Die Übersicht zum Download als PDF. Alle Angaben ohne Gewähr. Ergänzt mit den tollen Sendungen zur Neuen Musik von BR-KLASSIK und Ö1.
Leider hat die ARD ihre Suchmaschine in Fragen Radio in der Zwischenzeit komplett geschreddert, nachdem sie in den vergangenen Jahren schon nicht mehr über Schlagworte funktioniert hat. Damit sind wir nun komplett auf Zulieferungen der Sendeanstalten angewiesen. Aktuell bekommen wir Informationen von SWR Kultur, Ö1 und in Sachen Neue Musik von BR-KLASSIK und ebenfalls Ö1.
Senderliste:
- ORF – Ö1
- Deutschlandfunk – „Fakten und mehr“
- Deutschlandfunk-Kultur – „Das Feuilleton im Radio“
- ndr Kultur – Hören und genießen
- ndr blue – Meet The Music
- radio bremen – Neugier lohnt sich.
- Radio 3 –
- mdr-kultur – Das Radio.
- WDR3 – Das Kulturradio
- hr2-kultur – Das Kulturradio für Hessen.
- SR2 Kulturradio – … gut zu hören.
- SWR kultur – Kultur neu entdecken
- BR-KLASSIK – Klassikstars geben auf BR-KLASSIK den Ton an. Attraktive Magazine bringen Interviews und Neuigkeiten aus dem Musikleben.
- Bayern 2 – Preisgekröntes Radio für Hörer, die mehr wissen wollen
Internet:
- Schweden: P2 sendet immer Dienstags von 21:00 bis 22:00 und Sonntags von 18:40 bis 20:00 ein Jazzkonzert
- Ungarn: Bartok Radio sendet täglich von 23:00 bis 23:55 eine Jazzsendung
mo – 05.05.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Astrid Schwarz und Rainer Elstner.
19:30:00 +++ Ö1
Das Martin Listabarth Trio im Februar 2025 im Wiener RadioKulturhaus
Außermusikalische Erlebnisse und Begegnungen, Orte und Personen sind es, von denen sich Martin Listabarth zu seinen Kompositionen inspirieren lässt. Die Palette reicht von Reiseerinnerungen und Autobiografischem bis hin zur „Hand Gottes“ von Fußballer Diego Maradona und zu Hercule Poirot, dem berühmten belgischen Detektiv in den Kriminalromanen von Agatha Christie. Auf diese Weise konnte sich der Wiener Pianist, Jahrgang 1991, seit seinem Debütalbum 2019 rasch einen guten Ruf erspielen, sowohl als exzellenter Instrumentalist als auch als komponierender Geschichtenerzähler.
Am 25. Februar 2025 präsentierte Martin Listabarth mit seinem aus Gidi Kalchhauser (Bass) und Sebastian Simsa (Schlagzeug) bestehenden Trio im Großen Sendesaal des Wiener RadioKulturhauses das neue Album „Live in Vienna“. Einige der darin enthaltenen klingenden Stimmungsbilder wie „Cimetière du Pére-Lachaise“, angeregt vom berühmten Pariser Parkfriedhof, und „Istanbul at Midnight“ waren an jenem Abend auch konzertant zu erleben und begeisterten im gut besuchten RadioKulturhaus das Publikum.
Zudem bot das Martin Listabarth Trio einen Vorgeschmack auf das kommende, im Herbst 2025 erscheinende Album und intonierte einige Kompositionen, für die sich Listabarth vom Leben der Wiener Weltreisenden und Schriftstellerin Ida Pfeiffer (1797-1858) inspirieren hatte lassen. Gerhard Graml präsentiert die Aufnahme dieses heftig akklamierten Konzertabends.
22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Spotlight: Hören wir Gutes und reden darüber!
Von Ulrich Habersetzer, Beate Sampson, Roland Spiegel. „Eine Sendung wie eine Insel. Draußen herrscht hoher Seegang, aber was im Hier und Jetzt zählt, das sind handverlesene Töne, die in die Ohren des Publikums tropfen“. Das schrieb 2022 die Grimme-Jury in ihrer Begründung dafür, dass „Hören wir Gutes und reden darüber!“ den Deutschen Radiopreis als „Beste Sendung“ erhielt. Wir nehmen Sie mit auf diese Hör-Insel! Jede und jeder stellt ein neues Jazzalbum vor, ohne den anderen vorher zu verraten, worum es sich handelt. Hören, rätseln und laut nachdenken über Töne – darum geht es bei „Hören wir Gutes“. Lassen Sie sich überraschen!
23:03:00 +++ Ö1
Pionierwerke des Genre Soundscape – Zeitgenössische Musik verstehen. Dietmar Hellmich erhellt zentrale und dezentrale Werke der Musikgeschichte. Legendäre Klangkunst am Gewässer
Dietmar Hellmich, Komponist und Musikwissenschaftler aus Wien, beleuchtet für „Soundart: Zeit-Ton“ im Kamingespräch mit Rainer Elstner zentrale und dezentrale Werke der Musikgeschichte. Diesmal geht es um das Genre „Soundscape“ mit einem Schwerpunkt auf Wasserklängen.
Bill Fontanas „Soundbridge“ projizierte 1987 die Klangwelt am Wasser beim Kölner Dom auf den Hafen von San Francisco und umgekehrt. Was den Passanten vor Ort als Verfremdung ihres Lebensraumes erlebbar wurde, konnte man zugleich im Radio von zu Hause aus mitverfolgen.
Luc Ferrari schuf mit „Presque rien“ („Fast nichts“) 1967-1970 ein Pionierwerk der Soundscapes. Es wirkt, als würde das Erwachen des Lebens am Meer wie ein akustisches Foto in den Hörraum versetzt – ohne Zutun des Komponisten. Ferrari machte aber nur fast nichts, bei genauem Hören bemerkt man, dass die diversen Elemente der klingenden Umgebung gleich klar und hörbar sind, die Nichtintentionalität John Cages wird also durch Pierre Schaeffers Konzentration auf den aufgenommenen Klang konterkariert.
Wenige Jahre zuvor hatte Henri Pousseur in seiner Wasserlandschaft aus den „Trois Visages de Liège“ die aufgenommenen Klänge dezent mit synthetischen ergänzt, ähnlich verfuhr Douglas Lilburn in den akustischen Portraits seiner neuseeländischen Heimat. Der Computer ermöglichte Jean-Claude Risset 1984 in „Sud“, die Pole dieser Materialien ineinander übergehen zu lassen, sodass sich zuletzt die Unterschiede von Aufnahme und elektronischem Klang verwischen. Gestaltung: Dietmar Hellmich, Redaktion: Rainer Elstner
di – 06.05.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen.
23:03:00 +++ Ö1
Das Jane in Ether Trio. – Wien Modern 2024. Jane in Ether feat. Christine Abdelnour & Emilie Škrijelj
Am 22. November 2024 feierte das in Berlin ansässige Trio Jane in Ether, bestehend aus Pianistin Magda Mayas, Blockflötistin Miako Klein und Violinistin Biliana Voutchkova sein fünfjähriges Bestehen im Echoraum Wien mit einer einwöchigen Residency, eine Zusammenarbeit mit Wien Modern 2024.
Das Trio wurde aus diesem Anlass zum Quintett erweitert (mit Christine Abdelnour, Saxofon und Emilie Škrijelj, Akkordeon) und entwickelte eine Installations-Performance vor Ort. So wurde ein neuer Hör-Raum geschaffen; im Mittelpunkt stand eine Erkundungsreise mit intimen, harmonischen und nicht harmonischen Ansätzen, daraus entwickelten sich langsam verändernde, immersive Klangwelten, die sich mal massiv auftürmten, um dann ganz kristallklar in den Äther zu entschwinden.
Die Musikerinnen ergänzten sich geschickt und bauten auf den sich ständig verändernden Gesten und Texturen auf, ohne einander jemals zu folgen oder zu imitieren. Die schnellen Anpassungen und Verschiebungen waren betörend: die Zuhörer:innen wurden in eine schwer fassbare Umgebung entführt, sei es tief in einen Wald oder mit verbundenen Augen in ein leerstehendes Haus, durch das der Wind pfeift. Ein besonderer Abend im Echoraum! Gestaltung: Marlene Schnedl
mi – 07.05.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Ulla Pilz und Michael Neuhauser.
2:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
ARD Jazz. Das Magazin
Von Ulrich Habersetzer. Das wöchentliche Jazz-Update, präsentiert von Eurer ARD: außergewöhnliche Veröffentlichungen, relevante Ereignisse und aktuelle Debatten. Wir diskutieren Jazz in allen seinen Facetten und suchen auch deutschlandweit die Orte auf, an denen er zu Hause ist. Nicht verpassen!
do – 08.05.2025
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Andreas Felber.
22:03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
Blues`n`Roots
Von Dagmar Fulle. In dieser Sendung präsentieren wir alte und neue Aufnahmen aus den Bereichen Blues, Jazz, Swing, Rhythm’n’Blues, Soul und Country. (Übernahme von hr2-kultur).
23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Horizonte: Konzepte aus der Mitte des Lebens – Die Komponistin Karin Haußmann
Karin Haußmann wurde 1962 in Waiblingen geboren. Sie studierte Musiktheorie und Komposition bei Walter Zimmermann und Nicolaus A. Huber an der Folkwang Hochschule in Essen und an der Akademie der Künste Berlin. Sie erhielt viele namhafte Stipendien, 2004 wurde ihre Porträt-CD des Deutschen Musikrats veröffentlicht. Aufträge bekannter Ensembles führen sie bis heute auf alle wichtigen Festivals, u.a. das Klangforum Heidelberg, und die Tage Neuer Musik Witten. Förder-Stipendien und Preise stehen den Komponistinnen und Komponisten nur bis zum 35. Lebensjahr zur Verfügung. Das deutsche Fördersystem erwartet, dass Künstler*innen sich bis zu diesem Lebenspunkt durchgesetzt haben, und von ihren Auftragshonoraren leben können müssen. Karin Haußmann ist in der Mitte des Lebens angekommen. Konnte sie diese Erwartung erfüllen? Eine Sendung von Nora Bauer

fr – 09.05.2025
14:05:00 +++ Ö1
Gitarrist Ralph Towner und Kontrabassist Gary Peacock im Jänner 2000 im RadioKulturhaus in Wien
Am 29. Jänner 2000 gastieren Gitarrist Ralph Towner und Bassist Gary Peacock im Großen Sendesaal im Wiener Radiokulturhauses. Zu dieser Zeit hat der Wiener Jazzclub Porgy & Bess aufgrund der noch laufenden Umbauarbeiten an der neuen Innenstadt-Adresse in der Riemergasse sein Ausweichquartier im RadioKulturhaus bezogen und veranstaltet wöchentlich unter dem Motto „30A – Old & New Dreams“ Konzerte.
Towner und Peacock spielen zum großen Teil Stücke aus ihrem 1993 beim Münchener Label ECM erschienenen Duoalbum „Oracle“ und streuen zwei Jazz-Standards ein. Das gute Deutsch des US- Amerikaners Ralph Towner im Zuge seiner Ansagen rührt von seinen mehrjährigen Studienaufenthalten im Wien der 1960er Jahre her, als er Student der klassischen Gitarre an der damaligen Musikhochschule bei Karl Scheit war.
Der Geburtstag des 2020 verstorbenen Gary Peacock, der sich in dieser ORF-Archivaufnahme als kongenialer kammermusikalischer Partner von Ralph Towner präsentiert, jährt sich am 12. Mai zum 90. Mal.
17:30:00 +++ Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Johann Kneihs.
19:30:00 +++ Ö1
Gitarrist Wolfgang Schalk live zu Gast im Wiener RadioCafe
Seit bald 30 Jahren lebt Wolfgang Schalk in Übersee. Aus Gleisdorf in der Steiermark stammend, ist der Gitarrist nach Aufenthalten in Graz und Wien 1997 in die USA übersiedelt. Er verbrachte lange Jahre in New York City, heute lebt er in Los Angeles. Und alle paar Jahre meldet er sich mit einem neuen Album und einer exzellent besetzten Band in der alten Heimat zurück. Dabei konnte Wolfgang Schalk in der Vergangenheit vor allem bei den Pianisten auf prominente Unterstützung setzen, u. a. von Seiten Geoffrey Keezers und Dave Kikoskis.
Im Mai 2025 ist es wieder so weit, Schalk tritt die Reise zurück über den Großen Teich nach Europa an, um ab 14. Mai auf Österreich-Tournee zu gehen und das 2024 veröffentliche Album „Dear Earth“ u. a. in Linz und Wien zu präsentieren. Das Album sei „eine von Herzen kommende Hommage an den Planeten, auf dem wir alle zusammen leben“, so der Gitarrist im Pressetext über seine beim Eigenlabel Frame Up erschienene Arbeit.
Im Gespräch mit Andreas Felber im Wiener RadioCafe plaudert Wolfgang Schalk über sein Leben zwischen den USA und Europa, weshalb ihn die Musik Arnold Schönbergs zu einem Blues inspiriert hat, und warum er zu sagen pflegt, er lebe nicht von der Musik, sondern für die Musik.
19:05 bis 20:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
KlassikPlus – Musikfeature: Leo Smit und die „Verlorene Generation“ der niederländischen Musik
Seine Musik klingt frisch und unbekümmert. Sie vereint Einflüsse des französischen Impressionismus und der Neoklassik mit Bitonalität, Jazz und Foxtrott. Leo Smit kommt am 14. Mai 1900 als Sohn jüdischer Eltern in Amsterdam zur Welt. Unter der deutschen Besatzung der Niederlande beginnt ab Sommer 1940 die schrittweise Ausgrenzung, Entrechtung und schließlich Deportation der jüdischen Bevölkerung. Als Smit im April 1943 im Vernichtungslager Sobibor ermordet wird, sind erst wenige seiner Werke im Druck erschienen. Die übrigen Manuskripte überdauern den Krieg bei einem Freund und lagern später wenig beachtet in einem Archiv. Bis die Flötistin Eleonore Pameijer eher zufällig auf Smits Flötensonate stößt und begeistert von der Qualität dieser Musik die Leo Smit Foundation in Amsterdam gründet. Es ist der Beginn einer seit 25 Jahren andauernden Forschungsarbeit, in der auch die Werke vieler anderer verfolgter oder verbotener KomponistInnen wieder entdeckt, ediert und aufgeführt werden, darunter Henriëtte Bosmans, Rosy Wertheim, Dick Kattenburg und Pál Hermann. Eine ganze „verlorene Generation“ der niederländischen Musik erhielt wieder eine Stimme. Anlässlich von Leo Smits 125. Geburtstag stellt Alexandra Maria Dielitz einige dieser Biografien vor. Eine Sendung von Alexandra Maria Dielitz
22:30:00 +++ Ö1
Pianist, Improvisator, Stilbildner Keith Jarrett
Mit über 4 Millionen verkauften Exemplaren ist das berühmte „Köln Concert“, das am 24. Januar 1975 in der Kölner Oper aufgezeichnet wurde, die meistverkaufte Soloklavierplatte aller Zeiten. Und spätestens seit damals war klar, dass hier ein Jazzpianist das freie Improvisieren in Formvollendung beherrscht. Und funkensprühende, musikalische Sternstunden sollte Keith Jarrett im Laufe seiner jahrzehntelangen Karriere noch viele bieten.
Geboren wurde der US-amerikanische Ausnahmekünstler, der über Stile und Genres hinwegdenkend tätig war, am 8. Mai 1945 in Pennsylvania. Er galt als „Wunderkind“, spielte am Beginn seiner Karriere in der Band des Schlagzeugers Art Blakey und wurde später neben Herbie Hancock und Chick Corea zu einem der stilbildenden Vertreter des Modern Jazz. Aber auch mit Werken von beispielsweise Bach und Mozart hat er sich auseinandergesetzt und seine Einspielung der komplexen 24 Präludien und Fugen op. 87 von Dmitri Schostakowitsch machte er sich auf sehr intensive und intelligente Art zu eigen.
Bei seinen gefeierten Auftritten als Solokünstler reagierte er mitunter ungnädig, wenn er sich durch das Publikum in seiner Konzentration gestört fühlte.
Seit 2018 tritt Keith Jarrett aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr öffentlich auf. Die Spielräume Nachtausgabe präsentiert neben Keith Jarretts umfangreichen Oeuvre unter eigenem Namen auch bemerkenswerte Aufnahmen in denen er als Sideman von Saxofonist Charles Lloyd oder den Trompetern Miles Davis und Kenny Wheeler zu erleben ist. Die Gäste dieser Livesendung sind die Pianistinnen Barbara Rektenwald und Verena Zeiner sowie ihr Tastenkollege Philipp Nykrin.
sa – 10.05.2025
00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung). Pianist, Improvisator, Stilbildner Keith Jarrett
14:05 bis 15:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
KlassikPlus – Musikfeature: Leo Smit und die „Verlorene Generation“ der niederländischen Musik
Seine Musik klingt frisch und unbekümmert. Sie vereint Einflüsse des französischen Impressionismus und der Neoklassik mit Bitonalität, Jazz und Foxtrott. Leo Smit kommt am 14. Mai 1900 als Sohn jüdischer Eltern in Amsterdam zur Welt. Unter der deutschen Besatzung der Niederlande beginnt ab Sommer 1940 die schrittweise Ausgrenzung, Entrechtung und schließlich Deportation der jüdischen Bevölkerung. Als Smit im April 1943 im Vernichtungslager Sobibor ermordet wird, sind erst wenige seiner Werke im Druck erschienen. Die übrigen Manuskripte überdauern den Krieg bei einem Freund und lagern später wenig beachtet in einem Archiv. Bis die Flötistin Eleonore Pameijer eher zufällig auf Smits Flötensonate stößt und begeistert von der Qualität dieser Musik die Leo Smit Foundation in Amsterdam gründet. Es ist der Beginn einer seit 25 Jahren andauernden Forschungsarbeit, in der auch die Werke vieler anderer verfolgter oder verbotener KomponistInnen wieder entdeckt, ediert und aufgeführt werden, darunter Henriëtte Bosmans, Rosy Wertheim, Dick Kattenburg und Pál Hermann. Eine ganze „verlorene Generation“ der niederländischen Musik erhielt wieder eine Stimme. Anlässlich von Leo Smits 125. Geburtstag stellt Alexandra Maria Dielitz einige dieser Biografien vor. Eine Sendung von Alexandra Maria Dielitz
18:20 – 19:00 UHR +++ SWR KULTUR
Jazz: Transatlantische Empathie – Keith Jarrett European Quartet
Von Hans-Jürgen Schaal. Die 1970er-Jahre waren Keith Jarretts produktivste Zeit. Der Pianist gab unbegleitete Solokonzerte, komponierte semi-klassische Musik und reiste in den USA mit eigenem Trio beziehungsweise Quartett durch die Jazzclubs. Rund 30 Alben sind damals entstanden – einige davon erschienen erst etliche Jahre später. Obendrein hatte Jarrett damals ein ganz besonderes „europäisches Quartett“ mit drei skandinavischen Musikern: Jan Garbarek, Palle Danielsson, Jon Christensen. Diese Combo nahm nur zwei Studioalben auf, wurde damit aber zu einer der gefeiertsten Jazz-Formationen ihrer Zeit.
19:05 bis 20:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: Frei wie ein Vogel – Federleichtes für den Mai
„Wenn ich ein Vöglein wär‘ und auch zwei Flügel hätt‘ …“ – der Traum vom Fliegen ist uralt. Sich gedanklich wie ein Vogel in die Luft zu schwingen, kann Freiheit bedeuten, auch Aufbruch, Leichtigkeit, und die Möglichkeit, Vergangenes hinter sich lassen. Wie zart fühlt es sich an, einen zwitschernden federleichten Piepmatz in der Hand zu halten, ein paar Gramm Hoffnung? Das Aufsteigen des Adlers verströmt majestätische Souveränität, sich im Schwarm flatternder Gleichgesinnter wohlzufühlen schenkt Geborgenheit. Nachtigall, Wildgans und Co. – Vögel schmücken mit ihren Gesängen und Rufen unseren Alltag und regen als ein Symbol der Freiheit die musikalische Fantasie in den verschiedensten Kulturräumen an. „Musik der Welt“ fliegt buchstäblich unter anderem von Irland in den Kongo, nach Vietnam, Nordamerika, die Südsee und Norwegen. Und egal ob Spatz in der Hand oder Taube auf dem Dach – es ist, als bekäme auch die Musik Flügel. Eine Sendung von Julia Schölzel
23:03:00 +++ Ö1
Neuigkeiten aus der Welt des Jazz
Konzertempfehlungen für die kommende Woche, Buchbesprechungen, Kurznachrufe und aktuelle Meldungen.
so – 11.05.2025
00:05:00 +++ Ö1
(Fortsetzung); Pianistin Viola Hammer und Saxofonist Patrick Dunst im Interview; Apollo 5 bei den INNtönen 2024 und ein Hofknicks vor Keith Jarrett
Viola Hammer und Patrick Dunst, zwei etablierte Kreative der österreichischen Szene, haben sich auf ein inniges Duett auf Zeit eingelassen. Im Studio in Triest wurde die Stoppuhr auf eine Minute gestellt, um zu ergründen, was dabei herauskommt, wenn man eben nicht für alles ewig Zeit hat. Das Ergebnis: „Essenzen“. Das gleichnamige Album erscheint im Juni in der Edition Ö1 – Jazz Contemporary. Die steirische Pianistin und der in Wien ansässige Holzblasmultiinstrumentalist stellen frei improvisierte Einminüter auskomponierten Stücken gegenüber, was ein raffiniertes Spiel zwischen kalkulierter Freiheit und komponierter Allianz ergibt. Mit Verena Göltl sprechen Viola Hammer und Patrick Dunst über Chaos und Struktur, den Charme von Triest und die Vorteile einer Duo-Besetzung.
Eines vorweg: Jazz ist das keiner, mit dem das britische Vokalensemble Apollo 5 am 20. Juli 2024 den Sonnenuntergang beim INNtöne-Festival akustisch in Szene setzte. Hörenswert ist das stilistische Sammelsurium aus englischen Madrigalen, Pop-Covers, schottischem Folk, norwegischen Chorälen und amerikanischem Spiritual allemal. Das sympathische Quintett, bestehend aus Penelope Appleyard (Sopran), Clare Stewart (Mezzosopran), Oscar Golden-Lee (Tenor), Oli Martin-Smith (Tenor) und Augustus Perkins Ray (Bass), fesselte das Freiluftpublikum mit gekonntem Storytelling, exquisitem Blending und einem sehr harmonischen Gesamtklang, der erahnen lässt, dass die Ausführenden in den 14 Jahren ihres Bestehens gemeinsam schon viele Kilometer gemacht haben, wie man in Fachkreisen salopp zu sagen pflegt. No Jazz – but beautiful!
Keith Jarrett, der Lyriker der Klaviatur, wurde am 8. Mai 1945 in Allentown, Pennsylvania, geboren. Die Jazzredaktion macht aus Anlass seines 80. Geburtstags einen würdigenden Hofknicks vor dem König der spontanen Solo-Improvisation und bringt Ausschnitte seines Konzerts in der Wiener Staatsoper vom 13. Juli 1991, das sein Heimlabel ECM Records 1992 als „Vienna Concert“ veröffentlichte.
03:03:00 +++ Ö1
Mit klingenden Kulinarien in den Sonntag-Morgen
Klassiker und Fundstücke aus 100 Jahren Jazzgeschichte (Wiederholung).
17:10:00 +++ Ö1
Douze points. Eine Revue unglaublicher Eurovisions-Beiträge
Generationen haben mitgefiebert oder die Nase gerümpft (je nach Musikgeschmack) seit der ersten Austragung, 1956 im Schweizer Lugano. Die Beiträge zu den 69 Ausgaben des Grand Prix Eurovision de la Chanson bzw. Eurovision Song Contest rangieren auf der Skala von peinlich über grandios-schmalzig bis zum gelungenen, gelegentlich auch genialen Schlager oder Popsong.
Das Theater Bronski & Grünberg im Wiener Alsergrund zeigt zurzeit eine Revue (be)merkenswerter Eurovisions-Song-Contest-Beiträge. Das Wiedersehen oder Neuentdecken löst gemischte Gefühle aus – dabei zeigt sich aber auch: Der Song Contest eignet sich gut als Spiegel einer sich verändernden Gesellschaft, Mentalität und Popkultur.
Die Gestalterinnen der Revue „Eurobronski Song Contest“, die Darstellerin und Texterin Julia Edtmeier und die Regisseurin Ruth Brauer-Kvam, begeben sich mit Johann Kneihs und dem Spielräume-Publikum auf eine Zeitreise zu Höhe- und Tiefpunkten aus fast sieben Jahrzehnten Eurovision Song Contest.
19:05:00 +++ Ö1
Das Lukas Meißl Trio im Studio 2 des RadioKulturhauses in Wien
Als „Great Austrian Songbook“ ist in Anlehnung an das „Great American Songbook“ das aktuelle Projekt des Grazer Jazzpianisten Lukas Meißl benannt, der sich im Rahmen dieser Ö1 Hausmusik-Session auch als Sänger präsentiert. Das „österreichische Liederbuch“ versteht sich als Brücke zwischen dem US- Songbook-Pendant und ausgewählten Stücken der österreichischen Unterhaltungs- und Popularmusik des 19. und 20. Jahrhunderts, von Johann Strauss bis Falco. Fragmente und Motive von bekannten Melodien werden de- und rekonstruiert sowie neue Kompositionen vor dem Hintergrund der österreichischen Musiktradition erschaffen.
Dieses Crossover-Projekt präsentiert Meißl mit seiner Band, der OSTstyrian Rhythm Section, bestehend aus ihm selbst sowie Bassist Maximilian Kreuzer und Schlagzeuger Andreas Reisenhofer. Als Gast bei dieser musikalischen Zeitreise im Studio 2 des Wiener Radiokulturhauses ist der Klarinettist Peter Kunsek dabei, der auch auf dem 2024 veröffentlichten „Great Austrian Songbook“-Album vertreten ist.
19:11 – 20:00 UHR +++ SWR KULTUR
Big Time Jazz. Jazz-Orchester, Big Band, Oktett – hier kommt Musik mit Vielen!
Im Big Time Jazz stellen wir für Sie interessante und schöne Klänge zusammen – von großen Ensembles aus dem Jazz und der improvisierten Musik. Wir bergen Archivaufnahmen und durchforsten Neuveröffentlichungen für eine Zeit, die ganz den großen Klängen gehört.
22.03 – 23:00 UHR +++ SWR KULTUR
NOWJazz: Vom Bestellen eines weiten Feldes – Der Holzbläser Uli Kempendorff
Von Niklas Wandt. Uli Kempendorff studierte Jazz in New York und seiner Heimatstadt Berlin. Hier zählt er seit über zwanzig Jahren zu den treibenden Kräften der Szene. Mit seinem wendigen Ton, der sich auch zum Schrei steigern kann, ist er gefragter Sideman, etwa im Quartett von Pianistin Julia Hülsmann oder im Quintett des Bassisten Felix Henkelhausen. Sein eigenes Projekt heißt „Field“. Auf drei Platten ist die außergewöhnlich enge und flüssige Kommunikation des Quartetts dokumentiert – Postbop, der den Faden der afroamerikanischen Jazzavantgarde der 1960er-Jahre aufgreift und in komplexe Formen weiterspinnt.
23:03:00 +++ Ö1
Weltpremieren mit dem ensemble XXI. Jahrhundert – Uraufführungen von Klaus Lang und Emre Sihan Kaleli
Einen Abend mit neuen Kompositionen, die von großer dramaturgischer Spannung getragen waren, hat Ö1 im Berio-Saal des Wiener Konzerthauses mitgeschnitten. Das ensemble XXI. Jahrhundert spielte im März 2025 unter seinem Gründer Peter Burwik die Uraufführung zweier Auftragswerke: „Herkunft“ für Ensemble und Tape des in der Türkei geborenen Komponisten Emre Sihan Kaleli sowie Klaus Langs „the wind and the face“ für Mezzosopran und Ensemble. Sängerin Johanna Zachhuber brillierte in diesem Werk mit großes Intonationssicherheit auch in leisen Klängen. Eine Komposition, die sich an mittelalterlichen Kompositionstechniken orientiert und unter der scheinbar gleichförmigen Oberfläche Abgründe aufblitzen lässt.
Vergleichsweise erzählerisch aber ebenso introspektiv waren die beiden anderen Werke des Konzerts angelegt: Emre Sihan Kaleli bezieht in „Herkunft“ Klänge aus seiner Biografie mit ein, die ihn nach Taschkent ebenso führte wie nach Amsterdam. Shiqi Geng schöpft in seiner packenden „Musik für Kammerorchester“ einerseits aus einer kleinen kompositorischen Zelle (einer um einen Viertelton erniedrigten kleinen Sekunde) und zitiert am Höhepunkt des Werkes eine „Berceuse“ von Georges Delbruck.
Ein Abend, der tief in Komponistenseelen blicken ließ – mit Werken, die vom ensemble XXI. Jahrhundert unter den Stichworten „Besinnung“, „Rekapitulation“ und „Resümee“ programmiert worden waren. (Mitschnitt vom Mittwoch, 19. März 2025) Gestaltung: Rainer Elstner
23:03 bis 00:00 Uhr +++ BR-KLASSIK
Musik der Welt: Zum 50. Todestag des Tangomusikers Aníbal Troilo
Buenos Aires, Tango und Troilo werden oft in einem Atemzug genannt. Aníbal Troilo war Bandoneonspieler, Orchesterleiter und Komponist vieler Lieder, die mittlerweile zu Klassikern geworden sind. Er ist auch unter dem Namen Pichuco in die Tangogeschichte eingegangen und eroberte die Herzen der Porteños, also der Menschen aus Buenos Aires, durch seine einfühlsame Musik. Um 1940 brachte er den Tango zu seiner vollen Reife. Troilos Stil mit seiner Mischung aus Rhythmus und Melodien war wegweisend für Zeitgenossen und nachfolgende Generationen. Es ist eine Musik zum Tanzen und zum Hören. Die Stimmen der legendären Tangosänger der 1930er, 40er und 50er-Jahre verschmelzen mit dem Klang des von Troilo gegründeten Orchesters, und die Instrumente beginnen zu singen, allen voran Troilos Bandoneon. Anlässlich des 50. Todestages von Aníbal Troilo am 19. Mai hat BR-KLASSIK mit seinem Enkel Francisco Torné gesprochen und zeichnet das Porträt eines der wichtigsten Tangomusiker aller Zeiten. Eine Sendung von Florian Heurich