Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.
Leider hat die ARD ihre Suchmaschine in Fragen Radio in der Zwischenzeit komplett geschreddert. Damit sind wir nun komplett auf Zulieferungen der Sendeanstalten angewiesen. Aktuell bekommen wir Informationen von SWR Kultur, Ö1 und in Sachen Neue Musik von BR-KLASSIK und ebenfalls Ö1.
Senderliste:
- ORF – Ö1
- Deutschlandfunk – „Fakten und mehr“
- Deutschlandfunk-Kultur – „Das Feuilleton im Radio“
- ndr Kultur – Hören und genießen
- ndr blue – Meet The Music
- radio bremen – Neugier lohnt sich.
- Radio 3 –
- mdr-kultur – Das Radio.
- WDR3 – Das Kulturradio
- hr2-kultur – Das Kulturradio für Hessen.
- SR2 Kulturradio – … gut zu hören.
- SWR kultur – Kultur neu entdecken
- BR-KLASSIK – Klassikstars geben auf BR-KLASSIK den Ton an. Attraktive Magazine bringen Interviews und Neuigkeiten aus dem Musikleben.
- Bayern 2 – Preisgekröntes Radio für Hörer, die mehr wissen wollen
Internet:
- Schweden: P2 sendet immer Dienstags von 21:00 bis 22:00 und Sonntags von 18:40 bis 20:00 ein Jazzkonzert
- Ungarn: Bartok Radio sendet täglich von 23:00 bis 23:55 eine Jazzsendung
mo – 08.09.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Astrid Schwarz und Rainer Elstner.
19:30:00 +++ Ö1
Luca Bassanese und La Piccola Orchestra Popolare sowie das Wiener Quintett Baba Yaga beim Musikfest Waidhofen/Thaya 2025
Es war der mitreißende Abschluss des zweiten Tags der 44. Ausgabe des Internationalen Musikfests im niederösterreichischen Waidhofen an der Thaya, und trotz der schon späten Stunde – das Konzert begann 30 Minuten nach Mitternacht am 29. Juni 2025 – herrschte vom ersten Ton an aufgeräumte Munterkeit: Sänger und Akkordeonist Luca Bassanese sorgte mit seinem fünfköpfigen Piccola Orchestra Popolare für tanzbare Rhythmen und intelligente Party-Stimmung.
Seit Jahren gilt der 49-Jährige, der auch als Schriftsteller tätig ist, als Fixgröße des Italo-Folk, Bassanese vereint Elemente aus Balkan-Brass und Tarantella mit Poesie und politischem Aktivismus. Das verfehlte auch auf der Musikfest-Hauptbühne im Thayapark seine Wirkung nicht.
Jörg Duit präsentiert Ausschnitte aus dem heftig akklamierten nächtlichen Konzert – und aus der Darbietung, mit der wenige Stunden zuvor das junge Wiener Ensemble Baba Yaga auf derselben Bühne einen überzeugenden, charmanten Eindruck hinterließ: Raffaella della Gemma (Violine und Gesang), Jasmin Meiri (Percussion & Gesang), Florian Gunacker (Kontrabass und Gesang) sowie Anela Cindrak (Akkordeon) und David Mandlburger (Gitarre) surften nonchalant und beschwingt zwischen Klezmer-Anklängen, Sinti Swing, Jazz-Einflüssen sowie Balkan-Beats.
23:03:00 +++ Ö1
Thomas Wally analysiert ein Konzert für Orchester – Neue Musik auf der Couch. „Concerto for Orchestra“ (2019) von Nina Šenk
Beim seit dem frühen 20. Jahrhundert immer wieder auftauchenden Titel „Konzert für Orchester“ denkt man zunächst wohl an Bartók, möglicherweise auch an Lutosławski, Kodály oder Hindemith. Seit 2019 darf man ein weiteres Werk zu dieser Reihe zählen, und zwar das „Concerto for Orchestra“ der slowenischen Komponistin Nina Šenk.
Wie bei einem Konzert für Orchester nicht unüblich, wird die Rolle des konzertierenden Solisten von den einzelnen Mitgliedern des Orchesters übernommen bzw. auf Gruppen oder auch aufs gesamte Orchester übertragen. „Allen gemeinsam ist eine agile und schnell wechselnde Funktion im musikalischen Moment“, so die Komponistin, und zieht einen Vergleich zum Alltag, „wo wir mühelos von einer Rolle zur nächsten wechseln und stets Verbündete finden, während wir zwischen Gruppen- und Individualinteressen wählen können.“ Dieses Werk, das eine hohe Flexibilität des orchestralen Apparats erfordert, habe sie „als Geschenk für die Orchestermusiker:innen“ komponiert.
Thomas Wally, neben seiner Tätigkeit als freischaffender Komponist und Violinist auch an der Wiener Musikuniversität als Senior Lecturer in musiktheoretischen Fächern aktiv, betrachtet das Concerto for Orchestra von Nina Šenk im Gespräch mit Rainer Elstner aus (hör)analytischer Perspektive: Was hören wir, wenn wir dieses Werk hören? Worauf können wir achten? Was sind Besonderheiten, denen wir Aufmerksamkeit schenken sollten? Den Hörer/innen werden analytische Tools bereitgestellt, mit deren Hilfe diese Musik mit einem geschärften Fokus wahrgenommen werden kann. Gestaltung: Thomas Wally. Redaktion: Rainer Elstner
23:03 – 00:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Radiofestival. Jazz: Pinball Wizard des Jazz – Der Saxofonist Marius Neset
Von Martin Kersten. „Pinball“ hat Marius Neset eines seiner Soloalben genannt. Tatsächlich versteht kaum jemand im europäischen Jazz den Ball so vielseitig und virtuos im Spiel zu halten wie der 1985 geborene Saxofonist und Komponist aus Norwegen. Dabei geht es ihm weniger um immer neue „High Scores“. Er sprudelt einfach nur so vor Ideen und Energie – das muss raus. In radikaler stilistischer Offenheit schreibt er für immer neue Besetzungen, in denen er auch aktiv ist: vom Trio bis zu aufwendigen orchestralen Arrangements. In diesem Jahr erst hat er der hr-Bigband ein großes Stück auf den Leib geschneidert.
di – 09.09.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen.
23:03:00 +++ Ö1
Komponist Franck Bedrossian im Porträt – Der Nachfolger von Gerd Kühr an der Kunstuniversität Graz
Im März 2020, quasi mit dem ersten Corona-Lockdown, trat ein prominenter Komponist die Nachfolge von Gerd Kühr als Professor an der Kunstuniversität Graz (KUG) an: Franck Bedrossian, geboren am 3. Februar 1971 in Paris. Er wechselte damit als Kompositionsprofessor von der elitären University of California, Berkeley an die Mur.
Seine Musik strahlt über ihre unmittelbare physische Wirkung hinaus eine kraftvolle und zugleich raffinierte dramatische Intensität aus. Seine Werke zeichnet eine schillernde Vielfalt aus: Die Erfindung von immer neuem Klangmaterial und die expressive Dichte seines Schreibens formen eine musikalische Form voller akustischer Mehrdeutigkeit und auditiver Illusionen.
Bedrossian studierte Komposition bei Allain Gaussin und begann sein Studium am Conservatoire de Paris (CNSMDP) in der Klasse von Gérard Grisey und Marco Stroppa. 2002/2003 absolvierte er Kurse in Komposition und Computermusik am IRCAM und wurde von Philippe Leroux, Brian Ferneyhough, Tristan Murail und Philippe Manoury unterrichtet. 1999 schloss er seine Ausbildung bei Helmut Lachenmann am Center Acanthes und 2004 an der International Ensemble Modern Academy ab. Von 2006 bis 2008 war er als Rom-Preisträger Fellow an der Villa Medici.
Bedrossians Werke werden von zahlreichen renommierten Orchestern oder Ensembles und auf den wesentlichen Festivals für Neue Musik interpretiert. Vom französischen Kulturminister wurde Franck Bedrossian zum „Chevalier dans l’Ordre des Arts et des Lettres“ ernannt. Gestaltung: Christine Pleschberger
23:03 – 24:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Radiofestival. Jazz: Think big – Große Ensembles im Jazz
Von Beatrix Gillmann. Auf eine riesige Bandbreite an Sounds greift der Mainzer Pianist und Komponist Sebastian Sternal zurück, wenn er mit seinem Large Ensemble auftritt, der Sternal Symphonic Society. Christian Muthspiel aus Österreich schreibt für sein Orjazztra Vienna „Hörfilme“ – etwa eine klingende Hommage an den italienischen Filmregisseur Federico Fellini. Wenn sich die US-Amerikanerin Maria Schneider Stücke für große Jazz-Ensembles ausdenkt, formt sie ungemein plastisch Töne mit feinem Gespür für Spannungsbögen. Gleich zwei Grammys erhielt ihr Projekt-Album „Data Lords“ von 2020.
mi – 10.09.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Ulla Pilz und Michael Neuhauser.
23:03 – 24:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Radiofestival. Jazz – Das Magazin
Von Niklas Wandt. Das wöchentliches Jazz-Update, präsentiert von Eurer ARD: In den Sommerwochen gibt es hier bei uns vor allem aktuelle Musik – außergewöhnliche und wichtige Neu-Veröffentlichungen aller Spielarten des Jazz. Von internationalen Stars und weniger bekannten regionalen Acts, von Funk bis Free, von traditionell bis experimentell – Nicht verpassen.
do – 11.09.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Andreas Felber.
23:03 – 00:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Radiofestial. Jazz: Tryptichon – Nicolai Thärichen in der Kettenfabrik St. Arnual
Von Gabi Szarvas. Im Zentrum der Arbeit von Nicolai Thärichen steht seit vielen Jahren seine Erfolgsformation „Thärichens Tentett“. Der heute 55-jährige Pianist mit den strahlend blauen Augen arbeitet außerdem gerne mit Orchestern, schreibt und arrangiert großformatige Stücke. Auch für das von ihm neu aufgelegte HfM Jazzorchester in Saarbrücken, in dem er Holzbläser, Hörner und Streicher integriert. Sein Antrittskonzert hat Thärichen am 11. Mai in der Saarbrücker Kettenfabrik in St. Arnual gespielt, gemeinsam mit Kolleg*innen: Sängerin Michelle Walker, Flötist Tilmann Dehnhard und Schlagzeuger Oliver Strauch.
fr – 12.09.2025
14:05:00 +++ Ö1
Charlie Byrd und The Great Guitars 1982 beim Jazzfestival Wiesen
Am 18. Juli 1982 traten die Gitarristen Barney Kessel, Herb Ellis und Charlie Byrd zusammen mit dem Bassisten Joe Byrd und dem Schlagzeuger Chuck Redd beim Jazzfestival Wiesen im Burgenland auf. Die unter dem Namen „Great Guitars“ firmierende Formation hatte vor allem in den 1970er Jahren mehrere erfolgreiche internationale Tourneen absolviert. Die drei Saitenkünstler ergänzten sich perfekt: Barney Kessel mit seinem übersprudelnden Temperament, Herb Ellis mit seiner bluesbetonten Spielweise und Charlie Byrd, der als einer der ersten Gitarristen die klassische Gitarre im Jazz etablieren konnte, als gleichsam ruhiger Gegenpol zu Kessel und Ellis.
Die drei damals schon etwas älteren Herren spielten sich routiniert und gekonnt durch das „Great American Songbook“, mit passenden Titeln wie der wunderschönen Ballade „Old Folks“, aber auch einer rasanten Interpretation der Richard-Rodgers-Komposition „Lover“.
Der Geburtstag des 1999 verstorbenen Charlie Byrd jährt sich am 16. September 2025 zum 100. Mal. Aus diesem Grund wird in „In Concert“ heute diese kostbare historische ORF-Aufnahme aus dem Archiv geholt.
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Johann Kneihs.
19:30:00 +++ Ö1
Saxofonist Sigi Finkel und Akkordeonist Zoltan Migovics Live im Wiener RadioCafe
Sigi Finkel ist weit gereist: Mit seinen Bands, denen im Laufe der Jahre auch Musiker wie der polnische Trompeter Tomasz Stanko und US-Posaunist Joseph Bowie angehörten, war der aus dem bayrischen Günzburg stammende Saxofonist in ganz Europa und den USA präsent, mit der Formation African Heart und mit Balafon-Spieler Mamadou Diabaté weiters im westlichen und südlichen Afrika.
Seit vielen Jahren pendelt Sigi Finkel außerdem zwischen seiner Wahlheimat Wien und seinem Zweitwohnsitz in Westungarn, südlich von Kapuvár. Im aktuellen Duo mit dem Akkordeonisten Zoltan Migovics taucht der 64-Jährige nun erstmals auch musikalisch in die Klänge Pannoniens ein: Das Duoalbum „Puszta“ beinhaltet Volksmusik-inspirierte Eigenkompositionen und Arrangements von Migovics und Finkel, wobei letzteren bei der Wahl des Titels vor allem die weniger bekannte Zweitbedeutung des aus dem Altslawischen kommenden Worts interessierte: Kann „Puszta“ in seiner ungarischen Ableitung doch mit „Wüste“ oder „unbebautes Land“ übersetzt werden und entsprechend als Chiffre für den kreativen Zustand innerer „Leere“ und Absichtslosigkeit dienen, in der die musikalische Energie durch den Musiker, die Musikerin gleichsam hindurchfließt.
Im Wiener RadioCafe plaudern Sigi Finkel und der in der Westukraine geborene und in Rotterdam lebende Zoltan Migovics über biografische Pendelbewegungen und kreative Seinszustände und geben Live-Kostproben aus „Puszta“ zum Besten.
23:03:00 +++ Ö1
Die Gewinner:innen des Prix Ars Electronica 2025 – Die Preisträger:innen des Prix Ars Electronica 2025 in der Kategorie „Digital Musics and Sound Art“
Bereits vergangenes Jahr konnte man im Rahmen des Ars Electronica Festivals die installative Version jenes Werkes bewundern, das heuer im Bereich „Digital Musics and Sound Art“ des Prix Ars Electronica mit der Goldenen Nica ausgezeichnet wurde, nämlich „Organism + Excitable Chaos“ von Navid Navab und Garnet Willis. In „Organism + Excitable Chaos“ bestimmen die chaotischen Bewegungen eines robotergesteuerten Dreifachpendels die aerodynamischen Schwellenwerte einer hundert Jahre alten, robotergesteuerten Orgel. Diese „jahrhundertealte Casavant-Pfeifenorgel, die lange Zeit mit Starrheit, Kontrolle und westlicher Sakralmusik assoziiert wurde, wird durch eine Choreografie kinetischer Gesten wiederbelebt, um die soziohistorische Tonalität dieses Instruments zu dekonstruieren“, schreiben die Jury-Mitglieder in ihrer Jury-Begründung.
Die erste der beiden heuer verliehenen Auszeichnungen ging an Jaap Blonk, der in Zusammenarbeit mit Jonathan Chaim Reus live on stage seinen KI-generierten Stimmklon mit dem bezeichnenden Namen „Bla Blavatar“ trainiert. Im Laufe der Performance entwickelt sich die anfänglich strukturierte Aufzeichnung der von Blonk vorgetragenen „Dataset Poems“, die gleichzeitig als Trainingsdatensätze dienen, immer mehr zu einem „absurden “Kampf“ zwischen den stimmlichen Fähigkeiten von Mensch und Klon“. Die zweite Arbeit, die von der Jury mit einer Auszeichnung bedacht wurde, rückt den Verlust von Daten, konkret von Klangdaten, die auf einer Reihe von EPROM Mikrochips gespeichert wurden, im Wortsinn ins Rampenlicht. In ihrer Installation „Mineral Amnesia“ setzt Ioana Vreme Moser einige EPROMs so lange dem UV-Licht aus, bis die Klänge erodieren und schließlich verschwinden. Das Publikum ist eingeladen, diesen „kollektiven Gedächtnisverlust“ in Echtzeit mitzuerleben. Gestaltung: Susanna Niedermayr
23:03 – 00:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Radiofestival. Jazz: A Rising Vocal Star – Der haitianisch-amerikanische Sänger Tyreek McDole
Von Anja Buchmann. Ursprünglich war Tyreek McDole Perkussionist – als bei der Probe mit einem Musical-Orchester ein Sänger ausfiel, ist er eingesprungen und blieb beim Gesang. So begann seine Karriere, die letztlich dazu führte, dass er 2018 den „Outstanding Vocalist Award“ bei der Essentially Ellington Competition gewann und 2023 die Sarah Vaughan International Jazz Vocal Competition. Auch wenn Preise nicht immer viel aussagen: Tyreek McDole brilliert mit seiner warmen Baritonstimme, er bringt alten und neuen Jazz auf organische Weise zusammen und integriert Anklänge an Rhythmen aus seinen haitianischen Wurzeln.
sa – 13.09.2025
18:20 – 19:00 UHR +++ SWR KULTUR
Jazz: How blue can you get – Der Blues-Legende B. B. King zum 100. Geburtstag
Von Maxi Broecking. Vom Blues Boy zum Superstar: Riley Benjamin „B.B.“ King wird am 16. September 2025 im tiefen Süden der USA in Mississippi geboren und wächst in Memphis auf. B.B. steht für Blues Boy, sein Pseudonym als Radio-DJ bei dem Sender WDIA, als er mit 24 Jahren eine eigene Sendung moderiert, in der er live spielt. Als einer der wichtigsten E-Gitarristen des Blues entwickelte er auf seiner Gibson-Gitarre „Lucille“ einen unverwechselbaren Ton, der vor allem Rockmusiker, wie Alexis Korner oder Eric Clapton beeinflusst hat.
23:25:00 +++ Ö1
Neuigkeiten aus der Welt des Jazz
Konzertempfehlungen für die kommende Woche, Buchbesprechungen, Kurznachrufe und aktuelle Meldungen.
so – 14.09.2025
00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung); Lisa Hofmaninger über ihre Vertonungen von Texten Ilse Helbichs und Renate Welshs, Franz Hackl und B3+ bei den INNtönen 2025
03:03 bis 05:00 Uhr +++ Ö1
Labelfokus: BMC Records
Diese Ö1 Jazznacht-Doppelstunde widmet sich ganz dem Output des ungarischen Labels BMC Records. „BMC“ steht für „Budapest Music Center“: Das „Budapest Music Center“ beherbergt einen Jazzclub, eine Konzerthalle und ein Label; zählt somit zu einem der kulturellen Hotspots der ungarischen Hauptstadt.
1998 gegründet, sind beim hauseigenen Label BMC Records mittlerweile über 250 CDs von ungarischen und internationalen Künstler:innen aus den Bereichen Jazz und Klassik erschienen. Die Ö1 Jazznacht stellt eine kleine Auswahl daraus vor. Unter anderem mit Musik von Fabian Rucker, Marcin Masecki, Joëlle Léandre, Aki Takase.
05:04 bis 06:00 Uhr +++ Ö1
ECM Records
Die atmosphärische Produktionsweise und meist unaufgeregte Klangästhetik machen viele Alben des Münchener Labels ECM Records zur geeigneten Begleitung in den frühen Morgenstunden. Im Fokus dieser Stunde steht ein kollaboratives Album von Saxofonist Joe Lovano und Gitarrist Jakob Bro: „Once Around The Room“ ist ein Tribut an den 2011 verstorbenen Schlagzeuger Paul Motian.
Davon ausgehend, hören wir weiter mit artverwandter Musik von u.a. Marilyn Crispell und Gary Peacock.
17:10:00 +++ Ö1
Gimme a pigfoot and a bottle of beer!
Die Grillsaison neigt sich unweigerlich dem Ende zu, vielleicht ist manchen auch längst die Lust vergangen nach sommerlichen Zünd- oder Löschproblemen, verrosteten oder verkrusteten Grillrosten, verkohltem oder zu wenig gegartem Grillgut. Diese Spielräume aber laden ohnehin nicht zum Grillfest, sondern zur Barbecue-Party, und das ist historisch, kulinarisch, wie auch musikalisch ein bedeutsamer Unterschied.
Die bereits 1526 vom spanischen Historiker Gonzalo Fernández de Oviedo y Valdés erwähnte „barbacoa“ der mittelamerikanischen Indianer, also das langsame Garen in Erdgruben oder auf hohen Holzgerüsten mit wenig Hitze und viel Rauch wurde und wird auch von den Afroamerikanern des ruralen US-amerikanischen Südens an Festtagen in großer Runde gern gepflegt, natürlich begleitet von viel Musik.
Mit den Millionen Schwarzen, die ab 1910 in den Norden der USA migrierten, wandelte sich Barbecue aber bald auch zu einem urbanen Modephänomen. Vor allem Chicago wurde nicht nur zu einem Hotspot für Blues und Jazz, auch Barbecue-Restaurants und Barbecue-Parties mit heißer Tanzmusik wurden zum fixen Bestandteil des schicken Lifestyles schwarzer Aufsteiger, die zeigen wollten, dass sie es geschafft hatten, sich gleichzeitig aber auch gern ans herzhafte Festessen von damals am Land erinnerten.
19:05:00 +++ Ö1
Das Trio Christian Kobi/Klaus Filip/Radu Malfatti lotet die Ränder des Hörbaren aus
In dieser Ö1 Hausmusik mit Christian Kobi (Tenor- und Sopransaxofon), Klaus Filip (Sinustöne) und Radu Malfatti (Bassharmonika) trifft konzentrierte Klangforschung auf radikale Reduktion. Die drei Musiker bewegen sich im Spannungsfeld zwischen improvisierter Musik, elektroakustischer Minimalistik und konzeptueller Klangkunst, wobei sie sich dem Ereignis verweigern und gerade dadurch Intensität erzeugen.
Der 81-jährige Radu Malfatti, der seit den 1990er Jahren reduktionistischen Improvisationskonzepten frönt, hat die europäische Szene nachhaltig beeinflusst. Seine Musik ist geprägt von langen Pausen und mikrotonalen Verschiebungen. Die von ihm gespielte Bassharmonika – kein Akkordeon, sondern eine tiefe Mundharmonika – ist ein selten eingesetztes Instrument, und es dient Malfatti als Resonanzkörper für feinste Schwingungen und Atemgeräusche. Musik in der Stille. Gefährdet und ungehört.
19:20 – 20:00 UHR +++ SWR KULTUR
Big Time Jazz. Jazz-Orchester, Big Band, Oktett – hier kommt Musik mit Vielen!
Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehör.
23:03:00 +++ Ö1
„Explosion“ beim Klangforum-Zyklus – Klangforum Wien unter Sylvain Cambreling mit Werken von Pierre Boulez, Philippe Manoury und Liza Lim.
In sieben Konzerten wollte das Klangforum Wien in der Saison 2024/25 die Kraft sichtbar machen, die unserer Welt am Rande des Abgrunds innewohnt. Der Abonnement-Termin am 10. April 2025 stand unter dem Motto „Explosion“.
Zu hören war Musik von Pierre Boulez mit einer Hommage an Stravinsky, Philippe Manoury mit einer an Boulez und die Australierin Liza Lim mit einer Ehrerbietung an einen persischen Sufi. Ein perfektes Programm für einen Radiomitschnitt, denn bei diesen Werken absoluter Musik lenkte nichts die Aufmerksamkeit des Publikums ab. „Eine Befragung, was Musiksprache vermag“, wie das Klangforum in seinem Programm ankündigte. Das Konzert leitete mit Sylvain Cambreling ein erfahrener Webgebleiter des Ensembles. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph
