Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1. Die nächsten beiden Ausgaben entfallen wegen Urlaub.
Leider hat die ARD ihre Suchmaschine in Fragen Radio in der Zwischenzeit komplett geschreddert. Damit sind wir nun komplett auf Zulieferungen der Sendeanstalten angewiesen. Aktuell bekommen wir Informationen von SWR Kultur, Ö1 und in Sachen Neue Musik von BR-KLASSIK und ebenfalls Ö1.
Senderliste:
- ORF – Ö1
- Deutschlandfunk – „Fakten und mehr“
- Deutschlandfunk-Kultur – „Das Feuilleton im Radio“
- ndr Kultur – Hören und genießen
- ndr blue – Meet The Music
- radio bremen – Neugier lohnt sich.
- Radio 3 –
- mdr-kultur – Das Radio.
- WDR3 – Das Kulturradio
- hr2-kultur – Das Kulturradio für Hessen.
- SR2 Kulturradio – … gut zu hören.
- SWR kultur – Kultur neu entdecken
- BR-KLASSIK – Klassikstars geben auf BR-KLASSIK den Ton an. Attraktive Magazine bringen Interviews und Neuigkeiten aus dem Musikleben.
- Bayern 2 – Preisgekröntes Radio für Hörer, die mehr wissen wollen
Internet:
- Schweden: P2 sendet immer Dienstags von 21:00 bis 22:00 und Sonntags von 18:40 bis 20:00 ein Jazzkonzert
- Ungarn: Bartok Radio sendet täglich von 23:00 bis 23:55 eine Jazzsendung
mo – 10.11.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Astrid Schwarz und Rainer Elstner.
22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Spotlight: Hören wir Gutes und reden darüber!
Von Ulrich Habersetzer, Beate Sampson, Roland Spiegel. „Eine Sendung wie eine Insel. Draußen herrscht hoher Seegang, aber was im Hier und Jetzt zählt, das sind handverlesene Töne, die in die Ohren des Publikums tropfen“. Das schrieb 2022 die Grimme-Jury in ihrer Begründung dafür, dass „Hören wir Gutes und reden darüber!“ den Deutschen Radiopreis als „Beste Sendung“ erhielt. Wir nehmen Sie mit auf diese Hör-Insel! Jede und jeder stellt ein neues Jazzalbum vor, ohne den anderen vorher zu verraten, worum es sich handelt. Hören, rätseln und laut nachdenken über Töne – darum geht es bei „Hören wir Gutes“. Lassen Sie sich überraschen!
23:03:00 +++ Ö1
„WAS___“ von MMM gemeinsam mit Spela Mastak – Wien Modern 2025. 66 Meter Partitur sind erst der Anfang.
Eine – sage und schreibe – 66 Meter lange Partitur steht am Beginn des Projektes „WAS___“ von MMM, des Trios von Mathia*s Lenz, Maja Osojnik und Matija Schellander, das am 6. November im Kunstverein Ve.sch seinen Auftakt feierte. Als Special Guest haben die Drei die Schlagwerkerin Spela Mastak eingeladen. Besagte 66 Meter sind erst der Anfang. „Über die nächste Dekade dokumentiert die Partitur Spuren der Zeit polymorph, schreibt sie gleichsam in sich ein, und entwickelt Klang- und Bildstrukturen, die dazu einladen Musik außerhalb des traditionellen Notensystems zu denken“, kündigen MMM in einem begleitenden Text an. Dabei ist das Publikum zur Mitgestaltung eingeladen, denn die Partitur sei „dynamischer Prozess, kollektives Tagebuch, räumliche Klanglandschaft und Dialog zugleich“. Zur Eröffnung der Installation, die bis zum 13. November im Ve.sch zu erleben ist, erkundeten Mathia*s Lenz, Maja Osojnik und Matija Schellander in einer gemeinsamen Performance mit Spela Mastak das Phänomen Haut, als „Schnittstelle zwischen Innen und Außen“. Gestaltung: Susanna Niedermayr
di – 11.11.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen.
21:00 – 22:00 UHR +++ SWR KULTUR
JetztMusik: Burkard Kunkel und Bob Degen beim Akut-Festival Mainz
Von Konrad Bott. Wer sagt, in Mainz gäbe es keinen Platz für experimentellen Jazz, der irrt: Das Akut-Festival schafft genau das – die Grenzen zwischen Jazz, Rock, E-Musik und Avantgarde auszuloten. Am 6. September hat das Festival, das vom UpArt-Verein auf die Beine gestellt wird zum 24. Mal stattgefunden. Unsere Jazzredaktion war vor Ort, haben die Sets aufgenommen und mit den Künstlerinnen und Künstlern gesprochen. In dieser Sendung hören Sie Bob Degen im Duo mit Burkhard Kunkel. Unendliche pianistische Melodielinien über hakenschlagenden Harmonien treffen auf sanft verschrobene Klarinetten – und Bassetthornimpulse – ein ideales Gespann für alle, die Improvisationsmusik mögen, ohne von herabstürzenden Tonclustern erschlagen zu werden.
23:03:00 +++ Ö1
Neuerscheinungen und andere Entdeckungen – Aktuelle Aufnahmen zeitgenössischer Musik
Auch an diesem Dienstag präsentieren wir Ihnen wieder Neuerscheinungen und andere Entdeckungen aus dem Feld der neuen und experimentellen Musik. Gestaltung: Marie-Therese Himmler
mi – 12.11.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Ulla Pilz und Michael Neuhauser.
22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Das Magazin
Von Mauretta Heinzelmann. Das wöchentliche Jazz-Update, präsentiert von Eurer ARD: außergewöhnliche Veröffentlichungen, relevante Ereignisse und aktuelle Debatten. Wir diskutieren Jazz in allen seinen Facetten und suchen auch deutschlandweit die Orte auf, an denen er zu Hause ist. Nicht verpassen!
do – 13.11.2025
22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
Jazz and More
Von Martin Kersten. Ja was haben wir denn da?! Neue Alben aus dem Jazz und seinen Randgebieten. Ob Blues, Neo-Klassik, Global-Pop oder freie Improvisation – hier darf alles mitmischen. (Übernahme von hr2-kultur).
23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Horizonte: Thomas Mann und die Ästhetik der Neuen Musik
Thomas Manns große Leidenschaft neben der Literatur war die Musik. Der Schriftsteller war häufiger Besucher von Opern und Konzerten, und auch in vielen seiner Erzählungen und Romane spielt die Musik eine bedeutende Rolle. Auch wenn Mann sich selbst eher als Liebhaber romantischer Musik sah – mit dem Schwerpunkt auf dem 19. Jahrhundert und hier vor allem Wagner -, geht es in seinem letzten großen Roman „Dr. Faustus“ doch sehr eingehend auch um neue Ästhetiken der Musik des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts. Schließlich ist die Hauptfigur dieses Romans der fiktive Komponist Adrian Leverkühn. Thomas Mann beschreibt nicht weniger als 26 (fiktive) Kompositionen Adrian Leverkühns, zum Teil überaus detailliert, als gäbe es diese Werke tatsächlich. Mann komponiert sie quasi sprachlich. Bei der Entstehung des Romans hatte er sich Unterstützung bei mit ihm bekannten und befreundeten Musikern und Komponisten gesucht, wie etwa Igor Strawinsky oder Arnold Schönberg. Besonders intensiv war die Verbindung zu dem Alban-Berg-Schüler und Soziologen Theodor W. Adorno, dessen Analysen der Neuen Musik für Mann inspirierend waren. All dies fließt ein in die Kreation verschiedener musikalischer Ästhetiken in diesem Musikerroman. Eine Sendung von Robert Jungwirth
fr – 14.11.2025
14:05:00 +++ Ö1
Zoe Rahman Octet beim Tampere Jazz Happening 2024
„Wenn ich schreibe, schreibe ich nicht nur für Soloklavier oder Trio; in meinem Kopf sind immer auch andere Instrumente“, erzählte Zoe Rahman in einem Interview mit der Zeitschrift Jazzwise. Und doch hat die 1971 geborene britische Pianistin zwei Alben allein eingespielt, sowie eine Handvoll weitere im Trio, das aber dann nicht selten auch durch andere Instrumente erweitert wurde. Das 2023 erschienene Album „Colour of Sound“ setzte Zoe Rahman aber nun tatsächlich mit großer Band und der gesamten instrumentalen Farbpalette in ihrem Kopf um.
Mit Stücken dieses gefeierten Albums eröffnete das Zoe Rahman Octet am 3. November 2024 den letzten Konzertreigen beim dreitägigen Tampere Jazz Happening. Es war nur zur Hälfte das Ensemble vom Album, doch Rahman stellte ihr Oktett nach demselben Prinzip zusammen: mit Musikerinnen und Musikern verschiedener Generationen, die sonst ihre jeweils ganz eigenen Wege gehen, darunter etwa Saxofonistin Helena Kay und Posaunistin Rosie Turton, aber auch Rahmans fixe Triopartner, Alec Dankworth am Bass und Gene Calderazzo am Schlagzeug.
Ein Ausschnitt des Konzerts des Ethnic Heritage Ensemble rundet diese Ausgabe von In Concert ab. Die altehrwürdige Band des Chicagoer Perkussionisten Kahil El’Zabar hatte schon bei der ersten Festivalausgabe in Tampere gespielt und beehrte nun, 42 Jahre später, erneut das Tampere Jazz Happening.
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Johann Kneihs.
19:30:00 +++ Ö1
Live aus dem RadioCafe. Stepptänzer und Schlagzeuger Thomas Marek zu Gast im Wiener RadioCafe
In den Anfängen des Jazz war der Stepptanz, entstanden aus afrikanischen und vor allem irischen Einflüssen, populär wie die Musik selbst: Bis in die 1950er Jahre waren Stepptänzer in den US- amerikanischen Clubs und Musical-Filmen gern gesehene Gäste. Den Namen von Bill „Bojangles“ Robinson kennt man bis heute, auch Fred Astaire und später Sammy Davis Jr. waren als Tänzer berühmt.
So sehr der Stepptanz in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts selbstverständlicher Teil der US- amerikanischen Unterhaltungskultur war, so gründlich ist er heute daraus verschwunden. Thomas Marek tritt dem entgegen: Der aus Ludwigsburg stammende Musiker ist seit 1997 in Eisenstadt beheimatet, sein Faible für Rhythmusstrukturen lebt er als Schlagzeuger und eben als Stepptänzer aus – letzteres in zeitgenössischem Jazzkontext: 2025 hat der 53-Jährige die LP „Footprints“ vorgelegt, mit Pianist Patrick Bebelaar und Kontrabassist Jan Roder als Partnern. Der Inhalt: Avancierte Jazz-Kompositionen, Interpretationen bekannter Standards wie „Tea for Two“ oder Benny Golsons „Whisper Not“ sowie frei improvisierte Miniaturen – wobei Thomas Marek auch hier zwischen Schlagzeug und Tap Dance wechselt.
Im Gespräch mit Andreas Felber im Wiener RadioCafe legt Thomas Marek seinen Zugang zum Stepptanz dar und erläutert, wie er – der Retro-Aura des Genres zum Trotz – dessen Praxis ins 21. Jahrhundert zu übertragen sucht. Zudem wird Marek natürlich auch Kostproben seiner Kunst live zum Besten geben.
23:03:00 +++ Ö1
„Intimacy“ mit dem Black Page Orchestra – Das Black Page Orchestra bei den Bludenzer Tagen zeitgemäßer Musik
Nach zehn Jahren unter der Führung von Clara Iannotta, hat dieses Jahr Mirela Ivicevic die Leitung der Bludenzer Tage zeitgemäßer Musik übernommen. Sie stellte die Festivalausgabe unter das Motto „Intimacy“. Den Eröffnungsabend am 18. September gestaltete das Black Page Orchestra mit Werken u. a. von Alessandro Baticci, Dror Feiler (UA) und Maja Bosnic. Gestaltung: Stefan Höfel
sa – 15.11.2025
14.00 Uhr +++ Das Ö1 Hörspiel (Neuproduktion)
„Die Sonne täuscht über das Unglück hinweg“ von Manuela Tomic.
Mit Gerti Drassl, Lukas Watzl, Oskar Haag, Andreas Lust, Markus Hering, Sabine Muhar, Martina Spitzer, Julia Edtmeier, Michael Köppel und Eszter Hollosi; Tongestaltung: Anna Kuncio, Manuel Radinger, Jakob Kainz und Simon Dünser; Komposition: Gilbert Handler sowie ein Song von Oskar Haag, Regie: Andreas Jungwirth (ORF 2025)
Eine typische Kleinstadt mit Einkaufszentrum, einem Markt, einem Kreisverkehr und einer Umfahrungsstraße, umgeben von Feldern, Wäldern, Bergen und Seen. Mittendrin die Friseurin, der Arzt, die Schuldirektorin, der Lehrer, die Kundin, der Bauer, sein Sohn und Hanna. Hannas Gedanken graben Löcher in ihren Kopf. In diesem Kopf stecken Poesie, die Liebe zu ihrem Sohn, sexuelle Fantasien und Zorro (der Volksheld). Hanna ist Seherin, spricht mit den Vögeln und stolpert manchmal über die eigenen Füße. Eigentlich brauchte jede Gemeinschaft jemanden wie Hanna – als Inspiration, als Korrektiv, als Schutzengel, denn „die Sonne täuscht über das Unglück hinweg“. Besonders nahe ist ihr Anton, der Lehrer, der nicht weiß, was ihn in Wahrheit mit Hanna verbindet. Als Hanna selbst ein Unglück inszeniert, kommt manches Verschwiegene ans Tageslicht. Dass das gefährlich werden kann, weiß auch Hanna. Aber dieses Risiko geht sie ein.
14:05 bis 15:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
KlassikPlus: Zum 1050. Geburtstag der Regensburger Domspatzen
Was für ein Jubiläum: 1050 Jahre! Die Regensburger Domspatzen sind der älteste Knabenchor der Welt. Hier wird aber nicht nur auf höchstem Niveau gesungen, zu den Regensburger Domspatzen gehören neben mehreren Chören auch eine Schule sowie ein Internat sowie seit drei Jahren auch noch ein Mädchenchor. Ihr „musikalisches Wohnzimmer“ ist der Dom, in dem sie sonntäglich die Liturgie musikalisch mitgestalten. Von Regensburg aus bereisen sie aber auch die ganze Welt mit Auftritten im Vatikan oder in New York. Wie leben die Domspatzen? Was sind die Werte, für die sie stehen? Was macht ihren Klang aus? Und wie geht die traditionsreiche Einrichtung mit dem dunklen Kapitel jahrzehntelangen Missbrauchs um? BR-KLASSIK fragt nach: im Gespräch mit Domkapellmeister Christian Heiß und Marcus Weigl aus dem Chormanagement, eingebettet in den wohlklingenden Gesang der Domspatzen. Eine Sendung von Uta Sailer
18:20 – 19:00 UHR +++ SWR KULTUR
Jazz: November Darlings – sanfter Jazz für graue Tage
Von Maxi Broecking. Cannonball Adderley, Yusef Lateef, Billie Holiday, Shirley Horn – die Darlings des Jazz verführen mit wunderschönen, melancholischen und sehnsüchtigen Balladen. Wenn die Tage kürzer werden, ist sanfter Jazz genau richtig, um das Grau aufzuhellen und die Schönheit der Musik zu genießen – ob unterwegs, mit Freunden und Familie oder gemütlich zu Hause.
22:05:00 +++ Ö1
Neuigkeiten aus der Welt des Jazz
Konzertempfehlungen für die kommende Woche, Buchbesprechungen, Kurznachrufe und aktuelle Meldungen.
23:03:30 +++ Ö1
Kontrabassistin Helene Glüxam im Interview und mit ihrem Soloprogramm im Wiener RadioCafe
Studiogast in der Ö1 Jazznacht ist die 1992 in Wien geborene Bassistin Helene Glüxam. Sie begann ihre musikalische Ausbildung im Alter von fünf Jahren am Cello, wechselte später zum Kontrabass und schloss ihr Studium 2013 bei Gina Schwarz und Werner Fleischmann an der Wiener Musikuniversität ab. Seit Jahren bereichert Glüxam inzwischen die österreichische Jazzszene mit verschiedenen Projekten im Jazz-, Klassik- und Weltmusikbereich, wie z. B. mit der Gruppe Kurdophone. Am 3. Oktober 2025 präsentierte Helene Glüxam ihr stimmunterstütztes Kontrabass-Soloprogramm in der Reihe „5 Millionen Pesos“ für jungen Jazz in und aus Österreich im Wiener RadioCafe. Die Aufnahme ist in dieser Ö1 Jazznacht zu hören, im Interview mit Christian Bakonyi gibt Helene Glüxam zudem Auskunft über ihre Konzeptideen.
Ein weiterer Programmpunkt ist June Christy gewidmet: Der Geburtstag der US-amerikanischen Jazzsängerin jährt sich am 20. November zum 100. Male.
so – 16.11.2025
00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung). Kontrabassistin Helene Glüxam im Interview und mit ihrem Soloprogramm im Wiener RadioCafe
17:10:00 +++ Ö1
Zum 60. Geburtstag der Allround-Künstlerin Björk
Im Zentrum dieser Spielräume-spezial-Ausgabe steht – aus Anlass ihres 60. Geburtstags am 21. November – die musikalische Ausnahmeerscheinung Björk Guðmundsdóttir aus Island. In den 1990er Jahren zementierte die Sängerin ihre singuläre Stellung als elfengleicher Pop-Superstar, um sich kurz darauf abseits des Mainstreams immer weiter und tiefer in wunderlich-wundersame Klangwelten vorzuwagen. Sie verschmolz unterschiedlichste Einflüsse wie Club-Beats, romantische Streicherklänge, Jazz, Weltmusik und pochende Electro-Rhythmen zu einem berauschenden Musik-Mix, der gleichermaßen eingängig, exzentrisch und futuristisch anmutet, und auch über die Jahrzehnte Bestand hat.
Für die Hauptrolle im Film „Dancer in the Dark“ des dänischen Regisseur Lars von Trier gewann sie den Preis als „Beste Schauspielerin“ bei den Filmfestspielen von Cannes. Björks dazugehöriger Soundtrack enthält klassische Arrangements ebenso wie Melodien und Rhythmen, die aus Alltagsgeräuschen – etwa Maschinenlärm oder Zügen – komponiert wurden. Ihre konzeptionelle und visionäre Schaffenskraft ist ungebrochen, seit mehr als vier Jahrzehnten gibt das experimentierfreudige Werk der Künstlerin, die aus dezidiert weiblicher Sicht ihren Weg verfolgt, Rätsel auf.
19:05:00 +++ Ö1
Norbert Schneiders R&B Caravan im Studio 2 des ORF-RadioKulturhauses
15 Jahre nach dem letzten Auftritt kommt es zu einer Reunion von Norbert Schneiders R&B Caravan. Schneider, der im Weinviertel aufgewachsene Gitarrist und Sänger, hatte damals gemeinsame Sache gemacht mit dem Schweizer Pianisten Dave Ruosch, dem ebenfalls aus der Schweiz stammenden Bassisten Dani Gugolz und dem Schlagzeuger Peter Müller.
Gugolz und Müller bilden schon über viele Jahre ein bombensicheres Rhythmusgespann, das unter anderem lange bei der Mojo Blues Band im Einsatz war. Das Quartett wird für diese Ö1 Hausmusik- Sendung um den Posaunisten Georg Schrattenholzer erweitert. Die Rhythm and Blues Caravan verspricht den Hörerinnen und Hörern – laut Pressetext – eine Mischung aus „speckigem Blues und herzerwärmenden Swing“.
19:05 bis 20:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: Wenn der Berg ruft. Gipfelklänge von Hügeln bis zu Achttausendern
Wir befinden uns mindestens 1000 Höhenmeter über Normalnull – der Blick wandert in die Ferne. Endlose Berggipfel reihen sich aneinander. Verblassen in zackigen Ketten am Horizont. Eine schroffe, kantige Wucht, dort oben. Oft sehr windig, ausgesetzt. Ein Raum ohne Ort, ein Raum der Stille, der Sehnsucht nach Freiheit, oft auch der Gipfel der körperlichen und seelischen Herausforderung. Buchstäblich erhaben, hoch über den Alltag hinaus. Der bleibt in dieser Stunde als banales Zivilisationsvehikel im Tal. Mit der Lust auf das Hochgefühl klettern die Klänge in „Musik der Welt“ in die Höhe. Auf breiten Wegen, schmalen Steigen, abseits der hiesigen Alpen. Wenn der Berg ruft, dann wird von den Rocky Mountains zu den Anden, über englische Hügel bis zum Himalaya gesungen und musiziert. Auf der Suche nach spiritueller Erfüllung, nach Weite und nach sich selbst. Eine Sendung von Julia Schölzel
19:35 – 20:00 UHR +++ SWR KULTUR
Big Time Jazz. Jazz-Orchester, Big Band, Oktett – hier kommt Musik mit Vielen!
Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört.
23:03:00 +++ Ö1
Die Ardittis, Schönberg, Sarah Nemtsov und mehr – Das legendäre Arditti Quartet feiert verspätet sein Goldenes Jubiläum bei Wien Modern 2025 (2).
50 Jahre Arditti Quartet wollten das singuläre Kammermusikensemble und das Festival Wien Modern schon 2024 gemeinsam feiern – auf standesgemäße Weise an vier Abenden, zwei im Wiener Konzerthaus, zwei im Musikverein, mit vier Uraufführungen, kombiniert mit den vier nummerierten Streichquartetten Arnold Schönbergs. Doch dann kam leider kurzfristig ein gebrochener Arm des Cellisten dazwischen. Desto erfreulicher, dass sich das Projekt nun ein Jahr später in vollem Umfang nachholen lässt.
“Or bahir”: Das bedeutet helles, strahlendes Licht. So nennt die 1980 in Oldenburg geborene deutsche Komponistin Sarah Nemtsov ihre Komposition zum Jubiläum des Arditti Quartet. Der Titel bezieht sich auf ein Buch des deutsch-jüdischen Religionshistorikers Gershom Scholem (1897–1982), der 1922 über eine zentrale, im 12. Jahrhundert entstandene Quelle der Kabbala dissertiert hatte: “Sefer ha-Bahir – Das Buch des Glanzes”.
“Das helle Licht”, so erklärt die Komponistin, “hat darin viele Bedeutungen und einige widersprüchliche (wie das Leben widersprüchlich ist) und faszinierende Paradoxien”. Den vier Abschnitten ihres Werks liegen vier Zitate daraus zugrunde: (1) “Nun aber sieht man nicht das Licht, leuchtet es in den Himmeln.” – (2) “Er macht Finsternis zu seiner Hülle.” – (3) “Gewölk und Nebel sind um ihn.” – (4) “Auch Finsternis ist vor dir nicht finster, und Nacht strahlt wie der Tag, Finsternis wie Licht.”
“Das Streichquartett ist verstärkt”, schreibt Sarah Nemtsov weiter, “um nah an all den Nebenklängen zu sein, den Geräuschen, dem Nebel und Staub. Es gibt vier Zuspielungen, die meist subtil Harmonien übernehmen, erweitern und in den Raum tragen. Die letzten Seiten der Partitur schrieb ich im Oktober 2023, während die Welt – wieder – zerbrach. (Die Worte versagen, Trauer um all das unschuldige Leben. Ich sehe die Augen meines Kindes, das hellste Licht, das ich kenne. Unsere Kinder verdienen eine bessere Welt.)”
Bei jedem der vier Abende des Arditti Quartet bei Wien Modern 2025 gibt es ein Streichquartett von Arnold Schönberg zu hören – diesmal das Quartett Nr. 4 op. 37 von 1936, über das der Komponist schrieb: “Ich bin mit dem Werk sehr zufrieden und glaube, dass es gefälliger ist als das dritte. Aber – das glaube ich jedesmal!” Außerdem erklingen Salvatore Sciarrinos konzentrierte “Sei quartetti brevi”, uraufgeführt durch das Arditti Quartet im Jahr 1992 – sowie eines der hintersinnigen Werke des innovativen österreichischen Komponisten Peter Ablinger, der 2025 mit 66 Jahren verstorben ist: In “Wachstum und Massenmord” (2010) fallen erste Probe und Aufführung zusammen, das heißt: Das Streichquartett sieht die Noten auf der Bühne beim Konzert zum ersten Mal.
Ein Ö1 Mitschnitt aus dem Mozart-Saal des Wiener Konzerthauses vom 1. November 2025. Gestaltung: Walter Weidringer
