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Jazzzeitung

2011/03  ::: seite 3

berichte

 

Inhalt 2011/03

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig Jazzlexikon: David „Fathead“ Newman Farewell: Schlagzeuger Joe Morello Geschichte: Louis Armstrong – Zum 110. Geburtstag und 40. Todestag no chaser: Das globale Dorf


TITEL - Horizonterweiterung
Jazz im Chor – wie geht denn das?

DOSSIER Festivals im Sommer 2011
Termine, Webadressen und ein Lineup


Berichte

Musik bei der jazzahead // Internationale Jazzwoche Burghausen 2011 // Kurt Weill Fest Dessau // Trondheim Jazzfestival 2011 // Messe jazzahead auf Expansionskurs


Portraits

Le Bang Bang // Johannes Enders // Helge Lien im Gespräch // „mit4spiel5“ // Jazzorchester Regensburg // Jazzkomponist Heiner Schmitz // Julian & Roman Wasserfuhr im Interview


Jazz heute und Education
Ulli Blobel, jazzwerkstatt Berlin-Brandenburg, und das Festival Peitz // Julia Hülsmann und Peter Ortmann für die Bundeskonferenz Jazz auf der Musikmesse // In Münchens alter Jazzheimat starten zwei neue Locations // Abgehört: Zum 40. Todestag von Satchmo
Louis Armstrongs Solo über Ain‘t Misbehavin‘

Rezensionen und mehr im Inhaltsverzeichnis

Jammen am norwegischen Fjord

Das Trondheim Jazzfestival 2011

Ende Mai, wenn es kaum dunkel wird, steht Trondheim ganz im Zeichen des Jazz. Das kleine, feine Trondheim Jazzfestival verbindet Highlights des norwegischen Jazz mit internationalen Acts.

Gerade mal 170.000 Menschen wohnen hier, überwiegend in den typisch norwegischen zweistöckigen Holzhäusern – die Hafenstadt am Fjord gibt nicht gerade das Bild einer Metropole ab. Da Trondheim jedoch die drittgrößte Stadt Norwegens ist und 30.000 Studenten hat, florieren hier Kultur und Musik.

Die schwedische Sängerin Sarah Riedel. Foto: Thomas Cernak

Bild vergrößernDie schwedische Sängerin Sarah Riedel. Foto: Thomas Cernak

Von Möwengeschrei wird der Besucher des Trondheim Jazzfestivals stets begleitet, finden doch viele Veranstaltungen in den ehemaligen Werften und Speichern des historischen Hafens statt. Platz für Jamsessions und kleinere Konzerte gibt es zum Beispiel im Pumpenhaus, dem „Dokkhuset“ wo die alten Pumpen durch einen Glasboden zu sehen sind. Lautstarke Musiker, etwa der Gitarrist Scott Henderson und das Elektronik-Duo Ine & Peder, bespielen eine ehemalige Werkshalle. Und die populären Zugpferde – in diesem Jahr Zap Mama, Madeleine Peyroux oder Patti Austin – spielen in einem Konferenzhotel direkt an der Wasserkante.

1993 wurde das Trondheim Jazzfestival ins Leben gerufen. „Es wächst von Jahr zu Jahr, inzwischen finden an den vier Tagen Ende Mai insgesamt fünfzig Veranstaltungen statt“, erzählt Festival-Organisator Petter Vågan. Die meisten Künstler sind Skandinavier. So kamen diesmal zum Beispiel Nils Landgren und seine Funk Unit, der Bassist Steinar Raknes, Gitarrist Nils-Olav Johansen, der Bluessänger Knut Reiersrud oder die schwedische Sängerin Sarah Riedel. Eine weitere Anreise unternahmen hingegen Barbara Dennerlein oder Django Bates.

Vom Umfang her kann Trondheim nicht mit den großen norwegischen Festivals in Molde, Kongsberg oder Oslo mithalten. Klein aber fein – das trifft den Charakter des Festivals besser. „Musikalisch bieten wir eine große Vielfalt. Und wir decken auch die Grenzbereiche zu Rock, Soul und Pop ab“, sagt Petter Vågan. „Dadurch mischen sich bei uns alle Generationen. Nachmittags gibt es sogar Kinderkonzerte.“

Das Festival arbeitet mit der renommierten „Jazzlinja“ zusammen, der Jazz­ausbildung der Trondheimer Universität, die seit ihrer Gründung 1979 Talente wie Nils Petter Molvær und Kristin Asbjørnsen entlassen hat. Regelmäßig tritt beim Fes­tival das von der Jazzlinja gegründete Trondheim Jazz Orchestra auf; die besten Studenten präsentieren sich zudem in eigenen Konzerten. „Hier kann man die aktuellen Trends verfolgen“, stellt Petter Vågan fest; außerdem würden die Jazzstudenten von Gratis-Workshops der Fes­tivalkünstler profitieren.

Die Altstadt mit dem historischen Hafen und ihren verwinkelten Gassen prägt die Atmosphäre des Festivals. Etliche Konzerte sind gratis und finden in den Kirchen, Galerien, Kneipen und Bars statt. Auch jenseits des Jazz gibt es hier allerlei Sehenswertes: den tausend Jahre alten Nidarosdom, das 2010 eröffnete, schrille und bunte Museum für Rockmusik „Rockheim“ und natürlich imposante Fjordlandschaften. Zeit für all das hat man ja; am 63. Breitengrad ist es schließlich Ende Mai fast rund um die Uhr hell.

Antje Rößler

www.jazzfest.no

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