Radiowoche
Die Radiowoche Foto: Martin Hufner

Die Radiowoche vom 16.08.21–22.08.2021

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 33. Die ARD-Radio-Suchmaschine ist jetzt endgültig Geschichte und tot.

Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr.


mo – 16.08.2021


20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
In Concert: JazzBaltica – MainStage im Strandpark, Timmendorfer Strand

Aufzeichnung vom 25.06.2021. Fabia Mantwill Orchestra. Moderation: Matthias Wegner

21:30 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: Sophie Dervaux, Fagott

Camille Saint-Saëns: Sonate für Fagott und Klavier G-Dur op. 168 / Reynaldo Hahn: À Chloris | Roger Boutry: Interférences | Claude Debussy: Beau soir

Sophie Dervaux, Fagott; Sélim Mazari, Klavier. Sophie Dervaux hat für ihr Debüt „Impressions“ französische Werke aus zwei Jahrhunderten für Fagott und Klavier ausgesucht, die das Instrument in seiner virtuosen Vielseitigkeit zeigen. „Ich wollte zeigen“, sagt die Solofagottistin der Wiener Philharmoniker, „wie wunderbar mein Instrument klingen und singen kann.”

23:03 – 24:00 | Ö1
Carinthischer Sommer. Die Siegerstücke des Nikolaus-Fheodoroff-Preises

Die Siegerstücke des Nikolaus-Fheodoroff-Preises für Klarinettentrio, gespielt von Solist/innen des Ensemble Phace (Mathilde Hoursiangou, Klavier; Walter Seebacher, Klarinette; Roland Schueler, Violonchello). Gestaltung: Josef Nadrag

23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival 2021: Meister des schlanken Tons – Der Trompeter Dusko Goykovich

Von Roland Spiegel. „Es wird besser mit der Zeit“, sagt Dusko Goykovich, der seit Jahrzehnten zur internationalen Spitze gehört. Auf die Frage, ob er immer noch übt, lautet seine Antwort: „Ja, täglich mehrere Stunden.“ Und er merke, dass es etwas nützt. Goykovich wurde im Oktober 1931 in einem Ort namens Jajce im ehemaligen Jugoslawien geboren. Seine Sporen verdiente er sich unter anderem in den Big Bands von Woody Herman, Maynard Ferguson und Kurt Edelhagen – bis er in eigenen Bands modernen Jazz mit Balkan-Farben prägte. Die Sendung stellt Goykovich mit jüngeren Live-Aufnahmen vor.


di – 17.08.2021


00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Im Grenzbereich von Sprache und Musik – Der japanische Lautpoet, Komponist und Performer Tomomi Adachi (*1972)

Von Florian Neuner. (Wdh. v. 29.11.2016). Es komme ihm darauf an, sagt Tomomi Adachi, die Technik individueller und die Stimme abstrakter zu machen.

Tomomi Adachi ist auf vielen Gebieten zu Hause: als Komponist, Performer, Lautpoet, als Improvisator, Installationskünstler, Live-Elektroniker und gelegentlich als Theaterdirektor. Einen zentralen Platz in seinem Werk nimmt die Stimme ein. Dass der 1972 im japanischen Kanazawa geborene Adachi Philosophie und Ästhetik studierte, merkt man seiner Herangehensweise an: Es komme ihm darauf an, sagt Tomomi Adachi, die Technik individueller und die Stimme abstrakter zu machen.

00:10 bis 02:00 Uhr | BAYERN 2
Concerto bavarese

Volker Nickel: „Drei kurze Szenen“ (Xsemble München); Alexander Strauch: „So what? – putin & tchaikovsky“ (Johannes Gutfleisch, Violoncello; Andreas Skouras, Klavier); Johannes X. Schachtner: „Symphonischer Essay“ (Ensemble Zeitsprung: Markus Elsner); Christoph Reiserer: „here we are“ (Christoph Reiserer, Saxofon; Gunnar Geisse, Gitarre; Stefan Blum, Schlagzeug); Tom Sora: „Wechselspiele“ (Sarah Maria Sun, Sopran; Tom Sora, Bariton, Kurbelspieluhr); Zoro Babel: „Gebts tags e-tortur!“ (Zoro Babel, Ausführung); Gloria Coates: „Tones in Overtones“ (Hae-Kyung Lee, Klavier); Nicolaus Richter de Vroe: Streichquartett Nr. 3 – „Lum’q’uart’inance“ (Xsemble München)

20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Young Euro Classic. Konzerthaus Berlin. Aufzeichnung vom 15.08.2021 – „Mozart y Mambo“

Wolfgang Amadeus Mozart: Ouvertüre zu „Die Entführung aus dem Serail“ KV 384 / Hornkonzert Nr. 3 Es-Dur KV 447 | Joshua Davis/Yuniet Lombdia: Rondo alla Mambo | Traditionell (Arr. Jenny Pena Campo): Samba Son | Edgar Oliviera: Sarahnade Mambo | Isolina Carillo (Arr. Jorge Aragón): „Dos gardenias para ti” | Moises Simons (Arr. Jorge Aragón): El Mansiero

Sarah Willis, Horn; Yuniet Lombinda, Saxofon; Orquesta del Lyceum de La Habana; Leitung: José Méndez Padrón

20:10 Uhr | Deutschlandfunk
Hörspiel: De Rerum Natura / Dance of the Elements – Von Merzouga

Regie: Merzouga. Mit Stefko Hanushevsky. Komposition: die Autoren. Ton und Technik: Eva Pöpplein. Produktion: Yleis Radio 2015. Länge: 38’24

Klangkunst: Über die Natur der Dinge nach Lukrez. In seinem Lehrgedicht „De Rerum Natura“ entwirft der römische Philosoph Lukrez eine Art Kosmologie. Alles besteht aus kleinsten unteilbaren Elementen, die sich zu immer neuen Konstellationen fügen, sich auflösen und wieder zu neuen Formen verbinden.

Über die Natur der Dinge nach Lukrez. In seinem Lehrgedicht „De Rerum Natura“ entwirft der römische Philosoph Lukrez eine Art Kosmologie. Alles besteht aus kleinsten unteilbaren Elementen, die sich zu immer neuen Konstellationen fügen, sich auflösen und wieder zu neuen Formen verbinden. Das Leben ist für Lukrez (ca. 99-55 v. Chr.) ein zufallsgetriebener Tanz der Elemente. Seine naturphilosophischen Thesen betrachtet das Duo Merzouga als spielerische Kompositionsanweisung. Analog zu den sechs Büchern des Urtexts werden in sechs Kapiteln Fragmente des antiken Textes in Englisch und Latein mit Klängen und Geräuschen verwoben – zu einer Art Lukrez’scher Klangkosmologie. Kleinste akustische Urelemente fliegen durch den Hörraum, verschmelzen zu konkreten Formen, durchlaufen unterschiedliche Aggregatzustände, beständig in Bewegung in dem ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen. Das Duo Merzouga (Janko Hanushevsky und Eva Pöpplein) produziert Radiosendungen und radiophone Klangkunst. Zu den Auszeichnungen des Duos gehören der Prix Marulic (2011, 2012, 2017). „In Darkness Let Me Dwell“ (Deutschlandfunk/hr 2016) wurde als Hörspiel des Monats prämiert. Zuletzt für Deutschlandfunk: „Memory Garden“ (2020).

21:05 Uhr | Deutschlandfunk
Jazz Live:Verwickelt, doch federleicht – Bört feat. Nils Wogram im Loft Köln

Theresia Philipp, Saxofone, Klarinette; Jonathan Hofmeister, Piano; Lukas Keller, Bass; Jan Philipp, Schlagzeug; Gast: Nils Wogram, Posaune. Aufnahme vom 30.5.2012 aus dem Loft, Köln

Am Mikrofon: Jan Tengeler. Bört ist das Quartett des Bassisten und Komponisten Lukas Keller. Die junge Band aus Köln hat im Mai 2021 mit „Hana“ ihr vertrackt-melodiöses, reif wirkendes Debütalbum vorgelegt. Beim Releasekonzert im Loft war als Gast Posaunist Nils Wogram dabei. „Hana” ist das japanische Wort für Blüte – der passende Begriff für eine Musik, die Assoziationen von leuchtenden Farben und Expressivität, aber auch von Fragilität und Vergänglichkeit weckt. Der komplexe Modern Jazz des Komponisten und Bandleaders Lukas Keller wird von Bört leichtfüßig und mühelos zum Klingen gebracht. Gastsolist Nils Wogram bereicherte in Köln mit eigens arrangierten Melodieparts die stimmigen Kompositionen des Bassisten.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart

Cathy Milliken: „Wie fliehen?“ (Jürgen Ruck, Gitarre); „Two Step“ (Michael Schiefel, Stimme; Dietmar Wiesner, Flöte; Soeren Birke, Duduk; Cathy Milliken, Oboe; Carol Robinson, Klarinette; William Barton, Didgeridoo; Yael Berolsky, Violine; Brett Dean, Viola; Wu Wei, Zheng; Julian Day, Orgel; Robyn Shulkowsky, Bowed Percussion; Vanessa Tomlinson; Percussion); Intermezzo I und II (Jürgen Ruck, Gitarre)

22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Musikszene: Anspruch und Wirklichkeit – Wie divers ist die Klassik-Szene?

Von Dagmar Penzlin. Die Debatten um Diskriminierung und Chancengleichheit beschäftigen auch die Szene der klassischen Musik. Ob innerhalb der Institutionen, in den Feuilletons oder durch eine selbst gestaltete Internet-Öffentlichkeit – hier mehren sich Stimmen, die von dem berichten, was schiefläuft. So schilderten nach dem Mord an George Floyd im Mai 2020 schwarze Opernsängerinnen und -sänger in einem YouTube-Panel ihre Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung. Der Tenor Lawrence Brownlee beteiligte sich an der Diskussion. Er versteht sich als Aktivist und benennt Vorbehalte und fehlende Chancen. Diesbezüglich einen Ausgleich zu schaffen – diesem Anspruch verpflichten sich seit kurzem die Metropolitan Opera in New York und die Nationaloper in Paris. In Deutschland haben an einem knappen Dutzend Musiktheatern Beauftragte für Diversität und interkulturelle Öffnung ihre Arbeit aufgenommen. Welche Schritte sind für sie notwendig? Und wie verhält es sich mit der sozialen Herkunft von klassischen Musikern? Der Komponist Gordon Kampe spricht im Deutschlandfunk über seinen Weg vom Elektriker-Sohn zum Kompositionsprofessor.

23:03 – 24:00 | Ö1
Carinthischer Sommer. Konzert in memoriam Nikolaus Fheodoroff

Der Carinthische Sommer erinnerte am 11. August 2021 an seinen langjährigen Obmann und Förderer, den 2011 verstorbenen Kärntner Komponisten, Organisten, Dirigenten, Chorleiter und Kulturmanager Nikolaus Fheodoroff. Wir bringen einen Mitschnitt dieses Abends aus dem Domenig Steinhaus. Mit Bernhard Berchtold, Tenor; Christoph Berner, Klavier; Thomas Fheodoroff, Violine; Christian Eisenberger, Violine; Patrick Jüdt, Viola; Firmian Lermer, Viola; Florian Berner, Violonchello. Gestaltung: Josef Nadrag

23:30 – 23:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: Bass Talk – Dieter Ilgs Kontrabass-Solo-Projekt in Baden-Baden 2020

Von Günther Huesmann. „Ich wollte mich mit meinem Instrument mal auf eine neue Art auseinandersetzen“, sagt Dieter Ilg, der zu Europas führenden Bassisten zählt und den man durch seine Jazz-Neubearbeitungen von Klassik-Themen kennt. „Ich möchte wissen, wie es ist, wenn man sich plötzlich völlig unvorbereitet, ohne Vorgaben, in ein musikalisches Abenteuer stürzt.“ Es ist faszinierend zu erleben, welch’ unglaublich breites Spektrum an Emotionen und Ideen auf einem Bass möglich ist. Dieter Ilg zeigt sich in seiner Produktion für SWR2 als ein Meister des Spontanen. Er gehört zu den ganz Großen auf seinem Instrument.


mi – 18.08.2021


00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Chormusik: Modern und liberal – Das Abraham Geiger Kolleg in Potsdam

Von Elisabeth Hahn. 1999 wurde das Abraham Geiger Kolleg als erste Ausbildungsstätte des liberalen Judentums für Rabbiner und Kantoren in Kontinentaleuropa nach der Shoah gegründet. Inzwischen ist deren Ausbildung fester Bestandteil der Potsdamer Universität. Aus aller Welt kommen die Dozenten für Religionsphilosophie, jüdische Geschichte, Liturgie und Musik, Auslegung des Talmud, Hebräisch und Aramäisch.

Abraham Geiger (1810-1874) war davon überzeugt, dass das moderne Rabbinat immer von einer Verpflichtung zu moderner Wissenschaft geprägt sein sollte. Die moderne Ausbildungsstätte, die seinen Namen trägt, lebt diese Überzeugung. Über 40 Absolventinnen und Absolventen haben die Ausbildung am Abraham Geiger Kolleg mittlerweile durchlaufen.

00:10 bis 02:00 Uhr | BAYERN 2
Concerto bavarese

Robert HP Platz: „Branenwelten 6“ (Neus Estarellas Calderón, Klavier; Augustin Muller, Lennart Scheuren, Realisierung IRCAM); „Wunderblock“ (Jonathan Weiss, Flöte; Hugo Miguel Dores de Queirós, Klarinette; Jessica Ling, Violine; Paul Beckett, Viola; Michele Marco Rossi, Violoncello; Špela Mastnak, Perkussion); „Boutaden Nr. 1-5“ (Denis Lakey, Countertenor; oh ton-ensemble); „From fear of thunder, dreams …“ (Ensemble Köln: Robert HP Platz); Aydin Leon Pfeiffer: „Labyrinth“ (Aydin Leon Pfeiffer, Gitarre); Joachim F.W. Schneider: „Alliages“ (Alliage Quartett); Claus Kühnl: „Strahl“ (Niklas Liepe, Violine; Gabriel Schwabe, Violoncello; Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau: Hannes Krämer)

Am 16. August wird der Komponist und Dirigent Robert HP Platz 70 Jahre alt. Seit 2013 bekleidet er eine Professur für Komposition und Ensembleleitung Neue Musik an der Musikhochschule Würzburg. Geboren wurde Robert HP Platz 1951 in Baden Baden. Er studierte in Freiburg und Köln, unter anderem bei Wolfgang Fortner und Karlheinz Stockhausen. Von 1980 bis 2001 leitete Platz das von ihm gegründete Ensemble Köln. Seit Ende der 1980er Jahre versteht er seine Kompositionen als „Teile eines tagebuchartig in assoziativen Sprüngen sich fortsetzenden Gesamtwerks, im Raum verteilt, polyphon sich durchdringend und überwölbend (Formpolyphonie)“, wie er schreibt. Seine Werke beziehen sich motivisch oder konzeptuell aufeinander, stehen aber dennoch auch für sich selbst. Anders als bei einem vorgeplanten Gesamtkunstwerk vollzieht sich diese Entwicklung bei Robert HP Platz nicht zielgerichtet, sondern bildet einen kontinuierlichen musikalischen Fluss, ein organisches Wachsen in Verästelungen und unvorhersehbaren Windungen.

20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Deutscher Musikwettbewerb – Hochschule für Musik Freiburg

Aufzeichnung vom 11./12.08.2021. Preisträger musizieren. Der DMW findet vom 06. bis 12. August in Freiburg statt. Erstmals in der Wettbewerbsgeschichte ohne Publikum. 111 junge Musiker sowie elf Ensembles spielen in den verschiedenen solistischen und kammermusikalischen Kategorien um die begehrten Preise.

21:30 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Alte Musik: „Ain herlich Ampt in figuris“ – Die Wittenberger Kirchenmusik zu Zeiten Martin Luthers

Von Stefan Menzel. (Wdh. v. 22.05.2018). Deutsches Kirchenlied und Gemeindegesang galten lange Zeit als Vermächtnis der Reformationszeit. Ihre zentrale Stellung im Gottesdienst der frühlutherischen Kirche stand außer Frage. In den letzten Jahren haben Theologen, Historiker und Musikwissenschaftler das überkommene Bild der lutherischen Reformation einer gründlichen und kritischen Prüfung unterzogen. Auch die kirchenmusikalische Realität der Zeit zwischen 1517 und 1546 steht uns nun sehr viel klarer vor Augen und überrascht durch ihre Vielfalt. Stefan Menzel von der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar rekonstruiert die Soundscapes der Wittenberger Gottesdienste.

22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Spielweisen: Heimspiel – Die Deutschlandradio-Orchester und -Chöre – Klangspaziergang mit dem Rundfunkchor

Am Mikrofon: Julia Kaiser. Im Berliner Tiergarten kann man neuerdings dem Rundfunkchor lauschen. Und zwar per Mobiltelefon. An sieben Standorten lädt man sich via QR-Code zur Umgebung passende Musik auf den Kopfhörer. An der Luiseninsel das „Benedictus“ aus Beethovens „Missa solemnis“, im Rosengarten Madernas „Schicksalslied“ und am Schleusenkrug Schumanns Lied „Wenn mein Stündlein vorhanden ist“. Als gemeinnütziges Unternehmen sieht sich der Rundfunkchor Berlin in einer Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit, seine Arbeit zugänglich zu gestalten. Mit den „Klangspaziergängen“ ermöglicht er pandemiegerecht, barrierefrei und kostenlos allen Interessierten, im Berliner Stadtgrün seine Musikarbeit zu teilen. Die Initiative „Zusammen sind wir Park“ des Berliner Senats gab dafür den Impuls. Jede Besucherin und jeder Besucher soll in Berliner Parks Ruhe und Muße finden und die ökologischen Ressourcen der Stadt wertschätzen. Die Platzierung der QR-Codes des Rundfunkchores sind eine willkommene Ergänzung zur Arbeit von „Parkfluencern“, die beruflich und ehrenamtlich das Stadtgrün pflegen.

23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen Zeit-Ton Magazin

Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Mit u.a. einer Vorschau auf das Unsafe and Sounds Festival. Gestaltung: Marlene Schnedl

23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: Forest Flower – Jazz, Natur und Klima

Von Mauretta Heinzelmann. Jazz blüht gern in nächtlichen Städten auf. Aber viele Musiker*innen lassen sich auch von der Natur inspirieren und fragen sich, wie ein Leben als Profi auf die Umwelt einwirkt. So widmete der Posaunist Nils Wogram das Album „Nature“ seinem Studium der seltenen

Pflanzen in der Alpenregion, und die Komponistin Maria Schneider ist eine namhafte Vogelkennerin. Der Hamburger Pianist Benjamin Schaefer hat beschlossen, in zehn Jahren klimaneutral zu arbeiten – eine Herausforderung. Was ist zu beachten beim Reisen, Konzertieren und Streamen? Wird der Jazz wieder regionaler und am Ort verwurzelt?


do – 19.08.2021


00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Kesselhaus in der Kulturbrauerei, Berlin. Aufzeichnung vom 16.06.2021 – Up to Ten

Malte Giesen: Tesserakt (Uraufführung) | Hanna Hartman: Blackout (Uraufführung). Ensemble Mosaik

00:10 bis 02:00 Uhr | BAYERN 2
Concerto bavarese

Werner Grimmel: „In warmem Golde fließen“ (Joachim Schall, Violine; SWR Radio-Sinfonieorchester Stuttgart: Robert HP Platz); Ulrich Bruggner: Sonate (Georg Schmid, Viola; Karl Kottermaier, Klavier); Henrik Ajax: Sonate (Samira Spiegel, Violine; Nina Scheidmantel, Klavier); Konstantia Gourzi: „Evening at the WIndow II“ (Nils Mönkemeyer, Viola; Konstantia Gourzi, Klavier, Percussion); Siegfried Fink: „Motion Pictures II“ (Jochen Sponsel, Jeff Beer, Bernd Kremling, Schlagzeug)

20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Kulturhaus Anexet, Lundsgaard (Dänemark) – Aufzeichnung vom 05.08.2021

George Crumb: Primeval Sounds (Genesis I) „Vocalise (… for the beginning of time)“ aus „Vox Balaenae“ – David Kadouch, Klavier; Ulla Miilmann, Flöte | Johannes Brahms: Scherzo aus der „F-A-E Sonate“ – Alva Holm, Violine; Elias Holm, Klavier | Béla Bartók: „Kontraste“ Sz. 111 für Violine, Klarinette und Klavier – Martin Fröst, Klarinette; Soo-Jin Hong, Violine; Jens Elvekjaer, Klavier | Johannes Brahms: Streichsextett Nr. 1 B-Dur op. 18 – Nikolaj Szeps-Znaider, Andrej Bielow, Violine; Tatjana Masurenko, Nicholas Swensen, Viola; Julian Steckel, Soo-Kyung Hong, Violoncello

21:05 Uhr | Deutschlandfunk
JazzFacts: Elegie und Rhythmus – Ein Porträt des Schlagzeugers Lukas Akintaya

Von Niklas Wandt. Lukas Akintayas Musik ist im zeitgenössischem Jazz genauso verwurzelt wie im Indiepop und im elektronischen Ambient. Der Berliner ist ein sensibler Spieler mit echten Songwriter-Qualitäten und einem dramaturgischen Gespür für langsame Steigerungen, aber auch jähe Brüche. Akintaya stammt aus Lüneburg, studierte in Bremen, Berlin, Paris und von 2018 bis 2020 an der New York University Jazzschlagzeug. Dort spielte er mit so renommierten Musikern wie Drew Gress oder Andrew D’Angelo und stand sogar schon in der Carnegie Hall auf der Bühne. Sein längstes Bandprojekt ist das Holon Trio mit dem Schweden Povel Widestrand und dem Dänen Mathias Højgaard Jensen, ein Pianotrio, das mitunter durch Synthesizer und E-Drums in elektronische Klangräume vordringt und seine Jazzfusion in ungewöhnliche Taktmaße gießt. Ende Mai 2021 erschien Akintayas Solo-Debüt „Hues”, eingespielt mit New Yorker und Berliner Musikern. Eine Platte voll elegischer Melodien und opulenter Klangwolken von verzerrten Gitarren und verhallten Synthesizern, durch die heftige, aber genau bemessene Vorstöße ins Freie, ins Offene aufblitzen.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart

Paul Kont: „Trio 1964“ (Ebert-Trio); Wolfgang Fortner: „Prismen“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Peter Eötvös); Olivier Messiaen: „Hymne au Saint-Sacrement“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Mariss Jansons); Paul Kont: „Cantata cappriciosa“ (Elena Denisova, Violine)

22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Historische Aufnahmen: Rosen, Lilien, Träume und Tränen – Der Liederzyklus „Dichterliebe“ von Robert Schumann in frühen Einspielungen

Am Mikrofon: Christoph Vratz. Zwischen 1822 und 1823 verfasste Heinrich Heine sein „Lyrisches Intermezzo”, das später im „Buch der Lieder” erschienen ist. Es ist eine Art Vergangenheitsbewältigung nach einer enttäuschten Liebe. Zu der bis heute ungebrochenen Popularität dieser Gedichte trug auch Robert Schumann bei, der in seinem sogenannten Liederjahr 1840 daraus 20 Texte vertonte. Als er sie 1844 unter dem Titel „Dichterliebe” veröffentlichte, reduzierte er die Zahl der Lieder auf 16. Viele Sänger und auch Sängerinnen, von Dietrich Fischer-Dieskau und Fritz Wunderlich, über Hans Hotter bis Lotte Lehman, haben sich mit ihren Aufnahmen ein zeitgemäßes Denkmal gesetzt.

23:03 – 24:00 | Ö1
Elektro Guzzi. Virtuos akustischer Techno seit beinahe 20 Jahren.

Mit ihrer Herangehensweise an das Thema Techno begeistert das Trio Electro Guzzi – bestehend aus Jakob Schneidewind (Bass), Bernhard Breuer (Schlagzeug) und Bernhard Hammer (Gitarre) – Anfang des Jahrtausends sein Publikum weit über die österreichischen Landesgrenzen hinaus. Ihr Sound bezieht sich auf die klassischen Formen des Detroit Techno, wird aber in der Rock-Trio-Besetzung realisiert und wurde über die Jahre immer weiterentwickelt. Es gab Kooperationen etwa mit Yoruba Percussion oder den Posaunisten Hilary Jeffery, Daniel Riegler and Martin Ptak. Im Herbst vergangenen Jahres Jahr feierte ein gemeinsames Projekt mit der Pianistin Ingrid Schmoliner beim ORF Festival musikprotokoll im steirischen herbst seine Uraufführung. Vergangenen Juni veröffentlichten Electro Guzzi ihre neues Album „Trip“, auf dem die Echtzeit-Interaktion ihrer Instrumente im Mittelpunkt steht. Die drei Musiker entwickelten neue Aufnahmetechniken, wodurch die Tracks auf dem neuen Album direkter als je zuvor klingen und damit dem Sound und der Energie von Elektro Guzzi-Konzerten sehr nahekommen. Und sie eignen sich durchaus zum Tanzen. Gestaltung: Astrid Schwarz

23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz: Mudita und Sun-Mi Hong – Neue Klangfarben aus den Niederlanden

Von Arne Schumacher. Aus den Niederlanden rücken immer wieder Gruppen mit eigenwilligen Ideen in den internationalen Focus. Dazu gehört das Trio Mudita. Gefunden haben sich die drei nicht in Amsterdam oder Den Haag, sondern am Konservatorium in Tilburg. In der ungewöhnlichen Besetzung Stimme/Trompete/Klavier schaffen sie einen atmosphärischen Kammerjazz, für den die Natur eine wesentliche Inspiration abgibt. Die Schlagzeugerin Sun-Mi Hong aus Südkorea hat in Amsterdam ein internationales Quintett formiert, für das sie Stücke mit ganz speziellem Flair komponiert. Aufnahmen von Radio Bremen aus dem Sendesaal Bremen.


fr – 20.08.2021


00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: sonambiente berlin txl – Von Blixa Bargeld, Emeka Ogboh und Susan Philipsz

Produktion: sonambiente / Deutschlandfunk Kultur 2021. Länge: 54’30. (Ursendung)

Die Lautsprecheranlage des stillgelegten Flughafens Berlin Tegel wird zum Instrument. Kurz vor dem Rückbau zeigt sie drei Positionen gegenwärtiger Klangkunst: Blixa Bargeld, Emeka Ogboh und Susan Philipsz komponieren für einen Ort des Übergangs.

Fast 50 Jahre lang prägte sie den Soundtrack Berlins: Die Lautsprecheranlage des Flughafens TXL verkündete für Millionen von Menschen ihre Verbindung vom Ku’damm in die große weite Welt. Nun ist sie ein letztes Mal zu hören im Rahmen des Festivals „sonambiente berlin txl“. Drei Auftragswerke schallen über die 2.000 Lautsprecher der Anlage: Blixa Bargeld – Dichter und Sänger der Einstürzenden Neubauten – evoziert in Text und Musik die spezifische Atmosphäre des Flughafens. Der Nigerianer Emeka Ogboh komponiert eine Collage aus Ambient Music und verfremdeten Standardansagen. Die Schottin Susan Philipsz singt und summt, untermalt von Flugzeugmotoren und fliegerischem Intercom, eine Hommage an Brian Enos berühmte „Music for Airports“.

Deutschlandfunk Kultur präsentiert zum Auftakt des Festivals alle drei Arbeiten als Radiofassungen.

„sonambiente – festival für hören und sehen“ findet nach 1996 und 2006 zum dritten Mal statt vom 21. bis 5.9.2021. Eröffnung: Freitag, 20.8.2021, 18.00 Uhr.

00:10 bis 02:00 Uhr | BAYERN 2
Concerto bavarese

Gerald Eckert: „Annäherung an Petrarca“ (Ensemble Reflexion K); Lorenz Schmidt: „Alte Liebessplitter“ (Lorenz Schmidt, Gitarre); Heinrich Hartl: Sonate, op. 45 (Heinrich Hartl, Klavier); Klaus Hinrich Stahmer: „Quasi und Requiem“ (Rainer Wolf, Sprechstimme; Leopolder-Quartett); Dieter Buwen: „Kanne Blumma 1 – 5“ (Irene Kurka, Sopran; Pegnitzschäfer-Klangkonzepte: Christian Reuter); Gernot Tschirwitz: „Vor Tag“ (Sven Witzemann, Klavier); Werner Heider: „Epilog: Extrakt“ (Dufay Ensemble: Wolfgang Fulda)

19:15 Uhr | Deutschlandfunk
Mikrokosmos – Die Kulturreportage: Kulturschaffende im Porträt (3/3) – Die deutsch-jüdische Chansonsängerin Vivian Kanner

Von Étienne Roeder. Deutschlandfunk 2021. Dem Antisemitismus in Deutschland begegnet Vivian Kanner mit beißendem, aber charmantem Humor. Die Sängerin adaptierte etwa das satirische Lied „An allem sind die Juden schuld“ von Friedrich Hollaender. In ihrer Version sind die Juden nicht nur fürs schlechte Wetter, sondern auch für die kaputte U-Bahn verantwortlich. Vivian Kanner fällt durch ihre sonore Stimme auf, mit der sie lange Zeit jiddische Lieder interpretierte. Mittlerweile besteht ihr Bühnenprogramm vornehmlich aus Klassikern der Weimarer Republik. Von dem schwierigen Spagat, die eigene Herkunft nicht zu verneinen und dennoch nicht die gesamte Karriere darauf aufzubauen, erzählt sie Étienne Roeder. Er begleitet sie bei der Arbeit im Tonstudio und in der historischen Tonhalle der Babelsberger Filmstudios, wo Vivian Kanner einen ganz besonderen Fernsehauftritt hat.

20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Raritäten der Klaviermusik – Live aus dem Rittersaal, Schloss vor Husum

Henry Cowell: The Aeolian Harp | Pierre Sancan: Berceuse / Boite à musique / Toccata | Edvard Grieg: Albumblätter op. 28 / Walzer-Caprice op. 37 Nr. 2 | Franz Liszt: Valse oubliée Nr. 2 / Mephisto Walzer Nr. 2 | Nikolaj Medtner: Elegie op. 59 Nr.1 | Sergej Rachmaninow: Kanon e-Moll / Prélude F-Dur / Morceau de fantaisie g-Moll / Fragments / Orientalische Skizze | Felix Mendelssohn Bartholdy / Sergej Rachmaninow: Scherzo aus dem Sommernachtstraum. Zlata Chochieva, Klavier

21:05 Uhr | Deutschlandfunk
On Stage: Zu Hause aufgenommen – Das Duo Opal Ocean

Am Mikrofon: Tim Schauen. Zwei Musiker mit langen schwarzen Haaren, zwei Akustikgitarren, zwei Paar Füße in Cowboystiefeln, die den schnellen Rhythmus auf den Boden stampfen: So konnte man das Duo Opal Ocean in den Straßen Melbournes oder anderen Städten sehen, wie ihre Finger mit Energie und Tempo über die Saiten ihrer Gitarren flitzen – und die Zuschauerinnen und Zuschauer mit abwechselnden Soli und irrer Rhythmus-Arbeit zum Stehenbleiben bewegen. „Progressiver Akustik-Rock” nennen Alex Champ (Frankreich) und der Neuseeländer Nadav Tabak das, was sie spielen. 2013 als Straßenmusiker gestartet, 2015 hatte ihr unabhängig veröffentlichter Song „J.A.M.” schon sieben Millionen Klicks bei YouTube, 2018 erschien ihr Debütalbum „Lost Fables”, und Opal Ocean ging auf eine kleine Tour durch Europa. Durch die Pandemie sind die beiden wieder vor allem auf der Straße zu sehen – und haben für den Deutschlandfunk „Zu Hause aufgenommen”.

22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Milestones – Jazzklassiker: Swing in Las Vegas – Nat „King“ Cole „At The Sands“ (1960) und Frank Sinatra „At The Sands“ (1966)

Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt. Für die großen US-Entertainer war Las Vegas das Paradies. Bevorzugte Adresse: das Hotel „The Sands“ im Stadtteil Paradise. Hier hatten Nat „King“ Cole und Frank Sinatra Dauerengagements und nahmen in orchestraler Begleitung ihre ersten, umwerfend swingenden Live-Alben auf. Obwohl der aufkommende Rock ‘n’ Roll die jazzgeprägte Unterhaltungsmusik als Erfolgsmodell abgelöst hatte, gab Nat „King“ Cole 1960 dem Publikum sein Ehrenwort, weiterhin lieber „romantic“ als „frantic“ zu singen, und versprach: „Mr. Cole won’t rock ‘n’ roll“. Für ihn als Pianisten blieb im Programm kaum noch Platz, dafür zeigte er als Sänger sein ganzes Können. Frank Sinatra bezeichnete die Bühne im Sands als sein Wohnzimmer: Hierher lud er die Reichen und Schönen zu sich ein. So auch 1966, als er mit dem glänzend aufgelegten Count Basie Orchestra unter der Leitung von Quincy Jones auftrat. Es sollte sein erstes Live-Album werden – und sein bestes.

22:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: „Jetzt weiß ich, dass es einen Gott im Himmel gibt“ – Der Geiger Yehudi Menuhin

Von Sabine Fringes. (Wdh. v. 24.04.2016). Es gibt wohl keinen Musikliebhaber, der nicht mindestens eine Schallplatte oder eine CD von Yehudi Menuhin besitzt. Der Geiger war einer der großen Musiker des 20. Jahrhunderts und erlangte bereits als Kind eine ungeheure Popularität. Besonders seine frühen Aufnahmen rufen auch heute immer noch Begeisterung hervor. Für das „Musikfeuilleton“ hat unsere Autorin Sabine Fringes zwei Geiger getroffen, die von Menuhin gelernt und später mit ihm eng zusammengearbeitet haben: Daniel Hope und Geoffrey Wharton.

23:03 – 24:00 | Ö1
Abtauchen und driften: „Biokinetics“ von Porter Ricks

„Biokinetics“ war das Debüt-Album von Porter Ricks, dem Projekt der Elektronik-Komponisten Andy Mellwig und Thomas Köner. Anlässlich der Veröffentlichung vor 25 Jahren hat das Label Mille Plateaux eines der prägenden Alben der Techno-Musik wieder zugänglich gemacht und in dieser Zeit-Ton Zeitreise ist es in fast voller Länge zu hören. Die minimalistischen, fließenden und assoziativen Rhythmen und Sounds machten Porter Ricks’ Konzept-Platte „Biokinetics“ zu einem der wichtigsten Alben des (Dub-)Techno.

Andy Mellwig ist ein Komponist, der auch als Toningenieur des Berliner Mastering-Studios Dubplates & Mastering bekannt geworden ist. Thomas Köner hat seit Beginn der 1990er Jahre rund 20 Alben mit Musik zwischen Ambient und Klangkunst herausgebracht. In den mittleren 1990ern wurde Techno zum Breitenphänomen und parallel begannen Musikschaffende, die körperliche Präsenz des Tanzens auf elektronische Experimente zu übertragen: Für die beiden studierten Musiker faszinierende Herausforderungen, weshalb sie 1995 Porter Ricks gründeten. Mellwig und Köner arbeiteten dann mit dem Projekt Experimental Audio Research, dem Komponisten Asmus Tietchens und dem Industrial-Dub-Duo Techno Animal.

Aquatische Techno-Räume

„Biokinetics“ war 1996 die erste Album-Produktion des Berliner Labels Chain Reaction, das seinerseits zu einem maßgeblichen Label für (Dub-)Techno wurde. Hier spielen Räume und Orte eine wichtige Rolle, Stücke nennen sich „Nautical Zone“ oder „Port of Nuba“. Assoziationen rund um Wasser und die Tiefsee sind prominent vertreten; so war das Projekt nach einem Protagonisten der TV-Serie „Flipper“ benannt.

Das Musikmagazin „Resident Advisor“ schrieb: „Porter Ricks machen nicht Techno mit einem experimentellen Ansatz, sondern Avantgarde-Musik mit einem Techno-Puls.“ Im Juni hat das Frankfurter Label Mille Plateaux „Biokinetics“ neu aufgelegt. Diese Zeit-Ton Zeitreise präsentiert das Album und das vielfältige Schaffen der beiden Künstler.  Gestaltung: Heinrich Deisl

23:30 – 24:00 Uhr | SWR2
ARD Radiofestival. Jazz. Review – Jazz-Neuerscheinungen

Von Bert Noglik. „File Under Jazz“ – mit diesem Hinweis versehen manche Plattenfirmen ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den Verkaufs-Regalen der CD-Geschäfte und in den Sparten der Streaming- und Download-Portale. Was dann dort tatsächlich alles unter „Jazz“ einsortiert wird, ist immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für Fans kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Einmal in der Woche präsentierten deshalb die Autor*innen des ARD-Radiofestivals bemerkenswerte Neuerscheinungen aus der vielfältigen Welt des Jazz.


sa – 21.08.2021


20:05 Uhr | Deutschlandfunk
Hörspiel: Tell me something good, Stockhausen! – Von wittmann/zeitblom

Realisation: wittmann/zeitblom. Mit Alice Dwyer, Sabin Tambrea, PURE Vox Machine, Christian Wittmann, Mika Bajinski und Sinclair Zedecks. Gesang: Mika Bajinski, Sinclair Zedecks. Ton und Technik: Boris Wilsdorf. Produktion: NDR/Deutschlandfunk/BR 2020. Länge: 61’06

Hörspiel von wittmann/zeitblom: 1956 revolutionierte Karlheinz Stockhausen mit dem „Gesang der Jünglinge“ die elektroakustische Kunst. Inspiriert von seinen Ideen meditiert das Hörspielduo wittmann/zeitblom über einen neuen Schöpfungsmythos

„Change the method! – New methods change the experience. New experiences change man.“ – Ein halbes Jahrhundert nach Stockhausens legendärem Vortrag „Four Criteria of Electronic Music“ verändern die beiden Autoren des Hörspiels ihre Methode und treiben, inspiriert vom echten Leben, auf einem Strom der hyperrealen Klangsynthese. Mensch und Maschine adaptieren und transformieren sich gegenseitig und in voller Absicht. In digitalen Gesängen wird die Maschine zur Solistin. Alles Organische ist in ihr aufgegangen. Ein neues Wesen, „Enhance“, steuert uns durch Beobachtungen aus unserem von disruptiven Technologien und Denkschablonen geprägten Alltag und propagiert die Notwenigkeit des Datazentrismus.

Christian Wittmann, geboren 1967 in München, Schauspieler, Regisseur, Hörspielmacher. Zeitblom (Georg Falk-Huber), 1962 in Rosenheim geboren, Komponist, Musiker, Autor, Produzent. Als wittmann/zeitblom realisieren sie seit 2010 zusammen Radioprojekte zwischen experimenteller Musikcollage, Radio-Oper und performativem Konzert. Außerdem erarbeiten sie audiovisuelle Installationen und Live-Performanceprojekte, auch im öffentlichen Raum. 2020 Hörspielpreis der Kriegsblinden für „Audio.Space.Machine“ (Deutschlandfunk/NDR/SWR in Zusammenarbeit mit IMF 2019). Zuletzt: „r_crusoe™“ (Deutschlandfunk/SWR 2021).

22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Von Sympathisanten zu Gegnern – Italiens Neue Musik im Faschismus

Von Klaus Gehrke. Als Benito Mussolini nach seinem „Marsch auf Rom“ 1922 Italien in einen faschistischen Staat umzuwandeln begann, sympathisierten anfangs viele Musikschaffende mit den kulturpolitischen Zielen seiner Partei. Dazu gehörte auch die Überwindung des spätromantischen Verismo und die Hinwendung zu neuen musikalischen Ausdruckstechniken. In den 30er-Jahren wurden so in Italien Werke aufgeführt, die im nationalsozialistischen Deutschland längst als „entartet“ diffamiert waren. Erst als Italien zunehmend nationalsozialistische Ideologien übernahm, gingen viele Komponisten auf Distanz. Was sahen heute prominente Komponisten wie Luigi Dallapiccola, Alfredo Casella oder Goffredo Petrassi damals im Faschismus? Wann und warum wurden sie zu Gegnern? Und wie ist der Blick auf sie und ihr Werk in Italien heute? Autor Klaus Gehrke beleuchtet ein höchst widersprüchliches Beziehungsgeflecht und sprach darüber mit den Musikwissenschaftlern Prof. Christoph Flamm von der Universität Heidelberg und Dr. Stefan König vom Max-Reger-Institut Karlsruhe.

22:00 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Die besondere Aufnahme: Paul Arma – Sonate für Violine und Klavier

Judith Ingolfsson, Violine; Vladimir Stoupel, Klavier. Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2020 in der Jesus-Christus-Kirche in Berlin


so – 22.08.2021


15:05 Uhr | Deutschlandfunk
Rock et cetera: Blues und Rock mit S oder Z – Die französische Rock-Band Rozedale

Am Mikrofon: Tim Schauen. Anfangs wurde der Bandname noch mit „S” geschrieben, anfangs war Rosedale eine Bluesband. Doch mit Erscheinen ihres dritten Studioalbums „Ghost for you” seit dem Debüt 2017 hat sich ein leichter Stil- und auch Imagewechsel vollzogen: Rozedale heißt die vierköpfige Formation aus Frankreich fortan, ihr kreativer Kern besteht weiterhin aus Leadsängerin Amandyn Rose und ihrem – auch musikalischen – Partner an der Gitarre, Charlie Fabert. Der Sound wurde von der Blues-Basis der Anfangstage der Musikevolution folgend in Richtung Rock „modernisiert”: Das Ergebnis verblüfft abseits der althergebrachten Zuschreibungen mit einer erstaunlichen Frische. Solang es Bands wie Rozedale gibt, wird der Rock ‘n’ Roll nicht sterben, ob sie nun mit S oder Z geschrieben werden: Dieser tighte Schwung auf Basis guter Songs ist zeitlos.

15:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Interpretationen: Vom Papst bezahlt, von Luther bewundert – Der Komponist Josquin Desprez – eine diskografische Annäherung zum 500. Todestag.

Gast: Michael Stegemann, Musikwissenschaftler. Moderation: Olaf Wilhelmer

20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Brandenburgische Sommerkonzerte – Stadtkirche St. Nikolai, Forst/Lausitz

Aufzeichnung vom 21.08.2021. Grazyna Bacewicz: Konzert für Streicher | Karol Szymanowski: Hochlandtanz aus „Harnasie“ op. 55 | Béla Bartók: Rumänische Volkstänze | Josef Suk: Streicherserenade Es-Dur op. 6 | Wojciech Kilar: „Orawa“

NFM Leopoldinum Kammerorchester Breslau. Leitung: Joseph Swensen

20:05 Uhr | Deutschlandfunk
Freistil: Bandsalat, liebevoll zubereitet – Die Kassette zwischen Nostalgie und Renaissance

Von Jan Decker. Regie: Susanne Krings. Produktion: Deutschlandfunk 2018. Kassettenfach öffnen. Kassette einlegen, Play drücken, Sound genießen. So leicht. So analog. So vergangen. Oder vielleicht doch nicht? In den letzten Jahren erlebte die Kassette eine Renaissance. Die vom Erfinder Lou Ottens 1963 vorgestellte Kompaktkassette, ein Tonträger zur elektromagnetischen analogen Aufzeichnung und Wiedergabe von Tonsignalen, ist aus unserem Alltag weitgehend verschwunden. Bis auf wenige Nischen, in denen sie sich hält: in Autoradios zum Beispiel oder als Hörspiel- und Hörbuchkassette für Kinder. Kinderleicht ist ihre Bedienung: Einlegen in das Kassettenfach, Play drücken, los geht’s. Und robust ist sie auch, im Gegensatz zu Schallplatte und CD toleriert sie Hitze und Staub. Bis in die 90er-Jahre war die Kassette eines der meistgenutzten Audiomedien, trotzdem wurde sie durch digitale Techniken vom Markt verdrängt. Doch überraschenderweise erlebt die Kassette gerade bei jungen Bands eine Renaissance als Verbreitungsmedium.

21:05 Uhr | Deutschlandfunk
Konzertdokument der Woche: Open Up-Konzerte – Schau mir in die Flügel

Viele verschiedene Miniaturen aus den unterschiedlichsten Musikepochen für Klavier solo. Luisa Imorde, Klavier; Christian Schoke, Klavierbauer. Aufnahme vom 1.7.2021 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

Am Mikrofon: Jonas Zerweck. Für Außenstehende wirkt es manchmal fast skurril: Wenn Pianistinnen und Pianisten über ihre Beziehungen zu den unterschiedlichsten Instrumenten sprechen, scheinen sie von Freunden, schnellen Bekanntschaften oder sogar Feinden zu sprechen. Kurz: von eigenen Charakteren. Aber ist Konzertflügel nicht Konzertflügel? Wie groß können die Unterschiede schon sein? Im Konzert spielt Luisa Imorde auf einem Steinway- und einem Bösendorfer-Flügel – mal jeweils die gleichen Werke zum Vergleich, mal unterschiedliche, um die jeweiligen Eigenschaften zu zeigen. Mit dabei ist auch der Klavierbauer und -stimmer Christian Schoke. Er kennt beide Instrumente sehr gut und weiß um jeden Unterschied. Zu dritt öffnen die Pianistin, der Klavierbauer und der Moderator die buchstäbliche Blackbox Konzertflügel und sprechen über die Beziehung zwischen Mensch und Instrument.

22:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Literatur: Reihe: Lyriksommer – „… könnt ihr mir die lyra ‚runterwerfen?“ – Auf den Spuren von Friederike Mayröckers Zyklus „Tod durch Musen“

Von Tobias Lehmkuhl. (Wdh. v. 14.08.2016). „Tod durch Musen“ heißt ein 55 Jahre alter Zyklus von Friederike Mayröcker, der noch heute Lyriker und Leser fasziniert. Was hält den „Tod durch Musen“ so lebendig?

Vor 55 Jahren erschien im Rowohlt Verlag ein Buch, das heute als eine der zentralen Veröffentlichungen der zweiten Jahrhunderthälfte gilt: der erste Gedichtband von Friederike Mayröcker (1924-2021) „Tod durch Musen“. Der Titel ist einem achtteiligen Zyklus entlehnt und, so sagte die Autorin einmal, „ganz buchstäblich zu verstehen: Wenn der Schreibende das Äußerste hergibt, erreicht er das Ende. Und die Musen sind schuld daran.“ Legionen von Dichtern hat der Zyklus seither inspiriert. Wir fragen zeitgenössische Lyriker – Marcel Beyer, Nico Bleutge, Marion Poschmann, Kerstin Preiwuß, Klaus Ramm, Monika Rinck, Sabine Schiffner und Ulf Stolterfoth – nach der ungebrochenen Faszination für Mayröckers kraftvolle und radikale Verse. Was hält den „Tod durch Musen“ so lebendig?

22:08 – 23:00 | Ö1
Kaleidoskop der Einflüsse – Elektro Guzzi empfiehlt

Mit ihrer virtuosen akustischen Version von Techno begeistert das Trio Electro Guzzi seit beinahe 20 Jahren in und außerhalb Österreich das Publikum. Ihr Sound bezieht sich auf die klassischen Formen von Techno, wird aber in der Rock-Trio-Besetzung realisiert und wurde über die Jahre immer weiterentwickelt. In dieser Sendung lassen sich die drei Bandmitglieder Jakob Schneidewind (Bass), Bernhard Breuer (Schlagzeug) und Bernhard Hammer (Gitarre) in die Karten blicken; erzählen, welche Einflüsse auf sie gewirkt haben. Dabei spannen sie einen Bogen von Detroit Techno über afrikanische und kubanische Musik bis hin zu experimenteller Elektronik. Gestaltung: Astrid Schwarz

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: I want to be in America? Indianische und andere Musik

Beim Thema Indianer und indianische Musik nicht gleich in Stereotype zu verfallen, das ist gar nicht so leicht. Wer denkt da nicht sofort an Totemtiere, Tänze und Traumfänger dabei bieten die „Native Tribal People“ Amerikas im Moment zwei wichtige Ansätze: Einerseits einen Zugang zum ökologischen Bewusstsein, zu anderen Werten, die die derzeitige Werte-Diskussion des Westens durchaus bereichern könnten und andererseits das „In-between“, das Leben in mehreren Kulturen – oder eben dazwischen: Indianische Sprachen und Englisch, Re-Invention der Identität und Adaption, Basstrommel und Banjo. Was Elvis Presley, Cher, Jimi Hendrix, Johnny Depp und Kevin Costner gemeinsam haben? Sie sind Weltbürger mit Cherokee-Wurzeln. Ist es nicht erstaunlich, dass es bei der Einführung eines Präsidenten der USA nichts Besseres gab als eine schüttere Nationalhymne, gesungen von einer Sechzehnjährigen weil die übrigen angefragten Musiker nicht auftreten wollten? Wie aber hätte es geklungen, wenn zum Beispiel Native Tribal Musiker indianischer Stämme eingeladen gewesen wären? In dieser Sendung werden Sie es hören: Indianische Musik aus Feldaufnahmen aus den siebziger Jahren, von großen Pow Wouw-Stammestreffen und solche Musik, die mit dem New Age die Fusion in ein neues Zeitalter schafft. Spannend ist auch der Vergleich mit Sibirien, mit Musik von der russischen Halbinsel Kamtschatka. Eine Sendung von Friederike Haupt

 

 

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