Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.
Leider hat die ARD ihre Suchmaschine in Fragen Radio in der Zwischenzeit komplett geschreddert. Damit sind wir nun komplett auf Zulieferungen der Sendeanstalten angewiesen. Aktuell bekommen wir Informationen von SWR Kultur, Ö1 und in Sachen Neue Musik von BR-KLASSIK und ebenfalls Ö1.
Senderliste:
- ORF – Ö1
- Deutschlandfunk – „Fakten und mehr“
- Deutschlandfunk-Kultur – „Das Feuilleton im Radio“
- ndr Kultur – Hören und genießen
- ndr blue – Meet The Music
- radio bremen – Neugier lohnt sich.
- Radio 3 –
- mdr-kultur – Das Radio.
- WDR3 – Das Kulturradio
- hr2-kultur – Das Kulturradio für Hessen.
- SR2 Kulturradio – … gut zu hören.
- SWR kultur – Kultur neu entdecken
- BR-KLASSIK – Klassikstars geben auf BR-KLASSIK den Ton an. Attraktive Magazine bringen Interviews und Neuigkeiten aus dem Musikleben.
- Bayern 2 – Preisgekröntes Radio für Hörer, die mehr wissen wollen
Internet:
- Schweden: P2 sendet immer Dienstags von 21:00 bis 22:00 und Sonntags von 18:40 bis 20:00 ein Jazzkonzert
- Ungarn: Bartok Radio sendet täglich von 23:00 bis 23:55 eine Jazzsendung
mo – 22.09.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Astrid Schwarz und Rainer Elstner.
19:30:00 +++ Ö1
Pianist Yaron Herman und sein Quartett beim INNtöne-Festival 2025 in Oberösterreich
20 Jahre nach seinem Österreich-Debüt in Gestalt eines fulminanten Solokonzerts kehrte Yaron Herman am 20. Juli 2025 zum INNtöne-Festival auf den Buchmannhof in Diersbach im oberösterreichischen Innviertel zurück. Der vielversprechende Newcomer von damals war inzwischen zu einer arrivierten Fixgröße avanciert, der 44-jährige Pianist aus Tel Aviv mit Wahlheimat Frankreich zählt heute zu den namhaftesten Tastenmeistern des europäischen Jazz.
Nach Diersbach reiste Yaron Herman diesmal mit seinem Quartett an, bestehend aus Tenorsaxofonistin Maria Grand, Kontrabassist Haggai Cohen-Milo und Schlagzeuger Ziv Ravitz: Auf dem Programm standen unter anderem Kompositionen aus dem aktuellen Album „Radio Paradise“, wobei die explosive Energie von Klavier, Bass und Schlagzeug in reizvollem Kontrast zu den in virtuoser Logik entwickelten Saxofonlinien stand.
22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Spotlight: Archiv und Aufbruch – 35 Jahre Jazzinstitut Darmstadt
Von Konrad Bott. Platten, Bilder, Zeitschriften – so viele, dass sie gar nicht alle Platz finden in dem süßen kleinen Gutshaus in Darmstadt-Bessungen. Seit 30 Jahren leistet das Jazzinstitut Darmstadt wichtige Arbeit: Nachlässe prüfen, Zeitgeschichte archivieren, Recherchearbeit unterstützen und immer mehr Netzwerken. Und dann ist da ja auch noch das Jazzforum, das ausgerichtet werden will – ein Symposium für Jazz-Enthusiastinnen, -Musiker und -Forscher aus aller Welt. Folgen Sie Konrad Bott nach Darmstadt in Jazz-Institut und lernen Sie dessen kleines, aber feines Team kennen.
23:03:00 +++ Ö1
Das Finale des Ö1 Talentebörse Kompositionspreises (1) – Junge Komponistinnen und Komponisten im Porträt
Sie sind auf dem Sprung zur großen Karriere, mit Ö1 bekommen sie Aufwind: Die zehn Finalistinnen und Finalisten des Ö1 Talentebörse Kompositionspreises. Alle Komponist:innen der Finalrunde werden in zwei „Zeit-Ton“-Sendungen von Daniela Fietzek und Katharina Hirschmann porträtiert.
Der in dieser Form einzigartige Ö1 Preis wurde heuer zum zehnten Mal ausgeschrieben und wendet sich an Komposition-Studierende der fünf österreichischen Musik-Universitäten. Die mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, die Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK), die Anton Bruckner Privatuniversität, die Universität Mozarteum Salzburg und die Kunstuniversität Graz (KUG) haben je zwei Studierende nominiert.
Sieger des Ö1 Talentebörse-Kompositionspreises 2025 wurde Christiaan Willemse von der Universität Mozarteum Salzburg. Die Nachwuchs-Förderung ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von der Oesterreichischen Nationalbank unterstützt. Zusätzlich erhält er einen Kompositionsauftrag. Sein Werk wird 2026 uraufgeführt. Zudem erhält der Gewinner ein Abonnement für die scodo-Plattform des Musikverlages Universal Edition für zwei Jahre kostenlos und wird damit in das Verlagsportfolio aufgenommen.
di – 23.09.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen.
23:03:00 +++ Ö1
Die gehörlose Komponistin Ailís Ní Ríain im Porträt – Zeit-Ton Porträt. Ailís Ní Ríain und ihr neues Werk für das ORF musikprotokoll 2025
Die irische Komponistin Ailís Ní Ríain wurde vom ORF musikprotokoll im steirischen herbst eingeladen, ein neues Werk für das ORF Radio-Symphonieorchester Wien zu schreiben. Zum Festivalthema „regel:bruch“ hat sie schon von ihrer Biografie her einen eigenen Zugang: Sie ist gehörlos und definiert sich in ihrer offiziellen Biografie als „deaf/hard of hearing“.
Eine gehörlose Komponistin zu sein, sei an sich schon ein Regelbruch, zieht Ní Ríain eine Parallele zum heurigen musikprotokoll-Motto: „Die Tatsache, dass ich im Bereich der zeitgenössischen Musik arbeite, ist ein Vorgang des Trotzes. Mein neues Werk für das ORF musikprotokoll und das RSO Wien zielt darauf ab, die Natur von Klang, Raum und Geste innerhalb des orchestralen Mediums zu hinterfragen.“ Uraufgeführt wird das Stück unter der Leitung von Vimbayi Kaziboni am Freitag, 3. Oktober 2025 in der Helmut List Halle.
Sie gehe anders an die Musik heran als andere Komponisten, sagt Ní Ríain. „Für mich ist das Orchester eine visuelle, gestische und klingende Einheit. Ich forme und konzentriere mich darauf, eine tiefempfundene, fast greifbare Klangwelt zu schaffen – denn so nehme ich Musik wahr und lade das Publikum ein, mich dabei zu begleiten.“
Für den Kompositionsprozess hat sie individuelle Wege und Mittel gefunden: „Wenn ich komponiere, brauche ich oft eine digital-visuelle Darstellung des Klangs, und das kann helfen, Entscheidungen über Form, Tessitur und Klangkörper in der Zeit zu treffen“, erläuterte sie im Musikmagazin „Positionen“. Sie spricht sich für einen Perspektivwechsel aus: „Wir müssen dafür eintreten, dass einige von uns in der Musik, im Theater und in der experimentellen Kunst anders arbeiten und die Arbeit anders wahrnehmen.“
Ní Ríain arbeitet an der Schnittstelle von Konzertmusik, Klanginstallation und Musiktheater. Ihre 2023 bei NMC Recordings erschienene Porträt-CD erhielt breite Anerkennung. Sie engagiert sich seit vielen Jahren für Inklusion und Barrierefreiheit in der Musik. Die Künstlerin wurde mit dem Paul Hamlyn Award ausgezeichnet und erhielt Kompositionsaufträge führender Orchester und Ensembles. Internationale Stipendien, Residenzen und assoziierte Künstlerpositionen führten sie nach Europa und in die USA. Zudem ist sie als Bühnenautorin tätig. Gestaltung: Astrid Schwarz
mi – 24.09.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Ulla Pilz und Michael Neuhauser.
23:03 – 24:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Das Magazin
Von Ulrich Habersetzer. Das wöchentliche Jazz-Update, präsentiert von Eurer ARD: Außergewöhnliche Veröffentlichungen, relevante Ereignisse und aktuelle Debatten. Wir diskutieren Jazz in allen seinen Facetten und suchen auch deutschlandweit die Orte auf, an denen er zuhause ist. Nicht verpassen!
do – 25.09.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Andreas Felber.
22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
Blues`n`Roots
Von Dagmar Fulle. In dieser Sendung präsentieren wir alte und neue Aufnahmen aus den Bereichen Blues, Jazz, Swing, Rhythm’n’Blues, Soul und Country. (Übernahme von hr2-kultur.)
23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Horizonte: ARD-Musikwettbewerb 2025 – Die Auftragswerke
Eine Sendung von Johann Jahn
fr – 26.09.2025
14:05:00 +++ Ö1
The Max Roach Quartet mit Sängerin Abbey Lincoln im Jänner 1964 in Bremen
Ein rares Tondokument: Am 14. Jänner 1964 gastierten Max Roach und Abbey Lincoln mit ihrem Quartett im Sendesaal von Radio Bremen. Und spielten ein intimes, intensives Konzert mit Musik zwischen Bebop und der damals ins Freie aufbrechenden Jazzavantgarde im Kontext der hochaktiven afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung.
Abbey Lincoln, damals 33 Jahre alt, war nicht „nur“ Sängerin, sondern eine der wichtigsten Jazz- Stimmen des Civil Rights Movement. Vier Jahre zuvor hatte sie gemeinsam mit Schlagzeuger Max Roach die „Freedom Now Suite“ aufgenommen, ein musikalischer Protestakt gegen Rassismus und soziale Ungleichheit, der im Jazz bis heute seinesgleichen sucht. Mit dabei in Bremen: Clifford Jordan, Tenorsaxofonist mit warmem, rauchigem Ton und Verbindung zu Charles Mingus und Horace Silver. Am Klavier der vielseitige Coleridge Perkinson, der später auch als Filmkomponist und Dirigent tätig war. Und am Bass: Eddie Khan, damals regelmäßiger Partner von Roach, John Coltrane und Eric Dolphy.
Dieses Konzert zeigt die Gruppe in voller Reife, mit expressiven Balladen, politischen Untertönen und einem tiefen Verständnis für kollektive musikalische Interaktion. Ein bedeutendes Zeitzeugnis aus dem Archiv von Radio Bremen, das künstlerische Dringlichkeit mit kammermusikalischer Klarheit verbindet.
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Johann Kneihs.
19:03 bis 20:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
KlassikPlus – Musikfeature: „Die ganze Welt stelle ich mir wie eine große Symphonie vor“ – Zum 150. Geburtstag von Mikalojus Konstantinas Čiurlionis
Das kurze Leben des 1875 bei Vilnius geborenen und am 10. April 1911 nahe Warschau gestorbenen Čiurlionis verlief am zeitlichen und geographischen Rande des russischen Zarenreichs. Ganze zehn Jahre blieben ihm für ein immens produktives Schaffen mit über 300 Kompositionen und 280 Bildern und Zeichnungen. Vor allem das polyphone Klavierwerk, mit dem er nach lyrisch-romantischen Anfängen einen modernen Weg einschlug und serielle Melodieformen vorwegnahm, sicherte seinen Nachruhm. Mikalojus Konstantinas Čiurlionis war eine Doppelbegabung, ein Malerkomponist, der Farben hörte und Klänge sah. Seine Sehnsucht galt dem Kosmos, den er in Musik und Malerei wiederzufinden hoffte, die Wiesen und Wälder seiner Heimat Litauen waren für ihn durchwoben von geistigen Kräften und unergründlichen Klängen. In einem seiner wenigen Ölgemälde formierte er Baumstämme in symbolistischer Manier zur Harfe als „Musik des Waldes“, und sein Orchesterpoem „Im Walde“, mit dem er zur Vaterfigur einer eigenständigen litauischen Musikkultur avancierte, huldigt mit malerischen Effekten der Schönheit des heimatlichen Waldes. Der empfindsame Künstler gab sich ganz der Natur hin: „Ich möchte eine Symphonie komponieren aus dem Rauschen der Wellen, der geheimnisvollen Sprache des hundertjährigen Waldes, dem Zwinkern der Sterne, aus unseren Volksliedern und meinem grenzenlosen Heimweh“, schrieb Čiurlionis einst an seine Frau Sofija. Eine Sendung von Gino Thanner
23:03:00 +++ Ö1
Zeit-Ton Zeitreise mit Alexander Pehlemann – Der Magnetbanduntergrund der DDR
Gemeinsam mit Alexander Pehlemann tauchen wir in dieser Zeit-Ton Zeitreise in die Geschichte und die Musik des Magnetbanduntergrunds der DDR ein. Pehlemann wurde 1969 in Berlin-Lichtenberg geboren und wuchs in Greifswald auf, wo er 1993 das Magazin Zonic für „kulturelle Randstandsblicke und Involvierungsmomente“ gründete. Sein reiches Wissen über die ostdeutsche Underground-Szene der 1980er und 1990er Jahre bündelte er in den beiden Büchern „Spannung. Leistung. Widerstand. Mangnetbanduntergrund DDR 1979 – 1990“ und „Magnetizdat DDR“, in Zusammenarbeit mit zahlreichen weiteren Autorinnen und Autoren. Ein weiteres Buch, das er mitherausgegeben hat – „Power von der Eastside!“ – beschäftigt sich mit der Rolle des einflussreichen DDR-Jugendradios DT64. Außerdem sorgt Pehlemann als Kurator mehrerer Compilations und Ausstellungen und seit 2018 auch des Labels „Edition Iron Curtain Radio“ dafür, dass die so geschichtsträchtige Musik von damals auch noch in der Zukunft zu hören sein wird.
Am 4. Oktober ist Alexander Pehlemann gemeinsam mit der 1989 in Ost-Berlin gegründeten Band Expander des Fortschritts im Wiener Echoraum zu Gast. Gestaltung: Susanna Niedermayr
sa – 27.09.2025
14:05 bis 15:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
KlassikPlus – Musikfeature: „Die ganze Welt stelle ich mir wie eine große Symphonie vor“ – Zum 150. Geburtstag von Mikalojus Konstantinas Čiurlionis
Das kurze Leben des 1875 bei Vilnius geborenen und am 10. April 1911 nahe Warschau gestorbenen Čiurlionis verlief am zeitlichen und geographischen Rande des russischen Zarenreichs. Ganze zehn Jahre blieben ihm für ein immens produktives Schaffen mit über 300 Kompositionen und 280 Bildern und Zeichnungen. Vor allem das polyphone Klavierwerk, mit dem er nach lyrisch-romantischen Anfängen einen modernen Weg einschlug und serielle Melodieformen vorwegnahm, sicherte seinen Nachruhm. Mikalojus Konstantinas Čiurlionis war eine Doppelbegabung, ein Malerkomponist, der Farben hörte und Klänge sah. Seine Sehnsucht galt dem Kosmos, den er in Musik und Malerei wiederzufinden hoffte, die Wiesen und Wälder seiner Heimat Litauen waren für ihn durchwoben von geistigen Kräften und unergründlichen Klängen. In einem seiner wenigen Ölgemälde formierte er Baumstämme in symbolistischer Manier zur Harfe als „Musik des Waldes“, und sein Orchesterpoem „Im Walde“, mit dem er zur Vaterfigur einer eigenständigen litauischen Musikkultur avancierte, huldigt mit malerischen Effekten der Schönheit des heimatlichen Waldes. Der empfindsame Künstler gab sich ganz der Natur hin: „Ich möchte eine Symphonie komponieren aus dem Rauschen der Wellen, der geheimnisvollen Sprache des hundertjährigen Waldes, dem Zwinkern der Sterne, aus unseren Volksliedern und meinem grenzenlosen Heimweh“, schrieb Čiurlionis einst an seine Frau Sofija. Eine Sendung von Gino Thanner
18:20 – 19:00 UHR +++ SWR KULTUR
Jazz: Auf 176 Tasten – Legendäre Klavierduo-Aufnahmen
Von Hans-Jürgen Schaal. Das Klavier sei ein ganzes Orchester, heißt es oft. Oder eine ganze Jazzband. Wenn ein Oscar Peterson, Chick Corea, Keith Jarrett oder Brad Mehldau als unbegleiteter Solist zu hören ist, vermisst man keine Begleiter mehr. Gelegentlich treffen sich Pianisten aber auch zum Duo – angefangen hat das in der Zeit des Boogie-Woogie Ende der 1930er-Jahre. Zwei Jazzpianisten gemeinsam – das kann ein neckisches Katz-und-Maus-Spiel sein, ein virtuoser Wettstreit oder schlicht: Meta-Jazz. Wenn ein Klavier eine ganze Jazzband ist, dann sind zwei Klaviere eine Super-Band.
19:05 bis 20:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: „Una hora española“
Miquel Gil ist Orangenbauer aus Valencia. Seine Songs singt er mit rauher und tiefer Stimme. Er ist einer der Interpreten, die die heutige Sendung „Una hora española“ bereichern. Ein Cantautor, also Sänger und Liedermacher, dem man gerne zuhört. Am Mittelmeer, in Barcelona, wuchs die 60-Jährige Mayte Martin auf. Intensiv, zart und doch bestimmt erhebt die Flamenco-Sängerin ihre Stimme, wenn sie mit dem französischen Klavierduo Katia & Marielle Labèque auftritt. Von Feuer und Wasser künden ihre Lieder, gefühlvoll und leidenschaftlich erzählt. Eine weitere Zutat: der so genannte „Duende“. Das ist jene geheimnisvolle Kraft, die jeder Tänzer, Sänger, Stierkämpfer und Dichter fühlt und die kein Philosoph erklären kann, so bemerkte es der spanische Dichter Federico García Lorca einmal. Der Gitarrist Gerardo Núñez wurde 1961 in Andalusien geboren. Eine Region, die unter sengender Hitze leidet. „Calima“ heißt eine Wetterlage, die feinen Staub aus der Sahara mit sich bringt. Núñez‘ Kompositionen aus Folklore, Flamenco und Jazz sind Töne, die einen sehr warmen Wind wehen lassen. In der Hauptstadt Spaniens, in Madrid, angesiedelt war die Band „Radio Tarifa“. Benannt hat sich die Gruppe seinerzeit nach einer kleinen Stadt mit vielen Sonnenstunden am östlichen Ende der Costa de la Luz, nur wenige Kilometer entfernt vom afrikanischen Kontinent. Eine Sendung von Beatrix Gillmann
19:52 – 20:00 UHR +++ SWR KULTUR
Big Time Jazz. Jazz-Orchester, Big Band, Oktett – hier kommt Musik mit Vielen!
Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört.
22:15:00 +++ Ö1
Neuigkeiten aus der Welt des Jazz
Konzertempfehlungen für die kommende Woche, Buchbesprechungen, Kurznachrufe und aktuelle Meldungen.
23:03:30 +++ Ö1
Susanna Gartmayer, Didi Kern und Thomas Berghammer über 20 Jahre Monday Improvisers Session; Rasmussen/Taborn/Smith 2025 in Saalfelden
Im September 2005 initiierte der damals in Wien ansässige US-amerikanische Altsaxofonist Marco Eneidi im Rahmen seines Neu New York/Vienna Institute of Improvised Music (Nenuvi) die wöchentlichen Monday Improvisers Sessions im Celeste in der Wiener Hamburgerstraße, die rasch zu einem wichtigen Treffpunkt in Sachen frei improvisierter Musik avancierten. Nachdem Eneidi im März 2015 zurück in die USA ging, wo er im Mai 2016 im Alter von nur 59 Jahren verstarb, übernahmen Bassklarinettistin Susanna Gartmayer, Schlagzeuger Didi Kern und Trompeter Thomas Berghammer die Leitung der Session und führen sie im Rahmen ihres Vereins für experimentelle improvisierte Musik (VEIM) bis heute fort. Zum 20-Jahr-Jubiläum plaudern die drei im Jazznacht-Interview über Erinnerungen an Marco Eneidi und über ihre Strategien, die Sessions zu strukturieren und die Musiker und Musikerinnen zu bisher Ungehörtem zu inspirieren.
Im Anschluss ist das Konzert des Trios Weird of Mouth vom 22. August 2025 beim Jazzfestival Saalfelden zu erleben: Dahinter stehen die in Norwegen lebende dänische Saxofonistin Mette Rasmussen sowie die US-Kollegen Craig Taborn (Klavier) und Ches Smith (Schlagzeug), die in Saalfelden in kraftvoller, ungezügelter Weise der freien Improvisation frönten.
so 28.09.2025
00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung); Susanna Gartmayer, Didi Kern und Thomas Berghammer über 20 Jahre Monday Improvisers Session; Rasmussen/Taborn/Smith 2025 in Saalfelden
03:03:00 +++ Ö1
03:03 bis 05:00 Uhr I’m Old Fashioned:
In den schlechtesten Fällen wird „old fashioned“ mit den Adjektiven „veraltet“, „unmodern“, „überholt“, „unzeitgemäß“, „altbacken“ und „anachronistisch“ übersetzt. Doch das von Jerome Kern komponierte Stück, mit dem von Johnny Mercer geschaffenen Text, für den Film „You Were Never Lovelier“ meint damit lediglich die schönen Momente des Lebens, die man zunehmend zu genießen vergisst, wie Händchenhalten oder das schöne Mondlicht und das Geräusch des Regens auf einer Fensterscheibe. In den zwei Stunden der Ö1 Jazznacht stehen verschiedene Versionen dieses Jazzstandards als auch neue Beispiele für „old fashioned“ Jazz auf dem Programm.
05:04 bis 06:00 Uhr Drei Mal drei:
Die Jazztrio-Besetzung ist eine sehr gefragte, so auch in unterschiedlichen Formationen wie: Saxofon/Bass/Schlagzeug, Gitarre/Violine/Bass oder als „klassisches“ Jazzklavier-Trio.
Die letzte Stunde der heutigen Ö1 Jazznacht bringt Musik von Triple Ace, My Favourite Strings und Lighter Mountains.
17:10:00 +++ Ö1
50 Jahre Black Saint Records
Denkt man an zentrale Orte für progressives Jazz-Geschehen, kommen Städte wie New York, Chicago und Detroit in den Sinn, nicht aber die norditalienische Gemeinde Tribiano. Zu Unrecht, denn seit 50 Jahren residiert dort eines der wichtigsten Labels für Free- und Avantgarde-Jazz: Black Saint Records. Nach einem schwierigen Start durch den Labelgründer Giacomo Pelliccotti im Jahr 1975, und einer Neuübernahme durch den Jazz-Fanatiker Giovanni Bonandrini etwas später wurde Black Saint ab den 1980er-Jahren zur Anlaufstelle für US-Musiker, die für ihren Output in ihrer Heimat kein Ventil fanden. Von Saxofonist David Murray („Ming“) über Max Roach und Anthony Braxton („Birth And Rebirth“) bis zur Debut-LP von Old And New Dreams sind viele wichtige Werke von bekannten Instrumentalisten dort erschienen. Während seiner Hochphase in den 1980er und 1990er-Jahren erlangte das Label mit dem bunten Logo einen ähnlichen Ruf wie Blue Note Records rund 30 Jahre zuvor: Ein Garant für neuen, aufregenden Jazz von einem ausgewählten Kreis aus etablierten Musikern sowie der gelegentlichen Vorstellung junger Nachwuchstalente. Von 1984 bis 1990 war Black Saint Records sechs Mal in Folge das „Label Of The Year“ für die Fachzeitschrift „Downbeat“. Mittlerweile erscheinen zwar keine neuen Alben mehr bei Black Saint, aber Giovanni Bonandrinis Sohn Flavio kümmert sich um die Verwaltung des über 190 Alben starken Katalogs, der als eine der umfassendsten Sammlung für forschenden Jazz überhaupt gelten darf und einige der inspiriertesten Stunden dieser Musik dokumentiert.
19:05:00 +++ Ö1
Seit 28 Jahren auf innovativen Pfaden zwischen Jazz und Neuer Musik: Kammerorchester InnStrumenti
Das Tiroler Kammerorchester InnStrumenti wurde im Herbst 1997 von Gerhard Sammer gegründet und besteht heute aus rund 35 Musikerinnen und Musikern unter seiner Leitung. Das Ensemble hat sich als feste Größe der österreichischen Gegenwartsmusik etabliert und 240 Uraufführungen und mehr als 20 CD-Einspielungen realisiert.
Für die Ö1 Hausmusik hat das vielseitige Kammerorchester ein Programm einstudiert, das sich der musikalischen Reflexion individueller und kollektiver Erinnerungsräume widmet, mit Werken, die zwischen Introspektion und Ironie, poetischer Verdichtung und subtiler Widerständigkeit oszillieren. Zu hören ist Musik von Johanna Doderer, Susanna Ridler, Viola Falb, Melissa Coleman und anderen.
22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
NOWJazz: Sonic Wilderness
Von Niklas Wandt. Diese Reihe unternimmt Expeditionen in Randgebiete und Zwischenwelten des Jazz: Improv, Electronica, Klangkunst, Noise, Ambient oder Rock – hier kommen Neuveröffentlichungen und Entdeckungen zu Gehör, die sonst on air kaum zu haben sind. Abenteuerliche Klänge für abenteuerlustige Ohren.
23:03:00 +++ Ö1
Das Programm des ORF musikprotokoll – „regel:bruch“. Schwerpunkte zu Musik von und für Gehörlose sowie der Verbindung von Barocktraditionen und zeitgenössischer Musik
Musik als „regel:bruch“: Das ORF musikprotokoll 2025 hinterfragt vom 2. bis 5. Oktober in Graz musikalische und perzeptive Ordnungen. Was kann Musik heute sein? Zahlreiche Aufträge an zeitgenössische Musikschaffende zeigen unterschiedliche Möglichkeiten, mit Regeln und Erwartungen umzugehen. Rainer Elstner, Susanna Niedermayr und Fränk Zimmer, die Kurator:innen der heurigen Festivalausgabe, stellen in dieser Sendung von Marie-Therese Rudolph Programm-Highlights vor. Wie gewohnt ist das ORF-Festival im Rahmen des steirischen herbst breitestmöglich aufgestellt, von Installation über Performance, 3D-Audio und Orchestermusik bis zur Oper.
Schwerpunkte gelten dem am 17. April 2025 verstorbenen Komponisten Peter Ablinger sowie der Musik von und für sowohl gehörloses, schwerhöriges und hörendes Publikum – dabei geht es in erster Linie um eine Erweiterung des Musikbegriffes. Die meisten Regelsysteme, die im Laufe der Geschichte entworfen wurden, um Klang besser fassen zu können, basieren auf der normierenden Perspektive der Hörenden. „Doch was ist Taubheit, wenn nicht eine andere Form der Wahrnehmung?“, fragt Marco Donnarumma, der selbst spätertaubt ist, mit seinem Projekt I „Am Your Body“. Auch Laikka und David Obermaier aka silentbeat erweitern mit ihrer ersten gemeinsamen Komposition den Musikbegriff grundlegend.
Weitere Bezugspunkt ist das Lehrwerk „Gradus ad Parnassum“ des steirischen Barockkomponisten und Theoretikers Johann Joseph Fux – das einflussreiche, kompositorische Standards setzende Werk wurde heuer vor 300 Jahren publiziert. Marko Ciciliani bezieht sich darauf mit seinem transmedialen Projekt „BAROGUE“. Mit der Zeit des Barock setzt sich auch Klaus Lang in einer neuen Komposition auseinander, die sich von der künstlerischen Gestaltung des Schlosses Eggenberg hat inspirieren lassen. Lang und das Ensemble ĀRT HOUSE 17 verweben historische Instrumente mit moderner Interpretation.
Das Ensemble Cantando Admont und die Grazer Keplerspatzen verbinden in „Junge Stimmen“ alte und neue Vokalmusik zu einem partizipativen Konzerterlebnis. Erarbeitet werden ein neues, offen strukturiertes Werk der Schweizerin Annette Schmucki und die selten aufgeführte Messe für 24 Stimmen von Annibale Padovano (1527–1575), einem der bedeutendsten Komponisten der Grazer Hofmusikkapelle.
Vimbayi Kaziboni leitet beim musikprotokoll das ORF Radio-Symphonieorchester Wien. Drei Auftragskompositionen denken die Rolle des Orchesters neu: Sara Stevanović sieht das Orchester als soziales Konstrukt. Ailís Ní Ríain schafft als gehörlose Komponistin eine visuelle Klangwelt. Der im April 2025 verstorbene Peter Ablinger hat in seinem letzten Orchesterwerk den Klangkörper elektronisch verdoppelt. In Graz werden zudem zwei Klanginstallationen von Peter Ablinger und Winfried Ritsch präsentiert, die sie einander gewidmet haben.
Das 1993 gegründete Aleph Gitarrenquartett erweitert sein Repertoire um spannende Facetten: Anna Korsun, Bernhard Lang, Tristan Murail und Lisa Streich haben Neues komponiert.
Emanuel Gollob entwirft eine Performance an der Schnittstelle von Tanz, Klangkunst und Robotik. Daniel Lercher und Sabine Maier erschaffen in einer raumgreifenden Installation und Live-Performance eine Umgebung, die nicht fordert, sondern aufnimmt.
Beim Wettbewerb phonoECHOES und der Student 3D Audio Production Competition erkunden Künstler:innen neue Dimensionen audiovisueller Kunst und 3D-Audio-Computermusik. „DeComposing the Archive“ hinterfragt koloniale Wissensordnungen und schafft neue Erzählräume. Das Café Wolf ist auch heuer wieder die Late-Night-Bühne des Festivals. Den Abschluss bildet am Sonntag, 5. Oktober 2025 Ui-Kyung Lees Kammeroper „Nachhall“, die mit dem Johann-Joseph-Fux-Preis ausgezeichnet worden ist. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph
23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: „Kalimba Boy“: Eine Lobeshymne auf die schönste Musikspielekonsole der Welt
Die Mbira ist ein Original aus den Ländern der Subsahara. Ihr Formenreichtum ist atemberaubend, die Spielweisen immer wieder überraschend und die Klänge wohltuend selten. Und das, obwohl die Instrumente seit Jahrzehnten schon aus den Kulturen Afrikas verschwinden bzw. sich auf wenige Typen reduzieren. Ein Streifzug durch die Archive öffnet die erstaunliche Welt der sympathischen Lamellophone, die im deutschsprachigen Raum besser bekannt sind als Kalimba, Zupfzungenspiel oder Daumenklavier. „Die Kalimba hat etwas von einem Game Boy“, sagt Conny Sommer, der in der Sendung als Musiker und Kalimbalehrer erzählt, wie er den Zugang zu den kleinen Tascheninstrumenten gefunden hat. Eine zeitlang sei er regelrecht kalimbasüchtig gewesen. Bis heute liegt meistens eine Kalimba auf dem Küchentisch von Conny Sommer und begleitet ihn auf seinen Reisen. Dass es die Lamellophone aus Südostafrika überhaupt in europäische Wohn- und Musikzimmer geschafft haben, ist keineswegs selbstverständlich. Der britische Musikenthusiast und Wissenschaftler Hugh Tracey wurde von den Mbiras so sehr in den Bann gezogen, dass er begann diese Instrumente selbst zu bauen und sie für das europäische Musiksystem zu adaptieren. Bevor Kalimbas aber auch in Europa gespielt wurden, drohten sie in Spielzeugabteilungen in Vergessenheit zu geraten. Eine Sendung von Helen Hahmann