Die albanisch-schweizerische Sängerin Elina Duni und der britische Gitarrist Rob Luft stellen auf ihrer aktuellen Tournee eigene und Folksongs vor

Das ausdrucksstarke Duo machte auch im Regensburger Jazzclub Leerer Beutel Station. Michael Scheiner war da. „Close Your Eyes“, schließe deine Augen, könnte in der Zeit von Hass und Hetze nicht nur im Netz leicht mißverstanden werden. Als Doris Day das romantische Liebeslied vor über sechs Jahrzehnten mit dem Trio des deutsch-amerikanischen Pianisten André Previn veröffentlichte, musste niemand daran herumdeuteln. Werbung Auch in der subtilen Interpretation von Elina Duni und dem Gitarristen Rob Luft erwachte nach wenigen Augenblicken der Kern dessen, was diesen Song ausmacht: Vertrauen und emotionale Sicherheit. Nach ihrem gefeierten Regensburg-Debüt vor knapp drei Jahren beim Sparks&Visions-Festival, damals im Trio, stellten die beiden beim Jazzclub im Leeren Beutel Songs ihres Albums „Time To Remember“ vor. Dabei legte das Duo mit albanischen und kosovarischen Volksliedern, Folksongs und wenigen Standards eine musikalische Intimität an den Tag, wie sie selten zu erleben ist. Schon bevor sie den luftig-zarten Titelsong mit der feinen spröden Note vorstellten, liess die in der Schweiz aufgewachsene Sängerin durchklingen, worauf diese atemberaubende Geschlossenheit beruht. In einer Moderation erzählte sie davon, dass sie als gebürtige Albanerin ein nomadisches Leben führt und „meist aus meinem …

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Elina Duni. Foto: JM Koch

„Sparks & Visions“ – internationales Jazz-Festival im Theater Regensburg

Das meteorologisch meist trübe und tendenziell eher konzertarme Januar-Ende mit jazzigem Funkenflug und visionären Formationen aufpeppen: Mit dieser guten Idee hat es Managerin und Bookerin Anastasia Wolkenstein geschafft, Sponsoren und Kooperationspartner in Regensburg zu gewinnen und ein hochkarätiges Wochenendfestival auf die Beine zu stellen. „Sparks & Visions“ bot an drei Abenden je drei gut einstündige Konzerte im gediegenen Ambiente des klassizistischen Theaters. Dass das atmosphärisch bestens aufging, dafür sorgte nicht nur der gute Sound, sondern auch ein wunderbares „Bühnenbild“: Der Künstler Karl Iaro hatte einige Mobiles aufgehängt, die in Verbindung mit den Farbwechseln des Lichts immer wieder neue Reflexionen auf eine rückwärtige Leinwand zauberten. Dass die kunstvolle, inspirierende Klarheit dieser Installation am zweiten Abend zeitweise durch Bühnennebel verunstaltet wurde, war dann allerdings ein grober Missgriff. Werbung „Sparks & Visions“, Tag 1 Die Dreierprogramme folgten einer klaren, jeweils von Vokaljazz eröffneten Steigerungsdramaturgie. Dem ursprünglich für ein Konzert beim Bundespräsidenten zusammengestellten Septett „Heaven Steps to Seven“ rund um die Pianistin Julia Hülsmann merkte man am Eröffnungsabend den Projektcharakter ein wenig an. Von den drei Sängerinnen profilierte sich vor allem Lisa Bassenge mit bewährter Wandlungsfähigkeit, die ambitioniertesten Nummern …

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