Von Michael Scheiner – Im März – Maaliskuu, die dritte Nummer auf dem Duo-Album von Posaunist Conny Bauer und Kalle Kalima an der Gitarre – beginnen die beiden Instrumentalisten vergnügt, selbstvergessen zu tänzeln. Geradezu versöhnlich legen sie sich nebeneinander ins frische noch kühle Gras und genießen die wärmenden Strahlen, während ihr Spiel lyrisch sanft ausklingt. Facettenreiche 13 Monate „13 Kuukautta“, auf deutsch 13 Monate, haben die Musiker ihr erstes gemeinsames Albumprojekt benannt. Dem kürzeren Kalender wurde einfach ein zusätzlicher Eismonat, „Jääkuu“, hinzugefügt. Damit wandelt das Duo weniger auf dem Spuren des chinesischen Autors Liu Cixin, der dem blauen Himmel in seinem SF-Roman „Drei Sonnen“ gleich zwei weitere Himmelskörper angedichtet hat. Vielmehr klirrt es nach anfänglichem Abtasten spitz und knarzend im zwischen dem Weihnachtsmonat Joulukuu und Januar, Tammikuu, liegenden Kältekeller. Vom Titel her klingt das physisch als Cd und als Download erhältliche Album wie ein Stück Programmmusik, angelehnt an die finnischen Wortbedeutungen der Monate, die teilweise jahreszeitliche Themen setzen. Von diesen Feinheiten abgesehen, bietet es fesselnde Musik, ein intergenerationelles Aufeinandertreffen zweier starker Musikpersönlichkeiten verschiedener Herkunft und Hintergründe. Ist Conny Bauer ein Kriegskind, aufgewachsen im damals abgegrenzten Teil …
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