft zu verpassen? Wie teuer sind die Geräte, welche Technik und welchen Komfort zahlt die Krankenkasse? Was können Audioprozessoren gegen Störgeräusche unternehmen? Und: Welche Rolle spielt das Smartphone im Zusammenspiel mit dem Hörgerät? Moderator Manfred Kloiber stellt im „Marktplatz” zusammen mit Expertinnen und Experten die unterschiedlichen Möglichkeiten der Versorgung mit Hörhilfen vor.

21:05 Uhr | Deutschlandfunk
JazzFacts: Kopfhörer – Gast: Pianist Thomas Rückert

Am Mikrofon: Florian Ross und Odilo Clausnitzer. Muss Jazz immer anstrengend sein? Ist Keith Jarrett überschätzt? Wie bitte – Du magst auch Phil Collins? In „Kopfhörer“ treffen Florian Ross und Odilo Clausnitzer auf wechselnde Gäste und hören, untersuchen und streiten über Musik. Diesmal dabei: Pianist Thomas Rückert. „Spiel nicht, was Du kennst!“ Dieses Lee Konitz-Zitat ist Motto des Pianisten Thomas Rückert. Vom bebop-geprägten Power-Panisten entwickelte sich der 1970 in Würzburg geborene Wahl-Rheinländer zu einem höchst sensibel und aufmerksam agierenden Klavier-Lyriker. Er veröffentlichte zahlreiche Trio-Platten, außerdem Duoalben mit den Saxofonisten Hugo Read und Johannes Lemke und der Sängerin Anne Hartkamp. Als Dozent beschäftigt er sich auch mit den mentalen Grundlagen des Musikmachens. Seine Techniken, die Körperübungen und Traumarbeit einschließen, vermittelt er in dem Podcast „Musik jenseits der Scham – Wege zum befreiten Spiel“. Florian Ross zählt als Pianist, Komponist und Arrangeur zu den renommiertesten Jazzmusikern Deutschlands und veröffentlichte 19 CDs unter eigenem Namen. Er mag es nicht, wie Brad Mehldau Standards spielt und steht auf Toto. Odilo Clausnitzer ist Jazzredakteur des Deutschlandfunks. Er findet Brad Mehldau toll und hört Toto nur im Supermarkt. In „Kopfhörer“ ist der Gast für die Musikauswahl zuständig – Jazz und darüber hinaus. Den Gastgebern ist zunächst nicht bekannt, um welche Titel es sich handelt – aufgelöst wird erst nach begonnener Diskussion.

23:03 – 24:00 | Ö1
Der exklusive Mix von Kevin Richard Martin für das Elevate Festival 2021

Kommende Woche ist es also so weit: Nachdem auch das Grazer Elevate wegen der Corona-Pandemie mehrmals verschoben werden musste, findet die diesjährige Festivalausgabe nun vom 4. bis zum 8. August statt. Wir werfen im Vorfeld einen Blick zurück. In zwei Zeit-Ton Ausgaben vergangenen März boten wir den Veranstalter/innen bereits eine Bühne und präsentierten im Rahmen der Reihe „Lockdown Grooves“ vier Werke, die extra für diesen Anlass entstanden sind. Jeweils rund 20 Minuten sollten sie lang sein, so die Vereinbarung, Kevin Richard Martin, vor allem bekannt unter seinem Pseudonym The Bug, überraschte uns dann aber mit einem rund 50minütigen Mix, – mit älteren und teilweise auch ganz neuen Stücken und einigen ausgewählten Lieblingstracks. Nachdem wir im März aus Zeitgründen nur einen Ausschnitt aus diesem exklusiven Mix präsentieren konnten, soll er heute in seiner vollen Länge zu hören sein. Gestaltung: Susanna Niedermayr

23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: Jazzpreis Berlin 2021 – The Winner Is: Hannes Zerbe

Von Ulf Drechsel. Mit dem Quartett FEZ erschloss der Pianist und Komponist Hannes Zerbe ab 1975 dem Jazz in der DDR völlig neues musikalisches Terrain. Gleiches gilt für seine 1979 formierte „Blech Band“. Seit den 1980er Jahren präsentiert Zerbe literarisch-musikalische Programme mit Texten von Brecht, Queneau, Fried, Bachmann, Braun, Müller, Schwitters und Benn. Im 2011 gegründeten „Hannes Zerbe Jazz Orchester“ spielen herausragende Solistinnen und Solisten der Berliner Jazzszene. 2021 erhielt Zerbe den Jazzpreis Berlin. Sein Preisträgerkonzert spielte er mit einem Quintett am 9. Juni im Berliner Club A-Trane.


fr – 30.07.2021


00:10 bis 02:00 Uhr | BAYERN 2
Concerto Bavarese

Rudi Knabl: Drei Lieder nach Gedichten von Hans Arp (Martin Danes, Bariton; Masha Khotimski, Klavier); Wolfgang Lackerschmidt: „Steinklang“ (Sebastian Hausl, Steinharfe; Susan Aboul-Hana, Gramorimba; Tobias Niederreiner, Steingong); Karl Kraft: Sonate d-Moll, op. 39 (Erich Keller, Violine; Elisabeth Schwarz, Klavier); Eberhard Kraus: „Contrapuncti Dodecaphonici II“ (Eberhard Kraus, Orgel); Frank Michael Beyer: Violakonzert (Antoine Tamestit, Viola; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Georg Schmöhe); Gustav Meyer: Aus „Kleine Suite“ (Stefan Schilli, Oboe; Dieter Salewski, Oboe d’amore; Marie-Lise Schüpbach, Englischhorn)

00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Morgen weht der Wind von Morgen – JahresZeitBilder nach japanischen Haiku

Von Nadja Schöning. Mit: Yuki Iwamoto, Rosel Zech, Kristi Becker. Technische Realisation: Rudolf Grosser und Angelika Körber. Produktion: NDR 2010. Länge: 38’

Drei Zeilen, siebzehn Silben – der japanische Haiku gilt als kürzeste Gedichtform der Welt. Nadja Schöning komponiert ein Hörspiel entlang seiner Merkmale: Fokus auf Naturbeobachtungen, Lautmalerei, Doppeldeutigkeit und Humor.

Die Besonderheit des Haiku ist, so der französische Philosoph Roland Barthes, dass in ihm „Wort und Ding in eins fallen“. Als formale Struktur zwischen Bild und Text, zwischen Reduktion und Ambiguität fangen die Kurzgedichte – einmal laut vorgetragen – häufig selbst zu klingen an. Deshalb sind sie auch kaum übersetzbar. Die Klangkünstlerin Nadja Schöning hat den japanischen Haiku auf ihre eigene Art übersetzt: Ihre Komposition umkreist Geräusche, Klänge, Wortsinn und Wortspiel und nähert sich der kürzesten Gedichtform der Welt von der akustischen Seite.

Nadja Schöning, geboren 1975 in Köln, ist Medienkünstlerin, Regisseurin und Komponistin. 1997 gewann sie den Prix Phonurgia Nova, im April 2008 wurde ihr Soundpainting nach William Turner „…or the Loves of Painting and Music“ als „Hörspiel des Monats“ ausgezeichnet. Zahlreiche Ausstellungen und Radiokompositionen. Zuletzt: „KlangPostkarte: Bauhaus-Museum Weimar“ (Klassik Stiftung Weimer 2019).

19:15 Uhr | Deutschlandfunk
Auf den Punkt: Medienquartett – Neue Ernsthaftigkeit – Die Seriositätsoffensive der Privatsender und ihre Folgen

Gäste: Prof. Dr. Joan Kristin Bleicher, Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Medien und Kommunikation, Uni Hamburg; Prof. Dr. Lutz Hachmeister, Journalist, Filmemacher und Medienexperte; Prof. Dr. Frank Lobigs, Medienökonom, TU Dortmund; Thomas Lückerath, Chefredakteur des Online-Fachdienstes DWDL

Am Mikrofon: Christian Floto. Lange Jahre standen Namen wie Pinar Atalay, Jan Hofer und Linda Zervakis für öffentlich-rechtliches Nachrichtenfernsehen. Doch ProSieben und RTL werben immer mehr prominente Gesichter ab und versuchen sich im ernsten politischen Fach. ProSieben beispielsweise sendete das erste Interview mit der grünen Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. Gleichzeitig trennte sich RTL von dem als Krawall-Juror berüchtigten Dieter Bohlen und gab eine erneute Zusammenarbeit mit Hape Kerkeling bekannt.

Was steckt hinter der Seriositätsoffensive der Privaten und wie wirkt sich die neue Ernsthaftigkeit auf die Konkurrenz von ARD und ZDF aus? Verabschieden sich ProSieben und RTL nun von der einst umworbenen „jungen“ Zielgruppe? Und welche Rolle spielt im Medienkonzert die internationale Konkurrenz der Streaminganbieter?

20:05 Uhr | Deutschlandfunk
Das Feature: Faust in Wümme – Als die Avantgarde ins Dorf kam

Von Fritz Tietz. Regie: Matthias Kapohl. Produktion: Deutschlandfunk 2021.

Im Herbst 1971 erschien ihre erste LP. Sie floppte desaströs, wie kurz darauf auch die zweite. Heute gilt die Musikgruppe Faust als eine der bedeutendsten Krautrock-Bands Deutschlands, mit Fans in Großbritannien und den USA. Und alles begann in Wümme, einem kleinen Ort am äußersten Rand des niedersächsischen Landkreises Harburg. Ausgestattet mit einem für damalige Verhältnisse beachtlichen Budget, lebten und wirkten von 1971 bis 1973 die sechs jungen Faust-Musiker in Wümme. Hier konnten sie unter ungewöhnlich guten Vertragsbedingungen probieren, experimentieren und ihre Musik entwickeln. Doch als die kommerziellen Erwartungen ausblieben, beendete das Label das Projekt. Während Fausts künstlerischer Werde- und vorläufiger Niedergang in dieser Zeit heute als gut dokumentiert gilt, weiß man wenig über ihren damaligen Alltag und die Begegnung mit Wümme und seinen Bewohnern. Wie gestaltete sich das Kommunardenleben der Musiker in der Dorfschule, die sie zu diesem Zweck angemietet hatten? Und wie erlebten die bäuerlich geprägten Wümmer die Hamburger Avantgardisten mit ihren Hippieallüren?

Fritz Tietz hat Wümme 50 Jahre danach besucht, mit Musikern und Zeitzeugen gesprochen. Und dabei einen Ort entdeckt, der nicht nur musikgeschichtlich interessant ist.

21:05 Uhr | Deutschlandfunk
On Stage: History – Der letzte Besuch des Bluesrock-Pioniers. Gregg Allman & Band

Aufnahme vom 10.7.2011 auf dem Museumsplatz, Bonn. Am Mikrofon: Tim Schauen. Eigentlich war Gregg Allman nach seiner Lebertransplantation fast wieder auf dem Weg zurück zu alter Stärke als Sänger, Organist und Gitarrist. Der Mitbegründer der Allman Brothers Band, den Pionieren des Southern Rock, war zuletzt 1991 in Deutschland live zu hören und trat 2011 zusammen mit der frisch fusionierten Tedeschi Trucks Band in Bonn auf. Eigentlich – denn kurz nach dem Konzert auf dem Museumsplatz musste er zurück in die USA geflogen werden, sämtliche anderen Termine wurden abgesagt. 2015 war er noch mal für zwei Shows zurück in Europa, nicht aber hierzulande. Und so bleibt der Bonner Auftritt 2011 sein letzter auf deutschem Boden. Am 27. Mai 2017 starb Gregg Allman im Alter von 69 Jahren.

22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Milestones – Bluesklassiker: The Allman Brothers Band „Live At Fillmore East“ (1971)

Am Mikrofon: Tim Schauen. Am 12. und 13. März 1971 spielte die US-amerikanische Formation Allman Brothers Band im legendären Klub „Fillmore East” zwei Konzerte, die später im Jahr als das (Live-Doppel-)Album herausgebracht wurden, das den Durchbruch für die Band bedeutete und eines der wichtigsten Live-Alben der Musikgeschichte ist. Ihre typische Mischung aus Blues und Southern Rock mit großem Anteil jazzig-improvisierter Passagen verzückt die Fans bis heute – und der Grundstein für den Ruhm der Allman Brothers wurde damals im „Fillmore” gelegt. Die Band um Dickey Betts und Duane Allman an den Gitarren, Gregg Allman als Sänger und Hammondorgel-Spieler sowie Barry Oakley am Bass und die beiden Schlagzeuger Butch Trucks und Jai Johanny Johanson war 1971 auf der Höhe ihrer Zeit oder dieser sogar voraus, denn besser wurde es nicht mehr: Im Oktober 1971 starb der virtuose Slide-Gitarrist Duane Allmann bei einem Motorradunfall, gut ein Jahr später verunglückte Bassist Barry Oakley an beinahe identischer Stelle ebenfalls mit dem Motorrad und starb.

22:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Suchen, Sammeln, Tauschen – Vergessene Schellack-Platten aus aller Welt

Von Arndt Peltner. Wenn man an Schellack-Platten denkt, dann vor allem an Jazz, Klassik, Blues – Musik, die in den 20er-Jahren, in den frühen Jahren der „Recording Industry” aufgenommen wurde. Aber die 78er Schellack-Platten waren ein weltweites Phänomen, das bis in die 70er-Jahre mit aktueller Musik lebte. Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Industrie in den Händen der multinationalen Konzerne aus den USA und Europa, doch danach entwickelte sich eine rege lokale und regionale Schellack-Plattenindustrie in vielen Ländern. Der Sammler Jonathan Ward hat sich auf diese Platten aus aller Welt spezialisiert, sie gesammelt, ausgewertet, darüber berichtet. Für ihn steht fest, dass dieser Teil der „78s”-Geschichte weitgehend übersehen wurde und unbedingt erzählt werden müsste, mit Musik aus Afrika, Asien, Osteuropa, Musik, die viel zu lange nur regional bekannt war.

23:03 – 24:00 | Ö1
Supergroup im „Suprasound“. Der Kompositionsauftrag des Klangforum Wien an 5K HD

Die österreichische Band 5K HD hat im Wiener Konzerthaus ein Projekt gemeinsam mit dem Klangforum Wien verwirklicht: ein Kompositionsauftrag an die österreichische Supergroup mit Mira Lu Kovacs (Gesang), Martin Eberle (Trompete), Benny Omerzell (Keyboard), Manu Mayr (Bass) und Andreas Lettner (Schlagzeug). Der Titel „Suprasound“ verweist auf eine klangliche Metaebene. „Zeit-Ton“ sendet den Ö1 Mitschnitt dieses Konzerts vom 27. Juli 2021.

Blickt man zurück, wirkt die Gründungsgeschichte von 5K HD zwingend. Als das österreichische Quartett Kompost3 vor fünf Jahren bei Mira Lu Kovacs angefragt hat, ob sie einen Song mit ihr als Gastsängerin aufnehmen würde, sagte die Komponistin und Sängerin sofort zu. Denn diese Idee hatte sie insgeheim schon selbst gehabt: „Ich hab’ mir schon oft gedacht, lang bevor das Thema überhaupt im Raum gestanden ist: Ha, das wär doch super, dieser Sound taugt mir einfach“, so Kovacs in einem Interview im Jahr 2016. Damals war das Projekt als „Kompost 3 feat. Mira Lu Kovacs“ im Wiener Konzerthaus zu Gast. Ein Jahr später wurde daraus die fixe Band 5K HD. Seither wurden zwei Alben aufgenommen. Den Platz von Gründungsmitglied Lukas König am Schlagzeug hat inzwischen Andreas Lettner eingenommen. Mit der Mischung aus Klassik und Elektronik, Jazz bis hin zur Popmusik belebt man erfolgreich den Raum zwischen allen Genrezuschreibungen. Gestaltung: Rainer Elstner

23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: Review – Jazz-Neuerscheinungen

Von Thomas Haak. „File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen manche Plattenfirmen ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Streaming- und Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Fans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Einmal in der Woche präsentierten deshalb die Autor*innen des ARD-Radiofestivals bemerkenswerte Neuerscheinungen aus der vielfältigen Welt des Jazz.


sa – 31.07.2021


01:05 Uhr | Deutschlandfunk
Deutschlandfunk Radionacht Jazz: Geburtsvater des Jazz – Louis Armstrong

Am Mikrofon: Michael Kuhlmann. Der Trompeter aus New Orleans ist der Begründer des kunstvoll gestalteten Solo-Spiels im Jazz. Auch als expressiver Sänger mit unverwechselbarem Tonfall setzte er Maßstäbe. Seine ab 1925 entstandenen Hot Five-Aufnahmen wurden Meilensteine, sein 1928 mit dem Pianisten Earl Hines eingespieltes „Weather Bird“ gilt als das berühmteste Duo der Jazzgeschichte. Später wurde Armstrong zu einem musikalischen Botschafter, der über Stil- und Epochengrenzen hinweg die Freiheit und den Humanismus des Jazz verkörperte – auch jenseits des Eisernen Vorhangs. Und als es in den USA um Bürgerrechte ging, mischte auch er sich ein.

Armstrongs 120. Geburtstag am 4. August 2021 ist Anlass für einen musikalischen Streifzug durch seine Karriere. Außerdem Thema: Armstrongs Einfluss auf Jazztrompeter nachfolgender Generationen.

09:05 Uhr | Deutschlandfunk
Kalenderblatt: Vor 100 Jahren: Die „Donaueschinger Musiktage“ werden erstmals eröffnet

22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Neue Deutschlandfunk-Produktionen – Werke von Natalia Solomonoff und Ramón Gorigoitia

Ensemble Reflexion K, Taller Sonoro. Aufnahmen vom 29.3.2014 aus der Alten Feuerwache, Köln und vom 20.2.2015 aus der St. Nikolaikirche, Eckernförde

Am Mikrofon: Yvonne Petitpierre. Schroff, unmittelbar, energievoll klingt ihre Musik. Die Argentinierin Natalia Solomonoff und der Chilene Ramón Gorigoitia begeben sich mit ihr auf Spurensuche nach ihrer lateinamerikanischen Heimat wie nach sich selbst. Fragen der Identität, der Gesellschaft, aber auch Kreisläufe der Natur und der Gestirne sind ihre Themen. Beider Komponieren birgt auch ein besonderes Verhältnis zu Deutschland. Natalia Solomonoff, 1968 in Rosario geboren, Schülerin von Mariano Etkin und Jorge Horst, kam als Stipendiatin des DAAD zu Nicolaus A. Huber in Essen und zu Mathias Spahlinger in Freiburg. Ensembles wie Aventure und Reflektion K entdeckten hier ihre Musik. Die unter dem Titel „Tarjo“ beim Label Ambitus verlegte CD enthält Werke Solomonoffs, die beim Festival „Provinzlärm“ in Eckernförde erklangen. Ramón Gorigoitia, geboren 1958 in Valparaiso, studierte in Chile bei Alejandro Guarello und in Köln bei Bojidar Dimov. Er lebt seit 1983 in Deutschland und hat hier Gastspiele lateinamerikanischer Ensembles initiiert, die der Deutschlandfunk dokumentierte. Aus diesen Mitschnitten resultiert auch seine bei Da Vinci Classics editierte Porträt-CD.


so – 01.08.2021


03:05 | Deutschlandfunk
Heimwerk : Hidden Treasure. Frühe Lieder von Hans Gál

nach Texten von Hermann Hesse, Heinrich Heine, Christian Morgenstern und anderen. Christian Immler, Bariton; Helmut Deutsch, Klavier

13:30 Uhr | Deutschlandfunk
Zwischentöne: Musik und Fragen zur Person – Der Koch Roberto Carturan im Gespräch mit Raoul Mörchen

Freitagabends kann Roberto Carturan seine Leidenschaften verbinden: Dann singt der Chef des Kölner Sterne-Restaurants „Alfredo” Lieder und Arien für seine Gäste. Vor 25 Jahren hat der studierte Bariton noch schweren Herzens das Geschäft seines Vaters übernommen, heute bereut er seine Entscheidung keine Sekunde lang. Und findet, dass Kochen und Musik vieles vereint – Leidenschaft und Präzision, Neugierde und die Einsicht, dass es immer noch besser geht.

19:37 – 20:00 Uhr | SWR2
SWR2 Jazz: Stardust Crystals – die schweizerische Komponistin und Sängerin Yumi Ito

Ssirus W. Pakzad. Die Schweizerin Yumi Ito zählt zu den europäischen Gesangs-Entdeckungen der letzten Jahre. Mit einem ganz eigenem Timbre singt sie selbst komponierte Lieder, die die Einfachheit des Pop mit der Komplexität des Jazz vereinen. Es sind verwunschene, geheimnisvolle Songperlen, die die Tochter eines japanischen Konzertpianisten und einer polnischen Mezzosopranistin mit einem ungewöhnlich instrumentierten, elfköpfigen Ensemble vorträgt. Ihr Album „Stardust Crystals“ wurde von den Kritikern des Magazins „Jazz thing“ unter die Top Ten des Jahres 2020 gewählt.

20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Sommerliche Musiktage Hitzacker – VERDO Konzertsaal – Aufzeichnung vom Nachmittag

Elliott Carter: String Trio | Franz Schubert: Quintett A-Dur für Klavier, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass D 667 („Forellenquintett“) | Wolfgang Rihm: Fremde Szene III | Georg Friedrich Haas: „ins Licht“ für Violine, Violoncello und Klavier

Pablo Hernán Benedí, Viola; Alexander Edelmann, Kontrabass. Trio Gaspard: Jonian Ilias Kadesha, Violine; Vashti Hunter, Violoncello; Nicholas Rimmer, Klavier

Franz Schuberts überaus beliebtes Forellenquintett nur als gekonnte Unterhaltungsmusik anzusehen, entstanden in der Sommerfrische, wo der Fluss Steyr in die Enns mündet, wird dem Werk nicht gerecht. Auch im A-Dur-Quintett stecken Fliehkräfte und innere Spannungen, die hier vom Trio Gaspard um den in Hitzacker so beliebten Pianisten Nicholas Rimmer durch implantierte, musikgeschichtlich noch ganz junge „Fremdkörper“ betont werden.

22:08 – 23:00 | Ö1
Vorschau auf das Grazer Elevate Festival 2021 – Das Elevate-Kurator/innenkollektiv empfiehlt

Nach mehrfacher coronabedingter Verschiebung findet das diesjährige Elevate Festival nun vom 4. bis zum 8. August statt. Für diesen Zeit-Ton extended hat das Kurator/innen-Kollektiv eine Playlist zusammengestellt und präsentiert einige ausgesuchte Programm

 

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