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Jazzzeitung

2001/09  seite 13

story

 

Inhalt 2001/09

standards
Editorial
News
Fortbildung
no chaser: Kleine Fische
Glossar: Violoncello
Farewell: Joe Henderson

berichte
Jazz an der Donau stößt mit 15. Ausgabe an Grenzen
Zum 20. Münchner Klaviersommer
Das 20. Bayerische Jazzweekend in Regensburg
Paul Tanner in der Mohr-Villa

jazz heute
Break (von Joe Viera)
 Farewell. Tenorsaxophonist Joe Henderson verstorben
 Club statt couch. Interview mit Yvonne Moissl, DJF, Teil 2
 Kleine Fische

portrait / festivals

Groove des Südens. Jazz Highlight im Schloss Alteglofsheim
Bösendorfer im Birdland.
Ein Flügel, ein Club, und was daraus werden kann
Benny Goodmans Schüler. Julian Milkis erinnert sich an den „King of Swing“

play back.
Ellingtonia. Wiederveröffentlichungen aus den Sechzigerjahren
Stoische Bassgewitter.
Zwei Konzerte mit Dave Holland auf DVD

education
Deutsch, Mathe, Jazz
Kurse

dossier
Was tun wir eigentlich?
Kleiner informativer Bericht über die „Kunst der Improvisation“

medien/service
Charts & Critics Choice
Internet. Link-Tipps
Rezensionen 2001/09
Service-Pack 2001/09 als pdf-Datei (kurz, aber wichtig; Clubadressen, Kalender, Jazz in Radio & TV, Jazz in Bayern und anderswo (378 kb))

 

Bösendorfer im Birdland

Ein Flügel, ein Club, und was daraus werden kann

Die Freude ist Manfred Rehm förmlich anzusehen. Der sonst eher ruhige und beherrschte Impressario des Neuburger Birdland Jazzclubs gerät richtiggehend ins Schwärmen, wenn das Gespräch auf den clubeigenen Bösendorfer Flügel kommt. Gelobt wird die Qualität des Instruments auch im Pianistengästebuch des Clubs: „A wonderful piano!“ (Benny Green), „Best piano“ (Kevin Hays), „edelster aller Flügel“ (Joe Kienemann) – Superlative, die sich auf eine ausgezeichnete Klangqualität beziehen, die gerade im Jazzkontext zum Tragen kommt.

Paul Kuhn am 7. September in Neuburg. Weitere Konzerte siehe Kalender. Foto: Helge Heinemann

Rehm weiß um sein „Kapital“: „Die Musiker wissen, dass hier ein großartiger Flügel steht. Das spricht sich herum. So bekommt man immer mal wieder große Pianisten zu Konditionen, die auch ein kleiner Club realisieren kann, weil sich die gerade auf Tourneen freuen, wenn sie ein gutes Instrument bekommen.“ Auch die Amerikaner wissen mehr und mehr die Qualitäten eines europäischen Spitzenflügels zu schätzen. Seit zehn Jahren steht der Bösendorfer 200 nun im Keller unter der Hofapotheke in Neuburgs Altstadt. Pflege und Wartung des Instruments sind aufwändig, im Winter sorgt die Fußbodenheizung für trockene Luftverhältnisse, im Sommer muss jedoch permanent ein Luftentfeuchter betrieben werden, um die Atmosphäre im Gewölbe den Bedürfnissen des Instruments anzupassen.

56 Konzerte der Reihe „Art of Piano“ haben inzwischen stattgefunden, unter anderem mit Marc Copland, Bob Degen, Enrico Pieranunzi, Michel Petrucciani, Brad Mehldau und Ahmad Jamal, das erste im September 1991 mit Larry Porter. Letzterer hatte seinerzeit auch die Endauswahl unter den fünf Flügeln getroffen, die Oscar Peterson bei einem Wienaufenthalt in einer Vorauswahl im Hause Bösendorfer dem Club empfohlen hatte. Zunächst hatte der Club ein Instrument aus einer anderen renommierten Werkstatt ins Auge gefasst, sieben von zehn eigens befragten Pianisten hatten allerdings dem Bösendorfer vor der Marke mit dem „S“ den Vorzug gegeben. So wählte man den jetzigen Flügel aus, der jedoch ohne das großzügige Engagement des Mäzenaten Fritz von Philipp, der Stadt Neuburg sowie des ehemaligen Chefs der Firma Piano Olbrich nicht nach Neuburg gekommen wäre. Zum Zehnjährigen suchte der Club nun erneut Kontakt zu Bösendorfer. Das Wiener Pianohaus hat seinerseits zunehmend Interesse an Musikern aus dem Jazzbereich; so fand Geri Allen über Neuburg Kontakt zu den Pianobauern, bei denen sie inzwischen Vertragskünstlerin ist. Nicht nur die Donau verbindet Neuburg mit Wien: Birdland und Bösendorfer einigten sich jetzt auf eine regelmäßige Zusammenarbeit in der Veranstaltung der Reihe „Art of Piano“. Als nächste stehen Paul Kuhn (7.9., 20.30 Uhr) im September sowie Hank Jones im Januar auf dem Programm. Die Zukunft der Jazzstadt Neuburg hat mit der Kooperation ein weiteres qualitativ hochwertiges Standbein bekommen.

Tobias Böcker

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