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Jazzzeitung

2011/03 ::: seite 8

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Inhalt 2011/03

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig Jazzlexikon: David „Fathead“ Newman Farewell: Schlagzeuger Joe Morello Geschichte: Louis Armstrong – Zum 110. Geburtstag und 40. Todestag no chaser: Das globale Dorf


TITEL - Horizonterweiterung
Jazz im Chor – wie geht denn das?

DOSSIER Festivals im Sommer 2011
Termine, Webadressen und ein Lineup


Berichte

Musik bei der jazzahead // Internationale Jazzwoche Burghausen 2011 // Kurt Weill Fest Dessau // Trondheim Jazzfestival 2011 // Messe jazzahead auf Expansionskurs


Portraits

Le Bang Bang // Johannes Enders // Helge Lien im Gespräch // „mit4spiel5“ // Jazzorchester Regensburg // Jazzkomponist Heiner Schmitz // Julian & Roman Wasserfuhr im Interview


Jazz heute und Education
Ulli Blobel, jazzwerkstatt Berlin-Brandenburg, und das Festival Peitz // Julia Hülsmann und Peter Ortmann für die Bundeskonferenz Jazz auf der Musikmesse // In Münchens alter Jazzheimat starten zwei neue Locations // Abgehört: Zum 40. Todestag von Satchmo
Louis Armstrongs Solo über Ain‘t Misbehavin‘

Rezensionen und mehr im Inhaltsverzeichnis

Weniger ist mehr

Le Bang Bang: Was sich aus Stimme und Bass alles zaubern lässt

Stimme, Bass, sonst nichts! Daraus aber jede Menge Substanz: Was Stefanie Boltz und Sven Faller auf ihrer ersten gemeinsamen Scheibe ver­ewigt haben, birgt bei allem reduzierten Purismus reichlich Überraschungspotential in Farbe, Groove, Ausdruck, Zusammenspiel. Ohne Scheuklappen oder Schubladen gehen die beiden auf gemeinsame Lieblingsstücke aus Jazz, Pop, Rock und Indie zu, entfalten in liebevoll ausgestalteten Details einen so abwechslungsreichen wie in sich stimmigen Reigen an kleinen Pretiosen, von welchen man keine Sekunde missen möchte.

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JazzZeitung: Was hat es mit dem Namen auf sich, wie spricht man den eigentlich aus?
Le Bang Bang: Wir haben uns für eine französisch-englische Mischaussprache entschieden: „Le Bäng Bäng!“ Eines der ersten Stücke, die wir gemeinsam gespielt haben, war „Wake Me Up Before You Go-Go“, im Original ein eigentlich fast unerträglicher 80er-Jahre-Hit. Wir fanden es aber amüsant, das mal zu versuchen. In dem Stück gibt es eine Textzeile: Boom boom, bang bang. Stefanie hat damit improvisiert, ich habe auf dem Bass dazu Perkussion geschlagen, da kam uns die Idee: Wir sind Bang Bang. Das gab’s aber schon zu oft, und so entstand die Frage, ob es nicht besser „The Bang Bang“ heißen sollte. Schließlich kamen wir auf „Le Bang Bang“. Das Titelstück der CD – „Bang Bang“ von Sonny Bono – kam erst danach, das war uns aber natürlich willkommen.

JazzZeitung: Es ist überhaupt eine bemerkenswerte Mischung an Titeln, die ihr euch ausgesucht habt.
Le Bang Bang: Wir haben beide eine Plattensammlung ohne stilistische Vorbehalte. Es spielt für uns beide keine große Rolle, welchem Stil ein Stück zugeordnet wird. Uns gefällt eben „Smells Like Teen Spirit“ genauso wie „Sophisticated Lady“, wir mögen „The Weight“ oder “Fifty Ways to Leave Your Lover” genauso wie „God Bless The Child“.
Wir haben daher vereinbart, dass wir einfach unsere Lieblingsstücke spielen, das, was uns in den letzten Jahren bewegt hat, zum Teil aus ganz verschiedenen Gründen. „Landslide“ zum Beispiel habe ich zum ersten Mal mit 14 gehört, war ganz begeistert von Stevie Nicks. Stefanie kennt den Song in einer Version von Stacey Kent.
Das Stück mögen wir beide sehr, und so haben wir unsere eigene Version daraus gemacht.

JazzZeitung: Wie gleichberechtigt erfolgte die Auswahl der Titel?
Le Bang Bang: Unsere Zusammenarbeit hat von Beginn an sehr gut als Band funktioniert. Entstanden ist das Duo, weil wir zu einem Auftritt angefragt wurden in einem Raum, der ziemlich klein war. Weder ein Schlagzeug noch ein Klavier passte rein.
Da haben wir uns gesagt: Spielen wir doch einfach zu zweit. Und das hat sofort geklappt. Wir mussten kein Konzept schreiben, keine großen Absprachen treffen. Wir konnten uns einfach so die Bälle zuwerfen, auch in der Auswahl der Stücke. Nach dem Konzert haben wir gleich die ersten Aufnahmen gemacht. Das war praktisch schon die Hälfte der CD.

JazzZeitung: Bass und Stimme erlauben ein sehr inniges Zusammenspiel.
Le Bang Bang: Was mir so gut gefällt, ist die Gleichwertigkeit, das Gleichgewicht. Der Bass ist für die tiefen Töne zuständig, die Stimme für die hohen. Da entsteht sehr viel Spannung, sehr viel Nähe, denn es gibt ja nur einen, dem man zuhört. Das ist die Quintessenz, die Songs werden auf ein sehr pures Minimum reduziert. Es kommt auf jede Nuance an, auf jede einzelne Note, sei sie gespielt oder auch nicht gespielt. Da hört man dann umso genauer zu. Es ist ein ständiges gemeinsames Abstimmen. Man ist ständig gefragt und gefordert, aber das macht auch wirklich viel Spaß.

Tobias Böcker

CD-Tipp

Le Bang Bang: Bang Bang (GLM)

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