Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner
Jazz im Radio Foto: Hufner

Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 02.01.2023 bis 08.01.2023

Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 02.01.2023 bis 08.01.2023

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 01. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Inhalt


Senderliste:


mo – 02.01.2023


19:30:00 | Ö1
Christian Sands Trio im Oktober 2022 im Wiener Porgy & Bess

Der aus New Haven, Connecticut, stammende Christian Sands gilt als aufgehender Stern am Firmament der Jazzpianisten der Gegenwart: Der 33-Jährige hat Sänger Gregory Porter begleitet und in der Band von Bassist Christian McBride gearbeitet, doch er war auch schon sehr früh mit eigenem Trio präsent: Sein Debüt „Footprints“ legte Sands im zarten Alter von 13 Jahren vor.

Inzwischen ist Christian Sands zu einem virtuosen Meister gereift, wie er am 30. Oktober 2022 im Wiener Porgy & Bess demonstrierte: Begleitet von Bassist Philip Norris am Bass und seinem Bruder Ryan Sands am Schlagzeug, bot der Pianist zwei mitreißende Sets, in denen er variantenreiche Eigenkompositionen ebenso präsentierte wie er gut ausgewählte Standards überaus kulinarisch rekomponierte -so etwa Dave Brubecks „In Your Own Sweet Way“.  Gestaltung: Christian Bakonyi

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

Am Mikrofon: Jürgen Schwab. Heute mit: Nils Landgren: 3 Generations | Schubert/Uchihashi/Kugel: Black Holes Are Hard To Find | Uwe Kropinski & Dieter Köhnlein: Instant Stories

23:03 – 24:00 | Ö1
UE und Schlee: Ein Geburtstagsfest wie kein zweites  –  30 Jahre Zeit-Ton. Die Universal Edition und Alfred Schlee feierten 1991 gemeinsam 90. Geburtstag. Ein Jahrhundertfest.

Am 2. Juni 1993 ging die erste „Zeit-Ton“-Sendung on air – also heuer vor 30 Jahren. Wir eröffnen dieses Jubiläumsjahr mit drei ausgewählten Schätzen aus dem reichen „Zeit-Ton“-Archiv, weitere werden in den kommenden Monaten folgen.

„Ladies and Gentleman, that was the 20th century“: Im Studio Neuer Musik, der unmittelbaren Vorläufersendung der ersten „Zeit-Ton“ Ausgabe, wurde am 27. November 1991 eine Stunde lang gefeiert. Der Wiener Musikverlag Universal Edition wurde damals neunzig Jahre alt. Als im selben Jahr der jahrzehntelang die Fäden dieses Verlages führende Impressario Alfred Schlee ebenfalls neunzig Jahre alt wurde, wurde im Wiener Konzerthaus eine Geburtstagsfeier samt Marathonkonzert, launigen Gratulationsreden und Abschlussparty inszeniert, wie es sie kein zweites Mal geben konnte.

In dieser Radiosendung zu hören, weil unter den damaligen Gästen im Mozartsaal: Pierre Boulez, Luciano Berio, Friedrich Cerha, Roman Haubenstock-Ramati, Wolfgang Rihm, Hans Zender, Harrison Birtwistle, Nigel Osborne, Beat Furrer, Rolf Liebermann und viele, viele andere; unter den Gratulanten, die sich mit einer uraufzuführenden Miniatur für Streichquartett einstellten, befanden sich neben den genannten noch Henri Pousseur, György Ligeti, Kurt Schwertsik, Edison Denissow, Alfred Schnittke, Olivier Messiaen, György Kurtag und Arvo Pärt. All diese Miniatur-Streichquartette wurden während dieses Geburtstagsfestakts für Alfred Schlee vom Arditti String Quartet uraufgeführt und viele sind in dieser Sendung zu hören, und einige der Anwesenden hielten kleine Reden für und über den verehrten Alfred Schlee.

Es waren hörbar aus tiefster Seele kommende, verbale Verneigungen von Pierre Boulez, Luciano Berio, Rolf Liebermann und Wolfgang Rihm, sowie berührende Erinnerungen von Alfred Schlee selbst sowie seinem Sohn Thomas Daniel Schlee. Primgeiger Irvine Arditti merkte auf der Party nach dem Marathonkonzert mit 35 Uraufführungen an: „Tonight was the limit. I hope we will never do it again, but I am incredibly glad, we did it“. Die britischen Komponisten Nigel Osborne und Harrison Birtwistle meinten auf ebendieser Party und zu Beginn dieser Sendung: „Ladies and Gentleman, that was the 20th century. You just had it tonight. It came and it went. It’s a beautiful broken vase, the 20th century.“ (Erstausstrahlung: 27. November 1991). Gestaltung: Christian Scheib

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazztoday

Favorites 2022: Henning Sieverts präsentiert seine Lieblingsalben des zu Ende gegangenen Jazz-Jahres, u.a. mit Cecile McLorant Salvant, Kit Downes, Stefan Bauer/Michael Heupel, Ronny Graupe und Geoff Goodman. Auswahl und Moderation: Henning Sieverts


di – 03.01.2023


01:05 bis 05:00 | Deutschlandfunk Kultur
Tonart Jazz. Moderation: Vincent Neumann

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Hörbar: Die schräg-schöne Welt des Voodoo Jürgens & mehr Musik grenzenlos

20:05 – 21:00 Uhr | SWR2
SWR2 Jazz Session: Homezone – Jazz in Südwest. Mit Fola Dada

Von Julia Neupert. Die monatliche Sendereihe „Homezone“ führt regelmäßig an die vielen verschiedenen Orte, an denen der Jazz im Südwesten zu Hause ist. Neben Konzertaufnahmen aus unserem Archiv und aktuellen Studioproduktionen gibt es immer auch einen thematischen Schwerpunkt. In dieser „Homezone“-Ausgabe zu Gast: die Stuttgarter Sängerin, Komponistin und Hochschulprofessorin Fola Dada.

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Jazz Live: Posaunen! – Nils Wogram Muse und Blaser / Humair / Känzig beim 33. Schaffhauser Jazzfestival 2022

Nils Wogram Muse: Nils Wogram, Posaune; Kathrin Pechlof, Harfe; Gareth Lubbe, Viola, Obertongesang; Hayden Chisholm, Altsaxofon

Blaser/ Humair / Känzig: Samuel Blaser, Posaune; Daniel Humair, Schlagzeug; Heiri Känzig, Bass

Aufnahmen vom 11. und 12.5.2022 aus dem Kulturzentrum Kammgarn. Am Mikrofon: Michael Rüsenberg. Zwei Bands auf der „Werkschau des Schweizer Jazz“, die um das Leitinstrument Posaune sehr unterschiedliche Klanglandschaften ausleuchten: Nils Wogram aus Braunschweig, seit langem in Zürich lebend, mit seinem deutlich kammermusikalischen Projekt Muse, in dem auch Harfe, Bratsche und Altsaxofon tänzeln. Und dann, ja, Urgesteine dreier Jazzmusiker-Generationen: Samuel Blaser, 41, Daniel Humair, 83, Heiri Känzig, 65. Drei Avantgardisten, die auf den New Orleans Jazz zurückgreifen und – helvetischer gehts nimmer – auf den Schweizerpsalm von 1841.

22:05 bis 23:00 Uhr | BR-KLASSIK
Horizonte: Subversiver Entertainer – Zum 80. Geburtstag des Komponisten HK Gruber

„Ich denke, Musik sollte sich selbst erklären, sie sollte sich auch ungeschulten Hörern erschließen“, sagt HK Gruber. Der österreichische Komponist stellt sich damit ganz eindeutig gegen elitäre oder gar exklusive Tendenzen in der musikalischen Avantgarde. Dass er selbst Musik schreiben will, wurde ihm schon sehr früh in seiner Zeit bei den Wiener Sängerknaben bewusst. Später im Studium kam dann die Einsicht dazu, dass ihm die damals dominierenden Strömungen wie Serialismus nichts sagten. Er wollte Stücke schreiben, die modern und dabei dem Publikum zugewandt sind, statt es zu vergraulen. Mit seinem Pandämonium „Frankenstein!“ gelang ihm Ende der 1970er Jahre der Durchbruch. Dieser orchestrale Liederzyklus ist bis heute eines der populärsten Werke der Neuen Musik. Anlässlich seines 80. Geburtstags spricht BR-KLASSIK mit HK Gruber über sein Schaffen und seinen Weg jenseits des Avantgarde-Mainstreams. Eine Sendung von Michaela Fridrich

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz and More: An den Rändern des Jazz

Am Mikrofon: Timo Kurth. Heute mit: We Float: Let Go | RKeT: Bring You 10 Evergreens In Stereo | Song Yi Jeon & Vinicius Gomes: Home

23:03 – 24:00 | Ö1
Der vielseitige HK Gruber feiert runden Geburtstag –  Ein Komponist ohne Berührungsängste. Zum 80. Geburtstag von HK Gruber

Die großen Aufträge erhielt HK „Nali“ Gruber, ausgezeichnet mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für Musik, vor allem im Ausland: Von 2009 bis 2015 war er Composer / Conductor beim BBC Philharmonic Orchestra und in der Saison 2019/20 hatte Gruber die ehrenvolle Aufgabe des Gewandhauskomponisten in Leipzig übertragen bekommen. Im Antrittsinterview erklärte der Vielseitige, dass er sich von Anfang an als Komponist verstanden habe, ihm aber klar gewesen sei, dass er einen Brotberuf ergreifen müsse. Diesen hat er als Orchestermusiker (im ORF Radio-Symphonieorchester Wien), Dirigent und später als Chansonnier gefunden. Schlagartig bekannt gemacht als Komponist hat ihn sein Erfolgsstück „Frankenstein!!“ auf Texte von H.C. Artmann im Jahr 1978, in dem er selbst als prononcierter, sprechsingender Interpret mitwirkte. Als Gründungsmitglied des in der österreichischen Neue-Musik-Szene Pionierarbeit leistenden MOBart und TONart Ensembles gestaltete er gemeinsam mit Kurt Schwertsik, Friedrich Cerha und Otto M. Zykan bis in die 1970er Jahre Salonkonzerte.

Gruber hat eine enge Beziehung zur Sprache, vor allem zum österreichischen Idiom mit seinen Besonderheiten. Wenig überraschend, dass Textvertonungen einen großen Raum in seinem Werk einnehmen: die apokalyptische Oper „Gomorra“ (UA 1993, Wiener Volksoper), „Gloria“ nach einer Schweinegeschichte von Rudolf Herfurtner (Aufführungen im Münchner Volkstheater, beim Aspen Music Festival und Wien Modern), die Oper „Geschichten aus dem Wienerwald“ nach Ödön von Horvath (UA 2014 bei den Bregenzer Festspielen) und „der herr nordwind“ (UA 2005, Zürich) auf ein Libretto von H.C. Artmann.

Im Auftrag renommierter Orchester wie den Wiener und Berliner Philharmonikern oder dem New York Philharmonic Orchestra komponierte Gruber Werke, die er mit diesen Klangkörpern bei Festivals wie dem Lucerne Festival, den BBC Proms und in der New Yorker Carnegie Hall zumeist unter seinem eigenen Dirigat interpretierte, so etwa „Dancing in the Dark“ (UA 2003 mit den Wiener Philharmonikern unter Sir Simon Rattle) und das Klavierkonzert für Emanuel Ax.

Er komponierte einige weitere erfolgreiche Instrumentalkonzerte, wie für den Trompeter Håkan Hardenberger „Aerial“, das über 60 Mal aufgeführt wurde, oder ein Cellokonzert für Yo-Yo Ma (UA 1989 in Tanglewood). Mit großem Zuspruch brachte Colin Currie die beiden Konzerte für Schlagzeug „Rough Music“ und „into the open …“ zur Aufführung.

Grubers Kompositionen zählen zu den meistgespielten in den internationalen Konzert- und Opernhäusern, was seiner nicht einordenbaren, überaus individuellen Sprache zuzuschreiben ist. Seine Musik ist stets offen für Einflüsse anderer Genres wie Pop oder Kabarettsongs, stilistischer Motive aus früheren Epochen oder von Komponisten wie Igor Strawinsky oder Kurt Weill. Doch eines ist sicher: Sein untrügliches Gespür für bühnentaugliche Musik, die das Publikum emotional packt, versehen mit etwas Humor und Ironie, machen seine Stücke unverwechselbar. Heute, am Dienstag, 3. Jänner 2023, wird Gruber 80 Jahre alt.

„Das Ö1-Konzert“ vom Dienstag, 3. Jänner, 19:30 Uhr, ist HK Gruber als Dirigent, Chansonnier und Komponist gewidmet. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: News & Roots

In dieser Ausgabe von „News & Roots“ präsentiert Ssirus W. Pakzad einige seiner persönlichen Favoriten des Jahres 2022, die von zarten Balladen bis hin zu kernig-bluesigen und gospel-trächtigen Nummern reichen. Moderation und Auswahl: Ssirus W. Pakzad


mi – 04.01.2023


19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Hörbar: Lulo Reinhardt: Meister aller Gitarrenklassen & mehr Musik grenzenlos

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Classic Sounds in Jazz: Starting all over again?

Jazz zum Jahresbeginn in Aufnahmen mit Fred Astaire, Ornette Coleman, Diana Krall, Julian Lage, Joni Mitchell und anderen. Moderation und Auswahl: Beate Sampson

21:05 – 22:00 Uhr | SWR2
SWR2 NOWJazz: Packende Grooves – Die amerikanische Schlagzeugerin Savannah Harris

Von Thomas Loewner. Kaum eine andere Musikerin ist derzeit in der kreativen New Yorker Musikszene so präsent wie die Schlagzeugerin Savannah Harris. Sie arbeitete bereits mit Jason Moran, Kenny Barron, Peter Evans oder Geri Allen zusammen. Dabei beschränken sich ihre Aktivitäten nicht nur auf Jazz, genauso saß sie auch schon für verschiedene Hip-Hop- R&B- und Soul-Acts an den Drums oder sie komponierte Filmmusiken. Mit ihrem aktuellen eigenen Trio spielt sie einen Modern Jazz, der sich traumwandlerisch zwischen den Polen ihrer bisherigen Arbeit bewegt, stets zusammengehalten von ihren packenden, dynamischen Grooves.

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazzfacts: What’s going on? – Features, Interviews und was die Szene (um-)treibt

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Bei der letzten Aufnahmesession vom 15. und 16.11.22 traf sich das hr-Jazzensemble ausnahmsweise in einer kleinen Besetzung, im Trio. Mit von der Partie waren neben Christof Lauer noch Bastian Weinig und John Schröder.

23:03 – 24:00 | Ö1
György Kurtags radikale Instrumentalmusik –  30 Jahre Zeit-Ton. Streng und genau: Lothar Knessl präsentiert 1993 die aktuelle Musik von György Kurtag

Am 2. Juni 1993 ging die erste „Zeit-Ton“-Sendung on air – also heuer vor 30 Jahren. Wir eröffnen dieses Jubiläumsjahr mit drei ausgewählten Schätzen aus dem reichen „Zeit-Ton“-Archiv, weitere werden in den kommenden Monaten folgen.

Als die Musik des bis dahin ziemlich unbekannten Komponisten György Kurtag Ende 1980er Jahre recht schlagartig bekannt und sofort verehrt wurde, war es hauptsächlich Vokalmusik, die diesen Nimbus festigte.

Kurze, heftige, extrem expressive Vokalstücke, oft in Zyklen geordnet, also gewissermaßen die moderne Version von klassischen Liederzyklen, ließ György Kurtags Kunst den Rezipientinnen in die Knochen fahren. Schon damals war Samuel Beckett unter den vertonten Autoren, aber auch ungarische und russische Lyriker.

Lothar Knessl (1927-2022) machte sich 1993 aber auf den Weg, in „Zeit-Ton“ dieselben Qualitäten auch in den vielleicht etwas weniger leicht und direkt erfahrbaren Musiken zu entdecken, in der kammermusikalisch mehr zurückhaltenden, aber voller Anspielungsreichtum steckenden Instrumentalmusik dieser Jahre. (Erstausstrahlung: 2. September 1993). Gestaltung: Lothar Knessl

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazz aus Nürnberg: Jazz & Beyond – „Favoriten 2022“

Aufnahmen mit dem Matt Carmichael Quartett, dem Britta Virves Trio, dem Eva Klesse Quartett, von Pianist Sebastian Sternal und anderen. Moderation und Auswahl: Beatrix Gillmann

In der Zeit zwischen den Jahren stellt jede*r Moderator*in der Jazztime ihre/seine Lieblingsstücke des Jahres 2022 vor – aus neuen Alben und es können auch Stücke sein, die für sie/ihn in diesem Jahr besondere Bedeutung hatten. Ende Oktober ist die zweite CD des jungen schottischen Saxofonisten Matt Carmichael veröffentlicht worden. Dessen farbenreiche Musik besitzt eine natürliche Gelassenheit, mit Themen, die sehr eingängig sind. Auf „Marram“ bereichert der Fiddle-Spieler Charlie Stewart die Band des 23-Jährigen Musikers. Folk-Elemente lässt auch Florian Hoefner in seine Kompositionen miteinfließen. Seit 2014 lebt der Pianist im Norden Kanadas, in Neufundland. 2022 erschien sein Album „Desert Bloom“ – Wüstenblüte. Der Titel verleiht der Freude Ausdruck, dass das gemeinsame Musizieren nach Pandemie-bedingter Pause wieder möglich war – er habe sich gefühlt wie „eine Wüstenblume, die durch den Regen zur Blüte gelangt“, so Hoefner. Auch für die Schlagzeugerin Eva Klesse ist die Zeit der Kontaktbeschränkungen ein Thema, das sie musikalisch aufgreift. Auf „Songs against Loneliness“ gesellt sich bei einigen Stücken Weltklasse-Gitarrist Wolfgang Muthspiel hinzu – eine CD, die für mich zu den hörenswertesten des Jahres 2022 gehört.

„Favoriten 2022“: Beatrix Gillmann stellt Ihnen ihre Lieblingsstücke in der ersten Jazz & Beyond-Ausgabe des neuen Jahres vor.


do – 05.01.2023


19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Hörbar: Toasaves: aus Antwerpen in die Welt & mehr Musik grenzenlos

19:05 bis 20:00 Uhr | BR-KLASSIK
KlassikPlus: „Der Weg zu Gott führt über Musik …“ – Ein Porträt der Pianistin Maria Judina

Die Pianistin Maria Judina (1899-1970) gehörte zu den wichtigsten Vertretern der russischen Klavierschule in der Sowjetunion. Ihr Spiel inspirierte Dmitrij Schostakowitsch. Doch im Ausland durfte sie nie konzertieren – und bleibt daher hierzulande nahezu unbekannt. Maria Judina wiederum tat alles Mögliche, um den russischen Zuhörern das Schaffen der verbotenen westlichen Komponisten vorzustellen. Sie war die erste russische Interpretin der Werke von Berg, Hindemith, Webern und Messiaen. Judina war eine ehrliche und kompromisslose Künstlerin – die sogar dem Diktator Josef Stalin die Stirn geboten hat. „Hier stehe ich und kann nicht anders“ – Maria Judina wiederholte oft diese Worte Luthers. Religiös und asketisch lebend, spendete sie ihre Auftrittsgagen der Kirche und sorgte für eine erste private Lesung von Boris Pasternaks „Doktor Schiwago“, was sie in Konflikt mit der offiziellen sowjetischen Kulturpolitik brachte. Ihr unerschrockenes Auftreten gegenüber den Mächtigen brachte die eigentlich unpolitische Künstlerin häufig in Schwierigkeiten. Sie durfte nur wenig konzertieren, doch auch diese seltenen Auftritte verwandelte sie in eine flammende Predigt mit Gedichtrezitationen. Maria Judina war nicht nur eine großartige Pianistin – sie war eine unabhängige Musikphilosophin, die in ihrer Kunst versuchte, den geistigen Sinn des Schaffens zu erkennen und zu begreifen. Eine Sendung aus dem Jahr 2020 von Julia Smilga

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
JazzFacts Ausblick: Die neuesten Deutschlandfunk-Jazzproduktionen

Am Mikrofon: Thomas Loewner. 2022 hat der Deutschlandfunk im hauseigenen Kammermusiksaal wieder einige Jazzproduktionen realisiert: Der Hamburger Pianist Benjamin Schaefer spielte sein erstes Soloalbum ein, für das er sämtliche Stücke selbst geschrieben hat. Niels Klein und Fabian Arends nahmen einige spontane Sessions auf, bei denen außer ihren Instrumenten Saxofon, Klarinette und Schlagzeug auch Overdubs und Electronics zum Einsatz kamen. Im Sommer und Herbst entstanden drei Großprojekte: zunächst das Thoneline Orchestra der beiden Kölner Musikerinnen Christina Fuchs und Caroline Thon. Ihre Band ist ein Who ist Who der Jazzszene Nordrhein-Westfalens. Bassist Robert Landfermann bewegte sich mit seinem „Rhenus“-Oktett zwischen harmonischen Passagen und Geräusch-Improvisation und Stefan Schultze komponierte für sein Large Ensemble Musik inspiriert von Morton Subotniks Werk „Silver Apples Of The Moon“, einem Meilenstein der elektronischen Musik. In der Sendung gibt es einen Vorgeschmack auf die Alben, die voraussichtlich 2023 erscheinen werden.

22:05 bis 23:00 Uhr | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart

Arnulf Herrmann: „Tour de Trance – my task she said was poisoning time“ (Anja Petersen, Sopran; Björn Lehmann, Klavier); „Tour de Trance“ (Anja Petersen, Sopran; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Pablo Heras-Casado); „Hausmusik“ (Norie Takahashi, Björn Lehmann, Klavier); „Eine Bagatelle“ (Nina Janßen, Klarinette; Udo Grimm, Bassklarinette; Saar Berger, Horn)

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Heute mit: Kristin Beradi: The Light & the Dark | Emmet Cohen: Uptown in Orbit | Teemu Viiniikainen: Songs of Silence

23:03 – 24:00 | Ö1
Franz Hautzingers revolutionäres Debüt als Gomberg –  30 Jahre Zeit-Ton. Franz Hautzinger erfindet 2000 für das ORF-Festival musikprotokoll das Trompetenspiel neu.

Am 2. Juni 1993 ging die erste „Zeit-Ton“-Sendung on air – also heuer vor 30 Jahren. Wir eröffnen dieses Jubiläumsjahr mit drei ausgewählten Schätzen aus dem reichen „Zeit-Ton“-Archiv, weitere werden in den kommenden Monaten folgen.

Das ORF-Festival musikprotokoll im steirischen herbst im Jahr 2000: Die heute so omnipräsente List-Halle gibt es noch gar nicht, man spielt im später auszukernenden Skelett der alten Waagner-Biro-Hallen. Es ist erstaunlich kalt in diesem Oktober und eine einsame, wirklich unbegleitete Trompete in einer riesigen, leeren, stockfinsteren, alten Industriehalle hat es wahrlich nicht leicht. Aber ein einsamer Lichtspot und ein fantastischer Hut des Trompeters wärmen zumindest ein wenig die Herzen der Zuhörer/innen, bevor es überhaupt etwas zu hören gibt.

Das dann zu Hörende macht allerdings das Leben auch nicht sogleich leichter: die Trompete ächzt, stöhnt, raunt, zischt, rauscht, gluckst, pfeift, röhrt, klagt, jubelt, singt, höhnt, spielt vielleicht sogar einmal ein paar Töne, die man als klassische Töne rubrizieren kann. Die Trompete jubiliert, sie exaltiert, sie resigniert, sie philosophiert, sie transzendiert, sie randaliert, sie exekutiert. Wozu braucht sie da noch „Töne“?

Es war die erste Präsentation von Franz Hautzingers Alter Ego Projekt „Gomberg“ vor großem Publikum, es wurde in einem „Zeit-Ton“ im ersten Jahr dessen medialer Existenz präsentiert, und es war der allererste „Zeit-Ton“ mit Elke Tschaikner als Gestalterin. Selbstverständlich ließ sie den Künstler in dieser Sendung auch verbal raunen und reagieren, feiern und philosophieren. (Erstausstrahlung: 19. Oktober 2000) Gestaltung: Elke Tschaikner

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: All that Jazz
Moderation und Auswahl: Ralf Dombrowski


fr – 06.01.2023


17:10:00 | Ö1
Freigeist der Tropicália-Bewegung: In memoriam Gal Costa (1945-2022)

Gal Costa war die Diva der musikalischen Revolution im Brasilien der 1960er und 1970er Jahre. Bis zu ihrem unerwarteten Tod am 9. November 2022 blieb sie eine respektierte und verehrte Stimme ihrer Generation.

Geboren in Salvador de Bahia, debütiert Gal Costa 1964 mit 18 Jahren in ihrer Heimatstadt bei einem Konzert mit dem programmatischen Titel „Nós, por exemplo …“ („Wir, zum Beispiel …“). Es vereint prägende kreative Köpfe der kommenden Jahre: die Geschwister Caetano Veloso und Maria Bethânia, Gilberto Gil und Gal Costa -diese vier werden immer wieder in unterschiedlichen Kombinationen zusammenfinden und unter anderem das All-Star-Quartett Doces Bárbaros bilden.

Gal Costa verkörpert den freien Geist der Tropicália-Bewegung, im Widerstand gegen die Einschränkungen durch die Militärdiktatur -auch optisch, im Hippie-Look oder freizügig gekleidet: Das Cover ihres Albums „Índia“ wird 1973 zensiert. Im Kontrast zu tumultuösen (und mitunter lasziven) Auftritten schwebt ihre Stimme engelsgleich über der experimentellen Psychedelic-Rock-Samba-Fusion der Anfangszeit, ebenso wie später über gediegeneren Fassungen ihrer Song-Klassiker.

In unterschiedlichen Stilen, Settings und Arrangements sang Gal Costa bis zu ihrem Tod mit derselben souveränen Gelassenheit: bei Auftritten etwa mit Antônio Carlos Jobim (den sie verehrte) wie auch noch auf ihrem letzten Album „Nenhuma Dor“ (2021), auf dem sie mit Duo-Partnern verschiedener Generationen einige der bekannten Lieder ihres Repertoires reinterpretierte.  Gestaltung: Johann Kneihs

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Hörbar: Poetischer Brückenschlag mit Sanaz & mehr Musik grenzenlos

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Bühne frei im Studio 2 …

Mit Matthias Lindermayr (Trompete und Flügelhorn) und Masako Otha (Piano). Moderation und Auswahl: Beate Sampson. Aufnahme vom 21. Dezember 2022 im Studio 2 des Münchner Funkhauses

Ob man auf einer Wellenlänge schwingt und sich etwas zu sagen hat, das merkt man häufig in den ersten Momenten einer Begegnung. Wenn die Kommunikation über Musik läuft, kann es dabei zu besonders magischen Momenten des Einverständnisses kommen. Solche erlebten die Pianistin Masako Otha und der Trompeter Matthias Lindermayr, als sie beide – da noch jede*r für sich – 2019 den Musikförderpreis der Stadt München erhielten und bei der Preisverleihung zum ersten Mal zusammenspielten. Das war der Beginn ihres gemeinsamen Musikschaffens, das seitdem auf Intuition und Improvisation aufbaut und darauf, die Musik fließen zu lassen und gemeinsam die Ruhe einer Intensität auszukosten, die ohne den Ehrgeiz entsteht, Virtuoses zu schaffen – und es mit dieser Haltung doch nicht selten tut. Beide denken und fühlen die Musik von ihrem poetischen Ende her, begeben sich in eine fließende Bewegung, in der sie geschmeidig Impulse senden und dann ihre melodisch-harmonischen Ideen gemeinsam ausformulieren. Ruhige Klänge und entspannte Tempi dominieren dabei ihren Dialog.

Die Pianistin und der Trompeter gehören verschiedenen Generationen an und steuern, aus unterschiedlichen Genres kommend, aufeinander zu. Die in Tokyo geborene Masako Otha lebt und arbeitet seit 1985 in Deutschland. Als sie 1988 nach München kam, war Matthias Lindermayr ein Jahr alt. Zwar hatte der gebürtige Münchner als Kind klassischen Klavierunterricht, aber schon bald spielte er lieber Gitarre in Rockbands und studierte dann am Jazzinstitut der Hochschule für Musik und Theater in seiner Heimatstadt, am Berklee College of Music in Boston und am Jazzinstitut der Musikhochschule in Berlin Jazztrompete und Komposition. Mit der Band Fazer macht er seit fünf Jahren Musik, in der die Kombination von ausgetüftelten Rhythmen und elegischen Melodien zum Tanzen und Schwelgen einlädt. Masako Otha hat nach ihrem Klavierstudium in Tokyo und an der Universität der Künste in Berlin frühzeitig ihr Spektrum erweitert. Sie startete als Interpretin klassischer Klavierliteratur, wandte sich aber bald auch zeitgenössischer kreativer Musik zu und wurde zur, auch improvisierenden Komponistin von Solostücken, in denen sie sich auf Poesie, Klänge und Musik aus ihrer japanischen Heimat bezieht.

Ihr im Oktober 2022 erschienenes Debütalbum haben Masako Otha und Matthias Lindermayr „Mmmmh“ genannt. Diesen Laut des Wohlbehagens nach dem Genuss einer Köstlichkeit wünsche sie sich oft im Konzert statt des lauten Klatschens am Ende einer schönen Musik, hatte eine Freundin Masako Otha erzählt. Das sollte man ruhig mal ausprobieren Vielleicht ja, wenn das Duo zu Gast ist bei „Bühne frei im Studio 2“.


sa  – 07.01.2023


00:05 bis 06:00 | Deutschlandfunk
Deutschlandfunk Radionacht

09:05 – 10:00 Uhr | SWR2
SWR2 Musikstunde: Jazz Global – Balafon, Sheng, Nyckelharpa: Besondere Instrumente im Jazz

Mit Babette Michel. Als 2022 der ivorische Musiker Aly Keita den Deutschen Jazzpreis in der Kategorie „Special Instruments“ bekam, wurde ein Musiker geehrt, der das westafrikanische Balafon in den Jazz trägt. In Bands wie dem Trio Ivoire bringt er es zum klingen. Auch die chinesische Mundorgel Sheng ist im Jazz präsent, durch den Musiker Wu Wei. Er improvisiert gern mit dem Basssaxofonisten Klaas Hekman. Die Nyckelharpa, ein schwedisches Volksmusikinstrument, hat ebenfalls ihren Weg in den Jazz gefunden. Bestes Beispiel: das Trio Bazar Blå.

13:00 bis 14:00 | hr2-kultur
Hörbar: Von Heinrich VIII. bis Offbeat-Klezmer & mehr Musik grenzenlos

Musik grenzenlos und global – Chanson, Folk, Jazz, Singer/Songwriter, Klassik oder Filmmusik – hier ist alles möglich

13:04 bis 15:00 | WDR 3
WDR 3 Persönlich mit Götz Alsmann

14:05 bis 15:00 Uhr | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Pumpernickel und Sachertorte – Dr. Charles Burneys musikalische Floßfahrt

Am Montag, den 24. Juli 1772 bestieg Dr. Charles Burney in München das Ordinari-Floß nach Wien. Der englische Musikgelehrte war unterwegs quer durch Europa, um in den Bibliotheken Quellen für seine mehrbändige Musikgeschichte zu studieren und um über den „Zustand der Musik“ zu berichten. Während dieser Reise traf er die wichtigsten musikalischen Repräsentanten des ausgehenden Barocks und der beginnenden Klassik. Auf der Floßfahrt rekapituliert er seine Reiseerlebnisse. Bei schimmligem Pumpernickel und Wein erzählt er von seinen Begegnungen mit Mozart, Farinelli, Hasse und Gluck. Als er nach sieben Tagen erschöpft in Wien ankommt, ist im „Goldenen Ochsen“ zumindest für sein leibliches Wohl wieder gesorgt. Eine Sendung aus dem Jahr 2014 von Andreas Pehl

15:05 bis 17:00 | Bayern 2
Hörspiel: „Herr Achternbusch, wie heißen Sie?“ v. A. Ammer/H. Achternbusch

Von Andreas Ammer/Herbert Achternbusch. Musik: Markus Acher, Micha Acher, Cico Beck, Günter Baby Sommer. Realisation: Andreas Ammer, Markus Acher, Micha Acher, Cico Beck

BR 2023. Ursendung. Als Podcast verfügbar. Siehe auch Freitag, 13. Januar 2023, 21.05 Uhr

Herbert Achternbusch hat sein Leben in 8 1/2 kurzen Sätzen zusammengefasst: „Ich musste 1938 auf die Welt kommen, nachdem ich mir meine Eltern schon ausgesucht hatte. Meine Mutter war eine sportliche Schönheit vom Land, die sich nur in der Stadt wohlfühlte. Mein Vater war sehr leger und trank gern, er war ein Spaßvogel. Kaum auf der Welt, suchten mich Schulen, Krankenhäuser und alles Mögliche heim. Ich leistete meine Zeit ab und bestand auf meiner Freizeit. Ich schrieb Bücher, bis mich das Sitzen schmerzte. Dann machte ich Filme, weil ich mich bewegen wollte. Die Kinder, die ich habe, fangen wieder von vorne an. Grüß Gott!“ Als der extrem produktive bayerische Grantler Achternbusch im Januar 2021 starb, hinterließ er außer einem umfassenden „Andechser Gefühl“ 30 Filme, 50 Bücher, 28 Theaterstücke, zahllose Gemälde und Sprüche wie „Du hast keine Chance, aber nutze sie“ für die allein ihm Weltruhm gebührt. Ein anderer lautet: „Meine Zeit ist vorbei. Meine Zeit hat es nie gegeben. Was ich mache, interessiert keinen mehr wirklich.“ Wir lernen daraus: „Wer sich nicht in Gefahr begibt, der kommt darin um.“ Nur Musik hat Herbert, das biertrinkende Universalgenie, nie gemacht. So ist es folgerichtig, dass ihm sich das Hörspiel „Herr Achternbusch, wie heißen Sie?“ über die Töne nähert, die er dennoch hinterlassen hat. Grundlage des Hörspiels ist außer Lesungen und Gesprächen der unbekannte Text „My Name / Was macht der Elephant / Eine Autobiographie“, den der Dichter in Kopien nur an seine engsten Freunde verschenkt und den jetzt die Free-Jazz-Legende Günter Baby Sommer erstmals eingelesen … und dazu getrommelt hat.

17:05 bis 17:55 | Bayern 2
Jazz & Politik: Voraus – Reise ins Ungewisse

Vom Durchschreiten des Raums. „Wanderlust“ – von Rebecca Solnit, gelesen von Katja Schild / Grüne Welle für Berlin? Die Farben der Ampel 2023. Von Ingo Lierheimer / „Europa – wo bist du? Unterwegs in einem aufgewühlten Kontinent“ – von Alex Rühle, gelesen von Axel Wostry / Nach dem Krieg? Oder Antebellum? Ein Blick in die Kristallkugel. Von Henryk Jarczyk / Die nächsten 1 Milliarde Jahre? „Zukunft denken“ – von David Christian, gelesen von Axel Wostry / Am Ende der Zwischenzeit. Die Zukunft gewinnen/verlieren. Von Christian Schüle. Moderation: Lukas Hammerstein. Musikauswahl: Roland Spiegel

18:05 bis 19:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazz und mehr: Die Besonderen

Mit Musik von Ganna Gryniva, Esbjörn Svensson, Arild Andersen, Rosalyn Tureck und anderen. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Live Jazz: Omer Klein & Sebastian Studnitzky | ELBJAZZ Festival, Hamburg, Juni 2022

Am Mikrofon: Jürgen Schwab. Omer Klein & Sebastian Studnitzky || Omer Klein, p | Sebastian Studnitzky, tp, flh | ELBJAZZ Festival, Hauptkirche St. Katharinen, Hamburg, Juni 2022

20:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Konzert: WDR Big Band – African Soul

Lionel Loueke zählt mit stilistischen Anleihen seiner westafrikanischen Heimat zu den stilprägenden Fusion-Gitarristen seiner Generation. Jetzt präsentiert er seine farbenfrohe Musik zum ersten Mal bei der WDR Big Band.

Der international vielfach ausgezeichnete Gitarrist Lionel Loueke stammt aus Benin in Westafrika. Er fing als Perkussionist an, wechselte aber dann zur Gitarre.

Seine stark rhythmisch geprägte Musik mit ihrem durch und durch eigenständigen Sound ist auf zahlreichen Alben, u.a. beim renommierten Jazzlabel Blue Note, zu hören. In Louekes Bands spielen regelmäßig namhafte Gäste wie Herbie Hancock, Wayne Shorter oder Esperanza Spalding.

Eines steht fest: auch wenn das Konzert am Jahresende kurz vor den Feiertagen stattfand, klingt das Herzensprojekt des Chefdirigenten Bob Mintzer alles andere als weihnachtlich-besinnlich.

Lionel Loueke, Gitarre; WDR Big Band, Arrangement, Saxofon und Leitung: Bob Mintzer

Aufnahme aus dem WDR Big Band Jazz Club, Köln-Bocklemünd

22:03 – 23:00 Uhr | SWR2
SWR2 Jazztime: Wizard of the Vibes – Zum 100. Geburtstag des Vibrafonisten Milt Jackson

Von Bert Noglik. Im Unterschied zu seinen Vorgängern spielte Milt Jackson das Vibrafon nicht perkussiv, sondern fließend. Er orientierte sich eher an Bläsern. Auf diese Weise wurde er zu einem stilbildenden Solisten auf dem Instrument. Hervorgegangen aus den Bands von Dizzy Gillespie, fand er seine musikalische Heimat im Modern Jazz Quartet, das er mit aus der Taufe hob und dem er über Jahrzehnte angehörte. Mit seinem im Blues und Gospel-Feeling fundierten Spiel bildete er einen vitalen Gegenpol zum eher an Klassik und Kontrapunkt orientierten Pianisten John Lewis.

23:25:00 | Ö1
Mona Matbou Riahi, Philipp Kienberger und Alexander Yannilos alias /kry im Gespräch und konzertant im Wiener KlangTheater

Das Ende 2019 gegründete Trio /kry besteht aus drei vielbeschäftigten jungen Repräsentant:innen der Wiener Improvisationsmusikszene, die in dieser Konstellation 2022 ihr selbstbetiteltes CD-Debüt vorgelegt haben. Musikalisch schlagen Mona Matbou Riahi (Klarinette), Philipp Kienberger (Bass) und Alexander Yannilos (Schlagzeug) einen eigenwilligen Bogen von klassisch inspirierter Kammermusik zu Free-Rock und Elektronik. Obwohl schlank besetzt, ist das Ensemble zu großer Energieentwicklung fähig. Dann wirkt der mittels Effekten verzerrte Klarinettensound wie jener einer E-Gitarre, und er verschmilzt mit Bass und Schlagzeug zu einem ungewöhnlichen skulpturalen Ganzen. Xavier Plus präsentiert das Konzert von /kry vom 9. Dezember 2022 im Wiener KlangTheater, aufgenommen in der Reihe „5 Millionen Pesos“, und bittet Mona Matbou Riahi, Philipp Kienberger und Alexander Yannilos zum Gespräch.  Gestaltung: Xavier Plus


so – 08.01.2023


00:05:00 | Ö1
(Fortsetzung); Mona Matbou Riahi, Philipp Kienberger und Alexander Yannilos alias /kry im Gespräch und konzertant im Wiener KlangTheater

03:03:00 | Ö1
Mit klingenden Kulinarien in den Sonntag-Morgen

Klassiker und Fundstücke aus 100 Jahren Jazzgeschichte (Wiederholung) .

17:10:00 | Ö1
Stilsicher in der Fülle der Möglichkeiten: Ric Robertson aus New Orleans

Er lebt in New Orleans, spielt eine Vielzahl an Instrumenten und bewegt sich stilsicher zwischen Swamp Rock, R&B und Country. Was will man mehr von einem jungen US-amerikanischen Musiker und Singer/Songwriter? Nun, vielleicht dass er auch noch zumindest halb so gut Mandoline spielt wie David Grisman und zumindest halb so gute Songs schreibt wie John Prine. Genau das tut Ric Robertson, ja, er übererfüllt diese Anforderungen bei weitem!

Mit seinem facettenreichen Talent und seinem untrüglichen musikalischen Gespür wurde Robertson zum gefragten Sideman für etablierte Stars der Americana-Szene, von den Wood Brothers bis zu Rhiannon Giddens. Aber es sind seine eigenen, von der Zerbrechlichkeit unseres Innenlebens und den bedeutungsvollen zwischenmenschlichen Momenten inspirierten Songs, die durch Mark und Bein gehen. Denn bei ihnen stimmt einfach alles, jeder Gedanke, jede Silbe, jeder kleinste Ton.  Gestaltung: Michael Neuhauser

19:34:00 | Ö1
Das Gregor Storf Quartett im Studio 2 des Wiener Funkhauses

Der Schlagzeuger Joris Dudli und der italienische Bassist Rosario Bonaccorso zählen seit Jahrzehnten zur „Crème de la Crème“ der europäischen Jazzszene. Beide haben u. a. mit Größen wie Benny Golson, Cedar Walton, Clifford Jordan und Joe Henderson gearbeitet. Und sie haben sich über die Jahre auch als Förderer junger Talente erwiesen.

Heute präsentieren sie den 25-jährigen Jazzsaxofonisten Gregor Storf als Leader eines Quartetts, dem auch der ungarische Pianist Mátyás Bartha angehört. Der in Vorarlberg geborene, in Linz und Wien ausgebildete Storf ist übrigens ebenso ein versierter Schlagzeuger und Pianist. Der Vierer widmet sich Kompositionen aus der Feder von Bonaccorso und Dudli. Das Motto lautet: „It don’t mean a thing if it ain’t got that swing.“

Diese Ö1 Radiosession wird gefördert durch die Verwertungsgesellschaft Rundfunk GmbH (VGR). Gestaltung: Klaus Wienerroither

20:55:00 | Ö1
Bobby Hutcherson: „Dialogue“ (1965)

Im April 1965 hatte Bobby Hutcherson zum ersten Mal die Gelegenheit, ein Album unter eigenem Namen bei Blue Note zu veröffentlichen. Zuvor war der Vibrafonist schon als Sideman bei wichtigen Aufnahmen der Jazz-Avantgarde tätig gewesen, unter der Regie von Musikern wie Eric Dolphy („Out to Lunch“), Andrew Hill („Judgment“) und Tony Williams („Life Time“).

Der Titel „Dialogue“ ist gleichsam Programm: Hutcherson, der 1941 in Los Angeles geborene und 2016 in Montara, Kalifornien, verstorbene Vibrafonist und Marimba-Spieler, frönt intensivem Interplay mit seiner aus Trompeter Freddie Hubbard, Saxofonist Sam Rivers, Pianist Andrew Hill, Bassist Richard Davis und Schlagzeuger Joe Chambers bestehenden Band. Die Nähe zum Mitte der 1960er Jahre in New York hohe Wellen schlagenden Free Jazz ist hörbar, aber auch, dass sich Hutcherson den 1950er Jahren nicht minder verpflichtet fühlt. So spürt man auf „Dialogue“ die Energie der Avantgarde wie auch das rhythmische Fundament des Hardbop. Und Bobby Hutcherson demonstriert seine Fähigkeit, in unterschiedlichen musikalischen Situationen Spannung zu erzeugen, um damit, wie Trompeter und Kritiker Ian Carr im „Rough Guide Jazz“ schreibt, „ein klassisches Album der Epoche“ zu erschaffen.   Gestaltung: Christian Bakonyi

23:05 bis 00:00 Uhr | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Musik aus Tibet – Heiliges und Profanes aus dem Land des ewigen Schnees

Musik vom „Dach der Welt“, das ist Musik aus einer Volkstradition und aus einer religiösen Tradition. Unsere Autorin Friederike Haupt zeigt chinesische Aufnahmen, die in Tibet selbst aufgenommen wurden, Volksmusik, Kinderlieder, Arbeitslieder – und sakrale Musik, die im Exil aufgenommen wurde. Die Eindrücke vom städtischen und ländlichen Musikleben wurden in Tibet von verschiedenen Teams vor Ort aufgenommen und die Klänge der großen tibetischen Sakralmusik im Exil in Nordindien. „Religion is sound“, Religion ist Klang – wenn man die eindrucksvollen tibetischen Trompeten hört, dazu Becken, Zimbeln und Schalmeien und das Psalmodieren der Mönche, so möchte man gerne glauben, dass diese Religion im Klang besonders präsent ist: In dem langgezogenen Ruf der Muschelhörner etwa, den Rhythmen der Beckenschläge oder dem dunklen Dröhnen dieser einzigartigen meterlangen Trompeten. In benachbarten Ländern, aber auch in Gebirgsregionen wie in der Schweiz, praktizieren Mönche im Exil ihre Religion bis heute. Eine Sendung von Friederike Haupt

23:20 bis 00:00 | hr2-kultur
Hörbar

 

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