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Jazzzeitung

2008/05  ::: seite 17

rezensionen

 

Inhalt 2008/05

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig / Die Abenteuer des Werner Steinmälzl, Teil 5 / Roy Brooks / Abschied von „Little Giant“ Johnny Griffin


TITEL -
Schüler und Meister
Ein Interview mit dem Pianisten John Taylor


DOSSIER
- Diese Musik tanzt mich
Über die Lindy Hop- und Swing Dance-Welle berichtet Dietrich Schlegel

Berichte
„A European Jazz Jamboree“ // Swing Festival Elmau // Jazzopen in Stuttgart // 32. Leipziger Jazztage


Portraits

Sonny Rollins im Interview // Sheila Jordan wird 80 // Bassist Wolfgang Schmid wird 60 // Das Münchner Quintett Carte Blanche // Mo’ Blow // Helge Lien // Thilo Wolf: Big-Band-Leader mit „altmodischen“ Helden


Jazz heute und Education
BMW Welt Jazz Award 2009 // Premiere des neuen JazzOrchesters Regensburg // John Taylors Komposition „In Cologne”

Rezensionen und mehr im Inhaltsverzeichnis

 

Und noch ein Buch über Miles ...

Jörg Konrad schreibt über Miles Davis

Jörg Konrad: Miles Davis – Die Geschichte seiner Musik, Bärenreiter-Verlag, Kassel 2008, 201 Seiten, 19,95 Euro

In seinem neuen Buch über Miles Davis will Jörg Konrad dessen „schillernde Persönlichkeit auf der Grundlage seines umfangreichen Werks begreifen“. Des Autors hoher Anspruch verfängt sich jedoch meist im Dschungel der Diskografie, die ihm als Grundlage dient. Stolz verweist er darauf, dass „jede offizielle Veröffentlichung“, sowie „einzelne Titel beschrieben“ werden. Beiläufig erfährt der Leser, dass Miles Davis´ erste Jazzplatten die von Art Tatum und Duke Ellington waren, Clark Terry das erste Vorbild. Davis´ „schillernde Persönlichkeit“ allerdings, auf die gezielt wird, ist nirgends dokumentiert, allenfalls in seiner Autobiografie. „Wichtige persönliche Umstände von Davis´ Leben“, auf die der Autor ebenfalls abhebt, werden knapp gestreift, finden aber kaum Eingang in die Betrachtung musikalischen Schaffens. „Musikalische Kreativität als Summe gelebter Widersprüche“ zu begreifen, ist schließlich nichts als ein wohl formulierter Gemeinplatz. Von einer Neubewertung eines der ganz Großen des Jazz ganz zu schweigen. Alles ist bekannt, warum also dieses Buch?

Die einzige Legitimation könnte in der kommentierte Diskografie bestehen, wenn sie fundiertere Analysen enthalten würde. Die vergleichbare Oreos-Collection ist zwar knapper, doch entschiedener in der Bewertung. Immerhin sind die 86 Miles-Alben in chronologischer Folge beschrieben. Fehlen lediglich die präzisen Besetzungsangaben und Nummern der Labels. Ärgerlich sind mitunter falsche Schreibweisen von Namen, was auf mangelndes Lektorat schließen lässt. Die sieben Kapitel sind identisch mit Davis´ Schaffensphasen, was einleuchtet. Weniger sinnfällig, wenn sich Konrad auf Berendts altes Dekaden-Prinzip bezieht, wonach mit jedem neuen Jahrzehnt ein neuer Jazzstil einhergeht. „Miles Davis gelang es“, heißt es auf Seite 81, „jede beginnende Dekade mit einer stilistischen Reform einzuleiten“. Sachbegriffe sowie biografische Skizzen der Miles-Musiker von Adderly bis Zawinul in kleinen Kästen ergänzen den gut lesbaren Text. (Zu) kurze Literaturliste, Verzeichnis der aufgeführten Alben sowie ein Songregister beschließen den Band. Dass er ein „ideales Nachschlagewerk für jeden, der wissen will, wie Miles Davis seine Musik geschaffen und ´gelebt´ hat“, sein wird, wie im Klappentext steht, ist hehrer Wunsch des Verlags.

Reiner Kobe

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