Jazz im Radio. Foto/Montage: Hufner
Jazz im Radio Foto: Hufner

Die erweiterte Jazz-Radiowoche vom 13.06. bis 19.06.2022

 

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 24. Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Aktuell wieder ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Inhalt


Senderliste:


mo – 13.06.2022


17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:30:00 | Ö1
Velvet Elevator & Die Strottern beim Schrammelklang -Festival 2021

Das Abschlusskonzert des Schrammelklang-Festivals 2021 bot eine interessante Kombination zweier denkbar gegensätzlicher Ensembles: Das gewitzte Wienerlied -Duo Die Strottern einerseits, bestehend aus Sänger Klemens Lendl und Gitarrist David Müller. Und das opulent besetzte, 16-köpfige Orchester Velvet Elevator andererseits, geleitet von Gitarrist Heinz Fallmann und Posaunist Martin Ptak, das sich seit der Gründung 2005 vor allem in filmmusikalischen Retro-Sphären bewegt, oft mit Jazz-Schlagseite. Am 18. Juli letzten Jahres luden das Duo und das Orchester im Litschauer Herrenseetheater zu einer musikalischen Zeitreise in die 1930er bis 1970er Jahre. Der Bogen reichte dabei von Heinz Conrads bis Ennio Morricone, dazwischen fanden sich Lieder aus dem Repertoire von so illustren Originalen wie Kurt Sowinetz, Hermann Leopoldi und Helmut Qualtinger. Ein bunter, nostalgischer, vor allem aber kurzweiliger und amüsanter Schrammelklang-Abschlussabend! Gestaltung: Jörg Duit

20:03 bis 21:30 | Deutschlandfunk Kultur
In Concert: jazzahead! Malika Tirolien und Band

Konzerthaus Die Glocke Bremen. Aufzeichnung vom 29.04.2022. Malika Tirolien und Band. Moderation: Matthias Wegner

Malika Tirolien ist eine bemerkenswerte Sängerin, Songwriterin und Produzentin aus Guadeloupe, die jetzt in Montreal lebt. Internationale Aufmerksamkeit erhielt sie vor allem durch ihre kreativen Kollaborationen, u.a. mit dem Cirque du Soleil, Bokanté, Snarky Puppy und dem Metropole Orchestra. Malika Tiroliens erhabene Stimme fesselt das Publikum sofort. In ihren durchdachten Kompositionen präsentiert sie überschwängliche Emotionen und einen neuen Blick auf verschiedene Genres gepaart mit einem tiefen Verständnis von Jazz. Ihre Liebe, Leidenschaft und ihr Respekt für Musik sind in jedem Song spürbar, nicht zuletzt wegen ihrer strahlenden Authentizität.

21:30 bis 22:00 | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: Wenn die Trommelschlägel tanzen – Ein Besuch in der Jazz-Schlagzeugklasse der Hochschule für Musik Leipzig

Von Carola Malter. Amerikanische Kolonien stellten das Trommelspiel im 18. Jahrhundert unter harte Strafe. Mit den „No Drumming Laws“ sollte die Sicherheit in den Provinzen garantiert werden, denn die Sklaven wussten um das Potenzial ihrer traditionellen Handtrommeln, mit denen sie sich über große Distanzen durchaus gut verständigen konnten. Dieses Verbot hatte jedoch weitreichende Folgen. Die Perkussion-Instrumente erlebten ungeahnte Entwicklungen wie das moderne Drumset, und die afrikanische Polyrhythmik wurde eine der treibenden musikalischen Kräfte in der US-Musik.

Heute wird das Schlagzeug an allen Musikhochschulen gelehrt, doch nicht überall gibt es das spezielle Angebot „Jazz-Schlagzeug“. In Leipzig unterrichtet seit dem Sommersemester 2021 der weltweit gefeierte Jazz-Schlagzeuger Eric Schaefer. Wie man auf dem Boden der großen Traditionen eine eigene Musik kreiert, lockt junge Schlagzeuger und zunehmend auch Schlagzeugerinnen aus aller Welt an. 2022 ist das Drumset das „Instrument des Jahres“. Der „Einstand“ hat die angehenden Jazzer in Leipzig besucht.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Giant Steps in Jazz Extended Version: Chet Baker

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz Now: Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen

Am Mikrofon: Jürgen Schwab. Heute mit: Mary Halvorson: Amaryllis / Belladonna | Joey Alexander: Origin | Daniel Guggenheim Quartet: Red Orange and Blue

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:03 – 24:00 | Ö1
100 Jahre Donaueschinger Musiktage (3) – Ausgewählte Stücke unterschiedlicher Couleur von den Donaueschinger Musiktagen 2021 (3)

100 Jahre lang zählen die Donaueschinger Musiktage nun schon als zentraler Fixpunkt im Jahreskreis zeitgenössischer Musik. Ein Festival voller Uraufführungen, das sich nach und nach neuen Entdeckungen und Formaten widmete. Ob Elektronische Musik, neuer freier Jazz oder Klanginstallationen. Ob spät aber dennoch seit einiger Zeit Musik aus Frauenhand entworfen oder Grenzgebieten zu Performance und Improvisation. In der Jubiläumsausgabe trugen die Veranstalter nicht nur der Historie des Festivals Rechnung, sondern spürten in verschiedenen Formaten dem Hier und Jetzt nach – und das bedeutet im Jahr 2021 Fragen nach zeitgenössischem Komponieren rund um den Globus zu stellen. „Zeit-Ton“ bringt in zwei weiteren Ausgaben ausgewählte Werke dieser besonderen Festivalausgabe, Stücke ganz unterschiedlicher Klanglichkeit und kompositorischer Ansätze. Gestaltung: Nina Polaschegg

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazztoday

Zum 65.Geburtstag von Gerri Allen (12. Juni 1957 bis 27. Juni 2017): Henning Sieverts erinnert an die große amerikanische Pianistin, deren Spiel von Tradition und Avantgarde gleichermassen geprägt war, in Aufnahmen mit den Saxophonisten Ornette Coleman, Kenny Garrett und David Murray, den Bassisten Ron Carter und Dave Holland sowie mit den SchlagzeugerInnen Terry Lyne Carrington, Jack DeJohnette und Jimmy Cobb.


di – 14.06.2022


01:05 bis 05:00 | Deutschlandfunk Kultur
Tonart: Jazz

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

20:05 bis 21:00 | SWR 2
SWR2 Jazz Session: Homezone – Mit der SWR Big Band

Von Fanny Opitz. Die monatliche Sendereihe „Homezone“ führt regelmäßig an die vielen verschiedenen Orte, an denen der Jazz im Südwesten zu Hause ist. In dieser Ausgabe feiern wir mit der SWR Big Band ihr 70. Jubiläum – und senden Aufnahmen aus dem großen Fest-Heimspiel-Konzert im April.

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Jazz Live: Groove mit Feinsinn – Goldings/Bernstein/Stewart

Larry Goldings, Orgel; Peter Bernstein, Gitarre; Bill Stewart, Schlagzeug. Aufnahme vom 22.11.2019 beim Klaeng Festival im Stadtgarten, Köln

Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt. Der Amerikaner Larry Goldings gilt als einflussreichster Hammond-Organist des zeitgenössischen Jazz. Seit mehr als 30 Jahren leitet er ein fest bestehendes Trio mit dem Gitarristen Peter Bernstein und dem Schlagzeuger Bill Stewart. Das Kollektiv, in dem Goldings als primus inter pares agiert, bewegt sich jenseits der schweißtreibenden, blueslastigen Direktheit klassischer Orgel-Formationen. Es groovt auf eher feinsinnige Weise und vereint drei erstklassige Improvisatoren. Peter Bernstein gehört zu den wenigen Gitarristen, die heute die Tradition eines lyrisch swingenden Jazz à la Kenny Burrell weiterpflegen. Bill Stewarts differenziertes, klug-unaufdringliches Spiel hat ihn zu Goldings’ erklärtem Lieblingsschlagzeuger werden lassen. Im November 2019 gab das Trio beim Klaeng Festival in Köln ein Konzert in intimem Club-Rahmen.

22:00 bis 00:00 | Bremen Zwei
Jazz Grooves

Die ganze Welt des Jazz. Bekannte Namen, Newcomer und spannende Entdeckungen, Höhepunkte aus der Jazzgeschichte, besondere Jazzereignisse und Tipps zum Konzertgeschehen der Region.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Jazz im Bild der 1950er-Jahre: Kurt Edelhagen in Schwarz-Weiß

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Faszination Neue Musik

La Monte Young: „Dream House“

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazz and More: An den Rändern des Jazz

Am Mikrofon: Martin Kersten. Heute mit: Anna Paceo: S.H.A.M.A.N.E.S. | Bobby Sparks II: Paranoia | Jazzrausch Bigband: Emergenz

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:03 – 24:00 | Ö1
100 Jahre Donaueschinger Musiktage (4) – Ausgewählte Stücke unterschiedlicher Couleur von den Donaueschinger Musiktagen 2021 (4)

100 Jahre lang zählen die Donaueschinger Musiktage nun schon als zentraler Fixpunkt im Jahreskreis zeitgenössischer Musik. Ein Festival voller Uraufführungen, das sich nach und nach neuen Entdeckungen und Formaten widmete. Ob Elektronische Musik, neuer freier Jazz oder Klanginstallationen. Ob spät aber dennoch seit einiger Zeit Musik aus Frauenhand entworfen oder Grenzgebieten zu Performance und Improvisation. In der Jubiläumsausgabe trugen die Veranstalter nicht nur der Historie des Festivals Rechnung, sondern spürten in verschiedenen Formaten dem Hier und Jetzt nach – und das bedeutet im Jahr 2021 Fragen nach zeitgenössischem Komponieren rund um den Globus zu stellen.

„Zeit-Ton“ bringt in zwei weiteren Ausgaben ausgewählte Werke dieser besonderen Festivalausgabe, Stücke ganz unterschiedlicher Klanglichkeit und kompositorischer Ansätze. Gestaltung: Nina Polaschegg

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: News & Roots – Hören wir Gutes und reden darüber!

Aktuelle Jazzalben vorgestellt und diskutiert von Beate Sampson, Ulrich Habersetzer und Roland Spiegel


mi – 15.06.2022


17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Classic Sounds in Jazz – „Her song“

Mit Aufnahmen von Carla Bley, Nicole Johänntgen, Alma Naidu und anderen. Moderation und Auswahl: Beatrix Gillmann

21:05 – 22:00 | SWR2
SWR2 NOWJazz: MARCH! DER SCHLAGZEUGER TOMAS FUJIWARA

Von Niklas Wandt. Tomas Fujiwara wuchs in Boston auf, schon mit 17 aber zog er nach New York. Hier war er schnell gefragt als Sideman in Bands und Projekten der Gitarristin Mary Halvorson oder der Saxofonisten John Zorn und Anthony Braxton. Auch als Komponist und Bandleader wurde er zu einer prägnanten Stimme, vor allem mit dem Quintett „The Hook Up“ und „Triple Double“ – benannt nach der dreifachen Doppelbesetzung aus Trompete, Gitarre und Schlagzeug. Fujiwaras komplexe Kompositionen sind merkwürdig schroff und zugleich zurückhaltend lyrisch. Sein Spiel vereint große Sensibilität und hochenergetische Schübe.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Vorschau auf den WDR Jazzpreis 2022

22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazzfacts: What’s going on? – Features, Interviews und was die Szene (um-)treibt

Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt. Christian Sands ist natürlich längst kein Geheimtipp mehr. Am Anfang seiner Karriere gab es Momente, da glaubte man bei geschlossenen Augen, Oscar Peterson zu hören. Auch wenn er diesen Einfluss gelegentlich immer noch andeutet – Christian Sands ist inzwischen stilistisch weitaus breiter aufgestellt. In seine Alben hat er all das hineinpackt, was er in den letzten Jahren gespielt und mit dem er aufgewachsen ist: von Latin über Straightahead-Jazz, Funk, Blues und Soul bis zu Hip-Hop-Einflüssen. Bekannt wurde Sands durch seinen Mentor, den Bassisten Christian McBride, der den damals 18-Jährigen in seine Band Inside Straight holte und ihn dann zum Pianisten seines Trios machte – ein Engagement, das sechs Jahre dauern sollte.

22:50 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin

Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazz aus Nürnberg: Mostly Vocal – „Sounds, Songs und Kaffeebohnen“

Mit Aufnahmen von Tony Bennett, Diana Krall, Cécile McLorin Salvant, Toots Thielemans und anderen

Moderation und Auswahl: Beatrix Gillmann. Sie klingt cool. Sie klingt verführerisch. Sie klingt melancholisch. Die Jazzsängerin und Komponistin Cécile McLorin Salvant setzt ihre Stimme ganz flexibel ein: Geboren 1989 in Miami, ging sie nach Frankreich, um Jura, politische Wissenschaften und Gesang zu studieren. Jeder Song – ein Statement. Während die musikalische Inszenierung von Lied zu Lied wechselt, ist auf ihrem Album „Ghost Song“ als konstante Größe Pianist Sullivan Fortner mit von der Partie. Ungemein vielseitig ist auch der Deutsche Sebastian Sternal; er denkt gern in größeren Formationen und lässt seine Kompositionen durch die Wahl der Instrumente leuchten. Ebenso wenn er allein am Klavier sitzt, zeigt er viele Facetten – er benutzt es bisweilen als Zupf-, oder Schlaginstrument, etwa wenn er in seinem Stück „Coffee Bay“ einem Strand in Südafrika huldigt, an dem einst ein Schiff mit Kaffeebohnen sank. Dabei verliert er sich ganz im Klang, lässt sich in andere Welten hineinfallen. Eine enorme Sogkraft besaß auch die Musik, die der Belgier Toots Thielemans auf der chromatischen Mundharmonika machte. Damit und mit seinem hervorragenden Gitarrenspiel sowie großartigen Pfeifen machte er Weltkarriere. In diesem Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden.

Gesanglich, melancholisch, heiter – immer beseelt: Zu „Sounds, Songs und Kaffeebohnen“ begrüßt Sie Beatrix Gillmann in der Stunde vor Mitternacht.


do – 16.06.2022


17:10:00 | Ö1
Sir Paul McCartney feiert den 80. Geburtstag

Im Jahr 1966 nahm der Beatle Paul McCartney seinen Song „When I´m 64“ im Studio auf. In zwei Tagen wird Sir Paul 80 Jahre alt. Ans Aufhören denkt der Jubilar keineswegs: Im Dezember 2020 erschien sein bis dato letztes Studioalbum, voriges Jahr hat „Macca“ (einer seiner Spitznamen) zwei Bücher veröffentlicht. Was lässt sich über eine der bekanntesten, musikalischen Persönlichkeiten noch großartig erzählen? Sein ganzes Leben ist vielfach dokumentiert, von den Fab Four zu den Wings, seinen Soloalben und unzähligen Kollaborationen. Spielräume spezial würdigt einen der bedeutendsten Musiker des 20.Jahrhunderts und neben wohlbekannten Aufnahmen werden auch einige Raritäten aus McCartneys gigantischem Oeuvre präsentiert. Gestaltung: Klaus Wienerroither

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Jazz am Feiertag

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Lars Danielsson & Liberetto „Play Cloudland” | Lars Danielsson, db | Grégory Privat, p | Krister Jonsson, g | Magnus Öström, dr | Vilnius Mama Jazz Festival, Contemporary Art Centre, September 2021

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Geiger, Humanist und Visionär – Zum 75. Todestag des Geigers Bronislaw Hubermann

Er kannte keine Kompromisse – weder auf der Bühne noch im wahren Leben. Sein Spiel war entschlossen, energisch und voller Extreme. Ebenso klar vertrat Bronislaw Huberman seine politischen Ansichten: „Ich bin Pole, Jude, freier Künstler und Paneuropäer“, sagte er. Nach den Grauen des Ersten Weltkriegs träumte der Geiger von einem vereinten Europa – überzeugt davon, dass es Wohlstand für alle bedeute. Huberman wurde zum kulturellen Botschafter. 1933 zerplatzte sein Traum von Paneuropa, als die Nationalsozialisten die Macht ergriffen. Stattdessen bedrohte der Antisemitismus nun Millionen von Juden. Huberman verfolgte eine neue Vision: Er gründete in Palästina ein Weltklasseorchester mit jüdischen Spitzenmusikern aus Europa und rettete sie damit vor dem Holocaust. So entstand das heutige Israel Philharmonic Orchestra. Als Geiger geriet Huberman nach seinem Tod nahezu in Vergessenheit. Dabei fesseln seine Aufnahmen bis heute: spannungsgeladen, individuell im Klang und radikal im Ausdruck. Eine Sendung von Susanna Felix

19:33 bis 20:00 | SWR 2
SWR2 Jazz: Vibes a la Red – Red Norvos Vibrafon-Combos

Von Gerd Filtgen. In den 1940er-Jahren entschloss sich Red Norvo – nach Engagements im populären Paul Whiteman Orchester und eigenen Bands mit der Sängerin Mildred Bailey – seine Aktivitäten noch intensiver auf den Jazz auszurichten. Mit diesem Schritt wechselte Norvo auch vom Xylofon zum Vibrafon, dessen metallisch heller Klang sich besser für das musikalische Genre eignete. In seinen Bands wirkten bekannte Musiker aus Swing – unter ihnen der Pianist Teddy Wilson – und Modern Jazz mit. Besondere Resonanz erzielte Norvo mit einem schlagzeuglosen Trio, dem der Gitarrist Tal Farlow und der Bassist Charles Mingus angehörten, die eine attraktive Cool-Jazz-Variante boten.

20:03 bis 22:00 | SWR 2
SWR2 Das musikalische Quintett: Eindrücke und Gespräche rund um neue und alte Aufnahmen

Schwetzinger SWR Festspiele 2022. Gäste: Susanne Benda (Musikkritikerin); Sabine Fallenstein (SWR2 Musikredakteurin); Jan Brachmann (Musikkritiker); Sebastian Sternal (Pianist). Moderation: Jörg Lengersdorf

Das „musikalische Quintett“ ist zu Gast bei den Schwetzinger SWR Festspielen und geht auch dort wieder Fragen nach, die sich rund um verschiedene Interpretationen von drei ausgewählten Stücken stellen. Übergeordnetes Thema diesmal: Arkadien. Die Gäste wissen allerdings nicht, welche Aufnahmen gespielt werden: Blindverkostung. Wie immer improvisiert der Mainzer Pianist und Jazz-Professor Sebastian Sternal live auf der Bühne am Klavier über diese Stücke und mischt sich damit ins Gespräch ein. Fünf Menschen, drei Stücke und viele neue Höreindrücke.

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
JazzFacts: Konstante Verwandlung – Die vielfältigen Projekte des französischen Saxofonisten Sylvain Rifflet

Von Karl Lippegaus. Für Sylvain Rifflet ist das Aufnehmen einer neuen Platte nicht einfach die Fortsetzung einer langen Geschichte. Mit jedem Album scheint sich der Holzbläser eine andere Welt zu erschließen. Nach dem Debüt mit seiner Band Rockingchair (2007) produzierte er starke Solowerke in Serie wie das grandiose Remake der legendären Streicherplatte „Focus“ seines Idols Stan Getz. Für „Alphabet“ komponierte Rifflet mit Buchstaben; mit dem Großprojekt „Perpetual Motion“ porträtierte er den musikalischen Sonderling Moondog. Auf „Mechanics“ tauchte er ins endlose Universum französischer Comics ein. Für „Rebellion(s)“ vertonte er – gemeinsam mit dem amerikanischen Saxofonisten Jon Irabagon – kämpferische Reden von André Malraux, Greta Thunberg und Emma Gonzales. Ein besonderer Glücksfall ist seine aktuelle Zusammenarbeit mit dem finnischen Trompeter Verneri Pohjola auf „Cake Walk From A Spaceship“. Im Porträt gibt er Einblick in seine musikalischen Ideen.

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Vorschau auf den WDR Jazzpreis 2022

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Zum 85. Geburtstag von Rolf Riehm

Rolf Riehm: „Im Nachtigallental“ (Erik Borgir, Violoncello); „Odysseus aber hört ihr Schweigen nicht“ (Sinfonieorchester des Südwestfunks Baden-Baden: Marcello Viotti); „Ihr, meine und eines ruchlosen Vaters Kinder. Die Tode des Orpheus“ (Ernst Stötzner, Sprecher; Alexandra Lubchansky, Sopran; hr-Sinfonieorchester: Christoph Poppen)

22:48 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor elf

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: All that Jazz

Ein Nachklang zum 100. Geburtstag des Pianisten Jaki Byard. Moderation und Auswahl: Marcus A. Woelfle


fr – 17.06.2022


14:05:00 | Ö1
Paul McCartney und die „Wings over America“-Tournee 1976

Im Dezember 1976 wird das Triplealbum „Wings over America“ veröffentlicht. Ex-Beatle Paul McCartney hat nach einem eher schwachen Start als Solokünstler Mitte der 1970er Jahre mit seinem Bandprojekt „Wings“ sowohl beim Publikum als auch bei den Musikjournalist:innen Anerkennung gefunden. Selbstbewusst wird das ursprünglich geplante Doppelalbum zum 3-LP-Set erweitert, nachdem bereits illegale Tonaufnahmen von Auftritten während des US-amerikanischen Teils der Welttournee -ebenfalls in dreifacher Vinylausgabe -unter dem Ladentisch gehandelt werden.

Auch der offizielle Tonträger wird ein großer kommerzieller Erfolg. Paul McCartney spielt zum Entzücken des Publikums erstmals live auch Songs, die er mit den Beatles aufgenommen hat, etwa den Evergreen „Yesterday“. „Wings over America“ ist ein beeindruckendes Tondokument einer Band, die sich gerade am Höhepunkt ihres Schaffens befindet. Gestaltung: Klaus Wienerroither

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Komponisten auf den Barrikaden – Musik im Zeitalter der Revolution

Als die Pariser Bürger am 14. Juli 1789 die Bastille erstürmen, wird danach nichts mehr so sein wie zuvor. Revolutionen verändern die Welt, sie setzen das menschliche Leben in einen radikal neuen politischen, gesellschaftlichen oder ökonomische  Rahmen. Dem kann sich keiner entziehen, nicht einmal der Künstler in seinem Elfenbeinturm. „Die erhabene Göttin Revolution, sie kommt dahergebraust auf den Flügeln der Stürme, das hehre Haupt von Blitzen umstrahlt“, hat beispielsweise Richard Wagner geschrieben – und damit nicht seine Musik gemeint. Wie politisch war Beethovens Frisur? Wieviel Musik steckt in der Guillotine? Welchen Generationenkonflikt gab es in der Wiener-Walzerfamilie Strauß?  Ist Chopins „Revolutionsetüde“ wirklich revolutionär? Was sang man auf den Barrikaden der Pariser Kommune? Das sind einige der Fragen, die das an Revolutionen reiche 19. Jahrhundert an die Musikgeschichte stellt und denen in diesem Feature nachgegangen wird. Eine Sendung von Markus Vanhoefer

19:30:00 | Ö1
Pianist Martin Listabarth im Wiener KlangTheater

Jede Komposition des neuen Albums „Dedicated“ von Pianist Martin Listabarth steht im Zeichen einer anderen Persönlichkeit: So gilt „The Hand of God“ dem Fußballwunder Diego Maradona und dessen berühmt starkem linken Fuß (sowie seiner notfalls eingesetzten linken Hand). In „Turing’s Pattern“ für Alan Turing, den Mathematiker und Entzifferer des Verschlüsselungscodes der Wehrmacht, verstecken sich dessen Lebensdaten als Zahlenreihe, andere Stücke sind etwa der Dichterin Emily Dickinson gewidmet, dem legendären Prater-Magier Basilio Calafati, der Malerin Marianne Werefkin, dem fantastischen Romancier Antonio Tabucchi, der Krimiautorin Agatha Christie und dem Märchenerzähler Michael Köhlmeier. Im Gespräch mit Johann Kneihs plaudert Martin Listabarth über seine Inspirationen und seine Arbeitsweise, außerdem lässt er einige seiner Widmungen auf dem Klavier erklingen. Sie hören eine Aufzeichnung aus dem KlangTheater des Wiener RadioKulturhauses vom 3. Juni 2022. Gestaltung: Johann Kneihs

22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Vorschau auf den WDR Jazzpreis 2022

Von den Meilensteinen in der Geschichte des Jazz zu den spannendsten Neuerscheinungen und aktuellen Trends. Unsere Autor:innen schaffen Orientierung im rasenden Lauf der Ereignisse, in den Clubs von NRW und den Jazz-Metropolen der Welt.

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Milestones – Jazzklassiker: „Exil und Aufbruch“ – Phil Woods & His European Rhythm Machine 1968 – 1972

Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer. 1968 emigrierte der amerikanische Altsaxofonist Phil Woods, frustriert von mangelnder Arbeit als Jazzmusiker und erbost über die amerikanische Vietnam-Politik, nach Europa. Hier gründete er mit dem Franzosen Henri Texier (Bass) und den Schweizern Daniel Humair (Schlagzeug) und George Gruntz (Piano) seine European Rhythm Machine. Mit dieser festen working band machte er die wohl wildeste und freieste Musik seiner Karriere. Auch die Anfänge des Jazzrock haben darin Spuren hinterlassen. Dokumentiert ist der elektrisierende Sound dieses Quartetts u.a. auf dem Debut „Alive and Well in Paris“ (1968) und mehreren Liveplatten, darunter „At The Montreux Jazz Festival“ und „At The Frankfurt Jazz Festival“ (1970). In der Sendung werden sie ausführlich vorgestellt.

23:03 – 24:00 | Ö1
Pi Recordings – Eine New Yorker Label-Konstante – Pi Recordings im Zeit-Ton Labelportrait

Seit 21 Jahren versorgt das von Seth Rosner und Yulun Wang betriebene Label Pi Recordings Fans von progressivem Jazz mit Musik der etabliertesten New Yorker Musiker/innen. „Wir präsentieren Komponist/innen, Improvisator/innen und Bandleader/innen die die Musik in neue, bahnbrechende Richtungen treiben“, so das Credo der Labelbetreiber. Dass damit das Schaffen von jüngeren Musikschaffenden wie der Schlagzeugerin Kate Gentile ebenso gemeint ist wie jenes von noch immer aktiven Pionieren der 1960er und 1970er-Jahre wie Henry Threadgill versteht sich hier von selbst. Zeit-Ton präsentiert einige Höhepunkte aus dem Katalog von Pi Recordings, der von Hörer/innen wie auch der Musikpresse gleichermaßen als qualitative Konstante anerkannt wird. Gestaltung: Xavier Plus

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazztime: Jazz auf Reisen – Powersound und gefühlvolle Hymnen

Das Quartett des Saxofonisten Johannes Enders bei der Internationalen Jazzwoche Burghausen 2022. Aufnahmen vom März 2022 im Mautnerschloss. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel


sa – 18.06.2022


14.00 Uhr, Das Ö1 Hörspiel
„GEH DICHT DICHTIG! Hörspieldialog mit Elfriede Gerstl“. Von Ruth Johanna Benrath. (Zum 90. GT von Elfriede Gerstl am 16. Juni).

Mit Gerti Drassl, Dörte Lyssewski und Lauren Newton. Ton: Manuel Radinger, Daniel Bren und Martin Leitner. Regie: Christine Nagel (ORF/BR 2019)

In „GEH DICHT DICHTIG!“ tritt die in Berlin lebende Autorin Ruth Johanna Benrath in einen fiktiven Dialog mit der von ihr verehrten Wiener Dichterin Elfriede Gerstl (16. Juni 1932 – 9. April 2009). Elfriede Gerstl verfasste Gedichte, Essays, kurze Prosastücke und „Denkkrümel“, wie sie selbst einige ihrer Texte nannte. Sie zählt zu den Größen der österreichischen Literatur nach 1945. Sie stammte aus einer jüdischen Zahnarztfamilie und überlebte die Verfolgung durch die Nationalsozialisten in Verstecken in Wien. Nach 1945 studierte Gerstl Medizin und Psychologie, dieses Studium brach sie ab, verbrachte die 1960er Jahre in Berlin und kehrte 1968 nach Wien zurück. 1999 erhielt sie den Erich-Fried-Preis und den Georg Trakl-Preis, 2004 den Ben-Witter-Preis und 2007 den Heimrad-Bäcker-Preis.

1980 betrachtete Elfriede Gerstl in ihrem Essay „Aus der Not ein Hörspiel machen, zur Not ein Hörspiel hören“ die Chance des Hörspiels im Verursachen von „Denkanstößen“.  Diesen Gedanken nimmt „GEH DICHT DICHTIG! Hörspieldialog mit Elfriede Gerst“ von Ruth Johanna Benrath auf, indem Benrath aus Anlass von Elfriede Gerstls 10. Todestag auf deren „Denkkrümel“ mit ihren eigenen Texten antwortet.

Die akustische Umsetzung bildet den Verlauf dieses Dialogs nach: es ist zunächst die Stimme der Autorin Ruth Johanna Benrath (gespielt von Dörte Lyssewski), die sich bei Elfriede Gerstl bewirbt mit einem literarischen Text. Gerstl Stimme (gespielt von Gerti Drassl) reagiert abwartend, weiß nicht, ob sie sich einlassen will auf das Spielangebot. Erst als die musikalische Stimme der Sängerin Lauren Newton hinzutritt, springt die Kreativität über. Aus literarischem Geplänkel erwächst ein Verfahren, in dem Gerstl und Benrath ihre unterschiedlichen Auffassungen vom literarischen Schreiben aneinander reiben, und schließlich in fantasievollen Sprachwitz überführen. Manchmal kommen die beiden nicht weiter, dann versuchen sie sich an einem Roman, oder umkreisen sprachlich den ORF-Werbespruch „Schöner hören“. Als die ältere Gerstl schließlich müde wird, macht die jüngere Benrath ihr ein Sprachbett. So steht am Ende des sprachmusikalischen Stückes der Traum vom Luft in der Luft sein, in den Elfriede Gerstl entschwinden kann.

Lauren Newton trägt mit ihren Klangflächen und Sprachspielen diesen Dialog zweier Autorinnen, die sich im realen Leben nie begegnet sind, jedoch auf sprachlicher Ebene einander tief durchdringen.

Diese Produktion wurde von der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zum Hörspiel des Jahres 2019 gewählt.

14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Komponisten auf den Barrikaden – Musik im Zeitalter der Revolution

Als die Pariser Bürger am 14. Juli 1789 die Bastille erstürmen, wird danach nichts mehr so sein wie zuvor. Revolutionen verändern die Welt, sie setzen das menschliche Leben in einen radikal neuen politischen, gesellschaftlichen oder ökonomische  Rahmen. Dem kann sich keiner entziehen, nicht einmal der Künstler in seinem Elfenbeinturm. „Die erhabene Göttin Revolution, sie kommt dahergebraust auf den Flügeln der Stürme, das hehre Haupt von Blitzen umstrahlt“, hat beispielsweise Richard Wagner geschrieben – und damit nicht seine Musik gemeint. Wie politisch war Beethovens Frisur? Wieviel Musik steckt in der Guillotine? Welchen Generationenkonflikt gab es in der Wiener-Walzerfamilie Strauß?  Ist Chopins „Revolutionsetüde“ wirklich revolutionär? Was sang man auf den Barrikaden der Pariser Kommune? Das sind einige der Fragen, die das an Revolutionen reiche 19. Jahrhundert an die Musikgeschichte stellt und denen in diesem Feature nachgegangen wird. Eine Sendung von Markus Vanhoefer

17:05 bis 17:55 | Bayern 2
Jazz & Politik: Politisches Feuilleton

Moderation: Lukas Hammerstein. Musikauswahl: Roland Spiegel. Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

17:50 bis 18:00 | SWR 2
SWR2 Jazz vor sechs

18:05 bis 19:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Jazz und mehr: Der nahbare Überflieger – Zum 80. Geburtstag des großen Songschreibers, Instrumentalisten und Beatle Paul McCartney

In Interpretationen von Katie Noonan, Wolfgang Muthspiel, Stanley Turrentine, John Bayless, John Scofield und anderen. Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

19:00 bis 20:00 | hr2-kultur
Live Jazz: Yazz Ahmed | Tampere Jazz Happening, November 2021

Am Mikrofon: Daniella Baumeister. Yazz Ahmed | Yazz Ahmed, tp | Martin France, dr | Ralph Wyld, vb | Dave Mannington, b |Tampere Jazz Happening, Tullikamarin Pakkahuone (Old Customs House), Tampere, November 2021

20:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Konzert live: Der WDR Jazzpreis 2022

Die Preisträgerkonzerte der Gewinnerinnen und Gewinner des WDR Jazzpreises 2022 stehen im Mittelpunkt dieses Abends im Theater Gütersloh. Ausgezeichnet werden die Saxofonistin Theresia Philipp, Schlagzeuger Achim Krämer und der Baglamaspieler Kemal Dinç.

Die Saxofonistin und Komponistin Theresia Philipp präsentiert beim WDR Jazzpreis 2022 ihr Projekt „Pollon with Strings“, in dem sie ihren Trioklang um Streicher erweitert. Ein klingender Beweis dafür, warum sie dieses Jahr mit dem Kompositionspreis des WDR Jazzpreises ausgezeichnet wurde. Schlagzeuger Achim Krämer, der den Improvisationspreis bekommt, tritt gemeinsam mit dem WDR Jazzpreisträger 2021 auf, dem Posaunisten Matthias Muche. Zwei herausragende Improvisatoren aus NRW, die hier erstmals im Duo aufeinandertreffen. Den Musikkulturen-Preis erhält der virtuose Baglamaspieler Kemal Dinç, der mit seinem Quartett in Gütersloh zu Gast sein wird.

Theresia Philipp – „Pollon with Strings“; Achim Krämer & Matthias Muche Duo; Kemal Dinç Quartett. Übertragung aus dem Theater Gütersloh

22:00 bis 00:00 | Bremen Zwei
Sounds in concert

Kathrine Windfeld ist eine außerordentliche Komponistin und Arrangeurin, Pianist Fergus McCreadie bezieht sich mit seinen Stücken immer wieder auf die Natur seiner schottischen Heimat. Alba Careta hat in Belgien und den Niederlanden Jazz studiert.

22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Jazztime: Müheloser Multistilist – Jaki Byard zum 100. Geburtstag

Von Henry Altmann. Er war Art Tatum und Bud Powell, Thelonious Monk und Cecil Taylor, Pianist, aber auch Saxofonist, Trompeter und Posaunist. Auf Jaki Byards Klavierschemel drängte sich eine Big Band und die komplette Jazzgeschichte. Übergangslos konnte der Staffelstab vom Stride Piano zum Free-Jazz-Cluster, von Bebop-Lines zu Boogie Woogie weitergereicht werden, als ob man einen Sack voller Stile auf einmal auskippen würde. Die Jazzgeschichte als Steinbruch, was im 21. Jahrhundert zur Norm wurde, hat Jaki Byard als Musiker, Komponist und als einflussreicher Lehrer 40 Jahre vorweggenommen.

22:05 – 22:49, DLF Köln
Geschmückte Gräber, rauschende mexikanische Nächte

Überlegungen zu Gabriela Ortiz’ Streichquartett „Altar de muertos“. Von Tina Vogel

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
BR-KLASSIK – Musik der Welt: Musik der Maremma (1) – Auf den Spuren von Alan Lomax

Von Friederike Haupt. Der amerikanische Musikologe Alan Lomax (1915-2002) ging mit dem Mikrofon in Gefängnisse, in Dörfer, auf Straßen, zu Festen und in die Häuser einfachster Leute, um die Wurzeln der amerikanischen Volksmusik aufzunehmen. Aber auch in Europa nahm Lomax in den vierziger und fünfziger Jahren auf. Wie schwierig Feld-Aufnahmen zustande kommen, wie man Sänger findet, wie viel Vertrauen entstehen muss, damit Menschen ihre einfachen Lieder anstimmen und sich dabei ungeniert aufnehmen lassen, diese Erkenntnis lässt den Respekt unserer Autorin Friederike Haupt vor der Sammlung des Alan Lomax noch steigen … Sie folgte der Einladung des Jazzmusikers Piero Bronzi, um zu hören und aufzunehmen, wie die Maremma heute klingt – und fand interessante Aufnahmen bereits vor.

23:25:00 | Ö1
Tobias Meissl im Gespräch und solo im Wiener KlangTheater

Tobias Meissl ist einer der aktuell begehrtesten Vibrafonisten der jungen Wiener Jazzszene. Gefragt ist sein Können u. a. im Quintett von Saxofonist Robert Unterköfler und im Orchester von Komponisten-Shootingstar Ralph Mothwurf. Meissl tut indessen auch, was nur wenige Vibrafonisten wagen: Er gibt Solokonzerte, wobei es ihm dabei einerseits um die Übertragung pianistischer Ideen auf sein Instrument geht. Andererseits setzt er Delay-und andere Effekte und Präparationen ein und verfremdet damit den Sound seines Instruments -auch das ist in der Jazzszene eher selten zu erleben.

Am 17. März 2022 präsentierte der gebürtige Wiener, Jahrgang 1993, im Rahmen eines Solokonzert in der Reihe „5 Millionen Pesos“ seinen erstaunlich breiten Horizont, der von George-Gershwin-Kompositionen bis zu reinen Geräuschstücken reicht. Dazwischen finden elektronische Soundprozessionen statt, werden Essstäbchen eingesetzt oder abgenommene Klangplatten bearbeitet. Verena Göltl spricht mit Tobias Meissl über seine Experimentierfreudigkeit und präsentiert die Aufnahme des Konzerts vom 17. März, das im KlangTheater des Wiener RadioKulturhauses stattfand. Gestaltung; Verena Göltl


so – 19.06.2022


00:03 bis 02:00 | Bayern 2
radioJazznacht: Mit Peter Veit – Neues aus den Jazz-Charts

00:05:00 | Ö1
(Fortsetzung) Tobias Meissl im Gespräch und solo im Wiener KlangTheater

06:00 bis 08:00 | Bremen Zwei
Classical

17:10:00 | Ö1
Brian Wilson feiert den 80er

Morgen feiert Brian Wilson, der kreative Kopf der US-amerikanischen Band „Beach Boys“, seinen 80.Geburtstag.

Begonnen haben er und seine Bandkollegen als nette und harmlose Surferboys, die sich bei ihrem ersten Top 10 Hit namens „Surfin´ U.S.A.“ schamlos bei einem Chuck Berry Song bedienten. Lustigerweise war nur der Draufgänger und Mädchenschwarm Dennis Wilson, ein Bruder von Brian, ein richtig guter Surfer. Folgerichtig wandte sich die Band relativ bald von vorhersehbaren Surfrockklängen ab und wurde vor allem dank Brian Wilson musikalisch immer anspruchsvoller. All das führte zu den Beach Boys Meisterwerken „Pet Sounds“ und „Smile“ und leider auch zu einem psychischen Zusammenbruch des sensiblen Genius, der auf dem rechten Ohr taub ist, vermutlich aufgrund einer Ohrfeige seines tyrannischen Vaters. Mittlerweile ist das alles längst Pophistorie, Brian Wilson hat sich einigermaßen von den Eskapaden seiner jungen Erwachsenenjahre erholt und hat 2015 sein bis dato letztes Soloalbum veröffentlicht. Gestaltung: Klaus Wienerroither

19:17 bis 20:00 | SWR 2
SWR2 Jazz: Keeper of the Flame – Die swingenden Botschaften des Altsaxofonisten Phil Woods

Von Odilo Clausnitzer. Seine Altsaxofonstimme war eine der mitreißendsten und swingendsten des modernen Jazz. Und unter allen, die sich auf das Vorbild Charlie Parkers bezogen, war sie auch eine der persönlichsten: Nur ein paar Mal bewusst vernommen, war sie sofort wieder zu erkennen. Phil Woods gehörte zu den großen Geschichtenerzählern unter den Jazzimprovisatoren. Die Stationen seiner Karriere waren Meilensteine: die Dizzy Gillespie Big Band, das Quincy Jones Orchestra, seine eigene „European Rhythm Machine“ und später seine amerikanische Combo – ein unerschöpfliches Jazz-Kraftwerk. (SWR 2016)

19:30 bis 20:00 | Bayern 2
Musik für Bayern: Klassik, Pop und Jazz – Selbst gemacht!

19:34:00 | Ö1
Lorenz Raab, Ali Angerer und Rainer Deixler im Wiener Funkhaus

Das Trio Bleu, bekannt auch durch die ungewöhnliche Besetzung, feiert pandemiebedingt heuer sein 20­jähriges Gründungsjubiläum nach. Lorenz Raab an Trompete und Harmonium, Ali Angerer an Tuba und Dulcimer sowie Rainer Deixler am Schlagzeug blicken zurück auf die Jahre seit ihrem Debüt-Album 2001 -auf ihre Entwicklung, aber auch auf die Conclusio einer gemeinsam gelebten Zeit. Die Musik, die von Beginn an vorwiegend lyrische Gestalt hatte, wirkt nun reduzierter, noch mehr auf das Wesentliche fokussiert -sofern das überhaupt möglich ist. Die nachdenklichen Melodien verbinden sich perfekt mit den Improvisationen, die Band klingt aufregend und neu wie am ersten Tag.

Diese Ö1 Radiosession wird gefördert durch die Verwertungsgesellschaft Rundfunk GmbH („VGR“). Gestaltung: Helmut Jasbar

20:55:00 | Ö1
Gerry Mulligan Quartett mit Chet Baker 1952/53

Als Baritonsaxofonist Gerry Mulligan nach seiner gefeierten Zusammenarbeit mit Miles Davis und Gil Evans im beginnenden Cool Jazz Anfang der 1950er Jahre New York verließ und nach Los Angeles übersiedelte, wurde das von manchen Kollegen als karrieretechnisch unklug angesehen. Doch das Gegenteil war der Fall. Sein Ruf war ihm vorausgeeilt und ein wöchentliches Engagement im Jazzclub The Haig brachte Mulligan rasch mit den besten Musikern der Westküste zusammen. Dass man in diesem Club gerade aus Platzgründen das Klavier weggeräumt hatte, war Mulligan durchaus recht.

Mit Trompeter Chet Baker rief er ein Quartett ins Leben, das bewusst auf ein Harmonieinstrument verzichtete, und dessen Rhythmusgruppe auf Bass (Bob Whitlock bzw. Carson Smith) und Schlagzeug (Chico Hamilton bzw. Larry Bunker) beschränkt blieb. Umso exponierter und luzider war das Zusammenspiel der Solisten Mulligan und Baker, die beide einen sehr sanglichen Stil pflegten und in ihrem kontrapunktischen Miteinander eine nie dagewesene melodisch-harmonische Eleganz in den Jazz brachten. Aber auch der Bass und sogar das Schlagzeug wurden dadurch enorm aufgewertet und freier in ihren spielerischen Möglichkeiten. Nie zuvor hatte das Klavier im Jazz so großartig durch seine Abwesenheit geglänzt wie in diesem Quartett und seinen wegweisenden Aufnahmen aus den Jahren 1952/53. Gestaltung: Michael Neuhauser

22:08 – 23:00 | Ö1
Die Lieblingsmusik von Eva Reiter – Im Gegenwärtigen Vergangenes. Die Komponistin Eva Reiter empfiehlt

Egal ob mit Alter oder Neuer Musik, als Komponistin eigener Werke oder als Interpretin mit Viola da Gamba und Blockflöten – Eva Reiter (geb. 1976) zählt zu den führenden Musikerpersönlichkeiten der Gegenwart.

Als Komponistin ist sie stets auf der Suche nach neuen „musikalischen Prozessen, die eine Unabhängigkeit aufweisen, sich sozusagen selbst organisieren.“ Maschinen- und Motorensounds kommen dabei ebenso zum Einsatz wie Elektronik und Instrumentenklänge, Chaostheorie und Molekularbiologie.

Seit 2008 wurde Eva Reiter dafür mit dem „Publicity Preis“ der SKE, dem Förderungspreis der Stadt Wien, dem Queen Marie José International Composition Prize, dem Staatsstipendium für Komposition, einem Kompositionsstipendium an der Akademie Schloss Solitude sowie weiteren Förderungen ausgezeichnet.

Sie brachte ihre Kompositionen bei internationalen Festivals wie Transit/Leuven, Ars Musica (Brüssel) ISCM World New Music Festival 2006 (Stuttgart), generator und Wien Modern im Wiener Konzerthaus u.a. zur Aufführung. Darüber hinaus tritt sie als Solistin und mit verschiedenen Orchestern, Ensembles für Alte und zeitgenössische Musik (u. a. Ictus, Klangforum Wien) auf.

Für „Zeit-Ton Extended“ bespricht Eva Reiter einige Aufnahmen und Werke, die sie geprägt haben. Anlass dafür ist die Uraufführung eines neuen Werkes von ihr durch das Black Page Orchestra. Den Mitschnitt dieses Konzertes vom 18. Mai 2022 senden wir am Montag, 20. Juni und Dienstag, 21. Juni in „Zeit-Ton“. Gestaltung: Andreas Maurer

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Musik der Maremma – 2) Del Monte Amiata

Das Leben in der Maremma war bis zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts ziemlich hart. Der Bergbau forderte seine Opfer, und die Bauern in den Ebenen litten an Krankheiten wie Malaria. Heute ist die Maremma im Süden der Toskana ein landschaftliches Paradies. Aufnahmen aus den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts, als der amerikanische Musikologe Alan Lomax der Folklore Italiens mit dem Mikrofon folgte, dokumentieren den damaligen Stand der Tradition, damals war der Faschismus in Italien gerade erst überwunden. Als Lomax im Piemont Dörfer besuchte, in der Lombardei bei Festen war, in Kalabrien und Sizilien Mütter beim Schlafliedsingen, in der Emilia-Romagna Arbeiterinnen bei der Reisernte aufnahm, in Genua die Kunst der Tralaleri und in den Abruzzen die alten Liebeslieder einfing, da wurden in der Maremma gerade die ersten Bergminen wieder geschlossen. „Maremma amara“, „Bittere Maremma“, ist das bekannteste Lied aus dieser Region Eine Sendung von Friederike Haupt

 

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