Tanzender Schmetterling im Hurrikan

Zum 30-jährigen Bandjubiläum machten die „Fun Horns“ Halt beim Jazzclub im Regensburg – und begeisterten mit anspruchsvollem Akustikspiel. Vier Musiker, sieben Blasinstrumente und sonst nichts auf der Bühne. Halt, ein Mikrofon für die Ansage noch, Mineralwasserflaschen und kleine vergnügliche Erzählungen aus dem Tourleben, aus der Vergangenheit und von Aufnahmesessions im „Alten Lager“. Die „Fun Horns“ sind keine junge Kapelle, wie sie sich selbst nennen. Gleichzeitig sind sie so erfrischend in ihrer Musik wie es nur freie oder auch junggebliebene Geister sein können. Wer bei ihrem fantastischen Konzert im Leeren Beutel die Augen geschlossen hielt, konnte leicht in Verwirrung stürzen – waren doch da schwirrende Insekten, meckernder Streit und zuckersüsses Liebesgeflöte zu hören. Aus Posaune, Saxofonen, Bassklarinette, Trompete und einer Flöte. Pur, unverfälscht, spielte das Quartett ganz ohne jegliche elektrische Verstärkung. „Das ist doch ein wunderbarer Raum“, freute sich Tonangeber Jörg Huke (tb) sichtlich über die hervorragende Akustik, „der trägt das ohne weiteres bis in die letzte Reihe“. In einer Zeit, als weltweit Saxofonquartette wie Pilze aus Boden schossen, dachten sich vor drei Jahrzehnten einige Jungs in Ostberlin – wie die Hauptstadt der DDR damals hieß …

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