Landschaft bei Hannover. Foto: Hufner
Landschaft bei Hannover. Foto: Martin Hufner

Die eingedampfte Jazz-Radiowoche vom 07.07.2025 bis 13.07.2025

Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.

Leider hat die ARD ihre Suchmaschine in Fragen Radio in der Zwischenzeit komplett geschreddert, nachdem sie in den vergangenen Jahren schon nicht mehr über Schlagworte funktioniert hat. Damit sind wir nun komplett auf Zulieferungen der Sendeanstalten angewiesen. Aktuell bekommen wir Informationen von SWR Kultur, Ö1 und in Sachen Neue Musik von BR-KLASSIK und ebenfalls Ö1.


Senderliste:



Internet:


  • Schweden: P2 sendet immer Dienstags von 21:00 bis 22:00 und Sonntags von 18:40 bis 20:00 ein Jazzkonzert
  • Ungarn: Bartok Radio sendet täglich von 23:00 bis 23:55 eine Jazzsendung

mo – 07.07.2025


17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Astrid Schwarz und Rainer Elstner.

19:30:00 +++ Ö1
Michel Godard, Natasa Mirkovic, Matthias Loibner und Rolf Lislevand im Juni 2025 im Kunsthaus Mürz

„Beyond Borders“ war das Konzert im Rahmen des Zyklus „Baroque 24/25“ am 26. Juni 2025 im Kunsthaus Mürz in Mürzzuschlag überschrieben, und dieses Motto war zweifellos zutreffend. Mit dem französischen Serpent-Virtuosen Michel Godard, der aus Bosnien stammenden Sängerin Natasa Mirkovic, dem steirischen Drehleier-Spieler Matthias Loibner und dem norwegischen Lautenisten und Gitarristen Rolf Lislevand hatten sich vier musikalische Individualist:innen eingefunden, um frei zwischen den musikalischen Welten zu flottieren: Von sephardischen Liedern über Musik des spanischen Barock- Komponisten Santiago de Murcia und seines italienischen Kollegen Johann Hieronymus Kapsberger bis hin zu freien Improvisationen im Geiste barocker Klänge wurde der Raum erkundet. Geistreich, kammermusikalisch -dezent und voller Überraschungen.

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Spotlight: Signale aus Berlin

Von Wolf Kampmann. Was treibt die Szene in Berlin dieser Tage um? Das wurde deutlich bei der Jazzwoche Berlin. Die siebte Ausgabe des Branchen-Treffs Jazzwoche stand unter dem Motto WWhere do we go from here?“ und natürlich ging es auch um die aktuellen Kürzungen im Kulturbereich. Was die Szene denkt und welche kreativen Lösungen es auch gibt, das hat Wolf Kampmann herausgefunden. Und er blickt auch nach vorn: Der Jazzpreis Berlin wird am 22. Juli an den Musiker Tobias Delius verliehen. Der Saxofonist und Klarinettist stehe, so die Jury: „für ein musikalisches Denken, das Vergangenheit und Gegenwart zusammenführt“. Viele akustische und politische Signale aus Berlin also im heutigen Spotlight..

23:03:00 +++ Ö1
Neue Musik auf der Couch: Serieller Meilenstein – Thomas Wally analysiert „Structures I“ von Pierre Boulez (1952)

„In dieser Reihe von Werken geht es mir darum, die serielle Architektur auf allen Ebenen umzusetzen: in der Disposition der Tonhöhen, der Lautstärken, der Anschlagsarten und der Dauern. Die Architektur der Tonhöhen kann sich in die Architektur der Dauern oder der Lautstärken oder der Anschlagsarten verwandeln. So weit, dass alle Strukturen untereinander austauschbar sind.“ Mit diesen Worten beschreibt Pierre Boulez seinem etwas älteren Kollegen und Brieffreund John Cage in einem Brief seine neueste Komposition: Ein Werk, das als eines der Meilensteine der seriellen Musik in die Musikgeschichte eingehen wird.

Sperrig, automatisch, unpersönlich? Jedenfalls ein ausgesprochen spannendes Kapitel der Musikgeschichte, in dem das Weiterdenken des Reihengedankens der Zweiten Wiener Schule eine der radikalsten Schöpfungen des 20. Jahrhunderts hervorgebracht hat.

Thomas Wally, neben seiner Tätigkeit als freischaffender Komponist und Violinist auch an der Wiener Musikuniversität als Senior Lecturer in musiktheoretischen Fächern aktiv, betrachtet „Structures I“ von Pierre Boulez im Gespräch mit Rainer Elstner aus (hör)analytischer Perspektive: Was hören wir, wenn wir dieses Werk hören? Worauf können wir achten? Was sind Besonderheiten, denen wir Aufmerksamkeit schenken sollten? Den Hörer/innen werden analytische Tools bereitgestellt, mit deren Hilfe diese Musik mit einem geschärften Fokus wahrgenommen werden kann. (Wiederholung vom Montag, 3. März 2025) Gestaltung: Thomas Wally


di – 08.07.2025


17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen.

21:00 – 22:00 UHR +++ SWR KULTUR
JetztMusik: Jännittävä! Höhepunkte vom Tampere Jazz Happening 2024

Von Julia Neupert. Seit 1982 gibt es das Tampere Jazz Happening, das Festival ist seitdem ein Fixpunkt für die europäische Jazzszene – mit verlässlich aufregender (finnisch: jännittävä) Programmierung. Zu den Höhepunkten der letzten Happening-Ausgabe im südwestlichen Finnland gehörte unter anderem eine Hommage an Duke Ellington vom Trio Pat Thomas/Per Zanussi/ Ståle Liavik Solberg, der Auftritt des AVA-Trios mit Aki Takase, Angelika Niescier und DJ Illvibe und das Konzert von Olavi Louhivuoris Band Superposition feat. Linda Frederiksson, Adele Suaros und Mikael Saastamoinen..

23:03:00 +++ Ö1
Wie Georg Friedrich Haas das ORF musikprotokoll prägte

Visionäre Retrospektiven, riskante Uraufführungen und hochpolitische Reden des in den USA lebenden Komponisten in Graz

Das musikalisch und gesellschaftspolitisch wirksame Schaffen von Georg Friedrich Haas ist eng mit Graz und dem ORF musikprotokoll im steirischen herbst verbunden. Der bedeutende Komponist wurde 1953 in Graz geboren. Er wuchs zwar in Vorarlberg auf, hat aber seine Kompositionsstudien in seiner Geburtsstadt bei Iván Eröd und Gösta Neuwirth begonnen (und später in Wien bei Friedrich Cerha fortgesetzt). Dann hat er selbst 16 Jahre an der Grazer Musikuniversität unterrichtet. Beim ORF musikprotokoll wurden einige seiner zentralen Werke in Graz uraufgeführt, darunter sein Erstes und Viertes Streichquartett sowie sein politisch brisanter „Monolog für Graz“ über die Wirkmächtigkeit nationalsozialistischen Gedankenguts „als unterschwelliges Substrat in der Realität der österreichischen Gesellschaft“. Das schonungslose Aufarbeiten seiner eigenen Familiengeschichte und der damit verbundenen Naziideologie, die ihn in seiner Jugend geprägt hatte, mündete 2022 in der Veröffentlichung seines autobiografischen Buches „Durch vergiftete Zeiten – Memoiren eines Nazibuben“.

Auch die Wurzeln seines Kompositionsstils reichen in die Geschichte von Österreichs ältestem Festival für zeitgenössische Musik zurück: Intendant Karl Ernst Hoffmann holte 1988 Haas als Kurator zum musikprotokoll. Eine Festivalausgabe, die damals kritisch beäugt wurde und heute als visionär erkannt wird, weil sie die Möglichkeiten des Komponierens mit Mikrointervallen exemplifiziert hat. Haas wirkte selbst bei mehreren Aufführungen mit, unter anderem leitete er die Aufführung von „Arc-en-Ciel“ für sechs Klaviere im Zwölfteltonabstand von Ivan Wyschnegradsky, dem Pionier mikrotonalen Komponierens.

Graz als Ballungsraum der Musikgeschichte – darauf wies Haas selbst in seiner Festrede zur Eröffnung des 50. Steirischen herbst 2017: „In einem – sehr seriös durchgeführten – Ranking der Musikzeitschrift ‚Classic Voice‘, wo die 50 weltweit wichtigsten Komponistinnen und Komponisten des 21. Jahrhunderts aufgezählt wurden, sind die Ränge 1, 8, 10, 28 und 39 von Personen belegt, die entweder in der Steiermark geboren bzw. aufgewachsen sind, oder an der Kunstuniversität in Graz lehren, – d.h. 10 Prozent der 50 Wichtigsten sind von hier.“ Die Nummer 1 in dieser Umfrage, die war Haas selbst.

Eine Sendung im Rahmen des Ö1 Sommerschwerpunktes „Österreicherinnen und Österreich in der Welt“.  Gestaltung: Rainer Elstner und Marie-Therese Rudolph


mi – 09.07.2025


17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Ulla Pilz und Michael Neuhauser.

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Das Magazin

Von Niklas Wandt. Das wöchentliche Jazz-Update, präsentiert von Eurer ARD: Außergewöhnliche Veröffentlichungen, relevante Ereignisse und aktuelle Debatten. Wir diskutieren Jazz in allen seinen Facetten und suchen auch deutschlandweit die Orte auf, an denen er zuhause ist. Nicht verpassen.

Landschaft bei Hannover. Foto: Hufner
Landschaft bei Hannover. Foto: Hufner

do – 10.07.2025


17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Andreas Felber.

22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
Jazz and More

Von Daniella Baumeister. Ja was haben wir denn da?! Neue Alben aus dem Jazz und seinen Randgebieten. Ob Blues, Neo-Klassik, Global-Pop oder freie Improvisation – hier darf alles mitmischen. (Übernahme von hr2-kultur).

23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Horizonte: der/gelbe/klang: Musik von Minas Borboudakis

Minas Borboudakis: „Threads“ (Katerina Giannitsioti, Violoncello); „Light & Ashes“ (Oliver Klenk, Klarinette; Mathis Nitschke, Klangregie); „Chrysalis“ (Mathias Lachenmayr, Vibrafon); „Le Cri de Marsyas (Claire Sirjacobs, Oboe; Mathis Nitschke, Klangregie)


fr – 11.07.2025


14:05:00 +++ Ö1
Sänger Jimmy Scott im Jahr 2000 im Schloss Esterhazy in Eisenstadt

Die raue Sopranstimme von James Victor „Jimmy“ Scott hat niemanden kalt gelassen. Aufgrund einer seltenen Erbkrankheit fiel seine Pubertät aus, Scott kam nie in den Stimmbruch. Für die einen hatte er die Stimme eines Engels, für die anderen war es unangenehm, einem erwachsenen Kind beim Singen zuzuhören. Mit 13 Jahren verlor Jimmy Scott seine geliebte Mutter durch einen Autounfall: Ein weiterer Grund, weshalb seine Stimme oft als eine des Schmerzes bezeichnet wurde.

Am 26. Juli 2000 trat Scott zusammen mit dem Pianisten Michael Kanan, dem Kontrabassisten Hilliard Greene und dem Schlagzeuger Dwayne „Cook“ Broadnax im Schloss Esterhazy in Eisenstadt auf, im Rahmen des Jazzfestivals Wiesen. Standards aus dem Great American Songbook wie „All of Me“ oder „All The Way“ waren ebenso zu hören wie der alte Spiritual-Song „Sometimes I Feel Like a Motherless Child“. Am 17. Juli jährt sich der Geburtstag des 2014 verstorbenen Jimmy Scott zum 100. Mal.

17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Johann Kneihs.

23:03:00 +++ Ö1
„freiStil“ im Zeit-Ton Porträt – 20 Jahre Musik-Magazin „freiStil“. Periphere Sounds im Zentrum.

„Magazin für Musik und Umgebung“, so der programmatische Untertitel des seit Mai 2005 erscheinenden „freiStil“. Eine seiner Besonderheiten ist der hohe Anteil an Musikerinnen und Künstlern, die alle zwei Monate die internationale und besonders die österreichische Szene zwischen Improvisation, Jazz und experimenteller (Elektronik-)Musik beleuchten. Zudem: Labels, Veranstaltungsorte und viele Rezensionen über Literatur und Alben. Im Zeit-Ton erzählt Andreas „Felix“ Fellinger, Gründer und Herausgeber des „freiStil“, über 20 Jahre Magazin-Journalismus.

In Wels gegründet und seit 2012 in Wien produziert, beschäftigt sich „freiStil“ mit Musik „ohne zwischen verschiedenen Genres qualitative Unterschiede zu machen, sowie um deren gesellschaftliche und ästhetische Umgebungen“, stellt Andreas „Felix“ Fellinger fest. Gut drei Viertel der anfallenden Agenden werden von ihm übernommen, die zehn bis 15 „freiStil“-Autorinnen und -Autoren kommen aus Österreich und Deutschland.

Das Magazin ist kleinunternehmerisch organisiert, wodurch es politisch und wirtschaftlich autark ist. Aufgelegt wird es im Fachhandel wie in Plattenläden und Kulturzentren sowie auf Festivals wie den Konfrontationen, dem Unlimited oder dem Ulrichsberger Kaleidophon.

Musik freier Stile: In diesem Umfeld kristallisierte sich bei dem aus Gmunden stammenden Buchhändler und Musik-Autor Andreas Fellinger vor mittlerweile 20 Jahren die Absicht, die große, stark vernetzte und äußerst produktive Improv-, Jazz- und Noise-Szene in einem regelmäßig erscheinenden Magazin abzubilden. „freiStil“ ist eines der letzten verbliebenen Musik-Magazine Österreichs, das in Papierform erscheint. Die Online-Auftritt wird über das klingt.org-Netzwerk abgewickelt.

Ständige Rubriken sind Porträts und Interviews mit international wichtigen Musikschaffenden, dazu gibt es Label- und Locations-Berichte sowie Live- und Plattenrezensionen. Und das mit feministischen Schwerpunkten, aus denen u.a. die Compilation-Reihe „DAMN! freiStil-Samplerinnen“ entstanden ist. In einer Selbstbeschreibung war einmal zu lesen: Von „A“ wie Peter Ablinger bis „Z“ wie John Zorn.

Im Zeit-Ton Porträt berichtet Andreas Fellinger, 20 Jahre ein unabhängiges Musik-Magazin zu gestalten, mehrmals in der Woche auf Veranstaltungen zu gehen und dem Engagement für Musik und Kunst feien Stils. Gestaltung: Heinrich Deisl


sa – 12.07.2025


18:20 – 19:00 UHR +++ SWR KULTUR
Jazz: Homezone – Jazz in Südwest. Das Trio Illumina beim Jazzcollege in Mainz (3/3) Jazz College (3/3)

Von Konrad Bott. Am 13. Mai fand das siebte SWR Jazz College statt, ein Konzertabend mit jungen Musiker*innen aus den Jazzinstituten im Sendegebiet. Ein Heimspiel dieses Mal für das Trio Illumina der Bassistin Mina Lichtenberg. Einflüsse aus dem Jazz, der klassischen Klaviermusik und der kolumbianischen Folklore fließen hier ineinander. Schalten Sie ein und genießen Sie das filigrane empathische Zusammenspiel der Mainzer Formation!.

22:05:00 +++ Ö1
Neuigkeiten aus der Welt des Jazz

Konzertempfehlungen für die kommende Woche, Buchbesprechungen, Kurznachrufe und aktuelle Meldungen.

23:03 – 00:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Radiofestival. Jazz: Dhafer Youssef beim Jazzfestival „fill in“ Saarbrücken

Von Karsten Neuschwender. Die Juroren des Preises der Deutschen Schallplattenkritik haben von einem Wunder gesprochen. Dhafer Youssefs Album „Streets of Minaretts“ verbindet phänomenal Jazz und Sufi Mystik. Der tunesische Sänger und Oud-Spieler gibt sich ganz den orientalischen ornamentalen Melodien hin, integriert diese in ein Gesamtkunstwerk mit Jazz und Funk mit klaren Anklängen an die 70er Jahre. Mit seiner aktuellen Band schuf Dhafer Youssef beim Internationalen Jazzfestival fill in in Saarbrücken ein lebendiges Statement von Musik als Ausdruck globaler Einheit..

23:03:00 +++ Ö1
Der Salzburger Jazzaktivist Adi Jüstel im Gespräch, das Trio Johnology aus Budapest beim Jazzfestival Leibnitz 2024

Adi Jüstel als ein Stück Salzburger Jazzgeschichte zu bezeichnen, ist würdig und recht: Der gebürtige Wagrainer kam unmittelbar nach Kriegsende über US-amerikanische Besatzungssoldaten mit swingenden Klängen in Berührung, seit seiner Jugend ist er selbst als Hobbymusiker aktiv – ab den 1950er Jahren als Trompeter bei den Salzach River Stompers, ab Mitte der 1970er als Pianist im bis heute existierenden Adi Jüstel Latin Swing Express. Zudem leitete er mit dem Mexicano-Keller (1973-97) und dem Salzburger Altstadtkeller jahrzehntelang wichtige Jazz-Treffpunkte in der Stadt Salzburg. Jüstel gelang es im Jahr 1977 auch, Ella Fitzgerald für ein Konzert im Großen Festspielhaus nach Salzburg zu holen. Der mittlerweile 85-Jährige ist bis heute aktiv, als Gast von Andreas Felber spricht Adi Jüstel über Erinnerungen an die Zeit, als der Jazz nach Salzburg kam, und aktuelle musikalische Taten.

Im Anschluss ist das Konzert des Trio Johnology beim Jazzfestival Leibnitz am 28. September 2024 zu hören. Dahinter steht die Formation des ebenso jungen wie talentierten ungarischen Pianisten János Egri Jr. Neben ihm standen in Leibnitz Vater János Egri Sr. (E-Bass), seines Zeichens eine Institution des ungarischen Jazz, sowie Chris Parker (Schlagzeug) auf der Bühne. Zu hören waren energievolle Eigenkompositionen und eine Version von John Coltranes „Countdown“.


so – 13.07.2025


00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung); Der Salzburger Jazzaktivist Adi Jüstel im Gespräch, das Trio Johnology aus Budapest beim Jazzfestival Leibnitz 2024

03:03:00 +++ Ö1
Mit klingenden Kulinarien in den Sonntag-Morgen

Klassiker und Fundstücke aus 100 Jahren Jazzgeschichte (Wiederholung).

17:10:00 +++ Ö1
Johnny Parth und sein Label: „Document Records“

Eingeweihte erkennen die Covers schon von weitem: mit ihrem einheitlichen Design in schlichtem Schwarz-Weiß und der quadratischen Zierleiste rund um Titel und alte Schwarzweiß-Fotos wirken diese LPs und CDs wie eine bewusste Gegenthese zu „Coffee-Table-Schallplatten“. Auch der groß gedruckte, nüchterne Name des 1985 gegründeten Labels „Document Records“ unterstreicht: hier geht es nicht um Zeitgeist, sondern um möglichst akkurate Dokumentation von Musik, deren alter Glanz und bleibender Wert dann für sich selbst sprechen. Und wie viele Schätze verbergen sich da in weit über tausend Veröffentlichungen – „compiled and produced by Johnny Parth, Eipeldauerstr. 23/43/5, A-1220 Vienna, Austria“.

Es hat immer wieder für Verwunderung und Schmunzeln gesorgt, dass ausgerechnet ein Österreicher hinter dem ambitionierten Projekt steht, alle zwischen 1902 und 1942 entstandenen, oft nicht in Reissues erhältlichen Aufnahmen afroamerikanischer Künstlerinnen und Künstler in den Bereichen Blues und Gospel neu zu veröffentlichen. Genau das hat der 1930 geborene Ottakringer Johann Ferdinand Parth tatsächlich gemacht, gemeinsam mit seiner Frau und transatlantischer Unterstützung von seelenverwandten Musikforschern und -sammlern wie Chris Strachwitz (der übrigens ein gebürtiger Schlesier war!). Der Name Johnny Parth steht aber auch hinter vielen weiteren Veröffentlichungen, von Hillbilly-Musik über Flamenco und Wienerlied bis hin zu Aufnahmen der zeitgenössischen heimischen Blues- und Jazzszene.

Heuer am 8. Mai ist Johnny Parth 95-jährig verstorben. Der internationale Dank und Respekt für sein unschätzbar wertvolles Erbe werden seinen Namen noch lange in Ehren halten.

19:05:00 +++ Ö1
Hot Brew im Studio 2 des Wiener RadioKulturhauses

Die Herren von Hot Brew bezeichnen sich selbst als „vierköpfige Bigband“. Saxofonist Stepán Flagar, Akkordeonist Vojta Drnek und Gitarrist Jan Lacina stammen aus Tschechien, der rumänische Kontrabassist Michael Acker lebt schon seit mehreren Jahren in Wien. Diese Besetzung ist ungewöhnlich, besonders für ein Quartett, das bevorzugt Stücke aus der Swing-Ära interpretiert. Deshalb klingen Nummern wie „Lil‘ Darlin’“ von Neal Hefti oder „Six Appeal“ von Benny Goodman frisch und unverbraucht und oft auch richtig „hot“. Ob es nun ein langsamer Blues ist, die Bearbeitung eines wohlbekannten Bigband-Hits oder eine rasante Swing-Komposition: Hot Brew bringen die Füße der Hörerinnen und Hörer zumindest zum Mitwippen, oft auch zum Tanzen. Und das ganz ohne Schlagzeug.

19:39 – 20:00 UHR +++ SWR KULTUR
Big Time Jazz. Jazz-Orchester, Big Band, Oktett – hier kommt Musik mit Vielen!

Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört..

23:03:00 +++ Ö1
Zehn Jahre Shape (Teil 2) – Rückblick auf zehn inspirierende Jahre mit unseren Shape Partner Festivals

Im Dezember 2014 gründete das ORF Festival musikprotokoll im steirischen herbst gemeinsam mit fünfzehn artverwandten Festivals in ganz Europa (darunter etwa das CTM Festival, Unsound, Skanu Mezs und das UH Fest) die Plattform Shape für spannende neue Projekte aus dem Bereich der Musik und audiovisuellen Kunst. Zwei Mal wurde das ursprünglich für drei Jahre angelegte Projekt aufgrund seines Erfolges von der EU mit einer weiteren Förderung bedacht. Nun gelangt Shape Mitte Juli nach zehn Jahren zu seinem Ende.

Jedes Jahr nominierte jedes Festival drei Musiker:innen bzw. Musikformationen, auf die dann jeweils zwölf Monate lang die Shape Scheinwerfer gerichtet waren. Im Zentrum standen Auftritte bei den diversen Veranstaltungen der Shape Mitglieder. Es wurden aber auch Workshops, Diskursveranstaltungen und Showcases bei befreundeten Festivals initiiert, die sich jenseits der Grenzen der Europäischen Union befinden, wie etwa beim Mutek Festival in Montreal, beim Gamma Festival in St. Petersburg, beim Novas Frequencias Festival in Rio de Janeiro oder beim Nyege Nyege Festival in Jinja. Einmal im Jahr fand weiters eine Shape Academy statt, bei der die jeweiligen Shape Artists nicht zuletzt die Möglichkeit hatten einander kennenzulernen. Begleitet wurde all das von einer intensiven Berichterstattung, etwa auf der Shape Website, den diversen einschlägigen Social Media Plattformen oder Radiosendern wie Resonance FM und natürlich ORF Ö1. Auf der Shape Website finden sich u.a. hunderte Interviews, die Lucia Udvardyova im Rahmen der Serie „Shape Artist of the Week“ geführt hat, eine Auswahl davon erschien immer Ende des Shape Jahres in einem kleinen Büchlein. Auch eine Shape Compilation wurde jedes Jahr veröffentlicht, als Beilage zum Musikmagazin The Wire.

Über 500 Musikerinnen, Musiker und Musik-Formationen haben während der vergangenen zehn Jahre an den Programmen der Shape Plattform teilgenommen. Auch wir vom ORF musikprotokoll hatten über Shape nicht nur die Möglichkeit in Österreich lebenden Musikschaffenden zu mehr internationaler Bekanntheit zu verhelfen, durch unsere Shape Kolleg:innen haben wir zahlreiche Neuentdeckungen gemacht, die das Programm unseres Festivals und natürlich auch unserer Sendereihen Ö1 Zeit-Ton und Ö1 Supernova maßgeblich bereichert haben. Im den beiden Ausgaben von Supernova diesen und kommenden Sonntag möchten wir Ihnen einige ausgesuchte Programm-Highlights noch einmal ausschnittsweise präsentieren. Gestaltung: Susanna Niedermayr

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