Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.
Leider hat die ARD ihre Suchmaschine in Fragen Radio in der Zwischenzeit komplett geschreddert, nachdem sie in den vergangenen Jahren schon nicht mehr über Schlagworte funktioniert hat. Damit sind wir nun komplett auf Zulieferungen der Sendeanstalten angewiesen. Aktuell bekommen wir Informationen von SWR Kultur, Ö1 und in Sachen Neue Musik von BR-KLASSIK und ebenfalls Ö1.
Senderliste:
- ORF – Ö1
- Deutschlandfunk – „Fakten und mehr“
- Deutschlandfunk-Kultur – „Das Feuilleton im Radio“
- ndr Kultur – Hören und genießen
- ndr blue – Meet The Music
- radio bremen – Neugier lohnt sich.
- Radio 3 –
- mdr-kultur – Das Radio.
- WDR3 – Das Kulturradio
- hr2-kultur – Das Kulturradio für Hessen.
- SR2 Kulturradio – … gut zu hören.
- SWR kultur – Kultur neu entdecken
- BR-KLASSIK – Klassikstars geben auf BR-KLASSIK den Ton an. Attraktive Magazine bringen Interviews und Neuigkeiten aus dem Musikleben.
- Bayern 2 – Preisgekröntes Radio für Hörer, die mehr wissen wollen
Internet:
- Schweden: P2 sendet immer Dienstags von 21:00 bis 22:00 und Sonntags von 18:40 bis 20:00 ein Jazzkonzert
- Ungarn: Bartok Radio sendet täglich von 23:00 bis 23:55 eine Jazzsendung
mo – 14.07.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Astrid Schwarz und Rainer Elstner.
19:30:00 +++ Ö1
Sänger-Gitarrist Bernard Allison und Band beim Vienna Blues Spring 2025
„Blues is not a sad music, it’s a happy music. I want to put smiles on your faces.“ – So war Bernard Allison am 15. April 2025 im Wiener Reigen zu vernehmen. Und der 59-jährige gebürtige Chicagoer präsentierte sich im Rahmen des Auftritts beim Vienna Blues Spring tatsächlich nicht nur als großartiger, rockorientierter Bluesmeister, sondern auch als guter Entertainer – etwa in Aron Burtons launigem Hit „Garbage Man“ und mit gewitzten Einlagen auf der „sprechenden“ Gitarre. Und natürlich durften auch Songs aus dem Repertoire seines Vaters nicht fehlen, der 1997 verstorbenen Chicago-Blues-Legende Luther Allison. Ein starker Abend im Wiener Reigen!
(Konzertproduktion und Aufnahme erfolgten in Zusammenarbeit mit Funkytown-Productions / Andreas Neubauer e. U.)
23:00 – 00:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Radiofestival. Jazz: Mit Seele – Der katalanische Pianist Marco Mezquida
Von Thomas Haak. „Dies war eines von jenen kostbaren Konzerten, aus denen man als neuer Mensch nach Hause geht“ – war Anfang 2017 in der Rheinischen Post über einen Abend am Niederrhein zu lesen. Kurz darauf trat der 1987 auf Menorca geborene Pianist auf der Messe jazzahead! in Bremen auf – seitdem sorgt Marco Mezquida in ganz Europa für Aufhorchen. Vor allem mit seinen weltoffenen Trios, mit denen er wie im Vorbeifliegen einzigartige mediterrane Erfahrungen kreiert – angesiedelt zwischen Ravel, Jazz, der spanischen Moderne des frühen 20. Jahrhunderts sowie iberischen Volkskunstformen wie Fado und Flamenco.
23:03:00 +++ Ö1
Olga Neuwirth als Kompositionsprofessorin
„Komponieren kann man nicht unterrichten.“ Die österreichische Komponistin und Lehrerin erzählt von ihrem Unterricht.
Lange hat es gedauert, bis Olga Neuwirth eine Professur erhalten hat: Seit Herbst 2021 unterrichtet die renommierte österreichische Komponistin an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien Komposition. Als Studentin hat sie selbst unterschiedliche Systeme von Musikuniversitäten in Europa und in den USA erlebt. Damals, Ende der 1980er Jahre, erinnert sich Neuwirth, gab es etwa am Konservatorium von San Francisco viel mehr studierende Frauen als in Wien, keine Hierarchie und auch die stilistisch-ästhetische Vielfalt war ungleich größer. Sie schätzte den interdisziplinären Ansatz, den sie auch in vielen ihrer Arbeiten verfolgt und lernte später dann von Adriana Hölszky in Stuttgart, dass es viel mehr vorurteilsfreies Hören gehe und weniger darum, zu bewerten. Mit ihren Studierenden in Wien versucht sie nun, den Austausch untereinander zu ermöglichen und – auch wenn sie überzeugt ist, dass man Komposition per se gar nicht unterrichten könne – ihnen mitzugeben, wie sie die Welt wahrnehmen und daraufhin etwas Abstraktes zu Papier bringen können. (Wiederholung vom Dienstag, 22. April 2024) Gestaltung: Marie-Therese Rudolph
di – 15.07.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen.
23:03:00 +++ Ö1
Wie lehrt man Komponieren? – Musik als Akustisches Objekt. Der Komponist Klaus Lang und seine Professur in Wien
Wie vermittelt man die Kunst des Komponierens? Wir widmen uns einer Zunft im Umbruch. Mit 1. Oktober 2024 hat Klaus Lang seine Professur für Tonsatz und Kirchliche Komposition am Institut für Orgel, Orgelforschung und Kirchenmusik in Wien angetreten. Damit wechselt einer der führenden Komponisten der Gegenwart als Lehrender von Graz in die Bundeshauptstadt. Lang selbst ist Jahrgang 1971 und studierte bei Hermann Markus Preßl und Beat Furrer Komposition und Musiktheorie und bei Otto Bruckner Konzertfach Orgel in Graz. Weitere Studien führten ihn zu Younghi Pagh-Paan nach Bremen. Als Komponist und Organist ist er regelmäßig Gast bei den großen Festivals für Neue Musik. Regelmäßig ist er Dozent für Komposition bei Kursen und Meisterklassen wie Darmstädter Ferienkurse für neue Musik, Klangspuren Schwaz, Composition Academy Kalv/Schweden, impuls Graz oder Reykjavik Nordic Musik Days. Er hat sich wissenschaftlich intensiv mit dem Thema historischer Stimmungen beschäftigt. Musik ist für ihn keine Sprache, die der Kommunikation außermusikalischer Inhalte dient, sie ist ein freies, für sich stehendes akustisches Objekt. Gleichzeitig versteht es der Komponist, in faszinierender Weise über Musik zu sprechen. Wir besuchen Lang sie seinem neuen Arbeitsplatz und fragen nach, wie Komposition heutzutage vermittelt wird.
Welche Leitbilder haben in einer Epoche Geltung, die von der gleichzeitigen Verfügbarkeit stilistischer Schulen und Traditionen geprägt ist? Ist historisch fundiertes, solides Handwerk wichtiger oder ein kreativer Umgang mit den allerneuesten Klangwelten? Wir porträtieren KompositionsprofessorInnen zu einer Zeit des Generationenwechsels und von Weichenstellungen im Lehrplan an Österreichs Musikuniversitäten. (Wiederholung vom Montag, 28. April 2025) Gestaltung: Rainer Elstner
23:00 – 00:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Radiofestival. Jazz: Talk & Play mit Pianist Claus Raible als Gast
Von Henning Sieverts. Der Münchner Jazzpianist Claus Raible ist kein Allrounder, kein Alles-Spieler. Er ist tief verwurzelt in einer Klavierästhetik, die im Swing und Bebop entstanden ist, also vor inzwischen 80, 90 Jahren. Diese Begeisterung für den Jazz-Sound unserer Großväter ist aber nicht museal bewahrend. Sie wird von Claus Raible mit viel Herzblut und Spielwitz in die Jetztzeit überführt. „Talk & Play“ ist vieles: Eine Stunde mit Gespräch, mit Musik von Alben und vor allem mit live im Studio gespielter Musik des Pianisten Claus Raible, gemeinsam mit Moderator Henning Sieverts am Kontrabass.
mi – 16.07.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Ulla Pilz und Michael Neuhauser.
23:00 – 00:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Radiofestival. Jazz: Das Magazin
Von Anja Buchmann. Das wöchentliches Jazz-Update, präsentiert von Eurer ARD: In den Sommerwochen gibt es hier bei uns vor allem aktuelle Musik – außergewöhnliche und wichtige Neu-Veröffentlichungen aller Spielarten des Jazz. Von internationalen Stars und weniger bekannten regionalen Acts, von Funk bis Free, von traditionell bis experimentell. Nicht verpassen!

do – 17.07.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Andreas Felber.
23:00 – 00:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Radiofestival. Jazz: All the Way – Die zerbrechliche Kunst des Jimmy Scott
Von Ralf Dorschel. Seine Kunst: ein einziges Trauerspiel. Sein Leben: ein Ringen um Respekt. Seine Karriere: eine Achterbahn mit spätem Loop. Und seine Lieder: so schön, dass es wehtut. Jimmy Scott hat ein paar der größten Jazz-Balladen gesungen – mit androgyner Stimme in einem Körper, der aufgrund eines Leidens kindlich blieb. Niemand tauchte so tief in diese Lieder ein, niemand dehnte die Zeilen, verschleppte die Worte derart virtuos: Ausgerechnet Charles Mingus verließ eine Session unter Protest – weil hier nichts zu stimmen schien. Erst im Alter wurde Scott doch noch zum Weltstar.
fr – 18.07.2025
14:05:00 +++ Ö1
Die estnische Kontrabassistin Mingo Rajandi und ihr wandlungsfähiges Quintett beim Jazzkaar Festival 2024
Mit ihren oft interdisziplinär entworfenen Projekten ist die 1980 geborene Kontrabassistin und Komponistin Mingo Rajandi eine wichtige Mittlerin in der estnischen Musikszene, zwischen frei improvisierter und durchkomponierter Musik, zwischen Konzert und Theater, zwischen elektronischen Sounds und akustischem Spiel, zwischen Jazz, Progressive Rock, zeitgenössischer Klassik und vielen weiteren Musikwelten und Bühnenkonzepten.
Ihr vom Jazzkaar Festival in Auftrag gegebenes Werk „Werewolves“ erlebte am 27. April 2024 seine Uraufführung in der JAIK-Konzerthalle im Zentrum von Tallinn und macht Fremdheit und Entmenschlichung zum Thema. Wer hat Anspruch auf Mitgefühl, das Recht zu leben und zu lieben, wer wird als Außenseiter abgestempelt? Das Quintett mit Tobias Tammearu (Saxofon, Electronics), Erki Pärnoja (Gitarren, Electronics), Andres Kaljuste (Viola) und Ahto Abner (Schlagzeug) lässt cineastische Klanglandschaften entstehen und schafft in einem wohldurchdachten dramaturgischen Bogen ein reichhaltiges Geflecht aus ekstatischer Improvisation, minimalistischem Ambiente, beunruhigenden Dissonanzen und purem, vollem Wohlklang .
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Johann Kneihs.
23:00 – 00:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Radiofestival. Jazz: Stimmen & Stimung – When Jazz Meets Barock
Von Manuela Krause. Barockmusik ist Musik des 17./18. Jahrhunderts, Jazz ist ein Idiom des 20. Jahrhunderts. Aktuelle Crossover Projekte, die auf einer Synthese von Jazz und Barockmusik beruhen, wie zum Beispiel Julie Campiche Transitions oder Benjamin Schaefer Irregular Pearls, bewegen sich abseits ausgetretener Klassik-Jazz-Fusionen und kommen mit ihrer speziellen Kombination genau im 21. Jahrhundert an..
23:03:00 +++ Ö1
Ensemble NeuRaum im ORF Landesstudio Kärnten – Konzertreigen neuer Klänge aus Klagenfurt
Am Samstag, 16. November 2024 fand im ORF Landesstudio Kärnten eine „Lange Nacht der neuen Musik“ mit dem Ensemble NeuRaum statt. Zu hören waren Kompositionen von Eber Garcia Condes, Violeta Dinescu, Margareta Ferek-Petric, Elisabeth Harnik, Juan Pablo Trad Hasbun, Dorothea Hofmann, Anna Korsun, Anestis Logothetis, Dana Probst, Martin Ritter, Salvatore Sciarrino, Bruno Strobl, Lorenzo Troiani, Gerhard E. Winkler und Alfred Zimmerlin. Wir senden bis Samstagfrüh Mitschnitte aus diesem Konzertreigen. Gestaltung: Christine Pleschberger
sa – 19.07.2025
14.00 Uhr +++ Das Ö1 Hörspiel
„Vier Stürme, ein Sturm“ von Philipp Blom
Mit Petra Morzé, Michael Dangl, Felix Kammerer, Katharina Stemberger, Eva Mayer, Karl Markovics sowie dem Cuarteto Quiroga. Musikaufnahmeleitung: Jens Jamin. Tongestaltung: Martin Leitner und Manuel Radinger. Regie: Leonhard Koppelmann (ORF 2025)
Ein naturgewaltiger, entfesselter Sturm, der durch eine beliebige Stadt fegt. Dort ein Baum, – auf einem kleinen Plätzchen vielleicht -, dem Blitzeinschlag und die zerrenden Winde einen schweren Ast aus der Krone brechen. Und drumherum vier Schicksale, die von ähnlich gewaltigen inneren Stürmen umgetrieben werden. So könnte man vielleicht den Grund der Geschichte beschreiben, den der Autor Philipp Blom seinen Figuren bereitet hat, aber das stellte am Ende wahrscheinlich eine allzu naturalistische Eingrenzung dar. Auch wenn der Sturm dort vor den Fenstern wütet und draußen auf der Straße die Menschen in die Hauseingänge drängt, ist er doch in seiner Geschichte vor allen Dingen der Anlass für ein kurzes Innehalten in einer drängend bewegten Welt.
Da ist ein Mann, der die Welt nur noch mit der Dämpfung von Tabletten und Alkohol aushält. Kein verlorener Süchtiger, sondern ein erfolgreicher Macher, der plötzlich feststellt, dass er einsam und sich selbst ausgeliefert zunehmend von seinem Leben erschöpft ist. – Da ist eine Frau auf Geschäftsreise in irgendeinem gesichtslosen Hotel. Verbunden mit ihrer Lebenspartnerin, wie so oft nur, durch kurz getippte Nachrichten oder abfotografierte Zettelchen, auf die sie ein paar liebe Worte für sie niedergeschrieben hat. – Da ist ein Pärchen, in Leidenschaft einander zugetan. Doch stammen sie aus so unterschiedlichen Lebenswelten, dass ihre Begegnung wohl nicht dauerhaft sein wird. Aber sie erkennen zumindest die Schönheit aneinander und die gierige Kraft des Moments. – Da ist ein Müllsammler mit seinem Karren, ihn hätte der abgerissene Ast des sturmgeschüttelten Baums um ein Haar erschlagen. Für ihn hat sich das Leben bisher in stetig „schrumpfenden Kreisen bewegt“. Jetzt studiert er den Müll und erkennt darin Konsequenzen, die weit über sein Schicksal und das der anderen hinausweisen.
Philipp Blom hat nicht einfach kleine Schicksalssplitter über ein äußeres Ereignis miteinander verknüpft, sondern vielschichtige Fabeln über uns und unsere Gegenwart erzählt. Der Sturm wird so gleichsam zu seinem Gegenteil, er wird stiller Reflexionsort und die großen Themen: Einsamkeit, Liebe, Flucht, Schönheit und der (selbst-)zerstörerische Konflikt zwischen dem Raubtier Mensch und seiner Lebensumwelt scheinen in seinen Geschichten auf.
Das wunderbare Cuarteto Quiroga hat im Rahmen der Hörspielaufnahmen Streichquartett-Sätze von Bartok, Weinberg, Beethoven, Ravel und Haydn eingespielt. Ausschnitte daraus umrahmen und durchwirken Philipp Bloms Geschichten. Die Musik tritt in Korrespondenz zu den Worten, öffnet Assoziationsräume, stellt sich in Widerspruch oder Fortführung und überträgt die innere Bewegung dieses großen immersiven Gedankenstroms auf uns.
18:20 – 19:00 UHR +++ SWR KULTUR
Jazz: Me and My Music – Andreas Schaerer
Von Fanny Opitz. Jazz-Gesang, Beatboxen, Sprechkunst und zwischendurch ein herzhafter Jodler: Das ist die Welt des Sängers Andreas Schaerer. Der Schweizer Vokalartist singt vornehmlich in erfundenen Sprachen und stellt sich damit in die Tradition der Avantgardebewegung Dadaismus, die Anfang des 20. Jahrhunderts von Zürich aus die Welt eroberte. Als innovativer Bandleader erforscht er die Schnittstellen zwischen Sprache, Klang, Rhythmus und Melodie. In Me and My Music erklärt er, warum er sein Instrument als dreidimensionale Figur versteht.
22:05:00 +++ Ö1
Neuigkeiten aus der Welt des Jazz
Konzertempfehlungen für die kommende Woche, Buchbesprechungen, Kurznachrufe und aktuelle Meldungen.
23:00 – 00:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Radiofestival. Jazz
records.de – Die unglaubliche Story von Nico Gräfenhan aus Erfurt. Von Heidi Eichenberg.
23:03:00 +++ Ö1
Pianist Peter Madsen im Interview; Stefanie Boltz, das Quartett River und Gene Pritsker’s Sound Liberation beim Outreach-Festival 2024
Katharina Osztovics begrüßt Peter Madsen zum Ö1 Jazznacht-Gespräch und gratuliert dem aus Racine, Wisconsin, gebürtigen Pianisten zum 70. Geburtstag, den er exakt am 19. Juli 2025 feiert. Madsen war lange Jahre in New York City tätig, begleitete Jazzstars wie Tony Allen, Randy Brecker und Maceo Parker. Madsen hat in Vorarlberg eine zweite Heimat gefunden (und in Montreal inzwischen auch eine dritte). Bis 2023 unterrichtete er am Jazzseminar Dornbirn, dadurch befruchtete er spürbar die regionale Szene. Mit dem Austrian Syndicate, der Band seines Schülers David Helbock, durfte er sich letztes Jahr über den 3. Platz beim Österreichischen Jazzpreis in der Kategorie „Best Live Act“ freuen. Madsen tourt durch die ganze Welt, gibt Kurse, Workshops, konzertiert, komponiert. Über 100 Alben gehen mittlerweile auf sein Konto. Woher dieser große Schaffensdrang kommt und was Saxofonist Stan Getz mit seinem ersten großen Erfolg in der Jazzwelt zu tun hat, erzählt er im Interview mit Katharina Osztovics.
Der Konzertmitschnitt im Anschluss kommt vom letztjährigen Outreach-Festival in Schwaz. Dort war am 1. August 2024 die Münchener Sängerin Stefanie Boltz mit ihrem Projekt „Female“ auf der Hauptbühne im SZentrum zu Gast. Außerdem präsentierten sich an diesem Abend E-Bassistin Nina Feldgrill und Saxofonist Robert Unterköfler mit ihrem Quartett River, während der New Yorker Gitarrist und Komponist Gene Pritsker mit Sound Liberation aufhorchen ließ – unter anderem mit der Violinistin Lara St. John als Gast.
so – 20.07.2025
00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung); Pianist Peter Madsen im Interview; Stefanie Boltz, das Quartett River und Gene Pritsker’s Sound Liberation beim Outreach-Festival 2024
03:03:00 +++ Ö1
Mit klingenden Kulinarien in den Sonntag-Morgen
Klassiker und Fundstücke aus 100 Jahren Jazzgeschichte (Wiederholung).
17:10:00 +++ Ö1
Ein Porträt der Wiener Komponistin, Arrangeurin, Pianistin und Big Band-Leaderin
Musik liebt Barbara Bruckmüller, seit sie denken kann, besonders den Sound von Big Bands. Mit sechs Jahren will sie unbedingt Schlagzeug lernen, aber weil im elterlichen Haushalt ein Klavier steht, wird das ihr Instrument – an das sie nach einer pubertätsbedingten Pause mit 18 reumütig zurückkehrt, als sie den Live Jazz für sich entdeckt.
Während ihres Jazzklavier-Studiums verschiebt sich Bruckmüllers Fokus aber immer mehr in Richtung arrangieren und komponieren und ihre alte Liebe zur Big Band erwacht wieder. Weil ihr aber keine Big Band zur Verfügung steht, gründet sie selbst eine: die Barbara Bruckmüller Big Band, kurz BBBB. Und damit gelingt ihr eine echte Sensation – schon das hauptsächlich mit ihren eigenen Kompositionen bestückte Debütalbum der Formation gewinnt 2013 den renommierten Preis der deutschen Schallplattenkritik. Das zweite Album widmet Bruckmüller dann ihrer Heimatstadt, hier verpasst sie Wiener Liedern endlich den Swing, den sie verdienen.
2015/16 ist die BBBB Stage Band im Wiener Jazzclub Porgy & Bess, in dieser Saison setzt Bruckmüller die unterschiedlichsten Projekte um, von Live-Stummfilm-Musik über Verbindungen mit Spoken Word Art bis hin zu Tributes für Frank Sinatra und Ray Charles.
2017 ermöglicht ihr ein Arbeitsstipendium, sich der Komposition größerer Werke zu widmen, es entsteht unter anderem „A Chain of Moments“, eine Genregrenzen überschreitende Suite in fünf Sätzen. Das Werk wirkt lange nach, 2024 macht Bruckmüller daraus ihr bemerkenswertes Tripelalbum „Three Views on a Musical Piece“. Dafür arrangiert sie „A Chain of Moments“ je einmal für Jazz Sextett, für Streichquartett und Klavier und für ihr Orchester, das heißt, die BBBB plus Streicher und Klavier. Das DownBeat Magazine lobt das Werk als „atemberaubendes Stück Jazz-trifft-Klassik-Fusion“ und attestiert Bruckmüller, sie beweise wieder einmal, was für eine faszinierende Arrangeurin und Komponistin sie sei.
Am 17. Juli feiert Barbara Bruckmüller ihren 50er – höchste Zeit für ein kleines musikalisches Portrait.
19:05:00 +++ Ö1
Candlelight Ficus im Studio 2 des Wiener RadioKulturhauses
Die Grazer Funk-Popband Candlelight Ficus hat im Zuge der Arbeit am aktuellen, zweiten Tonträger „Music“ großen Wert auf das Handwerk im wahren Sinn des Wortes gelegt. Weder live noch im Studio lassen sich die jungen Musiker nun von Sequenzern, Samples oder elektronischen Sounds unterstützen. Hier wird musiziert, wie es einst James Brown oder Marvin Gaye in den 1960er und 1970er Jahren gemacht haben. Die Musiker rund um den Mastermind, den Gitarristen und Sänger Niki Waltersdorfer, sind überzeugt, mit diesem Ansatz die geballte Energie ihrer Livekonzerte einfangen zu können – im Gegensatz zu früheren Studioaufnahmen der Band, die mit Overdubs und elektronischen Effekten entstanden sind.
Bei dieser Ö1 Hausmusik-Session wird Niki Waltersdorfer von Bassist Paul Öllinger, Schlagzeuger Simon Brugner, Keyboarder Lukas Meißl sowie Trompeter Johannes Plechinger und Saxofonist Jonathan Herrgesell begleitet. Das langjährige Zusammenspiel der Musiker macht sich bezahlt: Zu hören ist eine gut geölte, groovende Funk-Maschine.
19:36 – 20:00 UHR +++ SWR KULTUR
Big Time Jazz: Jazz-Orchester, Big Band, Oktett – hier kommt Musik mit Vielen!
Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört..
23:03:00 +++ Ö1
Stilistische Vielfalt mit dem Ensemble Phace – Zykluskonzert im Wiener Konzerthaus unter dem Motto „Lightness“
Das Ensemble Phace hat sich zu einem Aushängeschild der österreichischen Musikszene entwickelt. Nach der Gründung 1991 als ensemble on_line durch den Dirigenten und Komponisten Simeon Pironkoff und einem Relaunch 2010 unter dem Namen Phace hat es unter der künstlerischen Leitung des Komponisten Reinhard Fuchs seinen Ruf weiter gefestigt.
Die stilistische Gewandtheit und interpretatorische Virtuosität konnte man beim dritten Zyklus-Konzert im Wiener Konzerthaus beweisen. Unter dem Konzertmotto „Lightness“ waren sehr unterschiedliche Werke zu erleben. Etwa ein jazzig angehauchter Doppelschlag von Alexander Schubert („Superimpose I & II“), ein fein ausgearbeitetes Klanggewebe für vier Instrumente von Franck Bedrossian („We met as Sparks“), ein Wechselspiel mit der Elektronik in einem neuen Werk von Oliver Weber und ein Klangstück für Streichholz-Ensemble (!) von Juliana Hodkinson.
Ein Ö1 Mitschnitt, aufgenommen am Dienstag, 11. März 2025 im Berio-Saal des Wiener Konzerthauses. Gestaltung: Rainer Elstner