Aktuelle Ausgabe Jazz in München Jazz in Hamburg Jazz bundesweit
Ausgabe Juni 1998

STORY:
Medesky Martin & Wood
Allgäuer Jazzinitiative
Konferenz der Jazzer N.Y.

PORTRAIT:
Gabriele Hasler

INTERVIEW:
Thilo Wolf

FESTIVALS:
Montreux
Vilshofen

NEUE CDs:
John Patitucci
Keith Jarrett
Cornelius Claudio Kreusch
Charlie Hunter
Charlie Haden
tos de winkel
Dreiklang
Nils Wogram
Matt Wilson
Peter Herbolzheimer

BUCH:
Enzyklopädie des Blues
Vienna Art Orchestra

PREISAUSSCHREIBEN
Müchner Klaviersommer

Notes

Impressum

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"Jazz gehört nicht länger bloß den Alten " heißt die Überschrift der Story über die Kooperation zwischen Gitarrenaltmeister John Scofield und drei jüngeren Kollegen aus der College-Szene. Um Mißverständnisse gleich von vorneherein auszuschließen: Dies ist nicht das neue Credo der Jazzzeitung. Jazz ist glücklicherweise und im Gegensatz zur Popmusik - nicht an ein bestimmtes Alter gebunden. Jazz ist eine lebendige, sich ständig wandelnde Musikrichtung. Medeski Martin & Wood sind nur ein mögliches Beispiel dafür, wie dieser Wandel aussehen kann.

Die permanente Entwicklung des Jazz spiegelt sich sehr anschaulich in dem aktuellen Film " Blue Note" (siehe Jazzzeitung 5/98). Filmemacher Julian Benedikt gelang es wundervoll, zu zeigen, wie " Blue Note"- LabelgründerAlfred Lion und sein Kompagnon Frank Wolff den Jazz immer wieder in seinerjeweilsjüngsten Form dokumentieren: anfangs Meady Lux Lewis, Sidney Bechet, später dann Dexter Gordon, Thelonious Monk, Bud Powell, Max Roach, Art Blakey, André Previn, heute Herbie Hancock und Cassandra Wilson. Die Wilson ist quasi der Prototyp einer Verwandlung vom Talent zum Star. Noch vor zehn Jahren Mitglied einer avantgardistischen New Yorker Künstlergruppe um den Altsaxophonisten Steve Coleman, ist sie heute einer der großen Acts der internationalen Festivals (siehe Montreux-Bericht).

Frank Sinatra gestorben - das war nicht'nur eine Meldung unter vielen, sondern für die meisten Blätter ein Thema für die Seite 1. Die Redaktion der Jazzzeitung erreichte die Nachricht vom Tode des italo-amerikanischen Filmstars und Sängers erst in letzter Minute vor dem Drucktermin. Zu knapp, um noch ausführlich auf seine Bedeutung für den Jazz einzugehen. Fakt ist: Viele der Standards, die sich junge Jazzmusiker weltweit aus dem Real Book aneignen, sind unverwechselbar durch Frank Sinatra geprägt. Unvergeßlich seine Aufnahmen mit Nelson Riddle oder später dann die Quincy- Jones-Arrangements für Sinatra und das Count Basie Orchestra. Mehr darüber in der nächsten Jazzzeitung.

ANDREAS KOLB