Mali zu Gast in Schweden: ein Bericht vom Stockholm Jazz Festival

Am Anfang traf man sich auf der Insel Skeppsholmen, im Sommer, unter freiem Himmel und zu einem unterhaltsam Programm, das unter anderem Musiker wie Dizzy Gillespie, Chet Baker oder Count Basie in die Stadt lockte. Seitdem sind mehr als drei Jahrzehnte ins Land gegangen, der Sommertermin wurde in den Herbst geschoben und aus den Wiesen wurden Clubs und Theaterbühnen wie das Fasching oder das Kulturhuset. Denn das Stockholm Jazz Festival entwickelte sich zu einem zentralen Treffpunkt nationaler und internationaler Künstler, die sich dort im Herbst mit neuen, oft eigens geschriebenen Programmen vorstellen. Zur Eröffnung beispielsweise lud das Stockholm Art Orchestra um den Saxofonisten Nils Berg die Sänger Fatoumata Diawara in die Band, mit dem Ziel, die eigene schwebend kammermusikalische Klangvorstellung mit Impulsen aus Mali zu verknüpfen. Das Resultat klang durchwachsen, nach anfänglichen gestalterischen Höflichkeiten aber zunehmend konzise und wurde von charmantem Ernst und der hinreißend präsenten Stimme Diawaras bestimmt. Ebenfalls ein Experiment war die Kombination des Saxofonisten Magnus Lindgren mit der Opernsängerin Malena Ernman. In diesem Fall vor einem Publikum der Silver Ager umgarnten sich die beiden musikalisch, in den Soundteppich von Lindgrens versiertem Quartett …

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Tony Lakatos – Roberto Gioia Quartet in der Unterfahrt

Ausverkauftes Haus, fantastische Stimmung, eine unglaublich hohe Musikerdichte im Publikum, Erntedankfestbesetzung mit Christian von Kaphengst am Bass und Drummer Adam Nussbaum. Ein Abend der musikalisch wenig Wünsche offen ließ, zwei langen, abwechslungsreichen Sets und schweißtreibender Stimmung in der Unterfahrt, die zum Schluss mit „Bye Bye Blackbird“ in einer Jam-Session unter Beteiligung von Jenny Evans und Willy Johanns gipfelte. Text & Fotos: TJ Krebs

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Bildergalerie: Club des Belugas im Leeren Beutel

Das hat von Anfang bis Ende sowas von gefetzt! Die Nujazz-Formation „Club des Belugas“ aus Wuppertal brachten den Saal im Leeren Beutel am 6. Oktober zum Kochen. Gleich während des zweiten Liedes forderte Sängerin Brenda Boykin einen Herrn zum Tanzen auf. Die aufgeweckte Dame sorgte sowieso eine wunderbare Stimmung mit ihren Witzchen, Anekdoten und ungebrochener Lebensfreue – ganz abgesehen von ihrer Wahnsinnsstimme. Aber auch ihre Mitstreiter, darunter Mickey Neher am Schlagzeug, Matze Bangert, Bass, Roman Babik am Keyboard und Detlef Höller Gitarre, boten höchste inspirierte Instrumentalkunst. ug – Fotos von Dietmar Grün       Merken Merken

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Markus Stockhausen Quadrivium in Gröbenzell

Im Rahmen der Konzertreihe ALL THAT JAZZ @ GRÖBENZELL trat Markus Stockhausen mit seiner Formation Quadrivium am vergangenen Samstag im Stockwerk auf. Gemeinsam mit Angelo Comisso Klavier, Jörg Brinkmann am Cello und dem Drummer Christian Thomé auf der Suche nach Klangräumen faszinierten sie und schlugen das Publikum in ihren Bann. Die Konzertreihe wird fortgesetzt am 26.11.2016 mit der Gruppe “Blume“ (Echo Preisträgers Wanja Slavin, Peter Gall, Magnus Schriefl & Bernhard Maier) und am 21.12.2016 mit dem Münchner Rock- und Jazzchor „VoicesInTime“, ebenfalls im Gröbenzeller Stockwerk. Text & Fotos: TJ Krebs

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Bildergalerie: das Oded Tzur Quartett in der Unterfahrt

Das Oded Tzur Quartett in der Unterfahrt mit Oded Tzur Saxophon, Shai Maestro am Piano, Ziv Ravitz Drums & Petros Klampanis am Bass. Nach wie vor auf der Suche nach Klang, reflektiert mit filigranem, umwerfendem Sound, brandneuen Stücken und beseelten Improvisationen. Beeindruckend, wie sich die Formation live im Laufe des Jahres musikalisch entwickelt hat. Ein in der Tat bewegender Abend! – Text & Fotos TJ Krebs  

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„Über und unter“ mit Julia Kadel in der Unterfahrt – Fotogalerie

Nach zwei erfolgreichen Blue-Note-Alben ist das Julia Kadel Trio längst kein „Geheimtipp“ mehr. Das Publikum in der Münchner Unterfahrt wurde mit einem sensationell klangvollen Abend belohnt. Live ist das Trio mit Karl-Erik Enkelmann am Bass und dem Drummer Steffen Roth noch intensiver als auf CD. Nach wie vor sind sie mit Ihren Improvisationen und Kompositionen Reisende auf der Suche nach Klängen und Bildern, mit denen sie ihre Hörer von der ersten bis zur letzten Minute in Bann schlagen. Text & Fotos TJ Krebs

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Chico Freeman, Svante Henryson, Reto Weber in der Unterfahrt

Chico Freeman verkörpert als Saxofonist, Komponist und Produzent die Intentionen des neuen Jazz und ist stets auf der Suche nach neuen Wegen des Ausdrucks. Svante Henryson ist ein Virtuose auf gleich drei Instrumenten – dem Cello, Kontrabass und E-Bass. Dazu ist er ein Komponist, der alle musikalischen Sprachen beherrscht. Und der Schweizer Schlagzeuger und Percussionist Reto Weber gründete 1978 sein Percussion Orchestra und nahm seitdem zahlreiche Alben auf. Legendär sind zudem seine unzähligen Konzerte, die er gemeinsam mit Albert Mangelsdorff gab. Am vergangenen Samstag war das exzeptionelle Trio in der Unterfahrt zu Gast. Ralf Dombrowski hatte seine Kamera dabei, seine Kritik lesen Sie auf http://www.sueddeutsche.de/kultur/kurzkritik-genuss-statt-ekstase-1.3169082?reduced=true 

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Steidle und Brötzmann im Einstein

Das Konzert, das der Verein Offene Ohren e.V. im Einstein veranstaltete, war erwartungsgemäß intensiv und frei, lediglich bei einem Stück spielte Peter Brötzmann fast lyrische Töne auf seiner Klarinette – das Zusammenspiel von Oliver Steidle und Peter Brötzmann blieb von der ersten bis zur letzten Minute dynamisch und spannungsgeladen. Ein Konzert der feinen, besonderen Art! Ansonsten sind die Fotos von Ralf Dombrowski und TJ Krebs selbsterklärend und spiegeln die Atmosphäre des Abends wider.

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„Grundton D“ – Konzert und Denkmalschutz mit Brecht in Augsburg

Am „Tag des offenen Denkmals“ vergangenen Sonntag fand im ehemaligen Augsburger Gaswerk im Rahmen der Benefizreihe „Grundton D“ ein außergewöhnliches Konzert statt. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz veranstaltet der Deutschlandfunk seit nunmehr 25 Jahren diese Sendereihe. Die Abkürzung „D“ steht dabei sowohl für den Denkmalschutz an sich, als auch für Deutschlandfunk, vor allem aber auch als Dankeschön an all die Musiker und Organisatoren, die diese Konzerte an einzigartigen Orten ermöglichen. Unter dem imposanten Gaskessel des ehemaligen Augsburger Gaswerks befindet ein Raum, der anlässlich dieses besonderen Tages für ein spezielles Konzert genutzt wurde: Pianist Uri Caine und Vokalist Theo Bleckmann traten dort zusammen mit Chris Speed an der Klarinette, der Violinistin Joyce Hammann und DJ Olive mit einem  -zur Stadt Augsburg passenden-  Brecht/Eisler/Weill Programm auf. Ob Bilbao Song, Als ich dich gebahr, Alabama Song, Es regnet, Kanonensong oder als Zugabe German Misere … die Musiker begeisterten vom ersten Ton an und verwandelten den schmucklosen Raum in einen atmosphärischen Konzertsaal. Der Klangkörper überzeugte, war in sich geschlossen und fesselte die Zuhörer von der ersten bis zur letzten Minute. Gesendet wird der Mitschnitt des Konzertes im …

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