Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.
Leider hat die ARD ihre Suchmaschine in Fragen Radio in der Zwischenzeit komplett geschreddert. Damit sind wir nun komplett auf Zulieferungen der Sendeanstalten angewiesen. Aktuell bekommen wir Informationen von SWR Kultur, Ö1 und in Sachen Neue Musik von BR-KLASSIK und ebenfalls Ö1.
Senderliste:
- ORF – Ö1
- Deutschlandfunk – „Fakten und mehr“
- Deutschlandfunk-Kultur – „Das Feuilleton im Radio“
- ndr Kultur – Hören und genießen
- ndr blue – Meet The Music
- radio bremen – Neugier lohnt sich.
- Radio 3 –
- mdr-kultur – Das Radio.
- WDR3 – Das Kulturradio
- hr2-kultur – Das Kulturradio für Hessen.
- SR2 Kulturradio – … gut zu hören.
- SWR kultur – Kultur neu entdecken
- BR-KLASSIK – Klassikstars geben auf BR-KLASSIK den Ton an. Attraktive Magazine bringen Interviews und Neuigkeiten aus dem Musikleben.
- Bayern 2 – Preisgekröntes Radio für Hörer, die mehr wissen wollen
Internet:
- Schweden: P2 sendet immer Dienstags von 21:00 bis 22:00 und Sonntags von 18:40 bis 20:00 ein Jazzkonzert
- Ungarn: Bartok Radio sendet täglich von 23:00 bis 23:55 eine Jazzsendung
mo – 15.09.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Astrid Schwarz und Rainer Elstner.
19:30:00 +++ Ö1
Saxofonist Jacques Schwarz-Bart und sein Quartett beim Jazzfestival Leibnitz 2024
Als „ewigen Geheimtipp“ bezeichnete Otmar Klammer, Kurator des Jazzfestivals Leibnitz, in seiner Ansage auf der Bühne des Hugo-Wolf-Saals des Kulturzentrums Leibnitz den Saxofonisten Jacques Schwarz-Bart. Dieser ist frankokaribischer Herkunft – geboren wurde er auf Guadeloupe – und lebt seit 1996 in New York City, wo er u. a. durch seine Zusammenarbeit mit Trompeter Roy Hargrove bekannt wurde. In seiner Musik verschränkt Schwarz-Bart die Melodien und Rhythmen seiner karibischen Heimat in origineller Weise mit dem breiten Vokabular des modernen Jazz.
In Leibnitz brachte Jacques Schwarz-Bart am 28. September letzten Jahres Musik der Alben „Soné ka-la 2, Odyssey“ (2020) und „The Harlem Suite“ (2023) zur Aufführung – letzteres inspiriert von seinem langjährigen Wohnort in New York City und dessen Rolle als Kristallisationspunkt der Jazzgeschichte.
Das ergab kraftvolle, virtuose, sinnliche Musik – auch dank der exzellenten Band: Neben Schwarz-Bart standen Pianist Gregory Privat, Bassist Reggie Washington und Schlagzeuger Arnaud Dolmen auf der Bühne. Als Gast bezauberte bei vier Stücken die ebenfalls aus Guadeloupe stammende, in Kanada lebende Sängerin Malika Tirolien. Ein Höhepunkt des Jazzfestivals Leibnitz 2024!
23:03:00 +++ Ö1
Eröffnungskonzert der Klangspuren Schwaz – Tiroler Symphonieorchester Innsbruck und Dirigentin Susanne Blumenthal mit Khadijah Pamelia Stickney (Theremin) und Jakob Grimm (Posaune)
Die 32. Ausgabe des Festivals Klangspuren Schwaz steht, angelehnt an die früheren Kassettenrekorder, unter dem Motto „Rewind – Play – Fast Forward“ und stellt den Dialog zwischen Mensch und Maschine ins Zentrum. Es ist die vierte von Christof Dienz kuratierte Auflage des Festivals und er stellt darin die Frage, wie sehr sich Kunst und Technik gegenseitig beeinflussen. Wie immer zeigt schon das Eröffnungskonzert die ganze Bandbreite des kommenden Programms auf. Vom fast schon historischen Trompetenbaum über das Theremin bis zur Zusammenarbeit mit KI sind viele Spielarten von Musik möglich.
Bevor das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck und Dirigentin Susanne Blumenthal die Bühne betreten, steht ein Astgeflecht aus Blechblasinstrumenten auf der Bühne. Gespielt wird das Gestell aus Trompeten, Flügelhorn und Posaunen von einer digital gesteuerten Pressluftmaschine. Das kurze Werk stammt vom Osttiroler Komponisten Bernhard Gander. Auch der Südtiroler Manuel Zwerger verbindet klingendes Blech und moderne Technologie. Für sein Stück „Tiefenrausch“ präpariert er den Zug einer Bassposaune mit einer Kamera – beides wird Jakob Grimm bedienen.
Oxana Omelchuk hingegen interessiert sich für eines der frühesten mit Elektrizität betriebenen Instrumente, das Theremin. Sie verwendet ein Interview mit dessen Erfinder Lev Termen und verbindet dessen Stimme mit den Klängen des Theremin. Ein Spiel mit Präsenz und Erinnerung, mit Wirklichkeit und Illusion. Francisco Alvarado schließlich nennt seine Komposition „REW – PLAY – FFWD“. Er verwendet dafür die Sounds magnetischer Bänder von Audio- und VHS-Kassetten und verbindet sie mit dem Orchesterklang. Gestaltung: Patrizia Jilg
23:03 – 00:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Radiofestival. Jazz: Neue Aufnahmen vom hr-Jazzensemble
Von Daniella Baumeister. Es ist die älteste kontinuierlich bestehende Combo des modernen Jazz in Deutschland, eines der ältesten Ensembles weltweit. Auf dem 6. Deutschen Jazzfestival Frankfurt 1958 erklärte der hr-Intendant Eberhard Beckmann die „German Allstars“ um Albert Mangelsdorff zum „Jazzensemble des Hessischen Rundfunks“. Es sollte für den Sender arbeiten und hatte schnell einen so ausgezeichneten Ruf, dass internationale Stars Schlange standen, um mitzuspielen. Hier wurde experimentiert, diskutiert und Musik gemacht. Damals wie heute ist es ein einzigartiges Schattengewächs in der Jazz-Flora.
di – 16.09.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen.
23:03:00 +++ Ö1
Neuerscheinungen und andere Entdeckungen – Aktuelle Aufnahmen zeitgenössischer Musik
Auch an diesem Dienstag präsentieren wir Ihnen wieder Neuerscheinungen und andere Entdeckungen aus dem Feld der neuen und experimentellen Musik. Gestaltung: Marie-Theres Himmler
23:03 – 00:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Radiofestival. Jazz: Charlie Byrd – Der Vater des Konzertgitarren-Jazz
Von Thomas Haak. Viele Jahre war die Konzertgitarre im Jazz ein Instrument für Ausnahmeerscheinungen, wie sie zweifellos der Vater des Nylonstring-Jazz Charlie Byrd darstellt. Sein Repertoire reichte von spanischer Renaissancemusik bis zu den großen Klassikwerken des 19. und 20. Jahrhunderts. Seine dabei entwickelte superbe Technik ermöglichte es ihm, auch im Jazz neue Welten zu erschließen. Wie 1962 – als er mit dem Saxofonisten Stan Getz in einer Kirche das Album „Jazz Samba“ aufnahm, das sich 70 Wochen in den US-Pop-Charts hielt und als eines der meistverkauften Jazz-Alben aller Zeiten gilt.
mi – 17.09.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Ulla Pilz und Michael Neuhauser.
23:03 – 00:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Radiofestival. Jazz: Das Magazin
Von Mauretta Heinzelmann. Das wöchentliches Jazz-Update, präsentiert von Eurer ARD: In den Sommerwochen gibt es hier bei uns vor allem aktuelle Musik – außergewöhnliche und wichtige Neu-Veröffentlichungen aller Spielarten des Jazz. Von internationalen Stars und weniger bekannten regionalen Acts, von Funk bis Free, von traditionell bis experimentell – Nicht verpassen.
do – 18.09.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Andreas Felber.
23:03 – 00:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Radiofestival. Jazz: What Love – Oùat beim Jazzfest Berlin 2024
Von Julia Neupert. Once upon a time … das ist der ausgeschriebene Name der Band Oùat – gesprochen wie „What“. Schlagzeuger Michael Griener, Bassist Joel Grip und Multiinstrumentalist Simon Sieger haben ein Faible für Anspielungen in verschiedenste Richtungen. Ihre Musik macht wahnsinnig Spaß und ist dabei (unter anderem) ernsthaft jazzhistorisch informiert. Von Swing über Bop bis Free Jazz spannt sich der klingende Horizont ihrer Improvisationen. Perfekt, dass Oùat zum finalen Konzert beim 60. Jubiläum vom Jazzfest Berlin eingeladen waren, der Abschlussabend im Quasimodo war einer der Höhepunkt des Festivals.
fr – 19.09.2025
14:05:00 +++ Ö1
Blues-Ikone B. B. King in unveröffentlichten Konzertaufnahmen
Mit seinem cremigen E-Gitarrensound und seinem kräftigen Solospiel voller Vibrato und String-Bending entwickelte B. B. King ein unverwechselbares, neues Klangideal und hatte damit bis tief in die weiße Rockmusik hinein enorme Vorbildwirkung. Der am 16. September 1925 geborene Riley B. King wurde im Mississippi-Delta groß, hatte seine ersten wichtigen Begegnungen mit Musik in der Kirche und arbeitete – wie sein älterer Blueskollege Muddy Waters – als Traktorfahrer, bevor er Mitte der 1940er Jahre in Memphis, Tennessee, an der Seite von Bukka White allmählich eine Karriere als professioneller Musiker einschlug. Zunächst war King vor allem als Sänger und Radio-DJ aktiv, bis ihm eine Begegnung mit T- Bone Walker, dem Pionier der elektrischen Bluesgitarre, auf einen Schlag klarmachte, dass die E-Gitarre auch seine Zukunft sein würde.
Es war das Umfeld der frühen Rockmusik, das ihn im Sog von weißen Blues-Adepten wie Eric Clapton, Paul Butterfield oder The Rolling Stones in den 1960er Jahren zu einem der größten Stars des elektrifizierten Blues machte. Bis zu seinem Tod im Jahr 2015 blieb B. B. King stets präsent als fleißig tourender Musiker und charismatischer Entertainer; mit großer, bläserbesetzter Band war er bei Blues-, Jazz- wie Rockfestivals gleichermaßen Garant für volle Häuser und begeistertes Publikum.
In Concert ehrt den King of the Blues zum 100. Geburtstag mit Ausschnitten aus unveröffentlichten Konzertaufnahmen, zur Verfügung gestellt von der European Broadcasting Union (EBU).
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Johann Kneihs.
23:03:00 +++ Ö1
Ein Hotspot für außereuropäische Musiken – Globale Sounds jetzt: Die Plattform Norient und Thomas Burkhalter im Zeit-Ton Porträt.
Norient wurde vor kurzem mit dem Spezialpreis Musik des Schweizer Bundesamts für Kultur ausgezeichnet. 2002 vom Musikethnologen Thomas Burkhalter in Bern gegründet, ist Norient eine Recherche-Homepage, ein Filmfestival, eine audiovisuelle Galerie und ein Podcast mit Außenstellen in Neu-Delhi, Bogotá, Berlin und Beirut. Norient liefert ebenso kompetente wie spannende Einblicke in globale Musik, Kunst und Gesellschaft. Im „Zeit-Ton Porträt“ erzählt Thomas Burkhalter darüber und über sein Musikprojekt Melodies In My Head.
Norient ist ein Hotspot für außereuropäische Musiken und deren Kulturen. Schon in den 2010er Jahren hatte Thomas Burkhalter eine „Weltmusik 2.0“ konzipiert, die Kunstproduktionen in Ländern des Globalen Südens ins Zentrum der Auseinandersetzung stellt.
Nachdem er für Schweizer Medien über sogenannte Weltmusik geschrieben, in seiner Dissertation die Improvisations- und Elektronikmusik Beiruts erforscht und eine Dokumentation über die indische Musikszene in Großbritannien gedreht hatte, bündelte Burkhalter seine Erfahrungen in einem Musik-Blog. Schon bald kam ein jährliches Filmfestival hinzu.
Im Lauf der Jahre wurde Norient zu einer Einrichtung, die von einem rund zehnköpfigen Team getragen wird. Es entstehen Artikel für das Online-Portal, Video-Blogs, Podcast-Reihen und Buch-Editionen.
Elektroakustik aus Uganda, ägyptischer Heavy Metal, elektronische Grooves aus Bogotá, Alphorn-Klangkunst aus der Schweiz, Arbeitsbedingungen queerer Künstler:innen in Indonesien: Hier wird die (Musik-)Welt in ihrer ganzen Vielfalt abgebildet. Norient arbeitet mit Journalisten, Kuratorinnen und Wissenschaftlern vor Ort, geleitet von ausgeprägten Netzwerk-Strukturen.
So heißt es in der Begründung für den Musikpreis: „Norient vermittelt einem breiten Publikum künstlerische weltweite Lebenswelten. Ein Seismograf, der die aktuellsten Musikströmungen dokumentiert und reflektiert.“
Anfang 2025 ist auch mit „Joy Anger Doubt“ das Debüt-Album von Melodies In My Head erschienen. In diesem Audiovisionsprojekt präsentieren Thomas Burkhalter und der Schweizer Dub-Produzent Daniel Jakob globale Klangwelten mit Stimmen von Musiker:innen aus dem Norient-Umfeld.
Für diesen Zeit-Ton hat Thomas Burkhalter Musik aus Kaschmir, dem Libanon, Nairobi und der Schweiz zusammengestellt, dazu gibt es Stücke von Melodies In My Head. Gestaltung: Heinrich Deisl
23:03 – 00:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Radiofestival. Jazz: Talk & Play mit dem Vibrafonisten Tim Collins
Von Henning Sieverts. Tim Collins, geboren 1977 im Bundesstaat New York und seit 2010 in München, ist einer der weltweit führenden Virtuosen auf den 36 Klangplatten, aber auch Schlagzeuger, Pianist und Sänger. Die „Washington Post“ nennt ihn zu Recht einen „Musician on fire“. Henning Sieverts spricht mit Tim Collins über seine Musik, analoges und digitales Unterrichten und den Job als Baseball-Kommentator. Im Zentrum von „Talk & Play“ stehen spontan musizierte Duette von Tim Collins mit Henning Sieverts am Kontrabass.
sa – 20.09.2025
14.00 Uhr +++ Das Ö1 Hörspiel
„Die Mama und ihr Bub“ von Helmut Hostnig.
Mit Linde Prelog, Helmut Bohatsch und Brigitta Kanyaro, Ton: Anna Kuncio, Jakob Kainz, Milos Ikic und Manuel Radinger, Musik: Florian Kmet, Regie: Ursula Scheidle (ORF 2024)
Zehn Szenen erzählen von der berührenden Beziehung zwischen der Mama und ihrem mittlerweile 70-jährigen Buben, der sie besucht und sie im immer beschwerlicher werdenden Alltag unterstützt.
Die Mama monologisiert ihre Erinnerungen und spricht über das Älterwerden und seine Folgen. Ihr Bub – mittlerweile selbst im Ruhestand – hört zu, beobachtet, greift ein, wenn seine Mutter den Faden zu verlieren droht, und geht mit ihr auf Zeitreisen, die bis weit ins letzte Jahrhundert hineinreichen. Das Hörspiel „Die Mama und ihr Bub“ schildert berührend, komisch und schonungslos ein Leben zwischen Herausforderung, Schuld und Versagen, Erfolg und bestandenen Prüfungen. Für den „Bub“ ist es nicht nur eine Auseinandersetzung mit der Biographie seiner Mutter, sondern gleichzeitig auch eine mit seinem eigenen Alt- und Älterwerden.
Das Stück ist gleichzeitig ein Rückblick auf ein tragisches Jahrhundert und durch die Recherchemethode Oral History ein Vermächtnis der älteren Generation, verkörpert durch eine starke Frauenfigur.
18:20-19:00 UHR +++ SWR KULTUR
Jazz: Homezone – Jazz in Südwest mit der Pianistin Lucia Schiller
Von Henry Altmann. Nach ihrem Jazzstudium in Dresden ist Lucia Schiller zurückgekehrt nach Rottweil. Mitgebracht hat sie Kontakte zur ostdeutschen und Berliner Szene und die Absicht, in Rottweil über das Jazzfest und die Konzertreihe „Jazz im Refektorium“ hinaus eine Jazzszene aufzubauen. Mit ihrem Trio schillert die Pianistin zwischen Mal Waldron, Paul Bley und Lennie Tristano, mit ihrem Hardbop-Sextett in Tiefe, Rauheit und Dringlichkeit. Ihre Klangsprache und melodischen Motive zeigen aber auch die Verbundenheit zu klassischen Komponisten wie Maurice Ravel, Aleksander Skrjabin und Béla Bartók.
22:20:00 +++ Ö1
Neuigkeiten aus der Welt des Jazz
Konzertempfehlungen für die kommende Woche, Buchbesprechungen, Kurznachrufe und aktuelle Meldungen.
23:03:30 +++ Ö1
Komponist Christian Muthspiel im Studio-Interview; Matt Garrison/Simon Springer, Shinkarenko Jazz 3 und Alexandra Ridout Trio bei Outreach 2025
Türen zu schließen bedeutet, neue Türen öffnen zu können: So begründete Christian Muthspiel seinen Entschluss, nach dem letzten Auftritt im Duo mit Bassist Steve Swallow am 20. November 2019 beim Jazzfestival in Cambridge seine Tätigkeit als Posaunist und Pianist zu beenden. Im selben Jahr stellte Muthspiel beim Jazzfestival Saalfelden sein 17-köpfiges Orjazztra Vienna vor, mit dem er seither unterwegs ist: Zuletzt hatte am 23. Juli 2025 bei Glatt & Verkehrt in Krems das Programm „Vom Jandln zum Ernst“ Premiere, als Hommage an Lautpoet Ernst Jandl zu dessen 100. Geburtstag. Auch hier fällt indessen zu Jahresende 2025 der Vorhang: Muthspiel wird sich gänzlich von der Bühne zurückziehen und auf das Komponieren konzentrieren. Im Jazznacht-Gespräch mit Andreas Felber stellt sich Muthspiel an seinem 63. Geburtstag Fragen zur Kunst des Schlussstrichziehens, zu Ernst Jandl und zu den letzten Konzerten mit dem Orjazztra Vienna.
Im Anschluss sind Ausschnitte vom zweiten Abend des diesjährigen Outreach-Festivals in Schwaz zu hören, kuratiert vom in New York City lebenden Tiroler Trompeter Franz Hackl. Am 8. August 2025 konzertierten im Silbersaal des Schwazer SZentrums der US-amerikanische E-Bass-Zauberer Matt Garrison (phasenweise im Dialog mit Schlagzeuger Simon Springer), die als großes Talent gehandelte, 27 Jahre junge britische Trompeterin Alexandra Ridout mit ihrer Band sowie das Trio des litauischen Bassisten Leonid Shinkarenko.
so – 21.09.2025
00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung); Komponist Christian Muthspiel im Studio-Interview; Matt Garrison/Simon Springer, Shinkarenko Jazz 3 und Alexandra Ridout Trio bei Outreach 2025
03:03:00 +++ Ö1
Mit klingenden Kulinarien in den Sonntag-Morgen
03:03 bis 05:00 Uhr Aus nah und fern: Die Ö1 Jazznacht präsentiert Gitarrenmusik aus Montreal mit Mathieu Soucy, der seine Kompositionen als „Bebop mit französischem Akzent“ beschreibt. Außerdem sphärische Klangexkursionen vom deutschen Label ECM, u.a. mit dem griechischen Pianisten Vassilis Tsabropoulos und dem norwegischen Saxofonisten Trygve Seim.
05:04 bis 06:00 Uhr: Balladeskes und Sentimentales zur Blauen Stunde am Sonntagmorgen, diesmal u.a. mit Stücken von und mit Bill Frisell und Fred Hersch.
17:10:00 +++ Ö1
Ein monumentales Traumprojekt des Schweizer Musikers Dani Gugolz
Mit 12 Jahren begann die musikalische Reise des Schweizer Musikers Daniel Gugolz: Da brachte er sich autodidaktisch das Bluespiano-Spiel bei. Drei Jahre später war er schon Preisträger bei einem international ausgeschriebenen Boogie Woogie & Ragtime Wettbewerb, den damals der Wiener Pianist Joachim Palden gewann. Mit Palden spielte Gugolz dann als Bassist in der international erfolgreichen österreichischen Mojo Bluesband. Anlässlich seines 60. Geburtstags erfüllte sich Daniel Gugolz einen langgehegten Wunsch: Ein Aufnahmeprojekt, das seine liebsten Swing und Rhythm & Blues Titel vereinigt. So entstand eine Box mit 4 CDs, 33 Titel und 2,5 Stunden Musik, an der 12 Musiker aus Europa, den Vereinigten Staaten und Australien beteiligt werden. Highlights aus diesem monumentalen Projekt werden in dieser „Spielräume Spezial“ Sendung präsentiert.
19:05:00 +++ Ö1
Sängerin und Liedermacherin Louisa Specht und Band im Studio 2 des ORF RadioKulturhauses
Die Sängerin, Pianistin und Gitarristin Louisa Specht bezeichnet ihre Musik als „Liedermachertum im neuen Kleid“. Damit meint sie Einflüsse aus Pop und Jazz auf ihre Kompositionen, wie etwa das Oeuvre des britischen Musikers Matthew Gordon Sumner alias Sting. Seit zehn Jahren steht sie in unterschiedlichen Besetzungen auf deutschsprachigen Bühnen, zwei Tonträger hat Louisa Specht mittlerweile veröffentlicht.
Karsten Neuschwender vom Saarländischen Rundfunk beschreibt ihre Lieder mit folgenden Worten: „Frisch, phantasievoll, ehrlich und doch traditionsverbunden“. Im Studio 2 des ORF-RadioKulturhauses präsentiert Louisa Specht heute Auszüge aus ihrem bisherigen Schaffen, zusammen mit Kontrabassistin Andrea Fränzel, Gitarrist Lukas Plankenbichler und Schlagzeuger Alex Hewlett.
19:48 – 20:00 UHR +++ SWR KULTUR
Big Time Jazz. Jazz-Orchester, Big Band, Oktett – hier kommt Musik mit Vielen!
Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört.
22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
NOWJazz: „Hating Jazz“ – Grund zur Aufregung?
Von Ulrich Kriest. Üblicherweise begegnet man Jazz an diesem Sendeplatz prinzipiell affirmativ und gewogen. Doch es gab und gibt auch andere Perspektiven auf die improvisierte Musik, die zwischen Desinteresse, Ablehnung, Spott, Verachtung und Kritik changieren: unsexy, verstaubt, chaotisch, prätentiös, elitär, selbstbezogen sei die Musik. Der US-amerikanische Autor Andrew S. Berish hat darüber gerade ein Buch geschrieben – Anlass genug, einmal über das polarisierende Potential des Jazz nachzudenken.
23:03:00 +++ Ö1
Auftakt zu „À Pierre“: Salzburg huldigt Boulez – Salzburger Festspiele 2025. Das Ensemble Le Balcon unter Maxime Pascal mit Musik von Boulez
Im März wäre Pierre Boulez 100 Jahre alt geworden. Die Salzburger Festspiele widmeten dem 2016 verstorbenen Komponisten und Dirigenten die Konzertreihe „A Pierre“. Zu deren Auftakt war das Ensemble Le Balcon unter Maxime Pascal mit Musik von Boulez sowie Gratulationswerken von Luigi Nono und Karlheinz Stockhausen zu erleben (Mitschnitt aus dem Großen Saal des Salzburger Mozarteums vom 19. August 2025)
Die Salzburger Festspiele dürfen das wohl. Nämlich: Pierre Boulez, diesen richtungsweisenden Sensualisten und poetischen Revolutionär, zu seinem Hunderter mit einer so intim benannten Konzertreihe würdigen. Denn mehr als 50 Jahre lang hatte Boulez das moderne Gesicht des Festivals mitgeprägt: Schon 1960 war er hier erstmals als Komponist und Dirigent zu Gast gewesen. 1992 war der damals 67-Jährige im Großen Festspielhaus ans Pult der Wiener Philharmoniker getreten, wodurch eine von gegenseitigem Respekt geprägte, innige musikalische Beziehung entstehen konnte. 2005, anlässlich seines 80. Geburtstages ernannte das Orchester Pierre Boulez zu seinem Ehrenmitglied. Und 2011 sollte Boulez von den Salzburger Festspielen Abschied nehmen: mit Musik von Gustav Mahler und Alban Berg. Ein halbes Jahr später dirigierte er die Philharmoniker noch im Rahmen der Mozartwoche Salzburg bei Werken von Mozart, Schönberg und Strawinsky.
„À Pierre“ ist also das Porträt überschrieben, das die Salzburger Festspiele diesem Großen widmen und für die sie durchwegs herausragende Kräfte aufbieten – gleich beim Auftaktkonzert am 19. August 2025 etwa das Ensemble Le Balcon unter Maxime Pascal.
Da klärt sich gleich zu Beginn die Herkunft des Mottos: Es ist einem Stück aus der Feder Luigi Nonos entlehnt, eines alten Freundes und Weggefährten sowie zugleich Diskussions- und Streitpartners von Boulez: „A Pierre. Dell’azzurro silenzio, inquietum“. 60 Takte zu dessen 60. Geburtstag 1985, ganz bewusst als Verwirrspiel angelegt, bei dem sich selbst alte Hasen der Neuen Musik immer wieder in die Irre führen lassen müssen: Alles Gespielte kehrt in zwei live-elektronischen Schleifen von 12 und 24 Sekunden Verzögerung im Raumklang wieder, bis das Ohr die Schichten nicht mehr unterscheiden kann.
Auch Karlheinz Stockhausen, Boulez‘ anderer Avantgarde-Kamerad, hat ihm mit seinem „Klavierstück XIV“, seinerzeit uraufgeführt von Pierre-Laurent Aimard. Zusammen mit Boulez‘ „sur incises“, das im Klangbild Strawinskys „Les noces“ nach Bali und ins Afrika südlich der Sahara zu entführen scheint, und seinen seinen „… explosante-fixe …“ genannten, duftigen Klangerkundungen, bei denen Ensemble und Elektronik zarte Schattierungen um die Arabesken dreier Flöten legen, bildet das eine würdige Hommage an einen großen, unermüdlichen Künstler: „Für Pierre. Aus blauer Stille, ruhelos.“ Gestaltung: Walter Weidringer
