Rieselfeld 2015. © MH
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Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 27.05.2024 bis 02.06.2024

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 22. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.


Senderliste:


mo – 27.05.24


19:00 bis 20:00 +++ hr2-kultur
Hörbar: Nina Ogot – der Sound Kenias, hier und heute & mehr Musik grenzenlos

19:30:00 +++ Ö1
Pianist Roberto Magris und „Europlane for Jazz“ im Rahmen des Kulturhauptstadt-Programms 2024 in Bad Goisern

Auch der Jazz ist vertreten im Programm „Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024“: Die Jazzfreunde Bad Ischl unter dem rührigen Obmann Emilian Tantana haben heuer einige hochkarätige Spezialprojekte programmiert: Am 25. April spielte im Festsaal Bad Goisern der aus Triest stammende Pianist Roberto Magris auf.

Mit seinem Europlane Orchestra schlug Magris schon in den 1990er Jahren Brücken zwischen Ost- und Westeuropa. Mit der Pandemie und Russlands Angriff auf die Ukraine scheint das Thema wieder aktuell zu sein, weshalb Magris nun das „Europlane for Jazz“-Projekt auf die Beine stellte: Mit dem slowakischen Trompeter Lukáš Oravec, dem ungarischen Saxofonisten Tony Lakatos, dem österreichischen Saxofonisten Florian Bramböck, dem deutschen Bassisten Rudi Engel und dem slowenischen Schlagzeuger Gasper Bertoncelj hatte er herausragende Musiker um sich geschart, um auf klingende, kreative Weise den paneuropäischen Geist zu beschwören.

20:03 bis 21:30 +++ Deutschlandfunk Kultur
In Concert – Funkhauskonzert: David Friedman / Michael Schiefel

Live aus Raum Dresden von Deutschlandfunk Kultur. David Friedman / Michael Schiefel. David Friedman, Vibrafon; Michael Schiefel, Gesang und Electronics. Moderation: Matthias Wegner

Der US-amerikanische Vibrafonist David Friedman (Jahrgang 1944) hat in seiner langen Karriere viel erlebt. Er teilte sich mit so unterschiedlichen musikalischen Persönlichkeiten wie Leonard Bernstein, Bobby McFerrin, Yoko Ono und Chet Baker die Bühne bzw. das Studio. Ab Ende der 1980er-Jahre baute er in Berlin die Jazz-Nachwuchsförderung entscheidend mit auf. Zu seinen Schülern gehörte damals auch der Sänger Michael Schiefel, der heute selbst Hochschul-Professor ist. Friedman und Schiefel haben über die Jahre hinweg immer mal wieder zusammengearbeitet und eine ganz spezielle Duo-Klangfarbe entwickelt. Aktuell präsentieren sie ein spannendes Projekt, in dem sie Jazz-Standards aus dem „Great American Songbook” auf sehr ungewöhnliche Art und Weise interpretieren.

21:00 bis 22:00 +++ Bremen Zwei
Hörspiel: Near-Future-Krimi im Alpenstaat

Laura Martinis Kampf gegen den Überwachungsstaat geht weiter. Ein Whistleblower führt sie ins Epizentrum der Macht. In der Metropole Zürich herrscht das SHI, hochgerüstet mit der neuesten Generation KI. Hilfssheriff Emil hält im Outlog verzweifelt die Stellung.

22:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz: Dianne Reeves war die Stimme ihrer Generation

Mit knapp 20 Jahren und 75 Dollar in der Tasche zieht Dianne von Denver nach Los Angeles und begeistert sich zunächst für Fusion-Musik. Als Sängerin in den Bands von Sergio Mendes und Harry Belafonte entdeckt sie Latin, Pop und World Music und bereist erstmals die ganze Welt. Mit Beginn des Millenniums erreicht ihre wachsende Popularität einen ersten Höhepunkt: In drei aufeinanderfolgenden Jahren gewinnt sie einen Grammy in der Kategorie „Best Jazz Vocal Performance“. Kurz darauf wird ihr Soundtrack des George- Clooney-Films Good Night, And Good Luck als „Best Jazz Vocal Album“ ausgezeichnet. Dianne Reeves’ Karriere wäre nicht denkbar ohne ihren größten Förderer: den Pianisten und Produzenten George Duke, ihr Cousin…

22:30 bis 23:00 +++ hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

heute mit: Olga Reznichenko Trio | Kathrine Winfeld Sextet | Martin Schulte Quintet

22:33 bis 23:30 +++ NDR Kultur
Play Jazz! Magazin am Montag mit Michael Laages

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Lachenmanns Lectures in Graz – Der 88-jährige Komponist Helmut Lachenmann gab seine Erfahrungen in Gesprächen und bei Probearbeiten in Graz weiter.

Helmut Lachenmann gilt als der Komponist, der die Welt der Geräusche in die Instrumentalmusik gebracht hat. Man denke etwa an die instrumentale Klangwelt seiner Oper „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ oder das Streichquartett „Gran Torso“, das statt vom Klang von den mechanischen und energetischen Bedingungen bei der Klang-Erzeugung ausgeht. Kurz gesagt: Nach Lachenmann konnte nicht mehr so komponiert werden wie vor Lachenmann.

Der 88-jährige Komponist war acht Tage lang auf Einladung der KUG in Graz und hat dort nicht nur ein langes Lectures-Gespräch mit seinem Schüler Clemens Gadenstätter geführt, sondern auch mit Studierenden der Kunstuniversität geprobt. Bewundernswert, mit welcher Offenheit, aber auch Genauigkeit er hier gearbeitet hat. Eine sympathische Direktheit, die auch das einstündige Interview bestimmt, das er Ö1 vom Pianino aus in einem Übungszimmer der Universität gegeben hat – inklusive improvisierter Musikbeispiele am Klavier, von Morricone bis Lachenmann. Gestaltung: Rainer Elstner

23:30 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Round Midnight: Marshall Allen


di – 28.05.24


01:05 bis 05:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Moderation: Katrin Wilke

19:00 bis 20:00 +++ hr2-kultur
Hörbar: Nach Haus kommen zu Reinhard Mey & mehr Musik grenzenlos

20:03 – 21:00 UHR +++ SWR Kultur Jazz Session
Jazzfest Berlin 2023 – Clay Kin

Von Julia Neupert. Clay Kin sammelt und wandelt verschiedene akustische und visuelle Aufnahmen – die beiden Musiker Julian Sartorius und Dan Nicholls arbeiten in diesem Trio zusammen mit der Videokünstlerin Lou Zon (Louise Boer). In ihren gemeinsamen Performances improvisieren die Drei mit Perkussion, Feldaufnahmen, Bildern und elektronischen Sounds. Dabei entstehen hypnotisch groovende und vielfach geschichtete audiovisuelle Ereignisse. Der Auftritt von Clay Kin beim Jazzfest Berlin im November 2023 steht im Mittelpunkt unserer heutigen Jazz Session.

20:10 bis 21:00 +++ Deutschlandfunk
Hörspiel: Ein Bericht für eine Akademie

Von Franz Kafka. Regie: Willi Schmidt. Mit: Klaus Kammer. Produktion: SFB 1963. Länge: 33’ (mono)

In dem „Bericht“, den Max Brod einmal die genialste Satire auf die jüdische Assimilation genannt hat, beschreibt der Erzähler seine beispiellose Karriere vom eingefangenen Affentier zum gebildeten Europäer. Um Dressur und Siechtum zu entrinnen, hat er das einzige Schlupfloch gewählt, das ihm mehr Freiraum bietet als der Käfig: Es ist der Status Mensch. Der Preis ist hoch: „Und ich lernte, meine Herren. Ach man lernt, wenn man muß; man lernt, wenn man einen Ausweg will; man lernt rücksichtslos. Man beaufsichtigt sich selbst mit der Peitsche; man zerfleischt sich beim geringsten Widerstand. Die Affennatur raste, sich überkugelnd, aus mir hinaus und weg …“. In der Funkfassung der Bühnenaufführung von 1963 brilliert Klaus Kammer in der Rolle des Affen im Gehrock, der weiß, dass die Menschenwelt „äffischer“ ist als die Welt der Affen.

21:05 bis 22:00 +++ Deutschlandfunk
Jazz Live: Musik für Kopf und Bauch – Lukas König’s „Sound Hazard“

Pat Thomas, Piano; John McCowen, Bassklarinette; Farida Amadou, E-Bass; Luke Stewart, Kontrabass; Lukas König. Schlagzeug. Aufnahmen vom 18.8.2023 beim Jazzfestival Saalfelden. Am Mikrofon: Anja Buchmann

Der Schlagzeuger und Komponist Lukas König eröffnete 2023 das renommierte Jazzfestival Saalfelden. Mit einem neu zusammengestellten Ensemble präsentierte er rhythmisch Vertracktes, hymnische Melodien und lärmende Exzesse. Ursprünglich wollte der in Wien und den USA lebende Niederösterreicher sein Konzert auf der Hauptbühne auch mit den Vokalistinnen Moor Mother und Charmaine Lee gestalten, doch aus terminlichen Gründen gab es personelle Umgestaltungen und letztlich formierte sich eine Quintett-Besetzung. Gemeinsam schuf die Band elektroakustische Klangwelten, die mal durch raumgreifende Gong-Sounds, mal durch perkussives Marimbaspiel, punk-artigen E-Bass, stehende elektronische Klänge oder energetische Soli geprägt waren und vom Publikum gefeiert wurden.

22:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz: 20 Jahre Jazzwerkstatt Wien

2004 wurde diese Initiative ins Leben gerufen. Seitdem arbeitet die Jazzwerkstatt Wien auf die immer gleiche Art und Weise: Künstlerinnen und Künstler kuratieren selbst und laden ihre Kolleginnen und Kollegen ein, fordern sie heraus Neues zu probieren und stellen scheinbar gegensätzliche Stile nebeneinander. Dadurch entstand eines der wichtigsten Merkmale der zeitgenössischen Wiener Musikszene: Stilistische Grenzen sind durchlässig, die Genres und das Publikum vermischen sich. All die hermetisch abgegrenzten Szenen, die noch in den 1990er Jahren für sich allein kämpften, arbeiten nun zusammen und schaffen einen alternativen „Wiener Klang“, spannende neue Projekte und neue Musikformen zwischen den Stühlen. Manuela Krause hat sich mit einigen Gründungsmitgliedern der Jazzwerkstatt Wien unterhalten und nimmt das 20-jährige Jubiläum zum Anlass für einen Rückblick auf eine der wichtigsten Musikinitiativen der letzten beiden Jahrzehnte.

22:05 bis 23:00 +++ BR-KLASSIK
Horizonte: Faszination Neue Musik

Mathias Spahlinger: „passage/paysage“. Eine Sendung von Enno Poppe und Thorsten Preuß

22:30 bis 23:00 +++ hr2-kultur
Jazz and More: An den Rändern des Jazz – heute mit: Blueblut | V-Trio | Halva

22:33 bis 23:30 +++ NDR Kultur
Play Jazz!: See More Jazz Rostock 2023: Marshall Cooper Brass Band

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Das Ensemble Phace im Wiener Konzerthaus – Werke von Sarah Nemtsov, Mikel Urquiza, Katharina Rosenberger, Victor Ibarra und Jorge Sánchez-Chiong.

Das seit vielen Jahren in der zeitgenössischen Musikszene sehr erfolgreiche Ensemble Phace zählt zu den innovativsten und vielfältigsten österreichischen Klangkörpern für zeitgenössische Musik. In diesem Konzert, das von Ö1 am 7. Mai 2024 im Wiener Konzerthaus aufgenommen wurde, präsentieren sie das Programm „Animal Smileys“.

Das Werk „Opus latericium „ ist von einer römischen Lehmziegelbauweise der Kaiserzeit inspiriert. Dreieckige Ziegel, zu einer gepunkteten, polierten, harten und feuerfesten Oberfläche vereint: von der Außenseite durchbricht die repetitive Musik des spanischen Komponisten Mikel Urquiza zerstörerisch hämmernd im Zeitraffer die harte Schale, legt die Ruine frei. Auch die Komposition „Sechs Zeichen“ der deutschen Komponistin Sarah Nemtsov ist auf einem trügerischen Fundament der Instabilität aufgebaut. Was statisch wirkt, beginnt sich zu verselbständigen und die Gestalt zu wechseln.

Der in Caracas geborene und seit langem in Österreich beheimatete Komponist Jorge Sánchez-Chiong geht in „Animal Smileys „ mit ganz anderen Werkzeugen zu werke, um zu einer nicht weniger intensiven Musik zu gelangen. Fremde Streicherklänge, durchs Versuchslabor der elektronischen Effekte geschleift, deformiert, denaturiert und saturiert.

Die Kompositionen des Mexikaners Victor Ibarras zeichnen sich meist durch einen sehr präzisen Umgang mit Harmonien und Tonstrukturen und Augenmerk auf rhythmische Akzente aus. Im Gegensatz dazu hinterfragen. Die Werke der gebürtigen Schweizerin und in Los Angeles beheimateten Komponistin Katharina Rosenberger beleuchten die musikalischen Produktions- und Rezeptionsgewohnheiten von mehreren Seiten. (Quelle: Ensemble Phace).

Neben diesem Konzert werden auch Ausschnitte aus weiteren Konzerten des Ensemble Phace zu hören sein. Gestaltung: Astrid Schwarz

23:30 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Round Midnight: Jazz goes Sting

Rieselfeld 2015. © MH
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mi – 29.05.24


19:05 bis 20:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Classic Sounds in Jazz – Hören wir Classics und reden darüber!, Vol. 33

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Radiopreis 2022 als beste Sendung. Klänge neu entdecken im lockeren Schlag-Abtausch. Mit Beate Sampson, Ulrich Habersetzer und Roland Spiegel, die sich mit Lieblings-Alben aus der Geschichte des Jazz gegenseitig überraschen

21:03 – 22:00 UHR +++ SWR Kultur NOWJazz
Eklektizismus und Energie – Der Keyboarder Ståle Storløkken

Von Niklas Wandt. Ståle Storløkken zählt seit den 1990er-Jahren zu den umtriebigsten Performern und Komponisten der norwegischen Szene. Mit Orgel, E-Piano, Synthesizern und Effekten schafft er schroffe, aber auch zärtliche Klangskulpturen, inspiriert von Postrock, Ambient, freier Improvisation und Fusion. Das Album „Ghost Caravan“ (2021) hat er an einer historischen Kirchenorgel eingespielt. Seine dienstälteste Band ist Supersilent, zusammen mit Trompeter Arve Henriksen und Produzent Helge Sten. Ihre Exkursionen zwischen tastender Stille und Geräuschexzessen sind auf mittlerweile zwölf Tonträgern dokumentiert.

22:03 bis 23:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Hörspiel: Im weißen Rössl am Central Park (in schlechtem Deutsch und ebensolchem Englisch)

Frei nach dem Singspiel „Im weißen Rößl“ von Ralph Benatzky von 1930. Von Johannes Müller und Philine Rinnert. Unter Verwendung von Texten von Jimmy Berg (1909−1988). Mit: Sarai Cole, Hauke Heumann, Dominik Kleinen, Ulrike Schwab, Shlomi Moto Wagner. Komposition: Misha Cvijović. Musiker: Jochen Carls, Misha Cvijović, Paul Hübner, Sabrina Ma, Lixue Lin-Siedler. Ton: Torben Utecht. Produktion: Autorenproduktion 2020. Länge: 50’21

Von den Nazis verboten, wurde „Im weißen Rößl“ von deutsch-jüdischen Flüchtlingen in New York als Hommage an die Heimat gefeiert. Das musikalische Hörspiel geht den Spuren einer legendären Inszenierung im Exil nach.

Wie baut man sich nach Flucht und Vertreibung eine neue kulturelle Heimat auf? Was nimmt man mit? Was lässt man zurück? Das Singspiel „Im Weißen Rößl“ von 1930 ist das Heimatstück des deutschen Revuetheaters − und wurde von den Nazis verboten. In zahlreichen Inszenierungen geflüchteter Europäerinnen und Europäer lebte es jedoch weiter, zum Beispiel in Jimmy Bergs Bearbeitung „Das Weiße Rössl am Central Park − in schlechtem Deutsch und ebensolchem Englisch“, das im Emigranten-Treffpunkt Café Vienna in New York gespielt wurde. Zwischen Wien, Berlin und New York nähern sich Johannes Müller und Philine Rinnert der Geschichte des emigrierten Autors Jimmy Berg und seiner „Rössl“-Version. Archiv-Funde, biografische Bruchstücke, Interviews mit Weggefährten und die Musik der berühmten Revuevorlage verschmelzen zu einem Sing-Hörspiel über jüdisch-deutsche Fluchterfahrung und die Suche nach Heimat.

Johannes Müller, Regisseur für Musiktheater und Philine Rinnert, Bühnenbildnerin,entwickeln gemeinsam seit 2010 Musiktheater-Hybride. Ihre Arbeiten nehmen die Vergangenheit der Oper, ihre Wirkung und Techniken ins Visier, zugleich zeigen sie auch eine Archäologie der Gegenwart, von Entertainment und Queer Culture. Seit 2010 werden sie regelmäßig durch den Hauptstadtkulturfonds und die Senatsverwaltung Berlin gefördert. Sie zeigten ihre Arbeiten unter anderem in den Sophiensaelen, Radialsystem V, Kampnagel Hamburg, brut Wien oder der Bayerischen Staatsoper München. Sie verbinden in ihren Arbeiten klassische Musik mit aktuellen Diskursen und pop-kulturellen Artefakten. Zuletzt: „Ex Machina“ für die Staatsoper Stuttgart und „Nothing will be archived oder Die Herrin der Welt“ für die Sophiensaele Berlin.

Ihr Singspiel „Im Weißen Rössl am Central Park (in schlechtem Deutsch und ebensolchem Englisch)“ entstand unter Verwendung von Texten aus „Das weiße Rössl am Central Park“/“The White Horse Rides again“ (Texte von Jimmy Berg) und einzelner Song-Umdichtungen aus dem Nachlass Jimmy Bergs − mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Exilbibliothek im Literaturhaus Wien und von Franz und Gertrude Berg − sowie unter Verwendung von „Im weißen Rößl“ (Singspiel in drei Akten frei nach dem Lustspiel von Blumenthal und Kadelburg von Hans Müller und Erik Charell, Gesangstexte von Robert Gilbert, Musik von Ralph Benatzky, Sechs musikalische Einlagen von Robert Gilbert, Bruno Granichstaedten und Robert Stolz).

22:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz: Die Stimme und das Absurde – der Vokalist Phil Minton

Ab Mitte der 1970er Jahre hat Minton in einer Reihe von Soloeinspielungen sein drastisch erweitertes Vokabular entwickelt, in schrille Höhen und grummelnde Tiefen, ins Verworfene und ins Cartoonhafte, am liebsten alles im schnellen Wechsel- viele Klänge, die Minton mit der Stimme erzeugt, hat er vermutlich erstmals bewusst in einen musikalischen Kontext gebracht. Oft bringt Phil Minton auch literarische Texte, etwa von James Joyce, in seine Musik ein. Ein virtuoser und humorvoller Veteran der freien Improvisation, der im Gespräch über seine lange und facettenreiche Karriere reflektiert.

22:30 bis 23:00 +++ hr2-kultur
Jazzfacts: What’s going on? – Features, Interviews und was die Szene (um-)treibt | Jakob Bänsch

Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt. Das Quartett des jungen Trompeters Jakob Bänsch wird beim 55. Deutschen Jazzfestival Frankfurt 2024 Ende Oktober im hr-Sendesaal auftreten. Die Band spielt zum Großteil die Musik des Bandleaders und diese ist unter anderem inspiriert von Komponist*innen wie Wayne Shorter, Maria Schneider, Maurice Ravel, Alexander Scriabin oder Gustav Mahler. Sie kombiniert dabei lyrische Melodien, virtuosen Jazz, sphärische Klangwelten und sinfonische, klassische Elemente.

Das komplette Programm des diesjährigen Deutschen Jazzfestivals Frankfurt wird am 5. Juni veröffentlicht und dann beginnt auch der Vorverkauf der Eintrittskarten.

22:33 bis 23:30 +++ NDR Kultur
Play Jazz! Magazin am Mittwoch mit Michael Laages

23:05 bis 00:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazz aus Nürnberg: Special

„Character Pieces“ – Das Rebecca Trescher Tentett in concert. Aufnahme vom 21. März 2024 im Studio Franken

Moderation und Auswahl: Beate Sampson. Ihr erstes großes Ensemble hat Rebecca Trescher 2013 gegen Ende ihrer Studienzeit an der Musikhochschule in Nürnberg gegründet. Dort und an der Hochschule für Musik und Theater in München hat die gebürtige Baden-Württembergerin ihre Abschlüsse in Jazzklarinette und Komposition gemacht. Viel positives Echo hat Rebecca Trescher schon während ihrer Studienzeit für ihre Arbeit geerntet. Unter anderem den Kulturpreis der Stadt Nürnberg und den Bayerischen Kunstförderpreis. 2019 ging sie als Artist in Residence nach Paris an die Cité Internationale des Arts. Dort fand sie die Inspiration für ihr Tentett-Album „Paris Zyklus | The Spirit of the Streets“, mit dessen Titelstück sie 2022 den Deutschen Jazzpreis in der Kategorie „Komposition des Jahres“ gewann. Im selben Jahr wurde ihr Tentett in Mannheim bei der 15. Ausgabe des Neuen Deutschen Jazzpreises vom Publikum zur besten Jazzband im Wettbewerb gekürt. Sieben Alben hat Rebecca Trescher bis dato herausgebracht. Drei davon – alle mit ihrem großen Ensemble wurden im Tonstudio des BR Franken eingespielt. Und auch das neue Album „Character Pieces“ ist eine Koproduktion mit dem BR in Nürnberg.

23:30 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Round Midnight: Der Pianist Fred Hersch: still, dem Klang lauschend


do – 30.05.24


17:10:00 +++ Ö1
Die Schauspielerin und Sängerin Gisela May: „Es wechseln die Zeiten“

Als sie 1957 im Deutschen Theater zu Berlin einige Songs von Kurt Weill zum Besten gab, kam Hans Eisler hinter die Bühne und sagte: „Das müssen Sie weitermachen“. Gisela May hörte auf ihn und begann eine Karriere, die alle deutsch-deutschen Zeitenwenden überdauerte: Als gefeierte Brecht- Interpretin, als linientreue DDR-Staatskünstlerin, als Chansonsängerin dies- und jenseits der Mauer, als Fernsehstar nach der Wende. „Es wechseln die Zeiten“ – frei nach Bertolt Brecht – ist der Titel ihrer Autobiografie – ihre Stimme und ihr Stil blieben unverwechselbar. Am 31. Mai wäre Gisela May 100 Jahre alt geworden.

18:20 bis 20:00 +++ SWR Kultur
Hörspiel: Schall und Wahn (4/4) Dilsey – Ostersonntag, 08. April 1928 – Nach dem gleichnamigen Roman von William Faulkner

Komposition: Pierre Oser. Hörspielbearbeitung und Regie: Walter Adler. Mit Nicole Heesters, Ulrich Noethen, Judith Engel, Robert Dölle, Christoph Franken, Laurids Schürmann, Kathleen Morgeneyer, Christian Redl, Heinrich Giskes,Steffen Scheumann, Oliver Stokowski u.a. (Produktion: SWR 2024 – Premiere)

Der vierte Teil des bahnbrechenden Romans der Moderne von William Faulkner wird von einem anonymen Erzähler außerhalb der Familie berichtet. Im Mittelpunkt stehen Dilsey, die alte Schwarze Bedienstete und gute Seele des Hauses, und Jason, der das Geld seiner Schwester Caddy, mit dem diese ihre Tochter Quentin unterstützen wollte, entwendet hatte. Nun bricht Quentin seine Geldkassette auf und flieht. Zurück bleiben der betrogene Betrüger, seine gefühlskalte Mutter und sein geistig behinderter Bruder.

19:00 bis 20:00 +++ hr2-kultur
Jazz am Feiertag

Sarah Chaksad Large Ensemble | Leibnitz International Jazz Festival, Österreich, September 2023. Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Sarah Chaksad Large Ensemble || Sarah Chaksad, sax | Leibnitz International Jazz Festival, Kulturzentrum, Hugo-Wolf-Saal, Österreich, September 2023

21:05 bis 22:00 +++ Deutschlandfunk
JazzFacts: „JazzFacts Klanghorizonte“

Jazz, Electronica und Pop abseits des Mainstreams. Am Mikrofon: Thomas Loewner

22:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz – Moderation: Niklas Wandt

22:05 bis 23:00 +++ BR-KLASSIK
Horizonte

Henri Dutilleux: „Mystère de l’instant“ (Collegium Musicum: Paul Sacher); Anders Hillborg: „Sirens“ (Hannah Holgersson, Ida Falk Winland, Sopran; Eric Ericson Kammerchor; Philharmonisches Orchester Stockholm: Esa-Pekka Salonen); „Shared Solitude 1“ (Anders Paulsson, Theo Hillborg, Saxofon)

23:00 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Play Jazz! Der unrebellische Revolutionär – NDR Bigband plays Peter Herbolzheimer (2/2)

23:05 bis 00:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: All that Jazz

Eine Chronik des Jazz (43): „ Jelly Roll Blues“ – Aufnahmen vom Juni 1924. Moderation: Benedikt Schregle. Manuskript und Auswahl: Marcus A. Woelfle


fr – 31.05.24


14:05:00 +++ Ö1
Schlagzeuger Günter „Baby“ Sommer und seine Hommage an die Brotherhood of Breath bei JazzBaltica 2023

Den Spitznamen „Baby“ erhielt Günter Sommer in Anlehnung an eines seiner frühen Idole am Schlagzeug, den afroamerikanischen Drummer Warren „Baby“ Dodds. Es war allerdings vor allem der Schlagzeuger Stu Martin, dem der in Dresden geborene Sommer in den 1960er Jahren nacheiferte, und den er bis ins kleinste Detail kopierte. Bis eines Abends der Zufall das US-amerikanische Original und seinen deutschen Nachahmer auf derselben Bühne zusammenbrachte – und Sommer erkennen musste, wie wichtig die Entwicklung eines eigenen Stils ist.

Davon (und von vielem mehr) erzählte der altgediente und hochaktive Schlagzeuger launig bei seinem Konzert am 25. Juni 2023 auf der Bühne des Maritim-Seehotels im norddeutschen Timmendorfer Strand im Rahmen des Festivals JazzBaltica, wenige Wochen vor seinem 80. Geburtstag.

Spätestens in den 1970er Jahren avancierte Sommer zu einer der wichtigen und originellen Stimmen im europäischen (Free) Jazz. Dass der Verzicht auf Imitation bewusste Hommagen jedoch nicht ausschließt, das beweist er mit seinem Bigband-Projekt „Brotherhood & Sisterhood“, das der Brotherhood of Breath Tribut zollt, dieser spektakulären Band um Pianist Chris McGregor, die Ende der 1960er Jahre von südafrikanischen Auswanderern in London gegründet und zu einer der Keimzellen des Ethnojazz wurde. Günter „Baby“ Sommer hat den freien Musiziergeist der Brotherhood of Breath aufgegriffen und mit handverlesenen Protagonisten und Protagonistinnen der aktuellen Improvisationsszene zu neuem Leben erweckt.

18:00 bis 19:00 +++ NDR Kultur
Musica: Jazz

19:00 bis 20:00 +++ hr2-kultur
Hörbar: Susan Wolf – zurück mit Songwriterpop & mehr Musik grenzenlos

22:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz – Moderation: Thomas Mau

22:05 bis 22:50 +++ Deutschlandfunk
Milestones – Bluesklassiker: Tom Waits „The Heart of Saturday Night“ (1974)

Am Mikrofon: Tim Schauen. Es ist Blues, es ist bei Tom Waits oft auch Jazz , es ist im Fall des 1974 erschienenen Albums „The Heart of Saturday Night“ durchaus beides – vor allem ist das zweite Studioalbum des 1949 in Pomona geborenen Kaliforniers emotional einnehmend und neben Schlagzeug, Kontrabass, Gitarren, Piano und Fender Rhodes u.a. mit Streichern und Hörnern originell und geschmackssicher orchestriert. Und dann dieser Frontmann: Waits ist zu diesem Zeitpunkt keine 25 Jahre alt, er trägt seine real-lyrischen Alltags-Gauner-Geschichten über Verliebte, Verlorene und Verluste mit noch klarer Gesangsstimme vor. Zu seinem knorzigen Stil sollte er erst später finden. Waits’ Zweitling aus dem Jahr 1974 hat nichts an Frische und Aktualität verloren. Ob beim ersten Hören oder dem hundertsten – dieses Album ist ein Klassiker.

23:00 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Play Jazz! Magazin am Freitag mit Michael Laages

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Disposable Instruments – Eine Klangmeditation über die Wegwerfgesellschaft.

Im Zentrum der Werkreihe „Disposable Instruments“ stehen Objekte, zu denen wir oftmals gar keine bewusste Beziehung haben, obwohl sie einen gewichtigen Platz in unserem Leben einnehmen. Plastiksackerl, PET-Flaschen, Cellophan Folien, – gerade erst gekauft, werfen wir die so genannten Einwegverpackungen auch schon in den Müll. Nicht selten kommen sie unbemerkt zurück, in Form von Mikroplastik über unsere Nahrungsketten. Nach der Initialzündung gefragt, erzählt noid vom klangreichen Rascheln und Knistern eines Plastiksackerls auf einem Gemüsemarkt in Seoul, dem er schließlich eine Komposition widmete. Bald darauf tauchten die ersten Gesetzesinitiativen auf, die helfen sollten, die rasant wachsenden Plastikmüllberge einzudämmen. Diese seien natürlich grundsätzlich zu begrüßen, so noid, aber trotzdem hätte er sich gefragt, welche Klänge wir damit verlieren würden.

Wir haben den Musiker und Klangkünstler eingeladen, seine Werkreihe „Disposable Instruments“ im Rahmen einer Shape+ Artist Recidency beim ORF Festival musikprotokoll im steirischen herbst 2023 wieder aufzugreifen und weiterzuentwickeln. In den Fokus der gemeinsamen Klanguntersuchungen mit Anthea Caddy und Elisabeth Flunger rückten dabei noch weitere Materialien, wie etwa Blechdosen, Glasbehälter und Kartonagen. Den Klangreichtum, der in ihnen steckt, konnten die Besucher:innen in einer Installation selbst erkunden. Und noid und Elisabeth Flunger haben ihre „Disposable Instruments“ auch selbst gespielt, – am letzten Festivaltag des ORF musikprotokoll im esc medien kunst labor. Anthey Caddy konnte aus gesundheitlichen Gründen leider nicht nach Graz kommen. Umso mehr freuen wir uns darüber, Ihnen das Projekt nun noch ein zweites Mal präsentieren zu können, am 7. Juni beim Festival MUSIC AFTER NATURE in den SOHO STUDIOS in Wien Ottakring.

Anthea Caddy ist Shape+ Artist 2023/24, nominiert vom ORF musikprotokoll. Shape+ ist die Plattform für spannende neue Projekte aus dem Bereich der Musik und audiovisuellen Kunst des Festivalnetzwerkes ICAS der International Cities of Advanced Sound. Gefördert wird Shape+ durch das Programm „Creative Europe“ der Europäischen Union. Gestaltung: Susanna Niedermayr

23:05 bis 00:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazz Unlimited – Die innige Grenzenlosigkeit des Solo-Klavierjazz

Das neue Album „Silent, Listening“ des amerikanischen Pianisten Fred Hersch. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel


sa – 01.06.24


00:05 bis 06:00 +++ Deutschlandfunk
Deutschlandfunk Radionacht

  • 01:05-02:00 Jazz Live: Rituale und Kalimba-Grooves – Das Kahil El’Zabar Quartet beim Enjoy Jazz Festival. Aufnahmen vom 2.10.2023 aus dem Karlstorbahnhof, Heidelberg. Am Mikrofon: Jan Paersch
  • 02:07-03:00 JazzFacts: „Es ist ein Spiel!“ – Porträt des amerikanischen Pianisten Sullivan Fortner. Von Karsten Mützelfeldt
  • 03:05-03:55 Rock et cetera: Roadtrip fürs Wohnzimmer – Die US-amerikanische Indie-Rockband Dehd. Von Mike Herbstreuth
  • 04:05-05:00 On Stage: Zeitgenössisch alt – Das Duo Hat Fitz & Cara. Aufnahme vom 15.5.2016 beim Bluesfestival Schöppingen. Am Mikrofon: Tim Schauen
  • 05:05-06:00 Spielraum: Bluestime – Neues aus Americana, Blues und Roots. Am Mikrofon: Tim Schauen

09:04 – 10:00 Uhr +++ SWR Kultur Musikstunde
Die Liebe zwischen indischer Musik und Jazz

Von Babette Michel. Musiker*innen des Jazz und der indischen Musik haben etwas gemeinsam, findet Babette Michel: Sie sind neugierig und mögen sich! Die Liebe zur karnatischen Musik hat Charlie Mariano in sein Saxofonspiel einfließen lassen. Die Suche nach den eigenen Wurzeln hat den deutsch-indischen Pianisten Jarry Singla nach Mumbai geführt. Die Freude am Improvisieren bringt die Band Shakti nach 50 Jahren wieder zusammen. Neue Wege mit der Langhalslaute Sitar gehen Hindol Deb, das Trio Benares und die Band Ragawerk, während der Jazzmusiker Baiju Bhatt den Klang der Geige mit indischen Einflüssen versieht.

13:00 bis 14:00 +++ hr2-kultur
Hörbar – Moderation: Karmen Mikovic

13:04 bis 15:00 +++ WDR 3
WDR 3 Persönlich mit Götz Alsmann

Götz Alsmann präsentiert in WDR 3 seine ganz spezielle Auffassung von Jazzmusik: Swingend, stilbergreifend, manches puristisch, einiges eher Jazz-ähnlich, durchaus sentimental und immer gerne unterhaltend. Wenn der Sound und das musikalische Gefühl stimmen, wird der Kreis dessen, was „Jazz“ ist, auch gerne erweitert.

18:05 bis 19:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazz und mehr: Die Besonnenen

Mit Musik von Lisa Wulff, Fred Hersch, Charles Lloyd, Zsofia Boros und anderen. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

18:20 – 19:00 Uhr +++ SWR Kultur Jazz
Me and My Music – Julia Kadel

Von Julia Neupert. „Powerful vulnerability“ – so heißt Julia Kadels letztes Album. Sie hat dafür musikalisch dem positiven Potential, der Kraft von Verletzlichkeit nachgespürt. Es ist die vierte Trio-Veröffentlichung der Pianistin mit Psychologie-Vordiplom. Unterstützt von ihren neuen Triopartner*innen Athina Kontou und Devin Grey beginnt sie hier ein neues Kapitel ihrer künstlerischen Biografie. In „Me and My Music“ beschreibt Julia Kadel, was sie als Musikerin gerade umtreibt und beschäftigt – im Zwiegespräch mit ihren eigenen Klängen.

19:00 bis 20:00 +++ hr2-kultur
Live Jazz: Aki Takase & Alexander von Schlippenbach

Jazzfest Berlin 2023, Haus der Berliner Festspiele, November 2023. Konzerte, die es (noch) nicht oder nie auf Platte gibt.

19:05 bis 20:00 Uhr+++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: Basar – Aktuelles aus der Szene

In der Stunde vor 20 Uhr stellt Ihnen BR-KLASSIK im Basar neue Alben aus verschiedenen Ländern der Welt vor. Wir schauen in Norwegen bei der Trompeterin Hildegunn Øiseth vorbei. In ihrem Quartett nimmt Bassist Magne Thormodsæter einen festen Platz ein. Der hat ein eigenes Ensemble und ist auch als Komponist sehr gefragt. Coole Gitarrensounds kommen aus der französischsprachigen Schweiz von Louis Matute. Witzig, ironisch-neckend, melancholisch besingt das neapolitanische Trio „Suonno d’Ajere“ die Liebe in all ihren Facetten. Im musikalischen Wortschatz der Jazzbands „Hotel Bossa Nova“ und „Conexâo Berlin“ finden sich luftig-wiegende Rhythmen aus Portugal und Brasilien. Mit Sängerin Laureena McKennitt (Kanada) und Ann Savoy (Vereinigte Staaten) sind zwei aktuelle Stimmen aus der Folk- und Cajun-Szene dabei. Die musikalische Reise beginnt mit dem Fiddle-Duo Emilia Lajunen & Suvi Oskala in: Finnland. Eine Sendung von Beatrix Gillmann

20:00 bis 00:00 +++ NDR Blue
NDR Kultur Jazz

22:05:00 +++ Ö1
Neuigkeiten aus der Welt des Jazz

Konzertempfehlungen für die kommende Woche, Buchbesprechungen, Kurznachrufe und aktuelle Meldungen.

23:03:00 +++ Ö1
Pianist und Pädagoge Harald Huber im Studiogespräch, Max Gaier und Willi Landl im Dezember 2023 im Wiener RadioKulturhaus

Im Ö1 Jazznacht-Studio zu Gast ist Harald Huber. Anlässlich seines 70. Geburtstags am 9. Juni verrät er Wissenswertes und Humorvolles über die drei Seelen, die in seiner Brust schlummern – ist der gebürtige Niederösterreicher doch zugleich Pädagoge, Musiker und Musikwissenschaftler.

Harald Huber war Initiator und lange Jahre Professor des Instituts für Popularmusik der Musikuniversität Wien. Als längjähriger Präsident bzw. (seit Februar 2024) Vizepräsident des Österreichischen Musikrats setzte und setzt er sich für die Musikszene ein und ist u. a. federführend bei der Wiedereinführung des Österreichischen Jazzpreises aktiv, den es 2024 nach 14-jähriger Pause wieder geben wird.

In Aufnahmen vom Afro Arabiq Walzer Archestra bis zum rockig-funkigen Ensemble Donaukrach werden die vielen Facetten des Pianisten und Komponisten Harald Huber gewürdigt, wobei mittels rarer Aufnahmen aus dem ORF-Archiv auch Schlaglichter auf die Karriereanfänge geworfen werden.

In der Ö1-Konzertaufnahme dieser Ö1 Jazznacht treffen mit Max Gaier und Willi Landl zwei großartige, in Wien lebende Sänger und Texter aufeinander. In der Reihe „SoloTogether“ präsentierten die beiden am 12. Dezember 2023 im Wiener Radiokulturhaus Songs zwischen Tiefgang und Leichtigkeit, zwischen Kunstlied, Popsong und Chanson.


so – 02.06.24


00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung); Pianist und Pädagoge Harald Huber im Studiogespräch, Max Gaier und Willi Landl im Dezember 2023 im Wiener RadioKulturhaus

14:00 bis 15:30 +++ hr2-kultur
Hörspiel- Premiere | Kaf*KI von Robert Schoen – Kafkas literarisches Universum durch die KI gejagt

In den dunklen Gängen von Kafkas literarischem Universum entsteht ein einzigartiges *na ja, übertreib mal nicht* Hörspielprojekt, das die Grenzen zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz verwischt. „Kafkas Labyrinth“ *Kaf*KI – noch entscheide ich, wie das Stück heißen soll!!* ist ein kühnes Unterfangen, das die rätselhaften Werke Franz Kafkas als Grundlage nutzt und sie durch die Linse von ChatGPT *und anderer KIs* neu interpretiert.

In diesem Projekt gehen Autor und KI in einen tiefgründigen *wie tief-gründig, bleibt abzuwarten* Dialog, der sowohl die Schaffensprozesse als auch die daraus resultierenden Werke beleuchtet. Die Zuhörer werden in ein Netz aus düsteren Interpretationen *Kafka soll auf Lesungen übrigens oft laut gelacht haben, aber der Humor wird in der Auseinandersetzung mit ihm oft gar nicht beleuchtet, also soooo düster nun auch wieder nicht!* und verschlungenen Pfaden geführt, wobei stets die Frage im Raum steht: Wird dieses gewagte Zusammenspiel gelingen? Dieses Hörspiel verspricht *reichlich vollmundig*, nicht nur, die Geheim-nisse Kafkas zu ergründen, sondern auch die unerforschten Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz zu erkunden. Bereiten Sie sich auf ein Erlebnis vor, das sowohl fasziniert als auch herausfordert. *Erwarten Sie nicht zu viel.*

17:04 bis 18:03 +++ SR2 KulturRadio
HörspielZeit: Gras wachsen hören – Das biolingua Institut wird 100 Jahre alt

von Liquid Penguin Ensemble (SR 2007). Das Liquid Penguin Ensemble feiert in diesem Jahr 25jähriges Jubiläum! Grund genug, sich an ihrem preisgekrönten Hörspiel (Dt. Hörspielpreis der ARD u. ARD Online Award 2008) über die Kommunikation und ja, Intelligenz von Pflanzen zu erfreuen. Das LPE hat sich dazu im weit verzweigten Forschungsarchiv des biolingua Instituts umgesehen und eigene Experimente unternommen. Ziel des 1907 gegründeten Instituts ist Sammlung und Forschung im weiten Feld „pflanzlich-menschlicher Beziehungsgeflechte“ und pflanzlicher Kommunikations-Codes. Auch das Stück ORGAN²/ASLSP (as slow as possible) von John Cage spielt in diesem Zusammenhang eine Rolle.

17:10:00 +++ Ö1
Die Singer/Songwriterin Adrianne Lenker im Porträt

18:30 bis 20:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Hörspiel: In der Strafkolonie – Nach der gleichnamigen Erzählung von Franz Kafka

Bearbeitung und Regie: Willi Schmidt. Mit: Willi Schmidt. Komposition: Erwin Hartung. Produktion: RIAS Berlin 1963. Länge: 60’35

Ein Forschungsreisender erhält Einblick in eine Strafkolonie auf einer weit abgelegenen Insel. Der Rechtsordnung dort folgend, wird dem Angeklagten keine Möglichkeit gegeben, sich zu verteidigen.

In der Strafkolonie herrscht der Grundsatz: „Die Schuld ist immer zweifellos.“ Das Urteil wird vollstreckt, ohne es vorher zu verkünden: Eine Apparatur führt den Hinrichtungsprozess durch, indem sie dem Verurteilten das Gebot, das er übertreten hat, in die Haut einritzt. Für Kafka selbst stellte „In der Strafkolonie“ einen Höhepunkt seines literarischen Schaffens dar. In einem Brief vom 11. Oktober 1916 an seinen Verleger Kurt Wolff äußerte er in Bezug auf diese Erzählung: „Gott weiß, wie tief ich auf diesem Weg gekommen wäre, wenn ich weitergeschrieben hätte oder besser, wenn mir meine Verhältnisse und mein Zustand das, mit allen Zähnen in allen Lippen, ersehnte Schreiben erlaubt hätten.“

Franz Kafka (1883−1924) gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern der Moderne. Er wurde als Sohn jüdischer Eltern in Prag geboren, studierte Jura und arbeitete für die „Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt“. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Erzählungen „Das Urteil“ und „Die Verwandlung“. Nach dem frühen Tod Kafkas an Tuberkulose veröffentlichte sein Nachlassverwalter Max Brod die hinterlassenen Arbeiten gegen den Willen des Autors, darunter die Romane „Das Schloss“ und „Amerika“.

19:05:00 +++ Ö1
Das Bramböck/Kuttler Jazz Collective, aufgenommen im ORF-Landesstudio Tirol

Der Tiroler Saxofonist Florian Bramböck, der u. a. als Mitglied des Vienna Art Orchestra, von Saxofour und Gansch & Roses seit Jahrzehnten nicht nur die heimische Jazzszene bereichert, feiert am 31. Mai seinen 65. Geburtstag. Aus diesem Anlass wartet ein weiteres Projekt darauf, heute der breiteren Öffentlichkeit vorgestellt zu werden. In Anlehnung an die pianolose Besetzung des klassischen Gerry- Mulligan-Chet-Baker-Quartetts der frühen 1950er Jahre verarbeitet das Bramböck/Kuttler Jazz Collective Kompositionen Bramböcks und des jungen, aufstrebenden Jazztrompeters Alexander Kuttler. Dieser ist u. a. im Outreach Orchestra und in Alexander’s Swing-Time Orchestra sowie in der in New York City ansässigen Composers Concordance Big Band aktiv. Im Jazz Collective trägt Kuttler zu einem schillernden Amalgam aus Swing, Blues, Funk, Latin und weltmusikalischen Einflüssen bei. Der dadurch entstehende Mix ist lebendig, facettenreich und fesselnd.

Im Debüt-Programm „Alpine Lions“ werden Eigenkomposition und in Vergessenheit geratene Songs aus dem Great American Songbook kombiniert. Neben Florian Bramböck und Alexander Kuttler erfüllen zwei weitere Individualisten, Kontrabassist Darko Peranovic sowie Schlagzeuger Johannes Auer, die durchaus ungewöhnliche Formation mit frischem Geist und Virtuosität und überzeugen mit groovigen und energiegeladenen Improvisationen.

20:00 bis 00:00 +++ NDR Blue
NDR Kultur Jazz

20:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Konzert: Hildener Jazztage 2024

Die Hildener Jazztage haben sich seit 1996 zu einer festen Größe in der Festivalszene etabliert. Der künstlerische Leiter Peter Baumgärtner hat für die 28. Ausgabe des Festivals zwölf Bands ausgesucht. Vier davon nimmt die Jazzredaktion von WDR 3 auf.

Die beiden Konzertabende, die WDR 3 mitschneidet, kombinieren jeweils eine junge Band aus der deutschen Jazzszene mit einer international renommierten Band.

Am 24. Mai 2024 tritt in der Stadthalle Hilden zunächst das Quartett der gerade mit dem WDR Jazzpreis ausgezeichneten Bassistin und Bandleaderin Caris Hermes auf. Anschließend folgt das Trio um den Vibraphon nisten David Friedman. Er feiert in diesem Jahr mit seiner Eighties Anniversary Tour seinen 80. Geburtstag. Er hat in seiner langen Karriere mit so unterschiedlichen Stars wie Chet Baker, Horace Silver, Wayne Shorter, Billy Joel, Aretha Franklin oder George Benson gespielt.

Das Konzert am 25. Mai 2024 beginnt der junge Trompeter Jakob Bänsch mit seinem Quartett. Der 21-Jährige hat gerade sein Debütalbum „Opening“ veröffentlicht. Bereits in jungen Jahren war er Mitglied des Bundesjazzorchesters und der Elbphilharmonie Jazz Academy. 2022 wurde ermit dem Solistenpreis des Münchner Jazzpreises ausgezeichnet. In ihrer mehr als vier Jahrzehnte dauernden Geschichte zählen die Yellowjackets zu den treibendenden Kräften in der Fusion-Jazz-Szene. Seit 1990 gehört der Saxophonist Bob Mintzer zu den Yellowjackets.

Der auch als Chefdirigent der WDR Bigband bekannte Komponist und Arrangeur ist für die Arrangements der vierköpfigen Band verantwortlich. Keyboarder Russell Ferrante gehört zu den Gründungsmitgliedern der Yellowjackets.

Caris Hermes Quartett; Jakob Bänsch Quartett; The Yellowjackets. Aufnahmen aus der Stadthalle vom 24. und 25. Mai

20:05 bis 21:00 +++ Deutschlandfunk
Freistil: Back to Mono – Mehr als ein Kanal

Von Volker Zander und Olaf Karnik. Regie: Thomas Wolfertz. Produktion: Deutschlandfunk 2021

Mono war einmal? Wurde abgelöst von Hi-Fi, Stereo oder Dolby Surround? Die galten einmal als Maß aller Dinge, wenn es um klangliche Komplexität und Räumlichkeit ging. Doch Mono war nie weg.

Bass und Basstrommeln werden seit jeher in die Mono-Mitte gemixt. Zudem hat sich im 21. Jahrhundert die Hörästhetik monophonisch zurückentwickelt: Rock- und Jazz-Klassiker werden durch ihre historischen Mono-Mixe neu entdeckt, Retro-Rocker frönen dem Mono-Sound der Nachkriegsjahrzehnte, experimentelle Musiker setzen auf die Monotonie von Drones und Hip-Hop rappt mono aus unseren Handys. Mono ist Mitte. Mono is the message. Eine zentralperspektivische Klangreise auf einem alten Kanal.

22:00 bis 00:00 +++ NDR Kultur
NDR Kultur Neo: Im Rausch der Klänge

22:03 – 23:00 Uhr +++ SWR Kultur Jazztime
Öko Jazz? Naturklänge in der Musik

Von Odilo Clausnitzer. Es begann in den 60er-Jahren in Indien: Der Flötist Paul Horn setzt sich allein ins Mausoleum Taj Mahal und spielt mit dem Echo der Mauern; die zunächst privat gemachten Aufnahmen werden ein Überraschungserfolg. Sie gelten als frühes Fanal der New Age Music. Auch später zieht es improvisierende Musiker immer wieder in die Natur. Sie spielen im Canyon (James Newton) oder im Schwarzwald (Brötzmann/Bennink); sie kommunizieren mit den Walen (Paul Winter) und den Vögeln (David Rothenberg). Jüngst nahm sich Schlagzeuger Julian Sartorius beim Alpenwandern auf. Gibt es eine Tradition des Öko-Jazz?.

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Karl-Heinz Schütz bei Thomas Larchers Festival – Die Solostücke zum Flötenkonzert von Clemens Gadenstätter

Mit dem Konzert „Premieren“ endete am 11. Mai 2024 die zweite Ausgabe des Festivals listening closely, das der Tiroler Komponist Thomas Larcher ins Leben gerufen hat und künstlerisch leitet. Auf dem Programm des Konzertes mit Lawrence Power und Karl-Heinz Schütz standen auch zwei Uraufführungen. „4 soliloquies on ‘making of – intimacy’„ schrieb Clemens Gadenstätter für Karl-Heinz Schütz, den aus Tirol stammenden Soloflötisten der Wiener Philharmoniker. Gadenstätter verlangt seinem Interpreten die gesamte Palette neuer Spieltechniken ab, von mikrotonaler Umspielung der Hauptnote bis zum zeitgleichen Spielen mit Text. Das Stück basiert auf dem groß angelegten Flötenkonzert „making of – intimacy“, das Gadenstätter für das ORF musikprotokoll geschrieben hatte, ein gemeinsamer Kompositionsauftrag mit der Biennale Zagreb.

Die zweite Uraufführung des Abends war „Leitfaden zum Sterben mit Heilpflanzen“ von Nava Hemyari für Sopran, Flöte, Viola und Harfe. Die iranisch-österreichische Komponistin schrieb dieses Werk inspiriert von einer persischen Novelle von Atiye Attarzadeh. Das Buch erzählt von einer erblindeten jungen Frau, deren Welt aus Gerüchen besteht. Zwei weitere Werke standen außerdem auf dem Programm: Sofia Gubaidulinas „Garten der Freuden und Traurigkeiten“ und Claude Debussys Sonate für Flöte, Viola und Harfe. Gestaltung: Patrizia Jilg

 

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