Das ist auch unser Vermögen. Vielleicht vor allem. © MH
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Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 29.04.2024 bis 05.05.2024

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 18. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1. Mit dabei etwas aus dem Bereich der Neuen Musik sowie ausgewählte Hörspiele und Features.

Inhalt


Senderliste:


mo – 29.04.2024

19:30:00 Uhr +++ Ö1
Sänger-Gitarrist Vieux Farka Touré und Band bei den INNtönen 2023

Zum Abschluss des INNtöne-Jahrgangs 2023 gastierte am 23. Juli letzten Jahres ein prominenter Musiker aus Mali auf dem Buchmannhof von Paul Zauner in Diersbach im oberösterreichischen Innviertel: Sänger-Gitarrist Vieux Farka Touré ist nicht nur der Sohn des legendären, 2006 verstorbenen Ali Farka Touré, er setzt auch dessen musikalische Tradition fort, Elemente traditioneller Songhai-Musik aus dem Norden Malis mit Blues- und Rock-Einflüssen zu verschmelzen. Auf der Open-air-Bühne der INNtöne präsentierte Vieux Farka Touré mit seiner Band die Songs des aktuellen Albums „Les Racines“.

22:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz: Moderation: Karsten Mützelfeldt

22:30 bis 23:00 +++ hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

heute mit: Leon Hattori Quintet | Mathias Landaeus | Mathei Florea New Grounds

22:33 bis 23:30 +++ NDR Kultur
Play Jazz! Magazin am Montag mit Sarah Seidel

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Musik, Mitspielerin des Theaters – Aktuelle Theatermusik aus Österreich

Das Theater ist einer der Räume, der die Gegenwart und die Kooperation mit Musikschaffenden braucht. Es gibt Grenzen und Räume vor, es gibt die Spielräume für die Musik vor. Die Komponierenden erdenken seine Musik, sie richten sich nicht nur nach Regiekonzept und Bühnenbild, sondern auch nach den Darstellenden, sie fügen sich ein, wie verlangt – zurückhaltend oder hervortretend, unterstützend und dominant.

Theatermusik ist vielfältig in ihren Genres, von Elektronik bis Kammermusik, von Song bis Solo/Klavier. Sie macht klassische Themen der Literatur zeitgemäß, sie ist unverzichtbarer Teil des Theaterabends und kann auch selbständig im Konzertsaal oder auf Tonträger bestehen. Eine Rundschau durch die Bühnen Wiens vom Volkstheater bis zum Burgtheater, von „Iphigenie“ bis „humanistää!“, von „Die gefesselte Phantasie“ bis „Die Eingeborenen von Maria Blut“. Ihre Zugänge und Arbeitsprozesse erzählen u.a. Eva Jantschitsch und Flora Geisselbrecht, Peer Baierlein, Nico van Wersch und Ingo Günther. Gestaltung: Irene Suchy

23:05 bis 00:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Zum 125. Geburtstag von Duke Ellington – Ein Porträt

Von Henning Sieverts. Henning Sieverts präsentiert den Komponisten, Bigbandleader und Pianisten in Meisteraufnahmen aus drei Phasen seiner langen Karriere: Sein frühes Orchester im „Cotton Club“ der 20er Jahre, das legendäre Bigband-Konzert beim Newport Jazz Festival im Sommer 1956 und den 73-jährigen Solopianisten Ellington bei einem Konzert 1972, knapp zwei Jahre vor seinem Tod (der sich am 24. Mai zum 50. Mal jährt).

23:30 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Round Midnight: Jazz und Militanz: Peter Kemper „The Sound of Rebellion“ (1/2)


di – 30.04.2024


00:05 bis 01:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: „Mit meiner Musik schaffe ich einen bildnerischen Raum“ – Der Klangkünstler Rolf Julius (1939 – 2011)

Von Thomas Groetz. Mit seinen ebenso subtilen wie streng konzeptuellen Installationen wurde Julius zu einem Wegweiser der Klangkunst.

01:05 bis 05:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz – Variety is the spice of life

Moderation: DJ Swingin’ Swanee. Unterschiedlichste Swing-Bands mit variationsreichen Sounds der 1930er- bis 1950er-Jahre. Egal, ob lustig oder gefühlvoll, sweet oder hot, alles swingt in diesen abwechslungsreichen vier Stunden mit DJ Swingin’ Swanee und ihren Geschichten aus der Anfangszeit der US-amerikanischen Popmusik. Elegante Big Bands, sophisticated wie das Orchester von Duke Ellington, treffen auf derbe kleine Combos mit frühem Punk-Feeling, wie „Cats and the Fiddle”. Die verwunschenen Instrumentalklänge von Artie Shaw kontrastieren mit dem Sprechgesang der „Washboard Rhythm Kings”. Big Bands wie Jimmie Lunceford und Larry Clinton zeigen sogar innerhalb eines Orchesters die enorme Bandbreite der Spielweisen im Swing. Sängerinnen mit kraftvoller Bluesstimme wie Dinah Washington wechseln sich ab mit dem zwitschernd gehauchten Gesang von Rose Murphy am Klavier. Das Nat King Cole Trio tritt gegen den „Wall of Sound” eines Raymond Scotts an.

10:05:00 Uhr +++ Ö1
Manu Mayr, Karolina Preuschl, Peter Rom, Clemens Salesny, Beate Wiesinger und Clemens Wenger live zu Gast im Ö1-Studio.

Anno 2004 hat alles angefangen: Sechs junge Jazzstudenten beschlossen, sich im Café Les Artistes in der Alserbachstraße im 9. Wiener Gemeindebezirk zu konspirativen Treffen einzufinden und an Plänen für eine musikereigene Veranstaltungs- und Veröffentlichungsplattform zu arbeiten. Um sich im März und April 2005 im Wiener WUK erstmals selbst für vier Wochen auf die Bühne zu rufen. Es war der Aufbruch einer neuen Generation von Musikern und Musikerinnen, die nach eigenen Kanälen für ihre kreativen Energien suchten. Und die Idee der selbstverwalteten Kooperative machte international rasch Schule: Auch in Graz, Bern, Berlin, Köln und anderswo wurden in den folgenden Jahren Jazzmusiker:innen- Kollektive gegründet.

20 Jahre später ist die Jazzwerkstatt Wien eine fixe Größe in der Musiklandschaft über Österreichs Grenzen hinaus. Die Studierenden von damals sind zu Protagonisten und Protagonistinnen der heimischen Szene avanciert. Aus Anlass des 20-jährigen Gründungsjubiläums, das die Jazzwerkstatt 2024 begeht, werden sich Manu Mayr, Karolina Preuschl, Peter Rom, Clemens Salesny, Beate Wiesinger und Clemens Wenger gemeinsam mit Gastgeber Andreas Felber live im Ö1-Studio einfinden, ausgewählte Aufnahmen aus der Werkstatt-Geschichte präsentieren und den Blick schweifen lassen: Die jungen, vielversprechenden Jazz-Talente von 2004 machen aufmerksam auf junge, vielversprechende Jazz-Talente von heute und morgen.

13:00 bis 14:00 +++ NDR Kultur
Starke Stücke: Werkvergleich Concierto de Aranjuez: Xavier de Masitre (Klassik) & Jim Hall (Jazz)

17:09:00 Uhr +++ Ö1
Gitarrist Peter Rom und Theremin-Virtuosin Pamelia Stickney live im Ö1 Haus am Wiener Küniglberg

Aus Anlass des Ö1 Jazztags wird das Ö1 Haus am ORF-Mediencampus am Wiener Küniglberg ein weiteres Mal zum Schau- und Hörplatz eines klein-feinen, live übertragenen Hauskonzerts, für das das Kulturjournal und die Spielräume ihre Sendezeiten zusammenlegen.

Aus Anlass das 20-jährigen Gründungsjubiläums, das die Jazzwerkstatt Wien heuer feiert, ist mit Gitarrist Peter Rom einer der Initiatoren des Kollektivs zu Gast, das längst international Schule gemacht hat. Ihm gegenüber steht die aus Kalifornien stammenden Wahl-Wienerin Pamelia Stickney, die mit John Zorn ebenso gearbeitet hat wie mit Max Nagl, und die als echte Virtuosin des ohne Berührung gespielten Theremins gilt. Ein horizonterweiternder Ohrenschmaus in unorthodoxer Duokonstellation!

19:15 bis 20:00 +++ Deutschlandfunk
Zersetzung 2.0: Opfer von DDR-Unrecht werden zweimal bestraft

Von Alexa Hennings. Regie: Claudia Kattanek. Produktion: Deutschlandfunk 2024. Seit 2019 können erstmals die Opfer von „Zersetzung“ durch die Stasi eine einmalige Entschädigung von 1.500 Euro beantragen. Doch es hagelt Absagen von den Gerichten. So setzt sich altes Unrecht bis heute fort.

Wenn die Stasi das perfide Ziel der „Zersetzung“ verfolgte, bedeutete dies berufliche und private Diskreditierung, Destabilisierung der Persönlichkeit, Zerstörung von Beziehungen. Doch selbst Betroffene, die dies anhand ihrer Stasi-Akte oder anderer Belege nachweisen können, haben oft keinen Erfolg. Viele fühlen sich zum Rückzug genötigt – wenn sie nicht klagen wollen oder es sich nicht leisten können. Auch jene, die wegen politisch motivierter Verfolgung in Haft waren: Sie bekommen zwar eine Rehabilitierung zugesprochen, doch wer soziale Ausgleichsleistungen beantragt, scheitert meist. Kleine Renten und dauerhafte Gesundheitsschäden machen für viele Betroffene den Alltag schwer. Bei den Versorgungsämtern können sie Unterstützung – etwa in Form einer kleinen Rente – bekommen. Doch nur zehn Prozent aller Anträge von – gerichtlich bereits anerkannten – DDR-Opfern werden genehmigt. Ein Skandal – sagen Opferanwälte, Historikerinnen, Wissenschaftler. Eine Demütigung mehr, sagen die Betroffenen, eine „Zersetzung 2.0“.

19:30:00 Uhr +++ Ö1
Tobias Vedovelli/Stepán Flagar/Martin Eberle und Helga Plankensteiners Sextett Barionda live aus dem Salzburger Jazzit

Diese Sonderausgabe von On stage mit der am Ö1 Jazztag obligaten abendlichen Live-Übertragung, moderiert von Andreas Felber, kommt diesmal aus dem Salzburger Jazzit, seit der Eröffnung 2002 wichtiger und verdienstvoller Hotspot in Sachen Jazz in der Mozartstadt.

Zu hören ist das neue, superbe Trio Haezz von Bassist Tobias Vedovelli mit Saxofonist Stepán Flagar und Trompeter Martin Eberle, das sein in der Edition „Ö1 Jazz Contemporary“ erscheinendes Debütalbum präsentiert.

Im Anschluss spielt das unwiderstehlich druckvolle Sextett Barionda der Südtirolerin Helga Plankensteiner auf, das auf die sonore Kraft von nicht weniger als vier Baritonsaxofonen und zwei Schlagzeugen setzt.

In der Pause wird das Ö1-Jazzstipendium 2024 – ein Studium an der Jam Music Lab Private University in Wien plus eine CD-Produktion bei Quinton Records – an den/die Gewinner:in überreicht.

20:00 bis 21:00 +++ NDR Kultur
An der Leine. Der Hund in der Literatur und unterm Schreibtisch

Von Manuela Reichart. DLF 2021. Ob Homer, Thomas Mann, Ernst Jandl, Monika Maron oder Sigrid Nunez – seitdem es Literatur gibt, schreiben Schriftsteller und Schriftstellerinnen über Hunde. Dabei wird er zum Liebesobjekt und Stimmungsbarometer, Gefährten, Beschützer oder auch Angstmacher. Zu wohl keinem anderen Tier hat der Mensch ein so enges Verhältnis wie zum Hund. Das ist bei einem Spaziergang durch den Park ebenso zu sehen wie in der Literatur. Die Deutsche Dogge ist viel zu groß für das Appartement im Roman „Der Freund“ von Sigrid Nunez, die struppige Mischlingshündin hingegen viel zu klein in der Erzählung „Bonnie Propeller“ von Monika Maron. Ist dem Menschen ewig denn nichts recht?

20:03 – 21:00 UHR +++ SWR Kultur Jazz Session
Jazzfest Berlin 2023 – Sylvie Courvoisier & Mary Halvorson

Von Konrad Bott. So stabil wie ein Stahlseil, so feingliedrig wie ein Goldkettchen: die Schweizer Pianistin Sylvie Courvoisier und die US-Amerikanische Gitarristin Mary Halvorson spielen seit Jahren als Dreamteam zusammen. Was auch immer die Kombination aus Gitarre und Klavier hergibt, liefern die beiden in einer Verflechtung aus massiven Rhythmen, humorvollen Hooks und futuristischen Melodien. Hier hören Sie Aufnahmen des Duos vom Jazzfest 2023.

21:00 bis 22:00 +++ NDR Kultur
neue musik: Musique contemporaine parlante

Von Helmut Peters. Die französische Pianistin Florence Millet forscht im ersten Teil ihres gerade veröffentlichten Zyklus „Keywords – Piano parlando“ nach dem Umgang der Neuen Musik mit der Sprache. Von Georges Aperghis’ „Conversation X“ mit stöhnenden Och-Lauten und harten Interruptionen eines präparierten Klaviers bis hin zu Peter Ablingers „Voices and Piano“ mit zugespielten Originalaufnahmen von Hanna Schygulla reicht die Stückauswahl der in Köln lehrenden Professorin, über die das Pariser IRCAM 2024 einen Film über Musik und Elektronik veröffentlichen wird.

21:03 bis 22:00 +++ SWR Kultur
JetztMusik: Zwischen Analogtechnik und Wellenfeldsynthese – Das Institut für Sonologie in Den Haag

Von Hubert Steins. „In der Musik ist der Raum das Medium der Verwandlung“. So verstand es Gottfried Michael Koenig, der Gründer des ursprünglich in Utrecht beheimateten Instituts für Sonologie. 1960 wurde es mit den technischen Hinterlassenschaften des legendären Philips Forschungslabors gegründet und profilierte sich im Bereich der automatisierten und computergestützten Komposition. 1986 wurde es in das Königliche Konservatorium in den Haag eingegliedert. Im Juli 2021 zog das Ausbildungs- und Forschungszentrum in neue Räume des Kulturzentrum AMARE um, die optimal auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten sind.

21:05 bis 22:00 +++ Deutschlandfunk
Jazz Live: Kathartische Klangwelten

Karja / Renard / Wandinger goes XL. Aufnahmen vom 25.4.2023 beim Jazzkar Festival, Tallinn / Estland. Am Mikrofon: Anja Buchmann. Die estnische Musikerin Kirke Karja hat 2019 das Trio Karja/Renard/Wandinger gegründet – diese Grundformation erweiterte sie beim Jazzkar Festival in Tallinn zum Septett. Das vorwiegend frei improvisierende Trio rund um die Pianistin aus Estland plus französischem Bassisten und deutschem Schlagzeuger hat unter anderem beim Jazzfest Berlin 2022 auf sich aufmerksam gemacht. Diese Formation hat Kirke Karja nun mehr als verdoppelt: Ein weiterer (deutscher) Bassist, ein weiterer (österreichischer) Pianist und eine weitere (koreanische) Schlagzeugerin gesellen sich hinzu, sowie ein finnischer Trompeter. Gemeinsam schaffen die sieben Musikerinnen und Musiker dichte, kathartische, rhythmische Klangwelten, die sich mit filigranen und intimen Sequenzen abwechseln.

22:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz: Moderation: Ella O’Brien Coker

22:05 bis 23:00 +++ BR-KLASSIK
Horizonte: Erinnerung hörbar machen – Die Komponistin Elnaz Seyedi

Es geht ihr nicht darum, mit ihren Werken eine Message zu verbreiten. Vielmehr spiegeln sich in Elnaz Seyedis Musik ihre ganz persönlichen Gedanken wider, und damit möchte sie auch Andere dazu bringen, sich mit Themen zu beschäftigen, die ihr wichtig sind. Dazu gehört auch die aktuelle Situation in ihrem Heimatland Iran, das sie vor vielen Jahren verlassen hat. BR-KLASSIK zeichnet das Porträt einer Komponistin, die sich auf subtile und poetische Weise mit gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzt und in ihrer Musik menschliche Erinnerungen zum Klingen bringt. Eine Sendung von Florian Heurich

22:30 bis 23:00 +++ hr2-kultur
Jazz and More: An den Rändern des Jazz | heute mit: Benny Troschel | mòs ensemble | Max Clouth

22:33 bis 23:30 +++ NDR Kultur
Play Jazz! International Jazz Day der UNESCO: All-Star Global Concert 2024

23:00 bis 00:00 +++ radio3
Musik der Gegenwart: Das Ensemble LUX:NM Berlin

Das LUX:NM contemporary music ensemble berlin verbindet Kammermusik mit Elektronik und szenischen Ideen. Die ungewöhnliche Besetzung mit u. a. Akkordeon, Saxophon, Posaune, Klavier und zwei Celli ist dabei Herausforderung für Komponistinnen und Komponisten für neue klangliche Kombinationen.

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Studio Dan – Ein Ensemble, das keine Grenzzäune kennt – Studio Dan im Zeit-Ton Portrait

Gegründet im Rahmen des ersten Festivals der Jazzwerkstatt Wien 2005. Jazz also! Nein, so einfach ist es nicht. Studio Dan ist ein Ensemble, das sich die Interpretation zeitgenössischer Musik auf die Fahnen geschrieben hat. Notenpulte, Partituren sind selbstverständlicher Bestandteil der Konzerte. Also doch eher „neue komponierte Musik“? Nein, auch nicht so ganz. Oder schon. Aber neben „klassischen“ Kompositionen zeitgenössischer Klanggebung, Notation und Herkunft spielen vor allem solche Werke eine Rolle, deren UrheberInnen sich vom Jazz und der improvisierten Musik inspirieren lassen. Regelmäßig stellt das Ensemble auch solche Komponierende ins Zentrum ihrer Programme, die in beiden Welten gleichermaßen zu Hause sind. Dass Studio Dan Anfang 2024 wieder eine neue CD veröffentlicht hat – all dies passt nur zu gut, dem Ensemble den Zeit-Ton des Jazztages 2024 zu widmen. Gestaltung: Nina Polaschegg

23:30 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Round Midnight: Jazz und Militanz: Peter Kemper „The Sound of Rebellion“ (2/2)


mi – 01.05.2024


00:05 bis 06:00 +++ Deutschlandfunk
Deutschlandfunk Radionacht: Jazz – „L’heure bleue“ – Die Farbe Blau im Jazz

„Transfigurationen“: James Brandon Lewis’ Intakt-Sessions / Matthieu Bordenave: „The Making Of ‘The Blue Land’“ / Renaud García-Fons: „Cinematic Double Bass“ / Régis Huby: „Inner Hidden Lands” / „Flute Diddley“ mit Jeremy Steig, Rahsaan Roland Kirk, Yusef Lateef, Naïssam Jalal u.a. Am Mikrofon: Karl Lippegaus, Über „Kind Of Blue“, „Blue Train“, „Mood Indigo“ und „Pastel Morning“ führen viele Pfade zur Farbe Blau im Jazz. Der Saxofonist James Brandon Lewis bezeichnet seine Kompositionsmethode als „Molecular Systematic Music“ und die Chemie in seinem Quartett profitiert von ihr. Vom Konkreten ins Abstrakte führt der in München lebende Südfranzose Matthieu Bordenave sein Quartett durch das in der Provence entstandene Album „The Blue Land“, inspiriert von der Künstlergruppe Der Blaue Reiter. Der Poesie alter Schwarzweiß- und früher Farbfilme spürt Renaud García-Fons mit seinen Kontrabässen nach. „Inner Hidden Lands“ nennt der Geiger Régis Huby seine Ambient-Music, die über flüchtige Blicke, Lichtstrahlen, Gesten und die Melancholie reflektiert.

00:05:00 +++ Ö1
Schauspieler Wolfram Berger im Studio, David Helbock und Austrian Syndicate bei den INNtönen 2023

Gast in dieser Sonderausgabe der Ö1 Jazznacht am Ö1 Jazztag ist Wolfram Berger. Im Gespräch mit Christian Bakonyi wird der aus Fernsehserien wie „Die Alpensaga“, „Kottan ermittelt“, „Tatort“ und „Trautmann“ bekannte Schauspieler sein Naheverhältnis zum Jazz erörtern und von seiner Zusammenarbeit mit Jazzmusikern erzählen, darunter Wolfgang Puschnig, Oskar Aichinger, Jon Sass, Peter Rosmanith und Christian Bakanic.

Der heutige Ö1-Konzertmitschnitt stammt vom INNtöne-Festival 2023. Zu hören ist das Austrian Syndicate des Pianisten und Keyboarders David Helbock. Ganz im Geiste von Joe Zawinul, dem Großmeister des Rock-Jazz und Pionier elektronischer Tasteninstrumente, hat David Helbock eine Band zusammengestellt, die am 21. Juli 2023 mit ihrem grenzenlosen Fusion-Sound auf der Open-Air-Bühne von Paul Zauners Bauernhof im oberösterreichischen Diersbach das Publikum begeisterte.

Weitere Programmpunkte dieser bis 6 Uhr Früh live aus dem Ö1 Haus am Wiener Küniglberg kommenden Ö1 Jazznacht sind eine musikalische Reise in die Gefilde des „Spiritual Jazz“ von einst und jetzt sowie Solo-Piano-Einspielungen aus Österreich.

12:10 bis 13:00 +++ Deutschlandfunk
An der pädagogischen Front – Ostdeutsche Lehrer in den Umbrüchen der Wende

Von Holger Siemann. Regie: Claudia Kattanek. Produktion: Deutschlandfunk 2019. Jutta Hoffmann stieg von der DDR-Schulleiterin zur Hauptschullehrerin ab. Siglinde Schaub klagte gegen den Rausschmiss aus dem Direktorenamt und landete im Berliner Abgeordnetenhaus. Alexander Lubawinski fand sich nach der Wende als Vorgesetzter der beiden Kolleginnen wieder. Alle drei lieben ihren Beruf immer noch. Alle drei sind überzeugte Pädagogen geblieben. Ihre Vorwendeerfahrungen haben ihnen geholfen, die Umbrüche ihres Lebens zu meistern. Mit einer gewissen Genugtuung stellen sie fest, dass das deutsche Bildungswesen 30 Jahre später wieder an Punkte gelangt, die die DDR-Pädagogen verlassen mussten: die Gemeinschaftsschule. Das Fach „Praktische Arbeit“. Die frühkindliche Bildung. Siglinde Schaub und Alexander Lubawinski haben im politischen Raum dafür gekämpft. Und Jutta Hoffmann in der Schule, die ihr kein Burn-out bescherte. Im Gegenteil, sie war der Ort, eine private Katastrophe zu verarbeiten.

17:10:00 +++ Ö1
Zum 1. Todestag von Gordon Lightfoot

„Mir fällt kein Gordon Lightfoot Song ein, der mir nicht gefällt. Jedes Mal, wenn ich einen Song von ihm höre, wünsche ich mir, dass er ewig dauern würde.“ Dieses Zitat stammt von Robert Zimmerman alias Bob Dylan, dem Edelfan des kanadischen Singer/Songwriters Gordon Lightfood. Vor genau einem Jahr ist Gordon Meredith Lightfoot im Alter von 84 Jahren in einem Krankenhaus in Toronto gestorben. Er war in Europa nie ein großer Star, am bekanntesten ist seine superbe Komposition „If you could read my mind“ aus dem Jahr 1970. Seine großen kommerziellen Erfolge blieben seit Mitte der 1970er Jahre aus. Das hinderte Gordon Lightfoot aber nicht daran, bis ins hohe Alter qualitativ hochwertige Musik zu veröffentlichen.

18:00 bis 19:00 +++ hr2-kultur
Archivschätze: Ich stand am Fließband | Ann Thönissen, Heinz Dieter Stuckmann

Der 1. Mai ist in der Bundesrepublik ein gesetzlicher Feiertag. In Hessen ist dieser Tag laut Artikel 32 der Hessischen Verfassung als „Feiertag aller arbeitenden Menschen“ festgelegt.

Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. Mit diesem Feature blicken wir zurück auf den Beginn der 1960er Jahre.

Ann Thönissen und Heinz Dieter Stuckmann haben damals den Selbstversuch gemacht und sich für eine begrenzte Zeit in einer Schokoladenfabrik und einem Autohersteller ans Fließband gestellt. Sie beschreiben ihren Arbeitsalltag, geben aber auch Einblicke in die Sichtweise der damaligen Arbeitgeber. hr 1962

19:05 bis 20:00 +++ Bayern 2
Bayern 2 Zündfunk: Zum 30. Geburtstag von Rap-Queen Little Simz

Von Ralf Summer. Sie wurde am 23. Februar 2024 erst 30 Jahre alt. Ist aber längst die neue Rap-Queen: Little Simz! Die Rapperin aus London ist neben The Notwist der einzige Musik-Act, der zweimal im „Zündfunk“ auf Bayern 2 mit dem Prädikat „Album des Jahres“ ausgezeichnet worden ist. Simbiatu „Simbi“ Ajikawo – die afro-britische Rapperin, die sich Little Simz nennt, gelang das Kunststück gleich mit zwei Alben nacheinander („Grey Area“, 2019 und „Sometimes I Might Be Introvert“, 2021).

Ajikawos Erfolg läuft zweigleisig: sie ist auch Schauspielerin – u.a. in der Netflix-Serie „Top Boy“. Musikalisch ist sie vom harten Londoner Grime-Rap beeinflusst, arbeitet mit ihrem Jugend-Kumpel Inflo als Produzent, er ist auch Kopf des so mysteriösen wie tollem Soul-Projekt „Sault“, bei dem Little Simz auch schon als Duett-Rapperin auftaucht.

Für „Simbi“ ist die Fugees-Rapperin Lauryn Hill das erklärte Vorbild. Nach unserem Dafürhalten hat Little Simz ihr Vorbild Lauryn Hill aber längst eingeholt, wenn nicht sogar überholt.

Für uns ist die aus einer nigerianischen Familie stammende Künstlerin eine der größten, wenn nicht sogar die größte Rapperin unserer Tage. 2022 gewann sie den renommierten Mercury Prize für das beste Album des Jahres. Ralf Summer erzählt in dieser Stunde „Zündfunk Playback“ die Geschichte dieses Ausnahmetalents. Wiederholung vom 17. Februar 2024

19:05 bis 20:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Classic Sounds in Jazz: Eine Maifeier in Jazz

Aufnahmen mit dem Cannonball Adderley Quintet, Fred Astaire & Oscar Peterson, dem Chick Corea Trio, dem Bill Charlap Trio und anderen. Moderation und Auswahl: Beate Sampson

22:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz – Moderation: Niklas Wandt

22:33 bis 23:30 +++ NDR Kultur
Play Jazz! Magazin am Mittwoch mit Sarah Seidel

23:05 bis 00:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazz aus Nürnberg: Jazz & Beyond – „Just my cup of tea, again“

Mit Aufnahmen des Lynne Arriale Trios, des Kevin Hays Trios, von Saxofonist Joshua Redman, Sängerin Lou Tavano und anderen. Moderation und Auswahl: Beatrix Gillmann. Kevin Hays greift in seiner musikalischen Sprache auf Vokabeln unterschiedlicher Herkunft zurück: Motive aus der europäischen Klassik, aus der Folk-Musik, dem Bebop oder auf Melodien aus Pop-Songs. Der 1968 geborene Pianist stammt aus New York, mit verschiedenen Bands tritt er auf. Pop-Songs leuchtet er mit Bassist Doug Weiss und Schlagzeuger Bill Stewart in den Farben des Jazz aus. Gabrielle Cavassa ist eine junge Jazz-Sängerin. 2021 gewann sie die Sarah Vaughan International Jazz Vocal-Competition. Gemeinsam mit Saxofonist Joshua Redman erkundet sie Städte und Staaten der Vereinigten Staaten. An ihrer Seite: eine erstklassig besetzte Band, etwa mit Schlagzeuger Brian Blade. Auf ihrem Album „Where are we“ fügen sie Song für Song zu einem klingenden Hör-Mosaik zusammen. Wie Stimme und Saxofon in manchen Passagen sich kommentieren und verschmelzen, ist ein Hör-Genuss. Ausreichend Raum geben Bassist Alon Near und Schlagzeuger Lukasz Zyta der US-amerikanische Jazzpianistin Lynne Arriale. Melodisch packend vom ersten Ton an widmen sie sich verschiedenen Facetten der Menschheit.

Reich an Klangfarben, Rhythmen und Stimmungen ist diese Sendung, die Beatrix Gillmann unter das Motto „Just my cup of tea, again“ gestellt hat – mit aktuellen Jazz-Alben sowie zeitloser Musik, die es sich lohnt, mal wieder anzuhören.

23:30 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Jazz: Lady Liberty #40: Shirley Horn

23:30 bis 23:57 +++ Deutschlandfunk
Jazz Live: jazzahead! 2023 – Jazz mit Pop-Appeal

LIUN & The Science Fiction Orchestra. Aufnahme vom 28.4.2023 beim jazzahead!-Festival, Bremen

Am Mikrofon: Thomas Loewner. Die Musik von LIUN & The Science Fiction Band ist eine schillernde Mischung aus avanciertem Synthie-Pop und Jazz. Bei der jazzahead!-Messe in Bremen präsentierten Lucia Cadotsch und Wanja Slavin ihr Projekt als zum Tentett erweitertes Ensemble. Seit 2013 arbeiten die Sängerin Lucia Cadotsch und der Multi-Instrumentalist und Produzent Wanja Slavin bereits als LIUN & The Science Fiction Band zusammen. Was zunächst als reiner Zeitvertreib begann, konkretisierte sich 2019 in einem ersten Album. Im Kern ist es eine elektronisch geprägte Duo-Produktion, andere Musiker waren nur vereinzelt als Gäste oder Lieferanten für Samples beteiligt. Mit LIUN & The Science Fiction Orchestra haben sie ihre Musik nun deutlich hörbar für mehr Jazzeinflüsse geöffnet. So entstehen Freiräume, den die zusätzlichen Bandmitglieder mit packenden Soli ausfüllen.

jeder geliebte Gegenstand ist der Mittelpunkt eines Paradieses. [Novalis- Blüthenstaub. Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky, S. 419004 (vgl. Novalis-HKA Bd. 2, S. 433) ] © MH
Jeder geliebte Gegenstand ist der Mittelpunkt eines Paradieses. [Novalis- Blüthenstaub. Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky, S. 419004 (vgl. Novalis-HKA Bd. 2, S. 433) ] © MH

do – 02.05.2024


00:05 bis 01:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Kompositionen von Erhard Grosskopf

Vorgestellt von Carolin Naujocks. Im März wurde Erhard Grosskopf 90 Jahre alt. Der Berliner Komponist verbindet avancierte Techniken mit seinem Faible für eine kultivierte Ästhetik.

18:00 bis 19:00 +++ MDR Kultur
Dürre in Europa: Doku über nachhaltige Landwirtschaft in der Klimakrise / Von Brigitte Kramer

Die andalusischen Erdbeeren, die für wenige Euro im Supermarktregal liegen, fordern an andere Stelle einen hohen Preis: Sie gedeihen mit Wasser aus Europas größtem Feuchtgebiet Doñana – einem Schutzgebiet für Zugvögel und zahlreiche gefährdete Tierarten – das immer schneller austrocknet.

Rund 80 Prozent aller spanischen Wasserressourcen werden für Bewässerung von Feldern verbraucht. Das Problem ist aber auch ein gesamteuropäisches: Durch den Klimawandel werden agrarische Dürren auch in Deutschland und in weiten Teilen Europas länger dauern und mehr Flächen betreffen. Der Dürremonitor des Helmholtz-Instituts publiziert beunruhigende Perspektiven: Zwischen 1971-2000 gab es in Deutschland durchschnittlich zwei Dürremonate pro Jahr. Bei einer globalen Erwärmung von 3 °C steigt diese Zahl bundesweit um über 50 Prozent.

Die Ernteausfälle haben Auswirkungen auf die Nahrungsmittelsicherheit und Lebenshaltungskosten. Was kommt auf Europas Landwirte und Verbraucher zu? Und welche Lösungsansätze gibt es?

Autorin Brigitte Kramer hat Projekte in Europa besucht, die mögliche Wege in die Zukunft aufzeigen: In Brandenburg wird mit dem Agroforstsystem experimentiert: Hier gedeihen Getreide, Gemüse oder Hühner im schattigen, feuchten Wald.

In Österreich forschen Wissenschaftler*innen an der Bodenbeschaffenheit, um resilienter gegen Extremwetterlagen zu werden. Intelligente Bewässerungssysteme in Spanien können den Wasserverbrauch um zwei Drittel reduzieren. Und in Valencia werden gentechnisch veränderte Tomaten gezüchtet, die bis zu zehn Tage ohne Wasser auskommen.

Brigitte Kramer, geboren in München, Absolventin der Deutschen Journalistenschule. Lebt und arbeitet in Spanien. Autorin diverser Feature und Wissenssendungen. Themenschwerpunkte: Natur und Umwelt. Produktion: HR 2024

19:30 bis 20:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
Deep Science – Wer rettet die Erde? (2/5) – Sonnenschirm im All

Von Piotr Heller. Folge 3 am 16.05.2024. Liz Scott will mit Rohstoffen von Asteroiden im All ein gigantisches Sonnensegel errichten. Der Schatten soll der Erde Kühlung verschaffen.

Liz Scott ist Bergbauingenieurin, genauer: Weltraum-Bergbauingenieurin. Mit Rohstoffen von Asteroiden verfolgt sie den Plan, im Weltraum ein gigantisches Sonnensegel zu errichten. Der Schatten soll dem fiebrigen Planeten die nötige Kühlung verschaffen. Nennen wir ihre Idee verrückt. Aber sie sagt: Die Träumer sind die anderen, die immer noch glauben, die Welt sei mit einer Politik der kleinen Schritte zu retten.

20:05 bis 21:30 Uhr +++ BR-KLASSIK
Thema Musik Live aus dem Bergson Kunstkraftwerk – Ein ungleiches Paar!? Chancen und Herausforderungen für öffentliche und private Veranstalter

Kann Kultur beides? Das Publikum inspirieren, anspruchsvoll sein, den Künstlerinnen und Künstlern Engagements bieten und sich zugleich rechnen? Staatliche Opernhäuser gehören zu den kulturellen Leuchttürmen dieses Landes, mit vielen Festangestellten und einem großen Repertoire. Was leisten sie, was andere nicht können und wie werden sie finanziert? Private und öffentliche Kulturveranstalter haben sicher am Ende das gleiche, ideelle Ziel: Sie wollen mit ihren Programmen Menschen nachhaltig berühren – sie unterhalten, zum Nachdenken bringen, begeistern. Die Wege dahin sind aber verschieden, auch die Konzepte und Möglichkeiten, die dem zugrunde liegen. Worin bestehen diese Unterschiede und was sind deren Folgen? Und wie können sich beide Seiten, die öffentliche und die private, bestmöglich ergänzen, um ein vielfältiges, nachhaltiges Kulturangebot zu ermöglichen? Diese und weitere Fragen diskutieren aus verschiedenen Perspektiven Laura Berman (Intendantin der Staatsoper Hannover), Wolfgang Heubisch (Bayerischer Staatsminister a. D.), Anna Kleeblatt (Coach und Beraterin für Kulturbetriebe) und Maximilian Maier (Programmdirektor Bergson Kunstkraftwerk). Live-Musik von den Bergson Artists aus dem Frühlingsalbum „Lichtdurchflutet” sorgt für weitere Energie in der Debatte. Moderation: Sylvia Schreiber

22:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Jazz – Moderation: Odilo Clausnitzer

22:05 bis 23:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Horizonte: Zum 85. Geburtstag von Jonathan Harvey

Jonathan Harvey: „I love the Lord“ (Choir of St John’s College); „…towards a pure land“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Matthias Pintscher); „Mortuos plango, vivos voco“ (Dominique Harvey, Knabensopran; Jonathan Harvey, Stanley Haynes, Technische Realisation); „Body mandala“ (BBC Scottish Symphony Orchestra: Ilan Volkov); „Laus Deo“ (Edward Picton-Turbervill, Orgel)

22:30 bis 23:00 +++ hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

heute mit: Arild Andersen, Daniel Sommer, Rob Luft | flux (Christina Fuchs & Florian Stadler) | André Nendza

23:00 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Play Jazz! Play Jazz! NDR Bigband Magazin | Mai

23:05 bis 00:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: All that Jazz – Bassics: Musik mit Kontrabass

Von Lisa Wulff, Henning Sieverts, Larry Grenadier, Eva Kruse und anderen. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel


fr – 03.05.2024


14:05:00 +++ Ö1
Das Jan Garbarek Quartett mit Bobo Stenson, Palle Danielsson und Jon Christensen im Juli 1974 in Graz

Ein weiteres Fundstück aus den unendlichen Weiten des ORF-Archivs! Saxofonisten-Großmeister Jan Garbarek, der beinahe im Alleingang das erfand, was heute als „Nordic Jazz“ bezeichnet wird, war am 4. Juli 1974 zu Gast im Grazer Haus der Musik.

Die Musik balanciert gewissermaßen auf den letzten Metern, die Jan Garbarek damals noch vom Olymp der internationalen Jazzwelt trennten – wodurch diese Aufnahme ein besonderes Juwel darstellt. Noch war Garbarek nicht zu seinem eigenen Denkmal geworden, man spürt die Neugier und Spielfreude seiner frühen Jahre. Die Namen der Bandkollegen sprechen für sich: der großartige Palle Danielsson am Kontrabass, Bobo Stenson am Klavier und Jon Christensen am Schlagzeug. Diese feinen Jazzmusiker bestritten in Graz vor einem begeisterten Publikum ein Konzert der Superlative.

18:00 bis 19:00 +++ NDR Kultur
Musica: Viktoria Tolstoy bei der JazzBaltica

19:30:00 +++ Ö1
Pianist Martin Gasselsberger zu Gast im Wiener RadioCafe

Der oberösterreichische Pianist Martin Gasselsberger ist durch sein vor über 20 Jahren gegründetes Trio mg3 bekannt geworden, in jüngerer Vergangenheit zudem auch durch die Zusammenarbeit etwa mit Blues-Meister Oliver Mally, Saxofonist Klaus Dickbauer, Literat Franzobel und dem leider 2022 verstorbenen Schauspieler und Sprecher (und Ö1-Jazznacht-Moderator) Frank Hoffmann.

Unlängst hat Gasselsberger für sich ein neues Kapitel aufgeschlagen. 2023 legte der 44-Jährige ein Album mit dem Titel „Solo in Innsbruck“ vor, aufgenommen im Haus der Musik in der Tiroler Landeshauptstadt. Das Besondere daran: Martin Gasselsberger musizierte ein Konzert lang ohne jedes vorab notierte Material, völlig aus dem Moment heraus. Was Keith Jarrett seit den frühen 1970er Jahren zu seinem Markenzeichen gemacht hatte, diesem Abenteuer des Unbekannten wollte Gasselsberger auf eigene Weise begegnen. Den musikalischen Prozess beschreibt er im CD-Booklet selbst mit folgenden Worten: „abtasten / innere ruhe finden / vertrauen / nichts wollen / loslassen / eintauchen / spielen.“

Im Rahmen des Jazztime-Abends im Wiener RadioCafe spricht Martin Gasselsberger mit Andreas Felber über die verschiedenen Stadien der Kontrolle und Befindlichkeit in jenen gänzlich spontanen Klangreisen. Und er wird natürlich auch Kostproben seiner Kunst am Klavier zum Besten geben.

20:05 bis 21:00 +++ Deutschlandfunk
Goodbye Stranger – Wie wir uns von unseren Vätern verabschieden: Level 1569 (1/5) – Korallenpilz (2/5)

Von und mit: Felizitas Stilleke und Conrad Rodenberg. Komposition: Conrad Rodenberg. Ton: Jan Fraune und Sonja Marunde. Redaktion und Dramaturgie: Jenny Marrenbach. Host: Felizitas Stilleke. Produktion: Deutschlandfunk 2024

Folge 1: Im Kopf von Felizitas Vater geht es vor wie auf einer dieser Zaubertafeln aus den 90ern. Er hat Demenz und alle 20 Minuten wird sein Gedächtnis einmal komplett geswiped. Conrads Vater hat sich von der Familie verabschiedet, als sein Sohn gerade mal 10 Jahre alt war. Das Verschwinden der Väter – diese Erfahrung eint Felizitas und Conrad und gemeinsam gehen sie ihr auf den Grund.

Im Spiel liegt für Conrad und Felizitas der Schlüssel zur Wahrheit. Und so erzählen und erspielen sie sich mit Referenzen aus den 1980er- und 1990er- Jahren den Alltag ihrer Väter. Wieviel Rudi Völler, Magnum oder Jean Pütz steckt in den Beiden? Plötzlich sehen die Beiden ihre Väter überall: auf Werbeplakaten, an der Kartoffelpufferbude und beim Kaffeetrinken. Als Conrad auf ein Rollenspielevent als sein Vater verkleidet geht, wird aus dem Spiel langsam ernst. Felizitas muss sich einer schweren Sprachnachricht stellen.

Folge 2: Die Väter von Felizitas und Conrad waren auch schon zu Lebzeiten und vor der Krankheit abwesend. Doch wo haben sie die ganze Zeit gesteckt, wenn sie nicht mit ihren Kindern waren? Die Nachricht vom Tod seines Vaters traf Conrad völlig unvorbereitet. Innerhalb von wenigen Tagen mussten er und sein Bruder entscheiden, ob sie das Erbe antreten. Die Spurensuche führt in die Wohnung des Verstorbenen und fördert alte Briefe zu Tage. Kann Conrad hier Hinweise darauf finden, wie sein Vater gelebt hat und ob er manchmal noch an seine Söhne gedacht hat?

Felizitas findet ein Gespräch, was sie mit ihrem Vater aufgezeichnet hat. Ob sie seine Erinnerungen auch wieder finden kann? Ihre Suche führt sie tief in den Pott, zu einem Highlight ihrer Kindheit: Einem Besuch bei Starlight Express. Wie die Dampflok im Musical von der Elektrolok verdrängt wird, wurde auch ihr Vater zum Opfer des Strukturwandels im Ruhrgebiet. Für Felizitas und Conrad kann das kein Zufall sein.

20:04 bis 23:00 +++ WDR 3
WDR 3 Konzert live: Wittener Tage für neue Kammermusik 2024

Milica Djordjević: Neues Werk für 8 Blechbläser; The Monochrome Project / Sergej Maingardt / Anna Konjetzky: Songs of Absence feat. Witten Resonance für Schlagzeug, Tänzer, Elektronische Musik und Performer; Sergej Maingardt, Elektronik; Anna Konjetzky, Choreographie; Brian Archinal, Schlagzeug; Ensemble Resonanz. Übertragung aus dem Foyer

Ab ca. 20.30 Uhr:
Hannes Seidl: Unfinished Circles für verstärktes Streichquartett in Vitrinen; Arditti String Quartet. Übertragung aus dem Theatersaal

Ab ca. 21.30 Uhr:
Andreas Dohmen: FPP I (leçons du mardi) für E-Gitarre; Yaron Deutsch, E-Gitarre; Christopher Trapani Patch, Implementation / Francesca Verunelli: In margine für Streichorchester; Ensemble Resonanz, Leitung: Friederike Scheunchen. Übertragung aus dem Festsaal des Saalbaus

22:30:00 +++ Ö1
Fats Waller zum 120. Geburtstag

„Fats“ wurde er vor allem von seinem zahlreichen weißen Publikum genannt. Von seinen afroamerikanischen Musikerkollegen wurde Thomas Wright Waller mit Tom angesprochen.

Und natürlich ist auch die immer wieder verwendete Bezeichnung „The Clown of Jazz“ nur die halbe Wahrheit. Unbestritten ist das große komödiantische Talent des Pianisten, Organisten, Komponisten und Sängers, der am 21. Mai 1904 in Harlem, New York geboren wurde. Dieses Talent hat er auch in mehreren Hollywoodfilmen unter Beweis gestellt. Der unverwechselbare Stridepiano-Stil des Fats Waller, der augenzwinkernd auch klassischen Klavierwerken seinen Groove und Swing verpassen konnte, war sehr einflussreich. Und als Komponist von Evergreens wie „Honeysuckle Rose“ oder „Ain’t misbehavin´“ ist der mit 39 Jahren recht früh verstorbene Musiker sowieso ein wichtiger Teil der Jazzgeschichte. Die Spielräume Nachtausgabe würdigt den Musiker und Entertainer Fats Waller.

23:00 bis 00:00 +++ NDR Kultur
Play Jazz! Magazin am Freitag mit Sarah Seidel

23:03 bis 24:00 Uhr +++ Ö1
Pianist mit Augenzwinkern: Fats Waller – Fats Waller zum 120. Geburtstag

„Fats“ wurde er vor allem von seinem zahlreichen weißen Publikum genannt. Von seinen afroamerikanischen Musikerkollegen wurde Thomas Wright Waller mit Tom angesprochen.

Und natürlich ist auch die immer wieder verwendete Bezeichnung „The Clown of Jazz“ nur die halbe Wahrheit. Unbestritten ist das große komödiantische Talent des Pianisten, Organisten, Komponisten und Sängers, der am 21. Mai 1904 in Harlem, New York geboren wurde. Dieses Talent hat er auch in mehreren Hollywoodfilmen unter Beweis gestellt. Der unverwechselbare Stridepiano-Stil des Fats Waller, der augenzwinkernd auch klassischen Klavierwerken seinen Groove und Swing verpassen konnte, war sehr einflussreich. Und als Komponist von Evergreens wie „Honeysuckle Rose“ oder „Ain’t misbehavin´“ ist der mit 39 Jahren recht früh verstorbene Musiker sowieso ein wichtiger Teil der Jazzgeschichte. Die Spielräume Nachtausgabe würdigt den Musiker und Entertainer Fats Waller. Gestaltung: Klaus Wienerroither

23:05 bis 00:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Bühne frei im Studio 2 für das Nils Kugelmann Trio

Mit Luca Zambito (Klavier), Nils Kugelmann (Bass), Sebastian Wolfgruber (Schlagzeug). Eine Aufnahme aus dem Studio 2 des Münchner Funkhauses vom 24. April 2024. Moderation und Auswahl: Ulrich Habersetzer

Der Bassist Nils Kugelmann ist ein großartiger Spieler und, ebenso wie seine Mitmusiker, ein vielgebuchter Sideman. Im letzten Jahr legte er mit dem Album „Stormy Beauty“ ein CD- Debüt als Bandleader hin, das Jazzliebhaber:innen und Kritik gleichermaßen hingerissen hat. Seine Kompositionen für die Königsklasse des Jazz, das Klaviertrio, ziehen mit der poetischen Kraft einer zu Musik gewordenen Leidenschaftlichkeit sofort in ihren Bann. Klare, melodische Linienführungen entfalten ihre Schönheit in einem spannenden, harmonischen Umfeld. Und das mit einem Drive, der selbst das Zuhören zu einem fast atemlosen Vergnügen macht. Permanent wird man von dieser energiegeladenen Musik überrascht und zugleich mit hineingenommen in eine immer schlüssige, musikalische Erzählung, die voller spielerischer Risiken steckt. Denen stellt sich das Nils Kugelmann Trio mit Bravour und hörbarer Lust.

Mit virtuoser Leichtigkeit meistern die drei Absolventen der Hochschule für Musik und Theater in München die verzwicktesten metrischen Vexierspiele, die häufig die Basis für ihre packenden Grooves bilden. Sie verzahnen ihr Zusammenspiel mit einer federnden Finesse, die auch wuchtigen Passagen Vielschichtigkeit verleiht. Und sie haben einen Sound, aus dem jeder Ton – und damit sind auch die vom Schlagzeug gemeint – herausleuchtet. Es ist eine gleichzeitig frische und reife Musik, die der 1996 geborene Nils Kugelmann für sein Trio mit Pianist Luca Zambito und Schlagzeuger Sebastian Wolfgruber geschrieben hat. 2023 wurde die drei mit dem „European Young Artist Jazz Award“ der Jazzwoche Burghausen ausgezeichnet. Und wir freuen uns bei „Bühne frei im Studio 2“ auf eine Band, die definitiv das Format hat, international Erfolg zu haben.


sa – 04.05.2024


00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung). Fats Waller zum 120. Geburtstag

00:05 bis 06:00 +++ Deutschlandfunk
Deutschlandfunk Radionacht

  • 01:05-02:00 Jazz Live: Bekanntes in neuen Gewändern. Sebastian Sternal Solo. Aufnahme vom 29.11.2023 aus dem Beethoven-Haus, Bonn. Am Mikrofon: Thomas Loewner (Wdh.)
  • 02:07-03:00 JazzFacts: Kopfhörer – Gast: Schlagzeuger Jens Düppe. Am Mikrofon: Florian Ross und Odilo Clausnitzer (Wdh.)
  • 03:05-03:55 Rock et cetera: Comeback der Krähen – Die US-amerikanische Band The Black Crowes. Von Marcel Anders
  • 04:05-05:00 On Stage: Neue Stimme der Taarab-Musik. Siti Muharam & The Unguja Allstars aus Sansibar (TZA). Aufnahme vom 8.7.2022 beim Rudolstadt Festival. Am Mikrofon: Babette Michel (Wdh.)
  • 05:05-05:30 Spielraum: Bluestime – Neues aus Americana, Blues und Roots. Am Mikrofon: Tim Schauen. (Wdh.)
  • 05:40-06:00 Spielraum: Bluestime – Neues aus Americana, Blues und Roots. Am Mikrofon: Tim Schauen. (Wdh.)

08:05 bis 09:00 +++ Bayern 2
Bayern 2 Bayerisches Feuilleton: Zum 100. Geburtstag von Otto Grünmandl – Die Tiroler Antiautorität

Der Kabarettist und Universalkönner Otto Grünmandl. Von Christoph Leibold. BR 2024

In Bayern wurde Otto Grünmandl vor allem an der Seite von Gerhard Polt bekannt. Als Darsteller in etlichen Sketchen der TV-Satireserie „Fast wia im richtigen Leben“, in der Theaterrevue „Tschurangrati“ und als Polts Partner in der biertischphilosophischen Radio-Dialogreihe „Die ganze Welt und überhaupt“. In seinem Heimatland Österreich verdankt der Tiroler Otto Grünmandl seine Popularität vor allem den legendären „alpenländischen Interviews“ – fingierten Expertengesprächen, skurrile Miniaturen, in denen er selbst in die Rollen von Behördenleitern und Fachleuten schlüpfte, die mit wichtigtuerischem Auftreten Banales mit Bedeutung aufzupumpen versuchen.

Grünmandls tiefsitzendes Misstrauen gegen Autoritäten war biografisch begründet: Geboren 1924 als Sohn eines jüdischen Textilwarenkaufmanns in Hall in Tirol, war er nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 an Nazi-Deutschland den Repressalien eines autoritären Unrechtssystems ausgesetzt. Nach dem Krieg dann musste er sich im väterlichen Kaufhaus ums Finanzielle kümmern, wandte sich aber – allem Buchhalterischen abhold – immer mehr der Kunst zu. Grünmandl schrieb Gedichte, Novellen und Romane, landete schließlich beim Unterhaltungs-Hörspiel im ORF und im reifen Alter jenseits der 50 auf den Kleinkunstbrettern. Dort entwickelte er sich mit seinen ans Eigenbrötlerische grenzenden Bühnensolos wie „Der Einmannstammtisch“ oder „Politisch bin ich vielleicht ein Trottel, aber privat kenn’ ich mich aus“ rasch zur Kabarett-Autorität.

Zum 100. Geburtstag von Otto Grünmandl im Mai 2024 würdigt Christoph Leibold den im Jahr 2000 verstorbenen Tiroler Universalkönner. Seine Freunde und Weggefährten Gerhard Polt und Josef Hader, seine Kinder Aglaja und Florian sowie die Literaturwissenschaftlerin Maria Piok, die Grünmandls schriftstellerischen Nachlass aufarbeitet, teilen in diesem Bayerischen Feuilleton ihre Expertise und Erinnerungen.

09:05 – 10:00 UHR +++ SWR Kultur Musikstunde
Jazz global – Finnland

Von Konrad Bott. Dunkel, kalt und weitläufig die Landschaft, dazu wortkarge Menschen mit stoischen Minen – Finnland scheint auf den ersten Blick nicht unbedingt ein lustiges Land zu sein. Auf den zweiten Blick zeigt sich: Weit gefehlt, die Finnen haben viel Humor! Und den tragen sie auch in ihre Musik. Folgen Sie uns in die musikalische Welt dieses kuriosesten aller skandinavischen Länder und lernen sie Musik kennen, die sie vor Lachen weinen lässt und die den Weinenden ein Lächeln auf die Lippen zaubert.

13:04 bis 15:00 +++ WDR 3
WDR 3 Persönlich mit Götz Alsmann

Götz Alsmann präsentiert in WDR 3 seine ganz spezielle Auffassung von Jazzmusik: Swingend, stilbergreifend, manches puristisch, einiges eher Jazz-ähnlich, durchaus sentimental und immer gerne unterhaltend. Wenn der Sound und das musikalische Gefühl stimmen, wird der Kreis dessen, was „Jazz“ ist, auch gerne erweitert.

14:05 bis 15:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
KlassikPlus – Musikfrauen: Zu Gast: Bettina Bermbach, Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Musikleben

Die gebürtige Hamburgerin Bettina Bermbach ist eine versierte Kulturmanagerin – seit 2022 ist sie Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Musikleben. Und die ist eine der wichtigsten bundesweiten Förder-Institutionen für den musikalischen Spitzennachwuchs. Gegründet 1962 in Hamburg, betreut die Stiftung derzeit sage und schreibe rund 300 Stipendiatinnen und Stipendiaten. Schon im ersten Jahrzehnt war die Deutsche Stiftung Musikleben Partnerin der neugegründeten Wettbewerbe „Jugend musiziert“ und des Deutschen Musikwettbewerbs, 1969 Mitinitiatorin des Bundesjugendorchesters. Die Förderung des Nachwuchses basiert auf drei Säulen. Über den Deutschen Musikinstrumentenfonds vergibt die Stiftung rund 250 kostbare Streichinstrumente als Leihgaben, über deren Zuteilung ein eigener Wettbewerb entscheidet. Podiumserfahrung können die Youngsters bei zahlreichen Konzerten mit renommierten Orchestern und kooperierenden Festivals sammeln. Darüber hinaus stehen Sonderpreise, Stipendien und Patenschaften für die individuelle Förderung zur Verfügung. Bettina Bermbach hat in Hamburg, Madrid und an der Pariser Sorbonne französische und spanische Literaturwissenschaft studiert. Nach Erfahrungen in diversen PR-Agenturen war sie 15 Jahre lang Pressesprecherin der Hamburgischen Staatsoper, hauptsächlich an der Seite der Generalmusikdirektorin und Intendantin Simone Young. In dieser Zeit und anschließend mit eigener Agentur hat sie sich im Klassik-Business bestens vernetzt, Kontakte in die Wirtschaft und zu Sponsoren geknüpft. Eine ideale Kandidatin also für die Serie „Musikfrauen“, um mit Bettina Bermbach über ihren Werdegang, ihren reichen Erfahrungsschatz, über ihre Stiftungsarbeit und die Rolle von Frauen in Führungspositionen zu sprechen. Aufnahmen berühmter Alumni der Deutschen Stiftung Musikleben wie Igor Levit oder Nicolas Altstaedt rahmen das Gespräch ebenso wie Beispiele aus Mitschnitten aktueller Stipendiaten – einer von ihnen ist der erst 23-jährige Senkrechtstarter Aurel Dawidiuk, als Pianist, Organist und Dirigent ein Multitalent. Eine Sendung von Fridemann Leipold

18:05 bis 19:00 +++ Deutschlandfunk Kultur
„Die Sprache geht verloren, die Seele bleibt!“ – Der Sound von Dersim – Von Fritz Schütte

Regie: Iris Drögekamp. Mit: Tim Seyfi und Ilknur Bahadýr. Ton und Technik: Boris Kellenbenz und Claudia Peycke. Produktion: SWR 2023. Länge: 52’45

Dersim ist auf keiner Landkarte mehr zu finden. Schon 1937 hat man die Region umbenannt. Der Sound lebt weiter − in der Diaspora. Eine Spurensuche von Fritz Schütte.

Alles schwingt, alles ist heilig, sagen Einwohner über die Landschaft von Dersim in der Türkei. Die türkische Provinz zählt zu den bevölkerungsärmsten des Landes, die meisten Einwohner sind ins Exil gegangen, fahren nur noch zu Besuch hin. Allein in Deutschland sollen 300.000 von ihnen leben. Mitgenommen haben sie die naturverbundene Weltsicht der Aleviten, die kurdische Sprache und ihre Musik: uralte Melodien und Instrumente, neuzeitliche Adaptionen. Fritz Schütte hat sich auf die Suche nach dem „Dersim-Sound“ gemacht: bei kurdischen Musikern, aber auch in einem Kreuzberger Zeitschriftenladen, wo ein junger Mann die ganze musikalische Bandbreite Dersims auf CDs verkauft, und im Gespräch mit dem Musikwissenschaftler Martin Greve. Die behutsame Begegnung des Autors mit einem Netzwerk aus Musik und Kultur, Sprache und Religion, Geschichte und Politik lässt schließlich auch die Frage nach einem eigenen kurdischen Staat nicht aus − „und umfasse er nur einen kleinen Stein“, wie der Musiker Ali Baran aus Karlsruhe anmerkt. Bis dahin bieten ihm seine annähernd 1.000 Kassetten ein Stück Heimat.

Empfehlung: In ihrem Stück „Das ist meine Geschichte. Uns gibt es!“ untersucht die kurdisch-deutsch-schwedische Filmemacherin Gülseren Sengezer das kollektive Sprachtrauma vieler Kurdinnen und Kurden, die gezwungen sind, ihre Sprache und Identität zu leugnen.

Fritz Schütte, 1958 in Hamburg geboren, hat Romanistik und Journalismus an der Universität München studiert. Seit 1993 lebt er als freier Rundfunkautor in Berlin. Zuletzt hat er für Deutschlandfunk Kultur in der Sendung „Nachspiel“ die Features „Breakdance wird olympisch“ (2023) und „Tanz den Balkan“ (2023) produziert.

18:05 bis 19:00 +++ BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazz und mehr: Die Innigen

Mit Musik von Carla Bley, Eva Cassidy, Phillip Schiepek, Silke Avenhaus und anderen. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

18:20 – 19:00 UHR +++ SWR Kultur Jazz
Piep, Piep, Piep – Vögel inspirieren den Jazz

Von Ssirus W. Pakzad. Vögel haben es Jazzmusikerinnen und Jazzmusikern seit jeher angetan. Dabei waren nicht nur ihre munteren Melodien immer wieder Quelle für Kompositionen. Auch Flugeigenschaften, bunte Federkleider oder manche Besonderheit aus dem Bereich der Ornithologie führten zu Musikstücken. So war der Pianist Vijay Iyer so fasziniert davon, wie sich Stare in Formation am Himmel bewegen, dass er ihnen einen Titel widmete. Und der Geiger Ola Kvernberg benannte eine seiner Formationen nach dem australischen Leierschwanz, der jedes erdenkliche Geräusch nachzuahmen versteht.

19:00 bis 20:00 +++ hr2-kultur
Live Jazz: Rahel Talts Quartet with guitarist Rob Luft | Jazzkaar Festival, Tallin, Estland, März 2024

Am Mikrofon: Jürgen Schwab. Rahel Talts Quartet with guitarist Rob Luft | Rob Luft, g | Rahel Talts, p | Donatas Petreikis, sax | Mariusz Praśniewski, db | Jesper Lørup Christensen, dr | Jazzkaar Festival, Auditorium, Kumu, Estonian Art Museum, Tallinn, Estland, März 2024

19:05 bis 20:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: Basar – Aktuelles aus der Szene: Eine Sendung von Susanne Schmerda

22:00 bis 00:00 +++ NDR Kultur
NDR Kultur Neo: Im Rausch der Klänge

23:00 bis 00:00 +++ hr2-kultur
The Artist’s Corner | Peter Eötvös in Darmstadt

Eine Sendung von Jürgen Otten. Der ungarische Komponist und Dirigent Peter Eötvös ist tot. Am 24. März starb er, der intensiv mit der Musikszene in Deutschland verbunden war, im Alter von 80 Jahren in Budapest. Aus diesem traurigen Anlass erinnert hr2-kultur in seinem Programm mit der Wiederholung einer hr2-Sendung zur Präsenz Eötvös’ bei den Darmstädter Ferienkursen.

1966 kam der ungarische Komponist Peter Eötvös (1944-2024) nach Köln, studierte hier an der Musikhochschule Dirigieren, wurde als Pianist wie als Perkussionist Mitglied im Ensemble von Karlheinz Stockhausen und arbeitete mehrere Jahre im WDR-Studio für elektronische Musik. Mit dem Stockhausen-Ensemble konzertierte er einige Male bei den Ferienkursen, leitete zu Beginn seiner internationalen Karriere als Dirigent hier auch mal das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart (1978) oder das Pariser Ensemble L’Itinéraire (1982). Aber überraschend selten äußerte sich Eötvös, der „Testpilot für neue Musik“, in Darmstadt über die ästhetischen Positionen seiner eigenen Musik.

23:00 bis 00:00 +++ radio3
Late Night JazzXJAZZ! 2024 – Die Festival-Vorschau – Zu Gast: Sebastian Studnitzky

Trotz widriger Finanzierung und vielen Rückschlägen: Das XJAZZ! Festival findet auch 2024 statt: vom 06.05.2024 bis 12.05.2024 in Berlin-Kreuzberg. Top Acts sind u. a. Keiyaa, das Portico Quartet und Shabaka. Wer noch so dabei ist und was dieses Jahr besonders macht, verrät Festivalgründer und Leiter Sebastian Studnitzky. Moderation: Holger Zimmer

23:03:00 +++ Ö1
Bassist Wolfram Derschmidt im Interview, Gitarrist Karl Ratzer und sein Trio im Jänner 2024 im Grazer Tube’s

Anlässlich seines 60. Geburtstags am 8. Mai begrüßt Katharina Osztovics den Bassisten Wolfram Derschmidt im Jazznacht-Studio. Bekannt als Mitglied u. a. der Austrian Art Gang rund um Saxofonist Klaus Dickbauer und Cellist Thomas Wall sowie von Bands wie Hollotrio um Saxofonist Klemens Pliem und Paul Zauner’s Blue Brass, stand und steht er außerdem mit Jazz-Größen wie Art Farmer, Gregory Porter, Linda Sharrock oder Carmen Bradford auf der Bühne.

Derschmidt spricht über seine Lehrjahre u. a. bei Wayne Darling und Adelhard Roidinger sowie über den stilistischen Spagat zwischen Jazz, Klassik und Volksmusik. Außerdem verrät er, warum er schließlich das Cello gegen den Kontrabass eingetauscht hat.

Auch im Anschluss gibt es jede Menge Saitenklänge: Der diesmal vom Landesstudio Steiermark aufgenommene Konzertmitschnitt kommt vom Karl Ratzer Trio, das am 13. Jänner 2024 im Tube’s in Graz gastierte. Gitarristenlegende Ratzer, Bassist Peter Herbert und Schlagzeuger Howard Curtis luden zum Streifzug durch das Great American Songbook.


so – 05.05.2024


00:03 bis 02:00 +++ Bayern 2
Bayern 2 Radiojazznacht: Klassiker, neue Alben und Live-Musik – Mit Ulrich Habersetzer

00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung) Bassist Wolfram Derschmidt im Interview, Gitarrist Karl Ratzer und sein Trio im Jänner 2024 im Grazer Tube’s

14:00 bis 15:05 +++ hr2-kultur
Hörspiel | „Das Labyrinth“ von Ingeborg Drewitz – Flucht aus der DDR durch die Kanalisation

Ein Ingenieur und das Mädchen Ulrike, die der gemeinsame Wille zur Flucht aus der DDR zusammengeführt hat, nehmen das Wagnis auf sich, durch die Kanalisation den Weg in die Freiheit zu suchen.

Auf den Mann warten drüben Frau und Kinder, das Mädchen möchte sich den Schinkanen entziehen, denen es als Pfarrerstochter in einer Ost-Berliner Fabrik ausgesetzt ist. Aber selbst an der unterirdischen Grenze finden die beiden den Weg in die Freiheit durch ein Stacheldrahtverhau gesperrt. Schon ist die Volkspolizei ihnen auf der Spur und bewacht die Kanalisation, die beiden Flüchtlinge aber irren durch das Labyrinth, das sie gefangen hält.

17:10:00 +++ Ö1
Jazzpianistin und Sängerin Shirley Horn

Am 1. Mai hätte die 2005 verstorbene Sängerin und Pianistin Shirley Valerie Horn ihren 90. Geburtstag gefeiert. Sie hat erst spät, Ende der 1980er-Jahre den kommerziellen Durchbruch geschafft. Ursprünglich verfolgte Horn eine Karriere als Jazzpianistin, und ihre besondere Art, sich beim Singen zu begleiten, hat einen guten Teil ihres unverwechselbaren Stils ausgemacht. Weitere musikalische Markenzeichen waren ihre gekonnte Langsamkeit beim Balladenvortrag, das Timing ihrer Pausen und ihre rauchige Stimme, die sie vor allem in späteren Jahren nicht selten in einer Art Sprechgesang eingesetzt hat. Zitat Miles Davis: „Shirley Horn ist die Einzige, die es schafft, mich mit ihrem Klavierspiel und Gesang zum Weinen zu bringen.“ Shirley Horn war auch die Einzige, die es geschafft hat, Miles am Ende seines Lebens zu überzeugen, mit ihr im Studio noch einmal einen Jazzstandard (Davis weigerte sich jahrzehntelang, Songs aus dem Great American Songbook zu spielen) aufzunehmen.

19:00 bis 20:00 +++ hr2-kultur
hr-Bigband: Konzerte und Produktionen u.a. mit: Jazzclub in Studio II

Konzerte und Produktionen u.a. mit: Jazzclub in Studio II, Filippa Gojo & Sebastian Scobel, Schlosser Gäbel Quintett, Hessischer Rundfunk, Hörfunkstudio II, Frankfurt, Februar 2024, Teil 1. Am Mikrofon: Daniella Baumeister

Der „Jazzclub in Studio II” bietet Mitgliedern der hr-Bigband die Möglichkeit, mit Kolleg*innen und befreundeten Musiker*innen neue Konzepte und Ideen zu verwirklichen. Er bietet eine Spielwiese für die kreativen Köpfe der Band und das Umfeld,

in neuen Konstellationen neue Musik auszuprobieren. Nicht selten sind auf diese Art schon Projekte entstanden, die in der Folge noch lange Bestand haben sollten.

19:23 – 20:00 UHR +++ SWR Kultur Big Time Jazz
Jazz-Orchester, Big Band, Oktett – hier kommt Musik mit Vielen!

 Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen, von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört.

22:00 bis 00:00 +++ NDR Kultur
NDR Kultur Neo: Im Rausch der Klänge

22:03 – 22:00 UHR +++ SWR Kultur Jazztime
Low Down Groove – Die Tuba im Jazz

Von Hans-Jürgen Schaal. Seit den Anfängen des Jazz in den Brassbands von New Orleans war die Tuba mit dabei, als Bassstimme im Ensemble. In der Swing-Ära wurde sie in dieser Rolle zwar vom gezupften Kontrabass abgelöst, doch schon in den 1960er-Jahren hat man die Tuba für den Jazz wiederentdeckt – nun häufig als eigenständige, befreite Stimme. Wie beweglich und abenteuerfreudig dieses Instrument agieren kann, haben uns zahlreiche Tubisten gezeigt: von Bob Stewart bis Michel Godard, von Jon Sass bis Daniel Herskedal. Die Tuba ist das Musikinstrument des Jahres 2024.

23:00 bis 00:00 +++ radio3
Late Night Jazz: Jazzahead: Tobias Meinhart – The Painter

Diesmal in „Late Night Jazz“: ein Konzert von der jazzahead! 2022 – der deutsche Saxofonist Tobias Meinhart & seine New Yorker Band präsentieren „The Painter“. Seit 14 Jahren lebt der Saxophonist Tobias Meinhart in der US-Metropole. Hier tritt er regelmäßig in renommierten Clubs wie dem Blue Note, Smalls und Birdland auf. Das US-Fachblatt Downbeat hat Tobias Meinhart in seinem Critics Poll zum Rising Star auf dem Saxofon gewählt. Die Jazzthetik setzt noch eins drauf und nennt ihn „eines der größten Talente am Tenorsaxofon der jüngeren Generation“. Sein Konzert vom 30.04.2022, zu hören bei „Late Night Jazz“. Moderation: Holger Zimmer

23:03 bis 00:00 +++ Bayern 2
Bayern 2 Nachtmix: Popcast – Neue Musik aus Deutschland

Mit Mit Ralf Summer. Rock, Pop, Hip-Hop, Electro: jeder Monat beginnt mit einem Schlaglicht auf die Studios und Clubs zwischen Kiel und Weilheim. Der Zündfunk und das Goethe-Institut präsentieren gemeinsam Neues abseits der Charts. Qualitäts-Pop made in Germany.

23:05 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: Das innere Zuhause finden – Die norwegische Sängerin Randi Tytingvåg

Die Musikerin Randi Tytingvåg ist eine der interessantesten Künstlerinnen Norwegens, das beweist sie seit über zwanzig Jahren auf der Theaterbühne und mit ihrer Musik. Ella Fitzgerald ist ihr großes Vorbild, ihretwegen hat sie Jazzgesang studiert und wie ihr, ist auch Tytingvåg der Kontakt zum Publikum enorm wichtig. Über Zwischenmenschliches, aber auch über Selbstfindung, Sehnsucht und Heimat singt sie auf ihrem aktuellen Album „Hjem“. Eine Sendung von Grit Friedrich

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