Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1. Die nächsten beiden Ausgaben entfallen wegen Urlaub.
Leider hat die ARD ihre Suchmaschine in Fragen Radio in der Zwischenzeit komplett geschreddert. Damit sind wir nun komplett auf Zulieferungen der Sendeanstalten angewiesen. Aktuell bekommen wir Informationen von SWR Kultur, Ö1 und in Sachen Neue Musik von BR-KLASSIK und ebenfalls Ö1.
Senderliste:
- ORF – Ö1
- Deutschlandfunk – „Fakten und mehr“
- Deutschlandfunk-Kultur – „Das Feuilleton im Radio“
- ndr Kultur – Hören und genießen
- ndr blue – Meet The Music
- radio bremen – Neugier lohnt sich.
- Radio 3 –
- mdr-kultur – Das Radio.
- WDR3 – Das Kulturradio
- hr2-kultur – Das Kulturradio für Hessen.
- SR2 Kulturradio – … gut zu hören.
- SWR kultur – Kultur neu entdecken
- BR-KLASSIK – Klassikstars geben auf BR-KLASSIK den Ton an. Attraktive Magazine bringen Interviews und Neuigkeiten aus dem Musikleben.
- Bayern 2 – Preisgekröntes Radio für Hörer, die mehr wissen wollen
Internet:
- Schweden: P2 sendet immer Dienstags von 21:00 bis 22:00 und Sonntags von 18:40 bis 20:00 ein Jazzkonzert
- Ungarn: Bartok Radio sendet täglich von 23:00 bis 23:55 eine Jazzsendung
mo – 27.10.2025
22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Spotlight
Vorschau auf das Jazzfest Berlin 2025. Von Florian Rumberg.
23:03:00 +++ Ö1
Zum 100. Geburtstag von Luciano Berio – Aktuelle EBU-Aufnahmen des bedeutenden italienischen Komponisten
Der in Oneglia geborene Luciano Berio (1925-2003) zählte ab der Mitte des 20. Jahrhunderts zu den großen Namen der musikalischen Avantgarde, neben Komponistenkollegen wie Karlheinz Stockhausen, Pierre Boulez oder Luigi Nono. Bekannt wurde er unter anderem mit seinen virtuosen „Sequenza“-Kompositionen für ein Soloinstrument oder dem von Collagetechnik geprägten Orchesterwerk „Sinfonia“.
Im Herbst 2025 feiert die Musikwelt ein Jubiläum, anlässlich des 100. Geburtstags des einflussreichen Komponisten am 24. Oktober. In „Zeit-Ton“ bringen wir Höhepunkte aus aktuellen Konzertmitschnitten mit Werken von Luciano Berio, zur Verfügung gestellt von unseren Partnersendern der EBU. Gestaltung: Philipp Weismann
di – 28.10.2025
21:00 – 22:00 UHR +++ SWR KULTUR
JetztMusik: Kuhn Fu beim Akut Festival Mainz
Von Nina Polaschegg. Wer sagt, in Mainz gäbe es keinen Platz für experimentellen Jazz, der irrt: Das Akut-Festival schafft genau das – die Grenzen zwischen Jazz, Rock, E-Musik und Avantgarde auszuloten. Am 6. September findet das Festival, das vom UpArt-Verein auf die Beine gestellt wird zum 24. Mal statt. Unsere Jazzredaktion ist vor Ort, nimmt die Sets auf und spricht mit den Künstlerinnen und Künstlern. In dieser Sendung hören Sie Kuhn Fu, ein launiges Jazz-Rock-Septett, das fantasievoll lautmalt und Grooves abseits der Norm ersinnt.
23:03:00 +++ Ö1
So wird Wien Modern 2025 – Festivalleiter Bernhard Günther mit einem Ausblick auf 32 Tage voll mit zeitgenössischer Musik
Ab 30. Oktober 2025 zeigt sich die altehrwürdige Musikstadt wieder einen guten Monat lang von ihren heutigsten Seiten: An diesem Abend eröffnet nämlich das ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter der Leitung von Vimbayi Kaziboni im Wiener Konzerthaus mit Werken von George Lewis, Jessie Cox und Hannah Kendall die 38. Ausgabe des Festivals Wien Modern.
Eine wichtige Programmschiene dieser traditionsreichen Parade des Neuen steht dabei schon lange fest, weil sie im Vorjahr wegen eines gebrochenen Arms nicht wie geplant über die Bühne gehen konnte und verschoben werden musste: Aus Anlass seines Goldenen Bühnenjubiläums spielt das Arditti Quartet die vier Streichquartette Arnold Schönbergs und kombiniert diese mit extra dafür entstandenen Novitäten aus der Feder von Chaya Czernowin, Sarah Nemtsov, Ilda Paredes und Stefan Prins. Ebenso fix ist, dass nach einer Reihe von Vertreterinnen und Vertretern der jungen Generation der Erste Bank Kompositionspreis 2025 wieder einmal an einen bereits arrivierten Künstler geht, nämlich den 1960 geborenen Pierluigi Billone.
Was Wien Modern darüber hinaus an zeitgenössischen Klängen und Konzepten bietet, welche Leitlinien und Themen, stil- und genreübergreifenden Begegnungen, ungewöhnlichen Spielorten und -formate noch zu erleben sind, das verrät Bernhard Günther, der Künstlerische Leiter des Festivals, in dieser Sendung. Gestaltung: Walter Weidringer
mi – 29.10.2025
22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Das Magazin
Von Anja Buchmann. Das wöchentliche Jazz-Update, präsentiert von Eurer ARD: außergewöhnliche Veröffentlichungen, relevante Ereignisse und aktuelle Debatten. Wir diskutieren Jazz in allen seinen Facetten und suchen auch deutschlandweit die Orte auf, an denen er zu Hause ist. Nicht verpassen!
do – 30.10.2025
22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
Jazz and More
Von Karmen Mikovic. Ja was haben wir denn da?! Neue Alben aus dem Jazz und seinen Randgebieten. Ob Blues, Neo-Klassik, Global-Pop oder freie Improvisation – hier darf alles mitmischen. (Übernahme von hr2-kultur).
23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Horizonte: Musik zwischen Tradition und Zukunft. Zum 100. Geburtstag von Luciano Berio
Eine Sendung von Elgin Heuerding (Wiederholung aus dem Jahr 2010)
fr – 31.10.2025
23:03:00 +++ Ö1
„I Am Your Body“ von Marco Donnarumma – Musik für sowohl gehörloses und schwerhöriges als auch hörendes Publikum beim ORF musikprotokoll (Teil 1)
Technologien normieren Verhalten, indem sie die Art und Weise bestimmen, wie Menschen die Welt wahrnehmen. „Im Laufe der Geschichte baute die Entwicklung von Klangtechnologien ausschließlich auf den Erfahrungen hörender, nicht-tauber Menschen auf“, so Marco Donnarumma, der selbst spätertaubt ist. „Jahrhundertelange Konzentration auf Cochlea-Hörtechnologien hat alle anderen Möglichkeiten, Klang wahrzunehmen, als unwichtig erscheinen lassen und so dazu beigetragen, die soziale Norm zu etablieren, die Gehörlosigkeit als das direkte Gegenteil von Klang betrachtet. Doch was ist Gehörlosigkeit, wenn nicht eine andere Form der Wahrnehmung?“ In seinem vielgestaltigen Projekt„I Am Your Body“ lädt Donnarumma sowohl gehörlose und schwerhörige als auch hörende Menschen ein, gemeinsam mit ihm die Grenzen des normativen Hörens hinter sich zu lassen, um in eine faszinierende Welt voller neuer sensorischer Erfahrungen einzutauchen, in der modifizierte Cochlea-Implantate und KI- Höralgorithmen nicht versuchen einen Verlust zu reparieren, sondern zu neuartigen Organen des Teilens werden. Bereits 2020 führte Marco Donnarumma mit „Inanis“, einer Auftragskomposition des ORF musikprotokoll, in die vermeintliche Leere des Ungehörten. Was nicht gehört wird, ist nicht abwesend, vielmehr existiert es in einer sensorischen Dimension, zu der man vielleicht erst einen Zugang finden muss. Gestaltung: Susanna Niedermayr

sa – 01.11.2025
17:10:00 +++ Ö1
Die Allerheiligenbucht und die vielen Heiligen Brasiliens
Im Jahr 1501 erhielt der Seefahrer Gonçalo Coelho vom portugiesischen König Manuel I. den Auftrag, die Küstenlinie des kürzlich von Pedro Álvares Cabral entdeckten Landes im Westen zu untersuchen und zu klären, ob dieses zu einem Kontinent gehöre und gemäß dem Vertrag von Tordesillas der portugiesischen Krone zustehe. Am 1. November 1501 erreichte Coelho an der südamerikanischen Atlantikküste den Eingang zu einer riesigen Bucht und nannte sie Baía de Todos-os-Santos – Allerheiligenbucht.
Dieser an sich einfallslose Name hätte aus heutiger Sicht nicht treffender sein können. Der spätere Bundesstaat Bahia und seine am Eingang der Bucht gelegene Hauptstadt Salvador wurden zur politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Keimzelle Brasiliens und gelten bis heute als jene Gegend, in der Brasilien am „brasilianischsten“ ist. Mit den Eroberern und Siedlern der erzkatholischen Kolonialmacht Portugal gelangten dort natürlich auch die vielen Heiligen der Alten Welt in die Neue Welt, wo sie bis heute in der Alltagskultur eine wichtige, wenn auch nicht immer streng religiöse Rolle spielen. Ab 1538 brachten die in die Sklaverei verschleppten Menschen aus Afrika die von ihnen verehrten Gottheiten und Geistwesen mit. Und so wurde das Gebiet rund um die Allerheiligenbucht zum pulsierenden Zentrum eines Synkretismus, der ins restliche Brasilien ausgestrahlt und auch in der brasilianischen Musik großen Niederschlag gefunden hat.
20:03 – 00:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz: Jazzfest Berlin 2025 – Live
Von Nabil Atassi. Das Jazzfest Berlin ist aus dem Kreis europäischer Jazz-Festivals nicht wegzudenken. Hier musiziert die Jazzgeschichte Seite an Seite mit dem Hot Stuff von morgen. Aus dem Haus der Berliner Festspiele werden wir am 3. Festivalabend in der Liveübertragung die Gitarristin Mary Halvorson mit ihrem delikaten Amaryllis-Sextett hören, danach das London Jazz Composers Orchestra mit den dicht verwobenen Kompositionen des Bassisten Barry Guy und außerdem das hyperagile Septett der Vibrafonistin Patricia Brennan.
so – 02.11.2025
00:00 – 06:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Die Nacht: Jazzfest Berlin 2025
Von Julia Hemmerling und Odilo Clausnitzer. An die Liveübertragung vom Jazzfest Berlin schließt ab Mitternacht ARD Jazz. Die Nacht an. Dort präsentieren wir musikalische Highlights der ersten Festivaltage. Mit dabei sind das ineinander verschlungen spielende Trio von Angelica Niescier, Tomeka Reid und Eliza Salem, das grotesk-unterhaltsame Banshee-Projekt der Saxofonistin Signe Emmeluth, das Quartett des Jazz-Urgesteins David Murray und einige mehr. Interviews mit Künstler*innen, Eindrücke aus dem Festivalgeschehen und Gespräche mit Gästen ergänzen das Programm zu einer abwechslungsreichen und nahbaren Bestandsaufnahme der 62. Festivaledition.
00:05:00 +++ Ö1
Sängerin Elly Wright im Geburtstagsinterview, Ö1 Jazzstipendiengewinner Thomas Quendler bei „5 Millionen Pesos“
In dieser Ö1 Jazznacht werden Menschen unterschiedlicher Generationen vors Mikrofon gebeten: Zum einen die Wiener Sängerin Elly Wright, die am 6. November ihren 85. Geburtstag feiert und zu diesem Anlass einige der seit 2017 auch in Buchform vorliegenden Erinnerungen teilt: an ihr Initiationserlebnis in Sachen Jazz mit dem Orchester von Harry James anno 1957, ihre Wanderjahre als Tänzerin in Hamburg und Berlin, die Anfänge als Jazzsängerin und die Zeit mit Altsaxofonist und Flötist Leo Wright. Und natürlich wird die quirlige Musikerin auch darüber sprechen, was sie heute umtreibt.
Nach 1 Uhr kommt mit dem sechs Jahrzehnte jüngeren Pianisten Thomas Quendler der Gewinner des Ö1 Jazzstipendiums 2025 zu Wort. Quendler, der am 16. November 2025 seinen 25. Geburtstag feiert, stammt aus Wolfsberg in Kärnten und hat bei Olaf Polziehn am Jazzinstitut der Kunstuniversität Graz studiert. Im Rahmen der finalen Jazzstipendien-Audition konnte er die u. a. mit Gitarrist Wolfgang Muthspiel besetzte Jury im akustischen Klaviertrio mit Jakob Gönitzer (Kontrabass) und Andreas Reisenhofer (Schlagzeug) überzeugen. In dieser Besetzung präsentierte Quendler am 19. September im Wiener RadioCafe in der Reihe „5 Millionen Pesos“ das Debütalbum „Awaking“. Andreas Felber präsentiert das Konzert und bittet Thomas Quendler – und zuvor Elly Wright – zum Gespräch
17:10:00 +++ Ö1
Alan und Marilyn Bergman
In Brooklyn geboren, in Los Angeles erfolgreich: Alan und Marilyn Bergman schrieben Songtexte fürs „The Windmills of Your Mind“ aus dem Film „Thomas Crown ist nicht zu fassen“ mit Steve McQueen, „The Way We Were (Memories)“ aus dem gleichnamigen Streifen mit Barbra Streisand und Robert Redford, „You Don’t Bring Me Flowers“, geschrieben für Neil Diamond, „Nice ’n‘ Easy“, „It Might Be You“ aus dem Film „Tootsie“, oder alle Songs aus dem Film „Yentl“ von und mit Barbra Streisand – viele haben diese Lieder im Ohr, oft mit der Erinnerung an die Filme, für die sie die Songs geschrieben haben oder mit den Stimmen bestimmter Interpretinnen oder Interpreten, mit denen Alan und Marilyn eine enge Zusammenarbeit, oft auch Freundschaft verband wie mit Barbra Streisand, Neil Diamond oder Frank Sinatra.
Vier Emmys, drei Oscars, zwei Grammys zeichnen ihre Arbeit aus. Verheiratet waren sie 64 Jahre lang, bis zum Tod von Marilyn im Jänner 2022, Alan Bergman starb heuer im Juli und verpasste so seinen 100. Geburtstag am 11. September. Dass ihre Liebes- und Lebensgeschichte noch nicht verfilmt wurde, ist kaum zu glauben, liest sie sich doch wie ein Drehbuch: Die beiden wurden im selben Krankenhaus geboren, wuchsen im selben Teil von Brooklyn, New York City, in jüdischen Familien auf und begegneten einander dort nie. Erst in Los Angeles, wohin sie beide in den späten 50er Jahren übersiedelt waren, trafen sie zusammen und blieben beieinander, bis der Tod sie trennte. Und im Rückblick scheint es, als ob sich von da an ein großer Erfolg an den nächsten reihte.
Was zeichnet ihre Arbeit aus, was macht sie unverwechselbar? Obwohl die Zusammenarbeit mit dem französischen Komponisten Michel Legrand umfangreich und prägend war, gelingt es Alan und Marilyn, den typischen Bergman-Sound mit sehr unterschiedlichen Komponisten zu treffen, darunter Quincy Jones, Marvin Hamlish, Dave Grusin oder John Williams. Die Suggestionskraft ihrer Texte entsteht aus ihrer Originalität, ihrer Bildhaftigkeit, ihrem hohen Anspruch – intelligenter Tiefgang gepaart mit poetischer Leichtigkeit, quasi „Nice ’n‘ Easy“ und gleichzeitig dieses Gedicht von den sich drehenden Windmühlen im Kopf, ein Text wie vom französischen Dichter Jacques Prevert erdacht, der so endet: „…wenn die Bilder dann verwehn, werd ich blind die Kreise sehn, die sich immer enger drehn.“
19:05:00 +++ Ö1
Bassist Uli Langthaler und Q’arteto im Studio 2 des ORF-RadioKulturhauses in Wien
Der in Wien lebende Bassist Uli Langthaler hatte schon lange die Idee in sich getragen, eine Band ohne Akkordinstrument zu gründen. Mit Q’arteto wurde sie schließlich verwirklicht: Die Band besteht aus zwei Steirern, Trompeter Gerhard Ornig und Saxofonisten Tobias Pustelnik, sowie dem aus Serbien stammenden Schlagzeuger Dusan Novakov, einem langjährigen Partner Langthalers u. a. im Trio Triple Ace mit dem Pianisten Oliver Kent. Weiters stieß der Perkussionist Andi Steirer zur Band, der animierende Klangflächen zu diesem Ensemble beisteuert. Und obwohl nun aus dem Quartett ein Quintett geworden war, behielt Langthaler den ursprünglichen Bandnamen bei.
2023 veröffentlichte diese Formation ihren ersten Tonträger. Neben Eigenkompositionen von Uli Langthaler, der unter anderem seiner verstorbenen Mutter die berührende Nummer „Campanula“ widmete, lieferte auch seine Tochter Paula Beiträge zu diesem Projekt zwischen Bebop, Modern-Mainstream-Jazz und funky Grooves. Ihre Kompositionen und Arrangements sind heute ebenfalls zu hören.
19:19 – 20:00 UHR +++ SWR KULTUR
Big Time Jazz. Jazz-Orchester, Big Band, Oktett – hier kommt Musik mit Vielen!
Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört.
22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
NOWJazz: Voiceprints – Die Vokalistin Lauren Newton
Von Julia Neupert: Jeder Mensch hat nicht nur einen einzigartigen Fingerabdruck, sondern auch eine einzigartige Stimme, meint Lauren Newton. Sie selbst – aufgewachsen in Oregon und schon lange in Süddeutschland beheimatet – hat ihren „Voiceprint“ seit den Siebzigerjahren an unterschiedlichsten künstlerischen Orten hinterlassen. Als eine Pionierin und Vermittlerin der vokalen Klangkunst arbeitet sie mit Jazzmusiker*innen, Bildenden Künstlern, Tänzerinnen und Literaten – und wird in diesem Jahr beim Jazzfest Berlin mit dem Albert-Mangelsdorff-Preis ausgezeichnet.
23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: Kommt auf den Platz – „Meydan“ von Meral Polat
„Das Album ‚Meydan‘ ist meine Stimme, die Stimme einer Frau die nach ihren eigenen Regeln lebt, inspiriert vom Ruf JIN, JIYAN, AZADI (Frau, Leben, Freiheit), die Wurzeln hat in der kurdischen Frauenbewegung“, sagt Meral Polat. Sie ist eine niederländische Schauspielerin und Singer-Songwriterin mit alevitisch-kurdischen Wurzeln und veröffentlichte 2022 in Amsterdam ihr Debütalbum „Ez Ki Me“ („Wer bin ich“), Songs mit Texten ihres Vaters, von dem sie als Kind Lieder an der Saz hörte und der sie ermutigte, ihren Weg zu gehen. „Meydan“ erwuchs aus diesem Samenkorn, ihre eigenen Texte thematisieren Selbstbestimmung, Widerstand gegen patriarchalische Strukturen, sowie kollektive weibliche Stärke. Musikalisch verbinden die Songs anatolische Musik, kurdische Dengbêj-Traditionen, türkischen Psychedelic-Rock der 70er, Mali Blues, Afrobeat und Improvisation zu einem vielschichtigen Klangbild. Gäste sind u.a. ein Frauen-Chor, die südamerikanische Sängerin Ibelisse Guardia Ferragutti, sowie Murat Ertel an der Saz und Can Ömer Uygan (Trompete) aus Istanbul. Eine Sendung von Grit Friedrich
23:03:00 +++ Ö1
„BAROGUE“ von Marko Ciciliani – Das ungestüme Barock neu gehört und neu gedacht beim ORF musikprotokoll
Mit „BAROGUE“ entwirft der Komponist und Medienkünstler Marko Ciciliani ein transmediales Projekt, das sich mit den Widersprüchen und Nachwirkungen des Barock auseinandersetzt. Ausgangspunkt ist das Spannungsfeld zwischen Ordnung und Überfluss, Dominanz und Kontrollverlust, das die Ästhetik und Ideologie des 18. Jahrhunderts und des Barock maßgeblich prägte, – und bis heute nachwirkt.
Das dreiteilige Werk fragt danach, wie das barocke Streben nach Reinheit und Klassifikation nicht nur Kunst, sondern auch Wissenschaft und Gesellschaft geformt hat. „BAROGUE“ beleuchtet die Ambivalenz dieser Epoche: Ihre besessene Suche nach Struktur brachte revolutionäre Erkenntnisse und kunsthistorische Höhepunkte hervor, – zugleich aber auch Ausgrenzung, Normierung und die Begrenzung des Denkbaren.
Mit musikalischen, visuellen und performativen Mitteln führt Ciciliani in eine Welt, in der Ornament und Ordnung, Exzess und Kontrolle einander durchdringen. „BAROGUE“ ist eine Reflexion über historische Machtstrukturen und eine Untersuchung ihrer aktuellen Spuren in unserem Denken, Wahrnehmen und Hören.
Mit der Unterstützung von VGR – Verwertungsgesellschaft Rundfunk. Gestaltung: Astrid Schwarz
